Der Aufbau von E-Bikes folgt dem gleichen Schema wie von gewöhnlichen Mountainbikes: Fahrradhersteller konstruieren einen Rahmen und stimmen darauf die Komponenten ab. Bei E-Bikes haben aber die Motorsysteme einen größeren Einfluss auf die Gestaltung der Fahrräder. Aktuell haben sich neben den Platzhirschen Bosch und Shimano weitere interessante Motorsysteme etabliert. Hier stellen wir dir die Antriebssysteme von Bosch, Brose, Fazua, Powerplay, Shimano, TQ-Systems und Yamaha vor.
(Letztes Update: November 2018)
Inhalt
Wir testen eine Vielzahl an verschiedenen E-Mountainbikes, alle waren mit einem der namhaften, oben genannten Systeme ausgestattet. Wir haben die Eckdaten zusammengetragen und versucht, die wichtigsten Merkmale der aktuellen Systeme hervorzuheben.
Obwohl auch andere Systeme existieren, gilt unser Hauptaugenmerk diesen Antrieben, da die meisten Fahrradhersteller in ihren E-Bikes auf einen dieser Motoren setzen. In unseren Tests nehmen wir die gewählten Modelle näher unter die Lupe und probieren die Eigenschaften jedes Systems unter realen Bedingungen. Manche Hersteller nutzen dieselben Motoren auf unterschiedliche Weise. Wir haben versucht, ein paar Beispiele aufzuzeigen, wie jeder Motor genutzt wird – und aus welchem Grund.
Bosch – der Markführer
Bislang verfügt Bosch über das dominierende Motorsystem auf dem Markt und kann auf viele Jahre Erfahrung mit Motoren aus Fahrzeug- und Haushaltsprodukten zurückgreifen. Die aktuelle Version der Motoren und Akkus für E-Mountainbikes heißt Performance CX.

Technische Daten
Obwohl Bosch eine große Auswahl an Systemen anbietet, haben wir am meisten die Performance CX an unseren E-Mountainbikes genutzt. Sie weist die folgenden Daten auf:
- Name: Bosch Performance CX
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Maximaler Drehmoment von 75 Nm
- Nenndauerleistung: 250 W
- 500 Wh (36V 13.4Ah) Lithium-Ionen-Akku
- Kettenblatt mit 14, 15 oder 16 Zähnen, je nach Fahrradhersteller
- Gewicht: Motor < 4 Kilogramm, Akku 2,7 Kilogramm
- Voller Ladezustand nach 4,5 Stunden
- Display zeigt Geschwindigkeit, Entfernung, Unterstützungsstufe, Akku-Ladezustand und Zeit an
- Bedieneinheit, um die Kraftübertragung zu erhöhen oder zu reduzieren, wird am Lenker angebracht
Dies sind nur Näherungswerte der am häufigsten auftretenden Einstellungen, da Bosch sowie auch andere Komponenten-Hersteller für 2017 einige Neuigkeiten entwickelt haben.

All diese letzten Entwicklungen sollen das System besser für den Geländeeinsatz machen, da der ursprüngliche Verwendungszweck der Bosch-Motoren Straßenfahrräder waren. Und da Gelände generell für extremere Bedingungen steht, haben Mountainbike-Fahrer auch andere Anforderungen.
Wir haben den Bosch e-MTB Motor zerlegt – hier findest du den Artikel mit vielen interessanten Fotos und Details zum Aufbau des Antriebs und des Akkus.
Einsatz des Bosch Systems unter realen Bedingungen
Nachdem wir in der Vergangenheit so viele verschiedene Bikes getestet haben, möchten wir einige Produktdetails hervorheben, die charakteristisch für das aktuelle Bosch-System sind:
- Bikes mit dem Bosch-System haben in der Regel längere Kettenstreben, wobei jeder Hersteller, der Bosch verwendet, verschiedene Gestaltungsmethoden einsetzt, um die Kettenstrebenlänge zu optimieren
- In der Regel reguläre Platzierung des Tretlagers für jeden Motor, egal bei welchem Hersteller
- Ein festes Akku-Format bedeutet, dass Akku-Größe und Platzierung bei den meisten Fahrrädern in der Regel gleich sind, wobei der Akku am Unterrohr anstatt der Trinkflasche angebracht wird
- Ein großes Display, mittig auf dem Lenker befestigt – und essentiell für die Bedienung des Systems
- Ein Geschwindigkeitssensor, der per Magnet an den Speichen angebracht wird
- Eine auf der linken Seite des Lenkers angebrachte Energieeinheit, die den Antrieb regelt
- Kleines Kettenblatt beeinflusst Kettenführung und die Gestaltung des Hinterbaus
- Große Marktdurchdringung und somit bessere Verfügbarkeiten im Hinblick auf Kundendienst und Ersatzteile
- Sobald man bei 25 km/h die Grenze des Bosch-Systems erreicht, fühlt es sich an als, ob man Motor und Getriebe mittreten muss – es wird spürbar schwerer über die 25 km/h zu kommen






Auf den Fotos: Rahmen-Designs entwickeln sich ständig weiter, auch um die Montage der Akkus zu optimieren und so Leistung und Fahrspaß zu steigern. Einige Fahrradhersteller ändern auch die Kettenstreben, um eine höhere Gestaltungsfreiheit beim Hinterbau zu erhalten.
Für 2019 wird ein neuer Antrieb von Bosch erwartet.
Hier findest du Tests und Neuheiten von eBikes mit Bosch Antrieb
Brose – Made in Germany
Brose, mit Sitz in Deutschland, ist vergleichbar mit Bosch und produziert Antriebssysteme vor allem für die Automobil-Industrie. Eigentlich verbaut jeder große Auto-Hersteller Elektromotoren von Brose aus Deutschland. Im Bereich der E-Bikes ist Brose mittlerweile fast so bekannt wie Bosch und bietet ein System an, dass offener und flexibler als die Konkurrenz ist. Daraus können die Hersteller von E-Bikes individuelle Lösungen konzipieren. So kommt beispielsweise am Specialized Turbo Levo der Brose Drive S Mag zum Einsatz.

Technische Daten
Brose bietet dem Fahrradhersteller eine große Wahl an Möglichkeiten, wie und in welcher Position Motor und Akku montiert werden können. Die Integration des Brose-Systems spielt dabei einen wesentliche Rolle.
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Abmessungen 213 x 150 x 128 mm
- Maßgefertigter Akku (Specialized, 504 Wh, ANT+/BT module, IP 67)
- Mittelmotor
- Gewicht: 3,4 kg
- Nennspannung: 36 V
- Nenndauerleistung: 250 W
- Maximaler Drehmoment: 90 Nm
- Je nach Fahrradhersteller Kettenblätter mit 32 oder 38 Zähnen
- Voller Ladezustand nach etwa 4 Stunden
- Display von Fahrradhersteller zu Fahrradhersteller unterschiedlich. Während Rotwild auf seinem Display die Geschwindigkeit, die Unterstützungsstufe und den Ladezustand des Akkus anzeigt, verwendet Specialized eine App, einen GPS-Empfänger oder ein kleines Bluetooth Display. Teilweise verwendet Specialized auch kein Display, sondern nur eine Anzeige auf dem Akku
- Bedieneinheit, um die Kraftübertragung zu erhöhen oder herabzusetzen, wird am Lenker angebracht
Da Brose ein offenes, variables System darstellt, haben die Fahrradhersteller viele Funktionen für Ihre eigenen Bikes selbst geschaffen.

Brose Drive S Mag
Magnesiumgehäuse beim Brose Drive S Mag – bahnbrechend und visionär!
Mit der jüngsten Entwicklung von Brose bringt der deutsche Hersteller einen kompakten, leichten und kraftvollen Motor auf den Markt. Das kleine Kürzel „Mag“ deutet es schon an, hier wurde ein neues Material für das Gehäuse gewählt, nämlich leichtes Magnesium. Die Ingenieure konnten durch die Überarbeitung der Konstruktion und die Verwendung eines Magnesiumgehäuses das Gewicht um 500 g reduzieren, die Wärmeableitung massiv verbessern und das Einbauvolumen um 15 % reduzieren. Magnesium als Material für einen Elektromotor, damit ist der Premiumhersteller wieder einmal Vorreiter in Sachen Produktentwicklung, denn während andere Hersteller auf Aluminium setzen, traut sich Brose an die Nutzung und Verarbeitung des leichten Metalls.

Besonders auffällig sind die neuen Montageaufhängungen am Brose Drive S Mag – es gibt ihn mit aufgesetzten Halterungen und gewichtsoptimiert mit integrierten Halterungen. Der überarbeitete Motor wiegt nun schlanke 2,9 kg und dank der neuartigen Aufhängung- und Montagemöglichkeit können Rahmenbauer ihre Konstruktion um bis zu 500 Gramm leichter machen – damit werden, nimmt man Motor und Rahmen in Summe, Gewichtseinsparungen von bis zu einem Kilogramm möglich.


Doch auch unter der Haube des kompakten Magnesiumgehäuses hat sich einiges getan. So wurde beispielsweise eine vollkommen neue Motorsoftware entwickelt und die Elektronik überarbeitet. Des Weiteren legten die Konstrukteure Wert darauf, den Brose Drive S Mag Servicefreundlicher zu machen, haben die Anschlüsse gebündelt und an einem leicht zugänglichen Ort platziert. Dazu kommt, dass der Lichtausgang nun eine Spannung von 12 V aufweist.

Brose Drive S Alu
Sportliche eMTB-Nutzer mögen die homogene Kraftentfaltung des Brose Drive S Alu und schätzen seine Leistungscharakteristik. Der bekannte Motor – der über 25 km/h vollständig entkoppelt – bleibt weiterhin unverändert im Programm. Hier wird es für die Saison 2019 keine Veränderungen geben.

Brose Drive T
Brose wird den Drive T neu im Markt platzieren und ihn mit einer Veränderung der Leistungscharakteristik mehr im Bereich Trekking- und City-E-Bikes platzieren. In diesem Segment geht es weniger um schiere Power, sondern viel mehr um Reichweite und sanfte Unterstützung. Deshalb korrigiert Brose das Drehmoment des Drive T auf 70 Nm und die maximale Unterstützung auf 320 %. Dadurch fühlt sich die Unterstützung noch harmonisch-natürlicher an und, als besonderer Clou, die maximale Reichweite wird deutlich erhöht. Jetzt werden voll unterstützte Touren von mehr als 50 Kilometern möglich.

Einsatz des Brose Systems unter realen Bedingungen
Auf dem Markt gibt es einige große Hersteller, wie beispielsweise Specialized, Rotwild oder BH Bikes, die einen Brose-Motor in ihren E-Bikes verbauen. Im Folgenden unsere Eindrücke zu Brose:
- Kettenstrebenlänge ähnelt derer von nicht motorunterstützten Mountainbikes
- Das Rahmendesign jedes Herstellers ist einzigartig
- Akkus sind in das Rahmendesign integriert und erlauben somit einen „normalen“ Look der Bikes
- Displays werden von Zulieferern wie Bloks oder Marquardt geliefert
- Es ist möglich, den Geschwindigkeitssensor dort anzubringen, wo man möchte
- Benutzeroptimierte Verbindungen zu Smartphone-Apps sind möglich
- Standardgrößen bei Kettenblättern bedeuten, dass Kettenführung und Hinterbau freier gestaltet werden können
- Der Systemwiderstand bei überschreiten der 25 km/h ist minimal, es ist schwer den genauen Moment zu spüren, ab dem die Beine allein den Vortrieb übernehmen.
- Um den Kundendienst in Anspruch zu nehmen und Ersatzteile zu erhalten muss man sich an den Händler wenden, bei dem man das E-Bike erworben hat

Die meisten Fahrradfirmen, die Brose-Motoren nutzen, erzielen durch die Motor- und Akku-Integration einen harmonischen Look bei Ihren Rädern.
Shimano – kompakt und verbreitet
Ein weiterer namhafter Mitstreiter im E-Mountainbike-Markt ist Shimano aus Japan. Der Schaltungsgigant hat den Steps E8000-Motor entwickelt. In diesem kompakten Motor vereint sich die immense Erfahrung und Kenntnis der Fahrradindustrie. Gerade als Komplett-System-Lieferant ist Shimano für die Hersteller hochwertiger E-Bikes interessant.

Technische Daten
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Der Q-Faktor ist der eines normalen Mountainbikes, gleich einem XT-Kurbelsatz
- max. Drehmoment: 70 Nm
- 3,2 kg Motorgewicht
- Nennspannung: 36 V
- Nenndauerleistung: 250 W
- Hollow Tech-Tretlagerachse
- Je nach Wahl Kettenblätter mit 34 oder 38 Zähnen
- Voller Ladezustand nach 4 Stunden
- Separates Display wird am Lenker angebracht und kann mit einer angebotenen App via Bluetooth komplett individuell angepasst werden. Das Display zeigt die Unterstützungsstufe, Geschwindigkeit/zurückgelegte Distanz/Reichweite, Ladezustand und den aktuell gewählten Gang an
- Die Bedieneinheit im Look eines gewöhnlichen Schalthebels, mit der geschaltet wird, positioniert sich auf der linken Seite des Lenkers. Sie ist komplett mit der Di2-Ausführung integrierbar
- Inklusive Kettenführung, um ein Abspringen der Kette zu verhindern
- Kompatibel mit 10- oder 11-fach Schaltkomponenten
Shimanos System ist von Natur aus sehr technisch, man sieht den Ursprung in der Mountainbike-Industrie. Die Möglichkeit, das System mit Di2 zu integrieren, ist eine besondere Eigenschaft.

Wir haben den Shimano e-MTB-Motor auseinander gebaut, hier findest du viele interessante Fotos und Details aus dem Inneren des Shimano-Antriebs.
Einsatz des Shimano Systems unter realen Bedingungen
Aktuell sind viele E-Mountainbikes mit dem Shimano Steps E8000 ausgestattet. Sicherlich werden es in Zukunft noch mehr. Gemeinsam mit Bosch und Brose ist dieser Motor der meist verbaute Elektromotor in E-Mountainbikes.
- Länge der Kettenstreben kurz, da der Motor sehr kompakt ist
- Rahmendesign ist flexibel
- Zwei Akkus im Programm – semi- oder vollintegrierte Bauweise möglich
- Sehr kleines kontraststarkes und gut lesbares Display
- Die Geschwindigkeit wird mittels Magnetsensor auf den Speichen gemessen
- Standardgrößen bei den Kettenblättern ermöglichen eine flexiblere Kettenführung sowie Gestaltung des Hinterbaus
- Über 25 km/h: Shimano bietet ein sehr natürliches Fahrgefühl ähnlich dem Brose-Antrieb – der Übergang jenseits der 25 km/h ist so sanft, dass er kaum spürbar ist.
- Kundendienst und Ersatzteile sind dank globalem Netzwerk leicht verfügbar
Hier findest du Tests und Neuheiten von eBikes mit Shimano-Antrieb
Yamaha – hochwertiger Dauerläufer
Das Yamaha System wird von einigen Fahrradfirmen als Alternative zu Bosch in deren Produktpalette angeboten. Dabei bildet der Antrieb der PW-Serie das neue Flaggschiff im Angebot des japanischen Herstellers.

Technische Daten
Yamaha stellt folgende technische Daten zur Verfügung. Dabei ist hervorzuheben, dass das Steuerungssystem von Fahrradfirmen auf deren Bedürfnisse angepasst werden kann.
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände: 25 km/h
- Drei bzw. vier Sensoren, um die Kraftübertragung auf die Pedale zu messen, mit dem Fokus auf ein natürliches Fahrgefühl
- Integrierter Akku mit einer Kapazität von 500 Wh
- Maximaler Drehmoment von 80 Nm, unter normalen Bedingungen 70 Nm
- Gewicht Motor: 3,5 kg
- Nennspannung: 36 V
- Nennleistung: 250 W
- Normale Kettenblattgröße
- Drei Display-Optionen: LCD, LED oder ein individuell angepasstes Display des Fahrradherstellers
- Stabile Bedieneinheit oder LED-Schalthebel
- Kompatibel mit Kettenführung und Umwerfer
Es scheint, als ob Yamaha einen Mittelweg zwischen Individualisierung und Standardisierung einschlagen möchte.

Einsatz des Yamaha Systems unter realen Bedingungen
Yamaha besitzt den nötigen wirtschaftlichen Hintergrund, um in Entwicklung und Wachstum des Segmentes zu investieren.
- Die Möglichkeiten bei der Länge der Kettenstrebe sind vergleichbar mit dem Brose-System
- Akkus können integriert oder auf den Rahmen montiert werden und erlauben einen normalen Look des Bikes
- Displays können individuell angepasst werden und mittels App von einem Händler programmiert werden
- Die Geschwindigkeit wird mittels Magnetsensor auf den Speichen gemessen
- Über 25 km/h: ein deutlich spürbarer Widerstand erwartet den Fahrer wenn er hier die Grenze überschreitet, bis zu der unterstützt wird – als ob plötzlich ein schwererer Gang eingelegt ist.
- Standardgrößen bei den Kettenblättern bedeutet, dass die Kettenführung und der Hinterbaus flexibler gestaltet werden kann
- Kundendienst und Ersatzteile hängen davon ab, wo das Fahrrad erworben wurde



Giant und Haibike sind zwei Marken, die sich für Yamaha-Antriebe entschieden haben. Dabei werden die Yamaha-Motoren insbesondere bei Giant stark an den Kunden angepasst.
Hier findest du Tests und Neuheiten von eBikes mit Yamaha Antrieb.
Fazua – smarter Minimalist
Als Startup im Jahre 2013 gegründet, ist Fazua aus München mittlerweile voll im Markt angekommen. Das kompakte Fazua Evation 1.0-Motorsystem wiegt knappe 4,6 kg (Motor 1,31 kg, Drivepack 1,92 kg, 252 Wh-Akku 1,38 kg) und kann durch seine schlanke Bauform sehr gut im Unterrohr integriert werden. Der 252 Wh Akku bildet bei diesem System zusammen mit dem Motor eine zylindrische Einheit, die sich – wenn man dies möchte – auch vollkommen aus dem E-Bike entfernen lässt. Anders als bei den Newtonmeter-strotzenden Mitbewerbern leistet der Fazua-Motor nominell nur 60 Nm, fühlt sich im realen Betrieb jedoch deutlich schwächer an. Die Unterstützung fällt allerdings sehr gleichmäßig aus – das System arbeitet absolut geräuschlos und hat eine sehr zurückhaltende Charakteristik. Sportliche Fahrer werden diese Art von Support lieben, denn nie hat sich eBiken so natürlich angefühlt. Auch jenseits der 25 km/h macht dieser Motor Spaß, denn er lässt sich vollkommen widerstandslos pedalieren. Mit 252 Wh besitzt der Akku eine sehr begrenzte Kapazität, wiegt aber nur 1,38 kg. Dadurch ist es durchaus möglich, einen Ersatzakku im Rucksack mit sich zu führen.
Die Remote-Einheit am Lenker ist einfach zu bedienen und informiert farblich über die gewählte Unterstützungsstufe: Grün – niedrige Unterstützungsstufe (75 % / 125 W), Blau – mittlere Unterstützungsstufe (150 % / 250 W), Rosa – höchste Unterstützungsstufe (240 % / 400 W), Weiß – keine Unterstützung.
Das Fazua Evation 1.0-Motor-System ist smart, aber leider auch sehr speziell. Am E-Mountainbike reicht die Motorleistung oftmals nicht, um sehr steile Rampen hinauf zu fahren, und die Akkukapazität von 252 Wh macht keinen Dauerläufer daraus. Wer sich meistens mit motorlosen Mountainbikern auf dem Trail tummelt, für den ist das Fazua-System perfekt, wer allerdings nur mit motorisierten E-Bikern unterwegs ist, der dürfte schnell an seine physischen Grenzen kommen, denn andere Motor-Systeme fahren einem E-MTB mit Fazua-Motor im Uphill einfach davon.
Dieser Motor wird beispielsweise beim Lapierre E-Zesty verbaut.



Technische Daten
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Motor mit 2 kg sehr leicht
- Akkukapazität 252 Wh
- Max. Drehmoment: 60 Nm
- Nenndauerleistung: 250 W
Der smarte Motor von Fazua unterstützt während der Fahrt. Im Vergleich zu den Mitbewerbern fällt die gefühlte Unterstützung aber deutlich geringer aus. In unseren Augen dürfte die gelieferte Power an sportiven E-Mountainbikes nur bedingt ausreichen. Wir sehen dieses Antriebs-Konzept eher am E-Roadbike, E-Gravelbike, sowie bei E-Trekking- oder E-Cityrädern.
Einsatz des Fazua evation 1.0 unter realen Bedingungen
Smart ist das Fazua evation 1.0 Motor-System, aber leider auch sehr speziell. Am E-Mountainbike reicht die Motorleistung oftmals nicht um steile Rampen hinauf zu fahren und die Akkukapazität von 252 Wh macht keinen Dauerläufer aus diesem Motor. Am E-Roadbike sieht die Sache hingegen schon anders aus. Hier reicht das maximale Drehmoment von 60 Nm absolut um auf einer steil ansteigeneden Passstraße ausreichend supportet zu werden und der Akku fällt hierbei auch weniger ins Gewicht, denn auf den dünnen reifen fährt man fast immer über den unterstützten 25 km/h.
- Der sehr leise Motor unterstützt smooth und hat eine sehr zurückhaltende Charakteristik
- Die kompakte Bauform lässt E-Bikes mit normaler Geometrie zu
- Gewichtstechnisch sind die einzelnen Bestandteile des Fazua evation 1.0 Motor-Systems sehr leicht
- Visionäres Konzept und Impulsgeber für eine ganze Branche
- Kleiner Akku mit 252 Wh, dafür aber mit ca. 1,5 kg Gewicht sehr leicht
- Dank der schlanken Bauform lässt dieses Konzept moderne Rohrdimensionen zu
TQ Systems – surrendes Kraftpaket
Der zylindrische Motor aus Seefeld in Oberbayern ist noch wenig bekannt. Bisher nur in den Modellen von M1 Sporttechnik verbaut, dürfte dieses Kraftpaket bald an Bekanntheit gewinnen, denn der Premium-Hersteller Haibike aus Schweinfurt hat sein Modell Flyon mit diesem Aggregat ausgestattet und schon bei der Präsentation auf der Eurobike 2018 hat dieses E-Mountainbike für ordentlich Publicity gesorgt. Die TQ-Systems GmbH ist ein deutsches Unternehmen und bietet Antriebs- und Automatisierungslösungen sowie eingebettete Module und Systeme an. Die Mutterfirma TQ-Group GmbH hat ihren Hauptsitz im oberbayerischen Gut Delling/Seefeld bei München und an 13 weiteren Standorten. Aktuell wird dieser Motor im M1 Spitzing Evolution und im Haibike Flyon verbaut.


Technische Daten
- Höchstgeschwindigkeit im Gelände beträgt 25 km/h
- Max. Drehmoment 120 Nm
- TQ Harmonic Pin Ring Getriebe
- Rotationssymmetrisch Bauform
- Einstufige Untersetzung: 1:37
- Integrierter Drehmomentsensor
- Durchmesser: 144 mm
- Zwei Freiläufe integriert
- Max. Drehmoment: 120 Nm
- Nenndauerleistung: 250 W
Die Power die dieser Motor auf das Hinterrad bringt ist wirklich brachial. Wie lange dies Kette, Kassette oder Reifen mitmachen, dass können wir bis dato nur vermuten – hier werden zukünftige Tests diverse Informationen liefern.
Einsatz des TQ120 S von TQ Systems unter realen Bedingungen
Bis dato war der TQ120S ein Exot, weil er nur in einem Modell verbaut war und nicht in großen Stückzahlen auf dem Markt ist. Dies dürfte sich in der Saison 2019 ändern, weil der E-Bike Riese Haibike sein Flaggschiff mit diesem Motor ausgestattet hat und wir hier plötzlich über ganz andere Stückzahlen reden, als es bis jetzt der Fall war. Bleibt abzuwarten wie das spezielle Fahrverhalten dieses brachialen Motors beim Endkunden ankommt und wie es in Sachen Haltbarkeit und Service aussieht.
- Kompakter Motor – 144 mm im Durchmesser – der den Ingenieuren viel Gestaltungsfreiheit beim Rahmendesign lässt
- Akku kommt von einem Zulieferer und kann vollkommen im Unterrohr integriert werden
- Displays werden von Drittfirmen geliefert, können angepasst werden und mittels App individualisiert werden
- Die Geschwindigkeit von 25 km/h wird sehr schnell erreicht und liegt beinah immer an
- Die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau
- Unter Volllast neigt der TQ120S zu einem hohen Geräuschpegel
- Die hohe Leistung – 120 Nm – schlägt mit hohem Verbrauch zu Buche und saugt einen Akku sehr schnell lehr
- Zum Service und zur Haltbarkeit können wir noch keine Aussagen treffen
Dyname™ 3.0 (Powerplay™) – kanadisches Antriebssystem
Dieser Antrieb ist im Rocky Mountain Altitude Powerplay zu finden und wurde in Kanada entwickelt. Obwohl erst 2017 offiziell vorgestellt, ist das Dyname™ 3.0-System bereits in der dritten Generation. Schon im Jahre 2010 entwickelt und kontinuierlich verbessert, erfüllt es alle Ansprüche um am E-Mountainbike verbaut werden zu können. Das Service- und Händlernetzwerk innerhalb Europas ist gut und die Wartung gestaltet sich für geschultes Personal als machbar, denn alle Verschleißteile (Tretlager, Antriebsritzel) lassen sich beim Händler und mit handelsüblichen Werkzeugen warten.
Durch das im Rahmen integrierte Tretlagergehäuse bleiben die Pedalkräfte vom Antriebssystem isoliert, was wiederum unnötiges Knarzen vermeidet und die Lebensdauer erhöht.

Technische Daten
- Bürstenloser Drei-Phasen Motor
- Max. Drehmoment 108 Nm
- Integrierter Drehmomentsensor
- Geräuscharm
- Kompakt und kraftvoll
- Erhältlich mit leistungsstarkem 632Wh Lithium-Ionen-Akku
- Max. Drehmoment: ohne Angabe
- Nenndauerleistung: 250 W
Beim Fahren spürt man die Leistungsentfaltung. Mit bis zu 108 Nm unterstützt der Motor ohne dabei zu ruckeln oder sich unangenehm bemerkbar zu machen. Der hocheffiziente, leise, bürstenlose Drei-Phasen Motor schiebt homogen und kraftvoll an und lässt sich auch über 25 km/h sehr gut bewegen. Dank integriertem Drehmomentsensor fühlt sich das Fahrerlebnis sehr natürlich an.
Einsatz des Powerplay™ System unter realen Bedingungen
Rocky Mountain hat mit dem Powerplay™ System einen Motor im Programm, der eine vollkommen eigene Charakteristik aufweisst. Er treibt nämlich ein herkömmlich montiertes Kettenblatt an und sitzt quasi vor dem eigentlich verbauten Innenlager. In Summe lässt sich durch diese eigenwillige Konstruktion ein vollkommen normales Mountainbike bauen, das sich in seiner Geometrie nicht vom motorlosen Pendant unterscheidet. Der Motor ist sehr kraftvoll, überfordert aber auch in technischen Passagen keineswegs. Das Fahrverhalten dieses Motors ist sensationell.
- Die spezielle Konstruktion ermöglicht ultrakurze Kettenstreben und eine normale Geometrie
- Charakteristik ist perfekt für den Einsatz an E-Mountainbikes
- Der Akku ist im Rahmen versteckt und kann nicht getauscht werden
- Mit Schnellladegerät kann der 500 Wh in 3 Std 20 Min und der 632 WH Akku in 4 Std 10 Min vollständig aufgeladen werden
- Maximales Drehmoment von 108 Nm
Meinung @eMTB-News.de
Eine berühmte Fernsehstimme sagte früher: „So, wer soll denn jetzt dein Herzblatt sein?“ Zum Glück müssen wir hierbei keine Entscheidung aus dem Bauch treffen, sondern haben die Möglichkeit jeden Motor ausgiebig zu testen und die Vor- und Nachteile aus den jeweiligen Aggregaten heraus zu kitzeln. Mit diesem Übersichtsartikel wollen wir euch die wichtigsten Motoren am Markt vorstellen.
Welcher Motor ist denn nun der Beste? Diese Frage hören wir sehr oft. Ein klares „Na ist doch logisch, der XYZ ist natürlich der Beste.“ gibt es hier allerdings nicht. Zu verschieden sind die Anforderungen, jeweiligen Fahrweisen, die Topographie, Vorlieben, und und und ...
Unser Tipp für alle die sich für E-Bikes interessieren: Fahrt die Dinger beim Fachhändler Probe.
Welchen Motor habt ihr in eurem E-Bike oder welcher ist euer heimlicher Favorit?
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