Der richtige E-Bike-Reifen entscheidet über Grip, Traktion, Spaß beim Fahren … Sieg oder Niederlage. E-Bikes wiegen mehr als motorlose Bikes, bringen mehr Leistung aufs Hinterrad, haben andere Bremswege und brauchen genau aus diesen Gründen spezielle E-Bike-Reifen. Während man an normalen Mountainbikes oftmals spezielle, pannenanfällige Leichtbaureifen montiert, um das Gewicht zu reduzieren, muss man beim E-MTB beim Reifen absolut keine Kompromisse machen. Hier kann man auf ein Maximum an Grip und Pannenschutz setzen. Alles Details zu diesem Thema erfahrt ihr hier bei uns auf eMTB-News.de
Klare Antwort: Ja! Die Anforderungen, die ein E-Bike stellt, sind um ein Vielfaches höher, denn hier muss mehr Gewicht gebändigt werden. Der Grenzbereich in Kurven darf nicht zu schmal sein und der Pannenschutz muss hoch sein. Dazu kommen rechtliche Fragen und Normen, die im öffentlichen Straßenverkehr zu berücksichtigen sind.
Entscheidend ist hierbei, dass höhere Gewicht eines E-Bikes, denn das komplette Motor-System macht ein Pedelec oder E-Bike einfach um einige Kilogramm schwerer. Auch das Thema Traktion und Pannenschutz spielt eine erhebliche Rolle. Deshalb sollte man am E-Bike eher breitere Reifen – 2.6″ haben sich manifestiert – mit verbessertem Pannenschutz, stabiler Karkasse und festen Seitenstollen nutzen. Breitere Reifen zahlen auch positiv auf den gefühlten Komfort ein.
E-Mountainbikes gibt es vorrangig mit Laufrädern in 29″ oder 27,5″. Neuerdings mixen auch viele Hersteller die Laufradgrößen – in der Fachsprache bezeichnet man dies als Mullet-Wheel (englisch für die Vokuhila-Frisur)– und kombinieren ein 29”-Vorder- mit einem 27,5”-Hinterrad.
Schwalbe hat schon einige Jahre spezielle E-Bike Reifen im Programm. Für E-Mountainbikes ist hier der Schwalbe Eddy Current erhältlich. Für die Nutzung an S-Pedelecs brauchen Reifen eine spezielle Freigabe, die ECE-R75 Zulassung. Die Schwalbe Energizer-Reifen besitzen dieses Prüfzeichen und sind bis 50 km/h freigegeben.
Maxxis ist ein großer Reifenhersteller, dessen Reifen auf vielen E-Bikes bereits ab Werk montiert sind. Spezielle E-Bike Reifen hat dieser Hersteller nicht im Programm. Beim Traileinsatz auf grobem Untergrund haben wir gute Erfahrungen mit dem Maxxis Assegai am E-Bike gemacht!
Wenn das Profil abgefahren ist, dann ist das Leben eines Reifens vorbei. Reifenhersteller geben 4 – 6 Jahre an, so lange kann ein Reifen bei passender Handhabung halten. Danach wird der Gummi hart und die speziell weichen Mischungen verlieren ihren Grip. Es kann auch zu Rissen in den Flanken kommen. Spätestens jetzt sollten Reifen gewechselt werden.
Mit zunehmender Breite, Gewicht und Stollenprofil erhöht sich der Rollwiderstand der Reifen am E-Bike und zahlt negativ auf die Reichweite ein. Denn, ganz klar, rollt das E-Bike schlechter, muss der Motor mehr schieben und verbraucht letztlich mehr Energie. Deshalb ist es wichtig den Reifen nach seinen Anforderungen auszuwählen und weniger nach der Optik oder gar nach der Lautstärke auf dem Asphalt.
Auch dicke Reifen, beispielsweise an einem E-Fatbike wie beispielsweise dem Cube Nutrail, rollen aufgrund des sehr geringen Luftdruckes eher behäbig und können in Sachen Rollwiderstand nicht punkten.
Die Reifen am E-Bike lassen sich einfach wechseln. Hier braucht man zwei Reifenheber, Fingerkraft, Technik und manchmal etwas Geduld. Hilfreich ist außerdem etwas Spülmittel. Hier eine Reifenwechsel-Anleitung in 10 Schritten:
An dieser Frage scheiden sich die Geister. Ausgeliefert werden beinah alle E-Bikes oder E-Mountainbikes mit Schlauch. Warum? Weil die Montage beim Hersteller einfacher ist, und die Dichtmilch mit der Zeit (= beim Transport und beim Händler im Lager) austrocknet!
Besser vor Plattfüßen und Defekten schützen allerdings Reifen die Tubeless (= also ohne Schlauch) aufgebaut sind. Hier wird eine Dichtflüssigkeit, die in etwa die Fließfähigkeit von dicker Milch besitzt und umgangssprachlich auch oftmals als Dichtmilch bezeichnet wird, in den Reifen gefüllt. Diese Flüssigkeit dichtet den Reifen von innen ab und schließt auch kleine Löcher direkt bei der Fahrt. Zudem lässt sich der Reifendruck in Tubeless-Reifen reduzieren, was die Traktion verbessert.
Ja, die Montage ist beim ersten Mal aufwändiger und man benötigt im besten Fall einen Kompressor, aber wenn die Reifen Tubeless montiert sind, hat man in der Regel sehr, sehr lange Ruhe vor platten Reifen. Privat und im Redaktions-Alltag nutzen wir ausschließlich Tubeless.
Anleitung: Tubeless Montage beim Mountainbike
Reifen-Inserts sollen die Felge bei harten Schlägen vor Beschädigungen schützen, Plattfüßen vorbeugen, die Reifenkarkasse gegen seitliches Walken abstützen und erlauben sehr niedrige Luftdrücke. Es gibt Modelle, die einzig für Tubeless konzipiert wurden – beispielsweise CushCore, aber auch Modelle die in Kombination mit einem Schlauch montiert werden. Hier wäre beispielhaft das Tannus Amour Reife-Insert zu nennen.
Du bist auf der Suche nach dem perfekten Reifendruck am E-Bike? Dann hilft dir unser Artikel der sich mit dem Thema befasst. Hier findest du auch eine Schritt für Schritt Anleitung, die Reifendruck-Tabellen und nützliche Infos:
Manche Reifenhersteller schreiben die Dimension des Reifens nicht in Zoll auf den Reifen, sondern nutzen die ERTRO-Bezeichnung. E-Bike Reifen werden heute oft nach den Größen der ETRTO (European Tire and Rim Technical Organization – Europäische Reifen- und Felgennorm) angegeben.
27,5″ | ||
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62-584 | 27.5 x 2.40 | |
64-584 | 27.5 x 2.50 | |
65-584 | 27.5 x 2.60 | |
70-584 | 27.5 x 2.75 | |
74-584 | 27.5 x 2.90 | |
75-584 | 27.5 x 3.00 | |
29″ | ||
57-622 | 29 x 2.25 | |
60-622 | 29 x 2.35 | |
65-622 | 29 x 2.60 | |
75-622 | 29 x 3.00 |
Auch der Zubehörhandel reagiert auf die immer spezieller werdenden E-Bikes und die Gewohnheiten der Kunden. Vor Jahren nahmen nur einige wenige Freaks ihr E-Mountainbike oder Bike mit dem Auto mit in den Urlaub. Meist waren die Autos auch der Gattung Van oder Kleinbus, oder zumindest ein Kombi.
Heute will fast niemand mehr auf sein E-Bike im Urlaub verzichten und nimmt es gern auf die Reise mit. Bei Fahrradträgern muss man in drei Kategorien unterteilen:
Wichtig ist vor dem Kauf zu prüfen, ob die Schienen des Trägers breit genug sind und mit den Reifendimensionen kompatibel sind. Oftmals verfügen E-MTBs und E-Bikes über dicke Reifen, die nicht in jede Schiene passen.
Continental, Maxxis, Schwalbe, Specialized – um die wichtigsten Reifenhersteller für den deutschen Markt zu nennen. Weltweit wäre natürlich noch Kenda zu nennen, in Deutschland sieht man Kenda-Reifen eher selten auf E-Mountainbikes. Mittlerweile haben aber auch renommierte Reifenmarken wie Pirelli die E-Bikes entdeckt und haben mit dem Pirelli Scorpio – Test gibt’s hier – einen speziellen E-Bike Reifen im Programm.