Steckbrief: Marin Rift Zone EL XR – Test 2025
| Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
|---|---|
| Federweg | 150 mm/140 mm |
| Laufradgröße | 29ʺ |
| Rahmenmaterial | Aluminium |
| Motor | Bosch |
| Akkukapazität | 400 Wh |
| Gewicht (o. Pedale) | 21,0 kg |
| Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
| Website | www.marinbikes.com |
Maßgeblich soll sich das Marin Rift Zone EL nicht durch Geometrie und Federweg unterscheiden, sondern vor allem durch das kompaktere Motorkonzept. Im kompakten E-Mountainbike-Portfolio stimmt das – verglichen mit dem Full-Power-Rift-Zone, setzt man gleichermaßen auf 29″-Laufräder, es gibt 150 mm Federweg an der Gabel, 140 mm am Rahmen.
Auch die Geometrietabellen der Marin-E-MTBs zeigen eine einheitliche Philosophie bei der Größenauslegung der Bikes. Auf dem Papier kann der Hersteller hier schon einmal mit erfrischend wenigen Superlativen und Konsistenz in seinen Aussagen punkten. Wenn auch das wenig übers Rad aussagt, muss ich trotzdem sagen, dass mir das direkt sympathisch ist.
Mit 21,0 kg ist das Rift Zone EL, gemessen am kleinen 400-Wh-Akku und dem 2 kg leichten Bosch-Performance-Line-SX-Motor, kein Leichtgewicht. Neben dem Alu-Rahmen dürften daran gewisse Ausstattungs-Entscheidungen beteiligt sein. Soviel sei vorweg gesagt: Viel Carbon findet man an diesem Rad nicht. Vor allem in Zeiten, in denen Full-Power-E-MTBs sich mit 800-Wh-Akku dieser Marke deutlich annähern, sind hier Argumente jenseits des reinen Daten-Vergleichs vonnöten. Liefern kann Bosch diese Argumente mit dem kürzlich vorgestellten Motor-Update, dazu gleich mehr.
Das Rift Zone EL kommt auch ansonsten ohne viel Schnickschnack aus. Sein Multitrack getauftes Fahrwerk basiert auf einem abgestützten Eingelenker-Hinterbau mit Rocker-Link und senkrecht platziertem Dämpfer. Auszeichnen soll es sich durch eine ideale Hinterbau-Kennlinie und einen Custom-Tune im Dämpfer. Auf der Website bietet Marin zudem einen kompakten Setup-Guide für den Dämpferdruck an.
Rahmenfeatures gibt es ansonsten wenige, die wenigen sind dafür jedoch gut gelöst. Ins Auge springt der Kettenstrebenschutz, der mit viel Material für Geräuschdämpfung sorgen dürfte. Dank weit nach vorn gezogenem Material mit Fiberglas-Anteil soll der Lack gut geschützt sein.
Der Blick in den Lieferumfang offenbart noch ein weiteres kleines Detail: Neben der Standard-Steuersatzschale kann im Marin eine Winkelsteuersatz-Schale verbaut werden, die den Lenkwinkel um 0,5° steiler oder flacher machen kann.
Erhältlich ist das Marin Rift Zone EL neben der getesteten XR Variante noch in zwei weiteren Ausstattungsvarianten – das von uns getestete Modell geht für 7.699 € über die Ladentheke, preislich geht es bei 5.399 € los.
Video: Marin Rift Zone EL XR im Test
Motor & Akku
Mit dem Performance Line SX wagte Bosch 2023 den Sprung ins Light-Support-Segment – auf etwas unkonventionelle Art und Weise, denn der 2 kg leichte Motor konnte, was die Kennzahlen angeht, schon fast im Full-Power-Segment wildern.
Zuschreiben kann man das vor allem der starken Leistung von 600 W, die on par mit der Gen 4 des CX war. Die restlichen Kennzahlen liegen aber etwas darunter: 60 Nm bietet der Motor seit dem Software-Update aus dem Oktober 2025, er unterstützt mit 400 %, bringt durch seine schmale Bauform aber auch einen schmalen Q-Faktor von 160 mm mit.
Ins Ökosystem von Bosch ist der SX ansonsten voll integriert – sprich: die volle Kompatibilität zu Akkus, Displays, Controllern und dem Range Extender ist gewährleistet. Aus diesem Pool an Möglichkeiten pickt Marin fürs Rift Zone EL den kompakten 400-Wh-Akku heraus, paart ihn mit der Bluetooth-Remote und dem System-Controller zu einem simplen System. Der fest verbaute Akku verlangt nach einer Ladebuchse, das Hinterbaukonzept schafft viel Platz im Hauptrahmen – so kann an die Ladebuchse auch der Range Extender gestöpselt werden.
- Motor Bosch Performance SX
- Akkukapazität 400 Wh
- Maximalleistung 600 Watt
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Bosch System Controller
Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Geometrie
Mit vier Rahmengrößen deckt Marin mit dem Rift Zone EL ein Größenspektrum von etwa 1,59 m bis 1,93 m ab, unser Testrad in Rahmengröße L setzt dafür schon auf einen sehr geräumigen Hauptrahmen mit 490 mm Reach. Denkbar ist, dass also auch noch Spielraum für größere Fahrerinnen und Fahrer oberhalb der 1,93-m-Empfehlung ist.
Mit 641 mm ist der Stack angemessen hoch – und auch bei den restlichen Geometriewerten bleibt das Rift Zone EL im moderaten Bereich. So liegt der Lenkwinkel bei 65° – wie vorab bereits erwähnt, jedoch mit der Option, um 0,5° steiler oder flacher zu werden. Mit 77° ist der Sitzwinkel aufrecht, was bei dem langen Reach jedoch auch absolut notwendig ist.
36 mm Tretlagerabsenkung positionieren das Tretlager gemessen am Federweg tief, das Heck wächst nicht mit und liegt bei kompakten 440 mm über alle Rahmengrößen hinweg. Bedingt durch die Kombination aus moderatem Federweg an der Front und moderatem Lenkwinkel bleibt die Radlastverteilung auch am XL-Rad noch in einem gängigen Bereich.
Insgesamt fällt der Hauptrahmen aber groß aus und wird entsprechend mit einem kompakten Vorbau ausgeliefert. Wer es nicht gerne so groß hat oder kurze Vorbauten nicht mag, kann mit einem Downsizing liebäugeln. Die Sitzrohrlänge dürfte das ohne große Einschränkungen ermöglichen.
Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL
| Rahmengröße |
S
|
M
|
L
|
XL
|
|---|---|---|---|---|
| Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
| Reach | 430 mm | 460 mm | 490 mm | 520 mm |
| Stack | 618,7 mm | 632,3 mm | 641,4 mm | 645,9 mm |
| STR | 1,44 | 1,37 | 1,31 | 1,24 |
| Lenkwinkel | 64,5°65,5°65° | 64,5°65,5°65° | 64,5°65,5°65° | 64,5°65,5°65° |
| Sitzwinkel, effektiv | 77° | 77° | 77° | 77° |
| Oberrohr (horiz.) | 572,9 mm | 606 mm | 638,1 mm | 669,1 mm |
| Steuerrohr | 100 mm | 115 mm | 125 mm | 130 mm |
| Sitzrohr | 400 mm | 420 mm | 430 mm | 460 mm |
| Überstandshöhe | 674,8 mm | 687,7 mm | 692 mm | 699,2 mm |
| Kettenstreben | 440 mm | 440 mm | 440 mm | 440 mm |
| Radstand | 1.188 mm | 1.225 mm | 1.259 mm | 1.291 mm |
| Tretlagerabsenkung | 36 mm | 36 mm | 36 mm | 36 mm |
| Tretlagerhöhe | 342 mm | 342 mm | 342 mm | 342 mm |
| Einbauhöhe Gabel | 566 mm | 566 mm | 566 mm | 566 mm |
| Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
| Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
| Federweg (vorn) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Ausstattung
Das Marin Rift Zone EL ist in drei Ausstattungsvarianten ab 5.399 € erhältlich. Getestet wurde das 7.699 € teure Topmodell „XR“. Marin setzt am Rift Zone EL durch die Bank auf Fahrwerkskomponenten aus dem Fox-Kosmos. An unserem Testrad war eine Fox-36-Performance-Elite-Federgabel mit 150 mm Federweg nebst Fox-Float-X-Performance-Elite verbaut.
Der Antrieb am Topmodell setzt auf eine Funkverbindung, zum Einsatz kommt eine GX-Transmission, gepaart mit e*thirteen-Kurbeln. Für die Entschleunigung sind Magura-MT7-Bremsen montiert, die vorne und hinten mit 203-mm-Scheiben ordentlich zupacken sollen. Die Vorderradbremse an unserem Testrad war unzureichend entlüftet, der Hebel lies sich bis in den Griff drücken.
Speziell ist die Reifenwahl: Mit dem Maxxis Minion DHF werden sich vermutlich mehr Menschen anfreunden können als mit dem Forekaster am Heck.
Abgerundet wird die Ausstattung durch eigene Felgen, ein eigenes Cockpit und Sattel, sowie die 170 mm lange PNW-Dropperpost.
- Federgabel Fox 36 Performance Elite (150 mm)
- Dämpfer Fox Float X Performance Elite (140 mm)
- Schaltung SRAM GX Eagle Transmission
- Bremsen Magura MT7
- Laufräder Marin/Formula
- Reifen
- Vorderrad Maxxis Minion DHF, MaxxGrip, EXO+
- Hinterrad Maxxis Forekaster, MaxxGrip, EXO+
- Cockpit Marin Trail (800 mm) / Marin CNC (35 mm)
- Motor Bosch Performance SX
- Akkukapazität 400 Wh
- Display Bosch System Controller
- Gewicht 21,0 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
- Preis (UVP) 7.699 € | Bikemarkt: Marin Rift Zone EL kaufen
- www.marinbikes.com
| Modell | Marin Rift Zone EL XR | Marin Rift Zone EL 2 | Marin Rift Zone EL 1 |
| Rahmen | Series 4 Alloy Lightweight E, 140mm | Series 4 Alloy Lightweight E, 140mm | Series 4 Alloy Lightweight E, 140mm |
| Gabel | Fox 36 Performance Elite, 150mm | Fox 36 Performance, 150mm | Marzocchi Bomber Z1, 150 mm |
| Dämpfer | Fox Float X, Performance Elite | Fox Float X, Performance | Marzocchi Bomber Air Inline |
| Schalthebel | SRAM AXS POD | SRAM GX Eagle | Shimano CUES SL-U6000-10R |
| Schaltwerk | SRAM GX AXS T-Type | SRAM GX Eagle | Shimano CUES RD-U6000 GS |
| Kassette | SRAM CS-XS-1275 | SRAM XG 1275 Eagle | Shimano CS-LG300-10 |
| Kurbel | e*thirteen e*spec Plus, 160mm | e*thirteen e*spec Plus, 160mm | e*thirteen e*spec Plus, 160mm |
| Bremse | Magura MT7 | SRAM Code Bronze | TRP Slate EVO |
| Laufräder | Marin Aluminium Double Wall | Marin Aluminium Double Wall | Marin Aluminium Double Wall |
| Vorderreifen | Maxxis Minion DHF, 29x2.4" MaxxGrip Exo+ | Maxxis Minion DHF, 29x2.4" MaxxGrip Exo+ | Maxxis Minion DHF, 29x2.4" MaxxGrip Exo+ |
| Hinterreifen | Maxxis Forecaster 29x2.4" MaxxTerra Exo+ | Maxxis Forecaster 29x2.4" MaxxTerra Exo+ | Maxxis Forecaster 29x2.4" MaxxTerra Exo+ |
| Sattel | Marin Speed Concept | Marin Speed Concept | Marin Speed Concept |
| Sattelstütze | PNW Loam Post | TranzX, YSP39 | TranzX, YSI34 QL |
| Lenker | Marin Trail | Marin Trail | Marin Mini-Riser |
| Vorbau | Marin CNC | Marin CNC | Marin 3D Forged Alloy |
| Motor | Bosch Performance Line SX | Bosch Performance Line SX | Bosch Performance Line SX |
| Display | Bosch System Controller | Bosch System Controller | Bosch System Controller |
| Akkukapazität | 400 Wh | 400 Wh | 400 Wh |
| Max. Drehmoment | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm |
| Gewicht | |||
| Preis (UVP) | 7.699 € | 6.499 € | 5.399€ |
Marin Rift Zone EL XR – Test auf dem Trail
Uphill
Für mein Empfinden suggeriert der Motor aber aufgrund der Akustik und der hohen Leistung etwas mehr, als er kann.
Ein stockender Update-Prozess am Marin Rift Zone EL XR hat es uns leider nicht ermöglicht, das Bike mit dem neuen Update zu fahren. So bleibt der Eindruck über den Uphill etwas kompakt. Der Bosch SX kommt Bosch-typisch mit Motorgeräuschen, vor allem der Vergleich im Light-Support-Bereich mit dem TQ HPR60 ist hier interessant. Letzterer ist leise und unterstreicht das natürliche Fahrgefühl so auch akustisch. Der SX hört sich nach E-Bike an, unterstützt kraftvoll und spürbar. Für mein Empfinden suggeriert der Motor aber aufgrund der Akustik und der hohen Leistung etwas mehr, als er kann. Das mag an mir liegen, gerade wenn es steiler wird, hätte ich gerne wahlweise meine Ruhe gehabt oder mehr Dampf erwartet. Die Akustik erinnert einfach zu sehr an Full-Power-Motoren – und mit denen hält der SX maximal in moderaten Steigungen mit.
Streitbar ist der Hinterreifen – sofern man technisch oder besonders steil klettern möchte. Hier kann das Profil des Forekasters an seine Grenzen stoßen. Davon abgesehen leistet sich das Marin im Uphill keine Schwächen. Sein Hinterbau ist aktiv, aber als störend haben wir ihn nicht wahrgenommen. Die Sitzposition ist aufrecht, dank kurzem Vorbau und steilem Sitzwinkel. Etwas aus der Reihe tanzt das Bike durch sein hohes Gewicht – verglichen mit dem Testfeld ist es gemessen an der Akkugröße das schwerste Bike im Test. Wer einen Uphill-fokussierten Allrounder sucht, wird an anderer Stelle weniger Kompromisse eingehen müssen.
Downhill, Abfahrt, Trail
Schnell und besonders flink lässt sich das Rift Zone EL zwischen und über die glänzenden und unheilvollen Wurzeln bouncen, nimmt dem durchweichten Flachwurzelboden den Schrecken und verwandelt ihn vielmehr in einen Spielplatz.
Für mich ist das Marin Rift Zone EL der erste Kontakt mit dem kalifornischen Hersteller – zumindest was Fahreindrücke angeht. Ohne Geometriewerte und Federweg zu kennen, nur mit dem optischen Eindruck im Gepäck, ging es auf die Trails im Bikepark und Trail-Center Winterberg. Die bunte Mischung an Testtrails bestand aus naturbelassenen Trails, mal flach, mal steiler, den Enduro-Trails und ein paar Jumplines. Nach dem ersten Rundumschlag an Testtrails war ich durchaus beeindruckt davon, wie breit gefächert der Einsatzbereich des Marin Rift Zone EL XR ist … Und wie viel Spaß ich trotz niedriger Temperaturen, Regenwetter und tiefer Pfützen hatte.
Im ersten Moment fühlt sich das Rift Zone kompakter an, als es auf dem Papier ist. Seinen 490 mm langen Reach kann das Bike gekonnt kaschieren und trotz der Länge ein agiles Fahrverhalten an den Tag legen. Dafür sorgt unter anderem das reaktionsfreudige Lenkverhalten mit sehr kurzem Vorbau und dem moderaten Lenkwinkel. Schnell und besonders flink lässt sich das Rift Zone EL zwischen und über die glänzenden und unheilvollen Wurzeln bouncen, nimmt dem durchweichten Flachwurzelboden den Schrecken und verwandelt ihn vielmehr in einen Spielplatz. Ähnlich geht es über Sprünge, durch gebaute Kurven und schnelle Kurvenwechsel. Spieltrieb steht hier auf jeden Fall hoch im Kurs.
Der Radstand ist dennoch auf der längeren Seite und das merkt man spätestens, wenn man (zu) schnell ins Wurzel- oder Steinfeld knattert. Seine gutmütige Länge hilft hier, die Kontrolle zu behalten. Wer vor allem steile Trails fährt, sollte jedoch für eine noch höhere Laufruhe und Lenkstabilität in steilen Kurven auf den flachen Lenkwinkel setzen.
Zwischen dieser Laufruhe und der hohen Spritzigkeit eine perfekte Fahrwerksabstimmung zu finden, ist sicherlich ein Kompromiss, der wahlweise den Spieltrieb unterstreicht, oder aber die Nehmerqualitäten hochhält. Insgesamt ist das Fox-Fahrwerk zwar auf der satten Seite, die Performance-Elite-Komponenten ermöglichen aber eine bessere Dämpfungskontrolle als die Performance-Baureihe. Aus dem Fahrwerk lässt sich so mithilfe der Dämpfung ein überraschend guter Kompromiss finden, der Gegendruck für Anlieger und Airtime bereithält, aber auch feinfühlig Traktion generiert.
Heraus sticht für mich beim Fahrwerk vor allem aber die Federgabel. Fox liefert zwar nicht immer konstant übers Portfolio gelungene Dämpfungsabstimmung, zeigt aber Momente der Brillianz – und genau das hat der Hersteller mit der 36 mal wieder bewiesem. Satt, unanstrengend, aber äußerst kontrolliert arbeitet die 36 für mich sehr effizient und stellt immer genug Federweg zur Verfügung. Klasse!
Ab Werk Dämpfunsseitig eher auf der soften Seite ist der Float X, für den der Support aus der Feder und Kinematik essenziell wichtig ist. Im Rift Zone liefert er genau deswegen gute Dienste: kein Wegsacken, keine Durchschläge und mit erhöhter Dämpfungseinstellung weiterhin auf der feinfühligen Seite, scheint die Kinematik auf einen stetigen Progressionsaufbau zu setzen, der den entsprechenden Gegenhalt generiert.
Bis jetzt klingt das nach einem schlüssigen Gesamtkonzept und auch die Rahmensteifigkeit untermauert dieses zusätzlich noch einmal. Das Marin flext sehr angenehm, fühlt sich insgesamt wenig steif an und hält so einen breiten Grenzbereich bereit. Zwischen Wohlfühl-Fahrrad und kontrolliertem Wahnsinn kann die fahrende Person dem Trail je nach Tagesverfassung ihren Stempel aufdrücken.
Kontrovers wurde es einzig bei einem Teil: dem Hinterreifen. Wie schon im Uphill bemerkt, ist der Maxxis Forekaster eher speziell. Das flache Mittelstollenprofil rollt schnell, hat aber auf der Bremse nicht wahnsinnig viel Stollentiefe, die es in den Boden versenken kann. Während Rico kein Fan des Reifens wurde, stelle ich für mich fest, dass vor allem die gute Seitenstollen-Reihe für Berechenbarkeit sorgt. Der Reifen bietet zwar wenige Reserven, aber immerhin einen angenehmeren Grenzbereich als etwa der Hans Dampf am M1 oder der Nobby Nic am Canyon.
Das ist uns aufgefallen
- Gesamtkonzept Marin gelingt mit dem Rift Zone EL ein ausgesprochen spaßiges Gesamtkonzept, das von uns den Kauftipp bekommt!
- Bremse Die MT7-Vorderradbremse am Marin war im Auslieferungszustand nicht ordentlich entlüftet. Das Testrad machte einen leicht gebrauchten Eindruck, insofern muss man hier eher Marin auf die Finger klopfen als Magura.
- Maxxis Forekaster Des einen Freund, des anderen Feind – der Forekaster ist sicherlich eher aus der Kategorie „nicht für jedermann“. Auch im Testteam gab es Unstimmigkeit über die Sinnhaftigkeit des Reifens an so einem Bike. Wer mit einem früher, aber kontrolliert abreißendem Hinterrad-Grip keine Probleme hat, bekommt hier eine Portion extra Fahrspaß und Geschwindigkeit serviert.
- Gewicht Mit über 21 kg ist das Marin Rift Zone EL deutlich schwerer als die restlichen Kandidaten mit 400-Wh-Akku und somit nichts für Leichtbau-Fans.
Fazit – Marin Rift Zone EL XR
Wow, das Marin Rift Zone EL konnte uns ganz schön begeistern:
Seine Größe und sein Gewicht kaschiert das Marin Rift Zone EL gekonnt durch ein insgesamt sehr stimmiges und einfaches Fahrverhalten. Einen maßgeblichen Anteil daran haben das Fahrwerk und die Rahmensteifigkeit. Federgabel und Dämpfer arbeiten sensibel und sehr kontrolliert, bieten dabei aber guten Gegenhalt. Der Rahmen ist auf der nachgiebigen Seite und befruchtet das traktionsstarke und reaktive Fahrverhalten zusätzlich. Damit bleibt man sowohl auf verspielten Trail-Segmenten dank hoher Dynamik, aber auch in schnellen ruppigen Passagen dank hoher Gutmütigkeit stets in Kontrolle.
Das Rift Zone EL bietet sich damit als spaßorientierter Allrounder einer breiten Zielgruppe an – und bekommt damit von uns den Kauftipp.
Marin Rift Zone EL XR – Pro / Contra
Stärken
- Gutmütiger Charakter & breiter Grenzbereich
- Traktionsstarkes Fahrwerk mit Gegenhalt
- Allround-Eigenschaften
Schwächen
- kein Leichtgewicht
- streitbarer Hinterreifen
- klappernder Motor
Wie gefällt dir das Marin Rift Zone EL XR? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.
Preisvergleich: Marin Rift Zone EL XR
Testablauf
Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Marin Rift Zone EL XR getestet
- Trailcenter Winterberg, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, mal steiler, mal moderat steil, mit flowigen, aber auch technischen Downhills, natürlichem Boden und wenigen gebauten Elementen. Dazu kurze Gegenanstiege auf Trails, sowie Schotterwege für die längeren Anstiege – ideale Testbedingungen für ein E-Mountainbike!
- The Mother Bikepark Winterberg, Deutschland: Ob eher technisch, auf Forrest-Stump, Rocky Waldboa, Shreddy Murphy und Black Line, entspannt & kurvig auf Flow Trail und Fairy Trail oder mit Airtime auf Kry-Hill und Jolli Jumper – der Bikepark „The Mother“ Winterberg bringt ein buntes Spektrum an Streckentypen, Gefälle, Geschwindigkeit und Größe der Sprünge mit sich!
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L - my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Chris loves riding everything with knobby tires, both uphill and downhill. Be it dirt jumps, natural single tracks or man made trails – he enjoys it all, as long as it's fast, steep, rough, with a lot of airtime, or a combination of all these.
- Fahrstil / Riding style
- flüssig, verspielt / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro/ Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- ausgeglichen zwischen Front und Heck, eher auf der sportlich-straffen Seite/ balanced front and rear suspension, a bit sportier than average
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Ausgewogene Radlastverteilung, eher flacher Lenkwinkel, Sitzwinkel nicht zu steil/ balanced wheel distribution, slack headangle, seattube angle not too steep
Hier findest du die anderen Mitstreiter in diesem Vergleichstest auf eMTB-News:
- Marin Rift Zone EL XR im Test: Das vielseitige Light-Support-E-MTB holt Kauftipp
- Black Friday 2025 – Mega-Rabatte auf E-Bikes: Trek Fuel EXe für 2.995 € statt 10.699 €:
- Canyon Neuron:ONfly CF LTD im Test: Trailbike in Perfektion
- Craft Bike Days 2025: Alutech 32“ Super Mullet Prototyp
- Craft Bike Days 2025: Rheintritt.NRW – Super-Utility-Enduro-Cargo?
Unterstützt wurde dieser Vergleichstest durch Produktplatzierungen von Unleazhed. Wir bekamen für jedes E-Bike im Test einen M02-Frontfender, den wir nur zu gerne montierten, denn gerade im Herbst und Winter können die großflächigen, stylischen Schutzbleche punkten und verhindern diverse Dreckspritzer am Bike, auf der Kleidung oder im Gesicht.
Testinfos kompakt
Rift Zone EL XR
30 – 60 Nm
< 500 Wh
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
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3 Kommentare
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Marin Rift Zone EL XR im Test: Das vielseitige Light-Support-E-MTB holt Kauftipp
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Wunderschönes Bike!
Ohne die geringste Erfahrung mit dem Haufen, finde ich ihn sehr, sehr hässlich.
Da diese Äußerung natürlich rein subjektiv ist, wird sich bestimmt der eine oder andere in den Kauftipp verlieben und es erwerben.
Das riftzone ist tatsächlich eines von wenigen alu Light emtbs. Ich persönlich finde dass sich alu bikes einfach immer noch gutmütiger verhalten was Vibrationen und Steifigkeit angeht. Daher finde ich es ein durchaus interessantes Rad.
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