Neues Thok TK02 S E-Bike – Test Andiamo Ragazzi!

Thok TK02 S im ersten Test: Der italienische Hersteller Thok stellt für 2026 ein neues E-Bike vor. Das TK02 S kommt mit viel Federweg, starkem Motor, großem Akku und spricht ganz klar Enduro-Fans an! Wir konnten dem Alu-Boliden kurz vor dem Downhill-World-Cup in Val di Solé bereits kurz auf den Zahn fühlen.
Titelbild

Thok TK02 S 2026 – Infos und Preise

Die Innovationen

✅ Weiterentwicklung auf Basis des TK01
✅ Neu mit Bosch CX Gen 5
✅ Entnehmbarer Akku mit 800 Wh Kapazität

EinsatzbereichAll-Mountain, Enduro
Federweg170 mm/170 mm
LaufradgrößeMullet 29″-27,5″
RahmenmaterialAluminium
MotorBosch
Akkukapazität800 Wh
Gewicht (o. Pedale)25,8 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.thokbikes.com
Preis: 6.290 Euro
Bikemarkt: Thok TK02 kaufen

Thok geht kontinuierlich weiter seinen Weg – nachdem der Hersteller letztes Jahr das TP04 – ein Trail-Bike mit Carbon-Rahmen – Made in Italy – vorgestellt hatte, folgte Anfang des Jahres eine erschwingliche Variante mit Carbon-Rahmen aus Asien. Mit dem neuesten Produkt setzt der Hersteller jetzt auf eine etwas andere Strategie: Statt Top-Down, geht es diesmal Bottom-Up: Basis für das neue Modell stellt das Thok TK01, das zum TK02 weiterentwickelt wurde. Zum Modellstart gibt es das TK02 jedoch nur mit Alu-Rahmen, in einer Ausstattungsvariante, bei der das Preis-Leistungs-Verhältnis im Vordergrund steht.

Kern der Weiterentwicklung ist offensichtlich der Wechsel zu Bosch-Motoren, den Thok gerade in seinem Portfolio durchführt: An Bord ist mit dem Wechsel von Shimano zu Bosch nun mehr Leistung: 100 Nm und 750 W statt 85 Nm und 600 W. Aber auch bei der Akku-Kapazität legt das Bike zu: von 630 Wh auf 800 Wh geht es rauf. Das E-Bike bleibt sich ansonsten treu und das nicht nur mit der eigenständigen Optik. Zielgruppe soll weiterhin der Enduro-Fahrer oder -Racer sein, dafür setzt man weiterhin auf eine erprobte Kombination aus satten 170 mm Federweg, Viergelenk-Hinterbau mit Horst-Link, Mullet-Laufrad-Konfiguration und einer abfahrtsorientierten Geometrie.

Thok TK02 S – Das Bike bleibt seiner markanten und eigenständigen Optik treu!
# Thok TK02 S – Das Bike bleibt seiner markanten und eigenständigen Optik treu! – Federweg: 170/170 mm | Gewicht: XY kg | Preis: 7.899 € (UVP)
Diashow: Neues Thok TK02 S im ersten Test: Andiamo Ragazzi!
Das Fahrwerk arbeitet eher auf der satten Seite und nutzt seinen Federweg großzügig aus
Die Wippe soll durch die große Verbindungsfläche den Dämpfer entlasten
Ein Schutzblech sorgt für reduzierten Dreckbeschuss
Gebremst wird mit Maguras MT5 Bremsen, die ohne Adapter direkt auf die PM203 mm Aufnahme montiert werden können
Klobig und limitierend sitzt das Purion-200-Bedienelement am Lenker
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Bei den Design-Prinzipien bleibt Thok bei bewährten Technologien: Das TK02 setzt weiterhin auf das „Precise Front End“ – die optisch markanten Verbindungen von Oberrohr und Unterrohr, sowie das dickwandige Steuerrohr sollen dem Hauptrahmen im Lenkkopfbereich viel Steifigkeit verleihen. Nach hinten verjüngt sich der Rahmen, im Unterrohr dürfte der große Ausschnitt für die Akku-Entnahme für eine Abnahme der Steifigkeit nach hinten sorgen.

Keine großen Änderungen gibt es am Hinterbau: Thok setzt hier weiterhin auf den Horst-Link-Viergelenker
# Keine großen Änderungen gibt es am Hinterbau: Thok setzt hier weiterhin auf den Horst-Link-Viergelenker – Die massive Umlenkwippe ist aus zwei Teilen zusammengeschweißt und soll so Querkräfte von Dämpfer und Dämpferverlängerung fernhalten.
Der markante Steuerrohrbereich ermöglicht dank viel Volumen die Zugführung durch den Steuersatz
# Der markante Steuerrohrbereich ermöglicht dank viel Volumen die Zugführung durch den Steuersatz – Zudem ist ein Akku-Schloss angebracht, das zur Entnahme des Akkus benötigt wird.
Auf das Design hatte Moto-GP-Designer Aldo Drudi Einfluss und sich nicht nur mit seinem Fingerabdruck verewigt
# Auf das Design hatte Moto-GP-Designer Aldo Drudi Einfluss und sich nicht nur mit seinem Fingerabdruck verewigt – Entsprechend stolz ist man bei Thok auf das italienische, markante Design.

Steifigkeit ist auch am Hinterbau ein Thema: Der Horst-Link-Viergelenker ist über eine Dämpferverlängerung nach vorne abgestützt. Um die Querkräfte auf den Dämpfer auszumerzen, setzt Thok auf eine große Wippe, die vor dem Sitzrohr über ein mehrere Zentimeter langes Stück verschweißt ist und somit Verwindung verhindern soll.

Laut Thok – und Beschriftung am Rahmen – ist die Hinterbaukinematik des TK02 progressiv ausgelegt. Die Progressionsrate war beim Vorgänger eher klein: Ca. 7 % baut der Hinterbau durch den Federweg hindurch auf.

An der großen Wippe ist ein kleines Schutzblech angebracht, das eher den Dreckbeschuss auf die Lagerung verringern dürfte.

Die Wippe soll durch die große Verbindungsfläche den Dämpfer entlasten
# Die Wippe soll durch die große Verbindungsfläche den Dämpfer entlasten – Im Hintergrund erkennbar: Das an der Wippe angebrachte Schutzblech sorgt für reduzierten Dreckbeschuss – es fällt klein aus und schützt eher Rahmen und Lack, statt Hosenboden.
Für Entlastung und Schutz soll auch der Kettenstrebenschutz sorgen
# Für Entlastung und Schutz soll auch der Kettenstrebenschutz sorgen – Wie das Schutzblech fällt auch der Gummiu-Schoner etwas kurz aus – nach vorne und hinten – hier muss mit Slapper-Tape nachgeholfen werden.
Ein Schutzblech sorgt für reduzierten Dreckbeschuss
# Ein Schutzblech sorgt für reduzierten Dreckbeschuss – Es fällt klein aus und schützt eher Rahmen und Lack, statt Hosenboden.
Vgl Tk01 Vgl 2 Tk01

Schiebe den Slider hin und her, um die Unterschiede vom alten vs. neuen Modell zu entdecken.

Motor & Akku

Thok setzt in der Modernisierung des Portfolios bisher in jeder Hinsicht auf Schwaben-Power: Für Bosch sprechen natürlich auch viele positive Punkte, die die Marke widerspiegeln möchte: Zuverlässigkeit und Performance! Trotz seiner Renn-DNA setzt Thok auf den „normalen“ Bosch Performance Line CX Gen5, nicht auf die CX-R-Variante.

Rund um den Bosch CX Gen 5 dreht sich bei Thok aktuell einiges
# Rund um den Bosch CX Gen 5 dreht sich bei Thok aktuell einiges – Der Motor löst die Shimano-Antriebe aus der vorherigen Generation ab, bringt ein gutes Plus an Power mit.

Seine satten 100 Nm Drehmoment und 750 W Spitzenleistung werden am TK02 durch den großen 800 Wh-PowerTube-Akku gespeist. Dieser ist am TK02 entnehmbar – perfekt für diejenigen, die an einem Tag auch mal zwei Akkus verbraten wollen. Geladen wird so aber auch wahlweise mit entnommenem Akku, oder aber über die Ladebuchse am Rahmen.

Der Verschluss der Ladebuchse gehört nicht zu unseren liebsten Bosch-Teilen.
# Der Verschluss der Ladebuchse gehört nicht zu unseren liebsten Bosch-Teilen.
Die Bosch-Ladebuchse ist direkt über dem Motor angebracht.
# Die Bosch-Ladebuchse ist direkt über dem Motor angebracht.
Klobig und limitierend sitzt das Purion-200-Bedienelement am Lenker
# Klobig und limitierend sitzt das Purion-200-Bedienelement am Lenker – Für einen – zumindest für Mountainbiker – geringen Mehrwert bringt die Bedieneinheit Komplikationen bei der Einstellung von Bremse und Dropper-Remote mit sich.

Als Bedienelement mit Display hat sich Thok an den bisherigen Bosch-E-MTBs für das Purion 200 Display entschieden. Exponiert sitzt es nahe dem Griff und ragt nach oben hinaus. Design geht anders.

Die Verbindung via App ist mit dem Display aber spielend einfach. Mit nur wenigen Klicks, lässt sich auf den vollen Funktionsumfang des digitalen Helfers zugreifen: Individualisierung, Tracking, etc.

  • Motor Bosch Performance CX Gen5
  • Akkukapazität 800 Wh
  • Maximalleistung 750 Watt
  • Max. Drehmoment 100 Nm
  • Display Bosch Purion 200

Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Geometrie

Große Neuerungen bei der Geometrie gibt es am Thok TK02 nicht. Ein einziger Wert wurde mit dem Modellupdate verändert: Der Sitzwinkel. Ganze 2° steiler ist er am S-Rahmen mit 77,5° statt 75,5°, die Größen M bis XL verändern sich um 1,5° auf 77°.

Die Größenabstufung von S bis XL steigt an: Der Sprung zwischen S und M ist nicht gigantisch, größer werden die Unterschiede von M zu L und von L zu XL. Thok setzt dabei auf moderate Reach- und Stack-Werte, die für einen geräumigen, eher aufrechten Hauptrahmen sorgen.

Passend dazu ist die Kettenstrebe lang dimensioniert: Mit 453 mm dürfte sich vor allem in den größeren Rahmengrößen eine gute Balance einstellen – zudem sorgt die Kettenstrebenlänge in Kombination mit dem moderat flachen 64,5°-Lenkwinkel für einen guten Radstand, der Nehmerqualitäten verspricht.

Mit 15 mm Tretlagerabsenkung bzw. 355 mm Tretlagerhöhe baut das TK02 eher hoch, das dürfte trotz des langen Radstands für gute Wendigkeit sprechen.

Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!

Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL

Thok TK02 mit Geometrieangaben in Rahmengrösse L
# Thok TK02 mit Geometrieangaben in Rahmengrösse L

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5
Reach 423 mm 439 mm 464 mm 491 mm
Stack 614 mm 623 mm 638 mm 654 mm
STR 1,45 1,42 1,38 1,33
Lenkwinkel 64,5° 64,5° 64,5° 64,5°
Sitzwinkel, effektiv 77,5° 77° 77° 77°
Oberrohr (horiz.) 582 mm 600 mm 629 mm 660 mm
Steuerrohr 105 mm 115 mm 131 mm 149 mm
Sitzrohr 385 mm 415 mm 450 mm 495 mm
Überstandshöhe 783 mm 783 mm 783 mm 783 mm
Kettenstreben 453 mm 453 mm 453 mm 453 mm
Radstand 1.212 mm 1.233 mm 1.265 mm 1.298 mm
Tretlagerabsenkung 15 mm 15 mm 15 mm 15 mm
Tretlagerhöhe 355 mm 355 mm 355 mm 355 mm
Einbauhöhe Gabel 584 mm 584 mm 584 mm 584 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (hinten) 170 mm 170 mm 170 mm 170 mm
Federweg (vorn) 170 mm 170 mm 170 mm 170 mm

Ausstattung

Thok bietet die TK02-Plattform zum Launch in nur einer Ausstattungsvariante an. Die Basis mit Alu-Rahmen lässt aber vermuten, dass die Plattform noch um zusätzliche Modelle erweitert wird. Bekannt ist uns diesbezüglich zum jetzigen Zeitpunkt jedoch noch nichts.

In der aktuellen Generation setzt Thok viel auf Fox-Fahrwerke
# In der aktuellen Generation setzt Thok viel auf Fox-Fahrwerke – Im TK02 arbeitet vorne eine Fox 38 Float Performance mit Grip-Kartusche und 170 mm Federweg.

Basis für das Bike ist der Bosch Performance CX Gen 5 Antrieb, der Zug auf die Kette bringt: Hinten sorgt die Seilzug-gebundene SRAM Eagle 70 Transmission für die Gangwechsel. Auf den Boden gebracht werden die Antriebskräfte des TK02-S über auf Thok Drift Laufrädern montierte Maxxis-Reifen. Sowohl vorn als auch hinten sind Assegai 3C MaxxTerra mit Exo+-Karkasse verbaut. Für ein Rad dieser Federwegs-Klasse dürfte es hier auch gerne vorne MaxxGrip und hinten eine DoubleDown-Karkasse geben.

Geschaltet wird mit der SRAM Eagle Transmission 70, die als Einstiegsgruppe in die Transmission-Welt mit Seilzug angesteuert wird
# Geschaltet wird mit der SRAM Eagle Transmission 70, die als Einstiegsgruppe in die Transmission-Welt mit Seilzug angesteuert wird – Sie wird über die UDH-Schnittstelle direkt an den Rahmen angebracht.
Gebremst wird mit Maguras MT5 Bremsen, die ohne Adapter direkt auf die PM203 mm Aufnahme montiert werden können
# Gebremst wird mit Maguras MT5 Bremsen, die ohne Adapter direkt auf die PM203 mm Aufnahme montiert werden können – Vorne und hinten werden 203 mm Scheiben verbaut.
Thoks Eigenmarken Sattel und Sattelstütze runden das Bike ab
# Thoks Eigenmarken Sattel und Sattelstütze runden das Bike ab – Auch Vorbau und Lenker entstammen der Eigenmarke.

Eigenmarkenprodukte werden nicht nur bei den Laufrädern eingesetzt. Thok verbaut ein komplettes Cockpit, sowie Dropper-Post, Sattelstütze und Sattelklemme aus dem eigenen Portfolio.

Bei Fahrwerk und Bremsen gibt es jedoch keine Experimente: Gebremst wird mit einer Magura MT5, mit 203 mm Bremsscheiben vorn und hinten, das Fahrwerk stellt Fox: Im Steuerrohr steckt eine 38 Performance mit Grip-Kartusche, im Hinterbau werkelt ein Float X Performance.

Thok TK02 Preis (UVP)

  • Thok TK02 6.290 €

ModellThok TK02-S
RahmenThok TK02-S, Aluminium, 170 mm
GabelFox 38 Float Performance, 170 mm
DämpferFox Float X Performance
SchalthebelSRAM Eagle 70 Transmission
SchaltwerkSRAM Eagle 70 Transmission
KassetteSRAM Eagle 70 Transmission, 10-52t
KurbelFSA 165 mm, 34t
BremseMagura MT5, 203/203 mm
LaufräderThok Drift
VorderreifenMaxxis Assegai 3C MaxxTerra, Exo+, 29" x 2,6"
HinterreifenMaxxis Assegai 3C MaxxTerra, Exo+, 27,5" x 2,6"
SattelThok Fit in hollow
SattelstützeThok Dropper (S/125 mm - M/170 mm - L/XL 200 mm
LenkerThok Alloy
VorbauThok Oversized 35 mm
MotorBosch Performance Line CX Gen5
DisplayBosch Purion 200
Akkukapazität800 Wh
Max. Drehmoment100 Nm
Gewicht
Preis (UVP)6.290 Euro

Thok TK02-S – erster Test auf dem Trail

Besser passt es zu langen, fordernden Enduro-Stages, in denen man für die letzten Meter noch Kraft übrig haben möchte, um nicht ins Ziel zu stürzen. Es ist mehr Trophy-Truck, als Formel-1-Wagen.

Chris Spath, Redakteur eMTB-News.de

Kurz vor dem diesjährigen Thok Tribe konnten wir im italienischen Tal zur Sonne bereits ein paar erste Runden mit dem neuen TK02-S drehen. Die Abfahrten waren primär auf den Bikepark Val di Solé fokussiert, bergauf ging es über Forststraßen oder kürzere Trail-Abschnitte – oft steil.

Bei losen Bodenbedingungen, kurzen Ausflügen auf die bereits für den World Cup präparierte DH-Strecke mit dicken Steinen und stumpfen Kanten sollte sich das TK02 schnell als spaßiger Begleiter herausstellen. Aber bleiben wir zunächst beim Uphill.

In der Woche vor dem DH-World Cup in Val di Solé war der Bikepark gesperrt, wir konnten mit Ausnahmegenehmigung die Strecken bergauf und bergab in Angriff nehmen
# In der Woche vor dem DH-World Cup in Val di Solé war der Bikepark gesperrt, wir konnten mit Ausnahmegenehmigung die Strecken bergauf und bergab in Angriff nehmen – Bikepark-Trails bergauf fahren kann stellenweise ganzschön steil werden.

Persönlich muss ich sagen: Für mich ist das Bosch Purion 200 kein Produkt für E-Mountainbikes. Positionierung und Bedienung stehen in keinem Verhältnis zum Informationsgehalt, den das Display bietet. Als alleiniges Bedienelement ist es rein von der Spezifikation zwar eine komfortable Lösung, aber hier lohnt es sich in meinen Augen, die Extra-Meile zu gehen.

Auf den losen Böden konnte das TK02 die Traktion gut aufrecht erhalten
# Auf den losen Böden konnte das TK02 die Traktion gut aufrecht erhalten – Selbst in steilen Anstiegen war ausreichend Druck am Vorderrad, so kann man den Druck am Hinterreifen besser steuern, indem man am Sattel zentriert bleibt und nicht nach vorne rutscht.
Der Bosch CX Gen5 profitiert von der längeren Kettenstrebe des Thok
# Der Bosch CX Gen5 profitiert von der längeren Kettenstrebe des Thok – Sie verhilft dem Bike zu einer besseren Balance im Uphill und erleichtert so die Kontrolle der dynamischen Motorabstimmung, die mit dem EMTB+ kommt.

Ohne Frage ist aber das, was durchs Purion angesteuert wird, Top: Der Bosch CX Gen5 liefert gewohnt hohe Unterstützung. Die Geometrie des TK02 spielt ihm dabei in die Karten: Die Kettenstreben sind etwas länger gehalten, die Front ist nicht besonders hoch. Das bringt viel Druck aufs Vorderrad – bzw. verhindert dass das Vorderrad ansteigt. So kann man sich schön darauf konzentrieren, zentriert zu sitzen und dem Hinterreifen durch Gewichtsverlagerung mehr Traktion zu verleihen.

Das gelingt auch hervorragend. Das TK02 ist eines der Bosch-Bikes mit dem geringsten Wheel-Spin, die ich bisher in technischem Uphill gefahren bin – einfach dadurch, dass es so berechenbar klettert und der fahrenden Person Bewegungsspielraum bereithält, um das Gewicht gezielt zu verteilen.

Etwas tief fällt das Cockpit aus – ein Riserbar würde dem Thok TK02 S bessere Abfahrtseigenschaften verpassen
# Etwas tief fällt das Cockpit aus – ein Riserbar würde dem Thok TK02 S bessere Abfahrtseigenschaften verpassen – Etwas tiefer, aber sehr zentriert stehe ich so im Bike.

Auch die sehr gelungene Sitzposition zeigt sich in dieser Hinsicht als hilfreich: Aufrecht, zentriert sitzt man auf dem TK02-S. Das etwas tiefere Cockpit ist nicht jedermanns Sache, vor allem wenn es bergauf geht, sorgt es aber für eine harmonische Position auf dem Rad.

Geht es dann in die Abfahrt, polarisiert der niedrige Lenker, wohlgemerkt bin ich aber auch ein L-Rad gefahren. Mit Ausnahme des Lenkers stellt sich in der Abfahrt aber ein ähnliches Bild ein, wie im Anstieg: Das Thok TK02-S kann vor allem durch hohe Berechenbarkeit und eine fantastische Balance punkten. Der steife Hauptrahmen betont den weicheren Hinterbau – dieser arbeitet Traktionsstark, schafft es auch in grenzwertigen Situationen die Traktion nicht abreißen zu lassen, ob auf Offcamber-Sektionen oder auf der Bremse.

In Kurven stellt sich durch die Geometrie eine gute Balance ein – viel Druck auf dem Vorderrad sorgt für eine ausgewogene Druckverteilung
# In Kurven stellt sich durch die Geometrie eine gute Balance ein – viel Druck auf dem Vorderrad sorgt für eine ausgewogene Druckverteilung – Spannend ist auch der Flex des Bikes: Hinterbau und Hauptrahmen stehen hier in einem gewissen Kontrast zueinander – das TK02 flext vor allem um die Hinterbau-Drehpunkte und fühlt sich trotz präzisem Hauptrahmen eher nachgiebig an.
Steifigkeit und Fahrwerk spielen gut zusammen, um dem Thok TK02 viel Traktion zu verleihen
# Steifigkeit und Fahrwerk spielen gut zusammen, um dem Thok TK02 viel Traktion zu verleihen – das macht das E-MTB zu einem flinken, spaßigen Begleiter.
Das Fahrwerk arbeitet eher auf der satten Seite und nutzt seinen Federweg großzügig aus
# Das Fahrwerk arbeitet eher auf der satten Seite und nutzt seinen Federweg großzügig aus – Fans von mehr Gegenhalt sind vor allem am Hinterbau durch die mangelnde Dämpfungskontrolle auf Luftdruck und Volumenspacer als Einstellparameter limitiert.

Sein Fahrwerk arbeitet satt und buttert großzügig weg. Wer ein etwas direkteres Fahrwerk bevorzugt, bekommt dieses ohne weiteres aber nicht aus dem Hinterbau gelockt. Dazu fehlt dem Dämpfer etwas die Dämpfungskontrolle. Der Gegenhalt aus der Kinematik kann diese Eigenschaft aber gut kaschieren. Eine sattere Dämpfung oder ein größerer Volumenspacer können vor allem aggressiven Fahrern dennoch zu einem noch dynamischeren Hinterbau verhelfen und den Durchschlagschutz auf stumpfen Sprüngen verbessern.

Wer auf seiner Prioritätenliste aber dick und fett: satt, berechenbar und komfortabel stehen hat, wird mit dem Werkssetup bereits einen sehr flinken Gefährten bekommen. Seine Renn-DNA zeigt das Thok zwar, aber auf etwas andere Art und Weise: Seine hohe Berechenbarkeit durch die Geometrie und die tolle Traktion machen es weniger zum Bike, mit dem man sich die Strecke hinunter pusht. Besser passt es zu langen, fordernden Enduro-Stages, in denen man für die letzten Meter noch Kraft übrig haben möchte, um nicht ins Ziel zu stürzen. Es ist mehr Trophy-Truck, als Formel-1-Wagen.

30° Außentemperatur, hohes Tempo und steiles Gelände stellten Bremse und Motor vor Herausforderungen
# 30° Außentemperatur, hohes Tempo und steiles Gelände stellten Bremse und Motor vor Herausforderungen – Anlauffarben und Derating haben die herausfordernden Bedingungen betont.

Wenn du wissen möchtest, wie es bei Thok hinter den Kulissen aussieht, dann schau dir unbedingt unseren Hausbesuch dazu an:

Thok – Hausbesuch

Fazit: Thok TK02-S

Fazit – Thok TK02-S

Mit dem neuen Thok TK02-S richtet sich der italienische Hersteller an Menschen die es bergab gerne auf natürlichen Trails krachen lassen wollen: Fahrwerk und Rahmensteifigkeit sind auf maximale Traktion ausgelegt, die Geometrie sorgt für ein ausgewogenes Fahrverhalten und gute Balance. Das TK02 ist ein E-Mountainbike, an das man sich schnell gewöhnt – und das in Folge sowohl bergauf als auch bergab keiner spaßigen Challenge im Weg steht.

Artikelbild

Thok TK02-S – Pro / Contra

Stärken

  • ausbalancierte Radlastverteilung
  • satter Hinterbau
  • gelungene Rahmensteifigkeit
  • entnehmbarer Akku

Schwächen

  • Purion 200 Display
  • relativ hohes Gewicht
Mit dem Thok TK02 bieten die Italiener eine solide Weiterentwicklung des Vorgängers
# Mit dem Thok TK02 bieten die Italiener eine solide Weiterentwicklung des Vorgängers – Das TK02 dürfte vor allem Fans von viel Federweg und einem gutmütigen Fahrverhalten begeistern – Potential für mehr ist vorhanden, muss aber mit Anpassungen bei Reifen und Fahrwerk aus dem Bike gekitzelt werden.

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5 Kommentare

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  1. 2 Fragen:

    Was ist das auf Deutsch und wie würde das Rad aussehen ohne das?
    Screenshot_20250902_150436_Chrome.jpg


    Es wird nirgens erklärt/beschrieben warum dieses Rad eine Renn DNA hat, wodurch man selbige erkennt und warum Andere die nicht haben?
    Screenshot_20250902_150501_Chrome.jpg

  2. 2 Fragen:

    Was ist das auf Deutsch und wie würde das Rad aussehen ohne das?
    Steht nach dem Bindestrich smilie
    Es wird nirgens erklärt/beschrieben warum dieses Rad eine Renn DNA hat, wodurch man selbige erkennt und warum Andere die nicht haben?
    Die Marke hat eine Renn-DNA, siehe hier:
    https://www.emtb-news.de/news/thok-e-bikes-hausbesuch-2025/
  3. Puh also ich finde die meisten Unterrohre mit Bosch 800er Akku zu dick als dass ich sie als schön bezeichnen würde aber das hier ist optisch ein Negativrekord.

  4. fürchterliches Design
    Zum Glück werden wir wohl nie eins an den Trails zu Gesicht bekommen.

    Ich finde kein einziges Kaufargument bei diesem Rad.

  5. Wurde das TP4 eigentlich schon vorgestellt? Das sieht mMn wesentlich schicker aus.
    Carbonrahmen, entnehmbarer Akku. Ähnlicher Preis, aber eher für den Trail (36er Gabel).

    • 800Wh-Akku → 24,3 kg
    • 600-Wh-Akku → 23,2 kg
    • 400Wh-Akku → 22,1 kg
Was meinst du?

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