Rose Slab Plus 2026 – Infos und Preise
Die Innovationen
✅ Neu mit Bosch CX Gen 5, Kiox 400 C und PowerTube 800 Wh
✅ Neuer Carbon-Rahmen mit innovativem Design
Einsatzbereich | All-Mountain, Enduro |
---|---|
Federweg | 170 mm/160 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 800 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 23,7 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.rosebikes.de |
Preisspanne | 4.900 Euro - 6.900 Euro |
„Rose hat doch kürzlich erst ein neues Bike vorgestellt“, wird sich der ein oder andere jetzt denken – richtig! Mit dem neuen Full-Power-E-MTB Slab Plus manifestiert der Hersteller also den Start in eine neue Evolutionsstufe des eigenen E-Bike-Portfolios. Neuer Name, neues Modell – seinen Vorgänger Root Miller Plus lässt das neue Slab Plus alt aussehen. Rose wird zudem wenig Inspiration aus dem Root Miller gezogen und die neue Plattform bewusst von Grund auf neu gestaltet haben.

Nach dem Light-Support-Modell Rose File Plus (Test auf eMTB-News) stellen die Bocholter nun also auch ein E-MTB mit voller Unterstützung vor – satte 750 W und 100 Nm stellt der bewährte Bosch CX Gen 5 zur Verfügung. Das Rad soll aber nicht nur bergauf flitzen, sondern auch in der Abfahrt gefallen: Neben großzügig dimensionierten Rahmengrößen setzt Rose dafür auch auf viel Federweg: 170 mm stellt die Gabel zur Verfügung, kombiniert wird das mit 160 mm aus dem Hinterbau. Dabei rollt das Slab Plus entgegen aktueller Trends auf 29-Zoll-Laufrädern vorne und hinten.


Mutig ist die Formen- und Designsprache, die sich wie am File Plus äußerst kantig präsentiert. Wenige, dafür sehr präsente Kanten brechen das Licht des British Racing Green Lacks, der nur an wenigen Punkten mit Grafiken versehen ist. Mit Ausnahme des präsenten „R“-Signets am Steuerrohr finden sich nur filigrane, kleine Grafiken am restlichen Rahmen. Das große Unterrohr wird durch großvolumige Ketten- und Sitzstreben und ein dickes Sitzrohr ein Stück weit kaschiert, das flache Oberrohr verleiht aber eine gewisse Leichtigkeit in der Optik.

Natürlich springt auch die Umlenkwippe des Viergelenk-Hinterbaus ins Auge: Sie wird zum Teil vom Sitzrohr verdeckt, von der Antriebsseite ist der Rocker-Drehpunkt nicht erkennbar. Auch das restliche Hinterbau-Konzept wirkt ordentlich und aufgeräumt. Erkennbar sind augenscheinliche Gleichteile beim Kettenstrebenschutz und der Hardware mit dem File Plus. Ansonsten setzen zwar beide Hinterbauten auf einen Horst-Link-Drehpunkt, am Slab Plus wird der Dämpfer aber nicht am Oberrohr, sondern vertikal positioniert über dem Motor angeschlagen und im Session-Style angelenkt.
Laut Rose soll die Kinematik des Slab Plus ausreichend progressiv sein – passend dazu setzt man auf Dämpfer mit großem Luftvolumen und weniger progressiver Natur. An Bord ist trotzdem ein hydraulischer Durchschlagschutz.
Meiner Meinung nach zeigt sich am Slab Plus, wie auch schon am File, dass die Produktmanager auch viel auf dem Rad sitzen: Kleine Details, wie der doppelte Mudfender am Hauptdrehpunkt, die Ladebuchse, die oben und unten arretieren kann, das glatte Rahmendesign ohne Taschen für Matsch und Wasser, oder auch der lang gezogene Unterrohrschoner zeigen deutlich: Dieses Rad wurde bei jedem Wetter erprobt, eignet sich für alle Bedingungen und ist kompromisslos kompatibel mit allen Add-ons wie Range-Extender und Trinkflaschen. Dennoch stammt es eher aus der Kategorie: „Pragmatisch“.

Sichtbar wird das auch beim Blick auf die Preispolitik und den fairen Einstiegspreis von 4.900 € – klar, Luxus kann man hier nicht erwarten, aber die Ausstattung verzichtet auf billige oder gar fragwürdige Teile. Das gefällt uns ausgesprochen gut.
Motor & Akku
Etwa ein Jahr ist der Bosch CX Gen 5 inzwischen auf dem Markt, das leistungssteigernde Motorupdate ist zwischenzeitlich auch für alle verfügbar. Natürlich war auch der Motor am Testbike bereits mit der neuesten Software ausgestattet. Mit 750 Wh Leistung und 100 Nm Drehmoment zählt der Bosch CX Gen5 zwar nicht zu den stärksten Motoren am Markt, ist aber für seine hohe Zuverlässigkeit bekannt und muss sich bergauf nicht verstecken.

Gespeist wird er im Slab Plus ausschließlich durch den fest verbauten 800 Wh Akku. Kleinere Akku-Varianten werden ab Werk nicht angeboten. Der Hauptrahmen bietet aber ausreichend Platz für den Range-Extender. Damit mit Range-Extender nichts klappert, arretiert sich die Ladebuchsen-Abdeckung in der offenen Position selbst.


Zentral hinter dem Vorbau angebracht sitzt das Kiox 400 C als Bedieneinheit und Display, das einen Überblick über die wichtigsten Kennzahlen bietet, aber auch andere Features mitbringt: Neben der Individualisierung der Anzeige kann mit der Bosch-App navigiert werden oder aber mit USB-C ein anderes Gerät geladen werden. Stichwort Individualisierung – die App lässt auch die individuelle Anpassung der Motorabstimmung zu.

- Motor Bosch Performance CX Gen5
- Akkukapazität 800 Wh
- Maximalleistung 750 W Watt
- Max. Drehmoment 100 Nm
- Display Bosch Kiox 400 C
Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Geometrie
Nicht immer bekommt man als Redakteur bei der Neuvorstellung eines Bikes das Testrad in der passenden Größe – noch seltener bekommt man die Möglichkeit, die passende Größe anhand der Geometrie-Daten vorab auszuwählen. Rose konnte uns genau das bieten – und darüber bin ich im Nachhinein auch sehr froh. Denn das neue Slab Plus baut groß!

Die Reach-Spanne reicht von 445 mm in Größe S bis 520 mm in Größe XL, jeweils mit angemessen hohem Stack. Die groß ausfallenden Rahmengrößen werden durch den 40 mm Vorbau zwar wieder etwas eingekürzt, die Spannweite ist dennoch üppig. Passend dazu hat Rose die Sitzrohre jedoch so gestaltet, dass die Einstecktiefe viel Hub zulässt, ein Downsizing ist also durchaus möglich.
Sicherheit sollte das Rad dennoch genug mitbringen: Dafür sorgt neben dem 63,7° flachen Lenkwinkel die moderat lange Kettenstrebe von 448 mm, die jeweils ihren Teil zum großzügigen Radstand tut. Mit 22,5 mm liegt das Tretlager im Verhältnis zum Federweg in einem angemessenen bis hohen Bereich. Für gute Uphill-Eigenschaften sollte die aufrechte Sitzposition mit etwa 78° effektivem Sitzwinkel sorgen.
Ich habe mich wegen der großen Spannweite (Frame RAD) und des Verhältnisses von Front Center zu Rear Center schlussendlich für den L-Rahmen entschieden.
Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL

Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 445 mm | 470 mm | 495 mm | 520 mm |
Stack | 635 mm | 635 mm | 644 mm | 653 mm |
STR | 1,43 | 1,35 | 1,30 | 1,26 |
Lenkwinkel | 63,7° | 63,7° | 63,7° | 63,7° |
Sitzwinkel, effektiv | 75,5° | 75,5° | 75,5° | 75,3° |
Sitzwinkel, real | 78,4° | 78,2° | 78° | 77,8° |
Oberrohr | 578 mm | 605 mm | 632 mm | 659 mm |
Steuerrohr | 115 mm | 115 mm | 125 mm | 135 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 430 mm | 450 mm | 470 mm |
Kettenstreben | 448 mm | 448 mm | 448 mm | 448 mm |
Radstand | 1.247 mm | 1.272 mm | 1.297 mm | 1.322 mm |
Tretlagerabsenkung | 22,5 mm | 22,5 mm | 22,5 mm | 22,5 mm |
Tretlagerhöhe | 356,5 mm | 356,5 mm | 356,5 mm | 356,5 mm |
Einbauhöhe Gabel | 586 mm | 586 mm | 586 mm | 586 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Federweg (vorn) | 170 mm | 170 mm | 170 mm | 170 mm |
Ausstattung
Rose bietet das Slab Plus zum Launch in drei Ausstattungsvarianten an. Los geht es für 4.900 € mit dem Slab Plus 70 – der Namenszusatz gibt schon Einblicke in die Ausstattung. Verbaut ist hier eine SRAM-Eagle-70-Transmission-Schaltung ohne Funkverbindung. SRAM liefert auch einen Großteil der restlichen Anbauteile: Die DB8-Bremsen und auch das RockShox Fahrwerk bestehend aus Domain und Super Deluxe kommen vom Komponenten-Riesen. Continental-Kryptotal-Reifen, Ergon-Kontaktpunkte, eine e*thirteen Dropper-Post, sowie Eigenmarken-Teile im Bereich Cockpit und Laufräder runden die 23,9 kg schwere Ausstattungsvariante ab.

Fox und Shimano geben beim Slab Plus XT für 5.900 € den Ton an. Mit 24 kg ist diese Ausstattungsvariante am schwersten. Das Fahrwerk besteht aus einer 38 Performance und einem Float X2 – ebenso aus der Performance-Serie. Der Antrieb kommt von Shimano, die XT Di2 schubst die Kette zwischen den Ritzeln hin und her. Gebremst wird ebenso mit Shimano: Die neue XT-Vierkolbenbremse ist verbaut. Newmen-Laufräder, Schwalbe-Radial-Reifen, eine e*thirteen Dropper-Post, Ergon-Kontaktpunkte und das Rose-Cockpit komplettieren die Ausstattung.


Das getestete Slab Plus X0 wechselt für 6.900 € den Besitzer und wird mit 23,7 kg angegeben. Das Topmodell setzt wie alle anderen Bikes auf den Bosch CX Gen 5 mit 800-Wh-Akku und Kiox-400-C-Display. Ansonsten wird es wieder primär mit SRAM-Komponenten ausgerüstet: X0 Transmission Schaltwerk und Kurbel, dazu GX-Kassette und Kette, ein RockShox-Ultimate-Fahrwerk mit ZEB und Vivid Air, Maven Silver Bremsen, sowie eine Reverb AXS sind verbaut. Auch hier setzt Rose wieder auf Ergon-Kontaktpunkte. Für den Kontakt zum Boden sorgen Schwalbe-Albert-Trail/Gravity-Reifen, montiert auf Newmen-Beskar-Laufrädern.


Alle Slab-Plus-Modelle sind in grün oder marmoriertem weiß verfügbar.
- Federgabel RockShox ZEB Ultimate (170 mm)
- Dämpfer RockShox Vivid Air Ultimate (160 mm)
- Schaltung SRAM X0 Eagle Transmission
- Bremsen SRAM Maven Silver
- Laufräder Newmen Beskar
- Reifen
- Vorderrad Schwalbe Albert Trail Ultra Soft
- Hinterrad Schwalbe Albert Gravity Soft
- Cockpit Rose Riser Bar (800 mm) / Rose (40 mm)
- Motor Bosch Performance Line CX Gen 5
- Akkukapazität 800 Wh
- Display Bosch Kiox 400 C
- Gewicht 24,25 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
- Preis (UVP) 6.900 € | Bikemarkt: Rose Slab Plus kaufen
- www.rosebikes.de
Rose Slab Plus Preis (UVP)
- Rose Slab Plus 70 4.900 €
- Rose Slab Plus XT 5.900 €
- Rose Slab Plus X0 6.900 €
Modell | Slab Plus 70 | Slab Plus XT | Slab Plus X0 |
Rahmen | Slab Plus Carbon, 160 mm | Slab Plus Carbon, 160 mm | Slab Plus Carbon, 160 mm |
Gabel | Rock Shox Domain Gold R | Fox Float 38, Performance Grip | Rock Shox Zeb Ultimate Charger 3.1 RC2 |
Dämpfer | Rock Shox Superdeluxe Select RT | Fox Float X2, Performance | Rock Shox Vivid Ultimate RT |
Schalthebel | Sram Eagle 70 Transmission | Shimano XT Di2 8250 | Sram AXS Pod |
Schaltwerk | Sram Eagle 70 Transmission | Shimano XT Di2 8260 | Sram Eagle X0 AXS |
Kassette | Sram Eagle 70 Transmission | Shimano XT | Sram Eagle GX Transmission |
Kurbel | Sram Eagle 70 Transmission | Shimano XT | Sram Eagle 70 Transmission |
Bremse | Sram DB8 Stealth | Shimano XT 8200 4 Kolben | Sram Maven Silver |
Laufräder | ROSE EN29 | NEWMEN Forge 30 base/strong | NEWMEN Beskar 30 base/strong |
Vorderreifen | Continental Kryptotal-F Trail | Schwalbe Albert Evo, Trail Pro, Ultra Soft | Schwalbe Albert Evo, Trail Pro, Ultra Soft |
Hinterreifen | Continental Kryptotal-R Trail | Schwalbe Albert Evo, Gravity Pro, Soft | Schwalbe Albert Evo, Gravity Pro, Soft |
Sattel | Ergon SM10 E-Mountain | Ergon SM10 E-Mountain | Ergon SM10 E-Mountain |
Sattelstütze | E13 Vario Infinite Dropper post | E13 Vario Infinite Dropper post | Rock Shox Reverb AXS |
Lenker | ROSE MTB Handlebar – 35 mm X 780 mm, | ROSE MTB Handlebar – 35 mm X 780 mm, | ROSE MTB Handlebar – 35 mm X 780 mm, |
Vorbau | ROSE MTB Stem 40 mm | ROSE MTB Stem 40 mm | ROSE MTB Stem 40 mm |
Motor | Bosch Performance Line CX Gen 5 | Bosch Performance Line CX Gen 5 | Bosch Performance Line CX Gen 5 |
Display | Bosch Kiox 400 C | Bosch Kiox 400 C | Bosch Kiox 400 C |
Akkukapazität | 800 Wh | 800 Wh | 800 Wh |
Max. Drehmoment | 100 Nm | 100 Nm | 100 Nm |
Gewicht | 23,9 kg | 24,0 kg | 23,7 kg |
Preis (UVP) | 4.900 € | 5.900 € | 6.900 € |
Rose Slab Plus – erster Test auf dem Trail
Heutzutage ist es vergleichsweise einfach, ein E-Bike zu bauen, das sich gut fährt, fahrwerksseitig ein hohes Sicherheitsempfinden mitbringt und bei der Geometrie gute Performance erzielt. Aber das sorgt auch für viele Ähnlichkeiten und ein Stück weit für eine Vereinheitlichung. Mitunter aus diesem Grund mag ich Fahrräder mit Charakter. Charakter heißt nicht, dass ein Rad kein hohes Sicherheitsempfinden mitbringt, ein schlechtes Fahrwerk oder eine misslungene Geometrie mit sich bringt, sondern vielmehr, dass sich ein Bike durch eine gelungene Rekombination an Eigenschaften erfrischend anders fährt. Genau das ist Rose mit dem Slab Plus gelungen.
Uphill
Bevor ich mich in die Abfahrt stürze, geht es aber zunächst bergauf: Die Kombination aus 29″-Hinterrad, guter Pedalfreiheit dank geringer Tretlagerabsenkung, moderat langer Kettenstrebe und natürlich der Motorpower des Bosch CX Gen5 bringt die hohen Antriebskräfte gut auf den Boden, ohne dass man auf Trail-Uphills zu sehr mit der Linienwahl beschäftigt ist, um Pedalaufsetzer oder ein steigendes Vorderrad zu vermeiden. Der Schwalbe-Albert-Gravity-Reifen neigte nicht zum Durchdrehen. Aufgrund eher trockener und rutschiger Bedingungen habe ich die Dynamik des Motors jedoch etwas reduziert.

Passend fällt auch die Sitzposition aus: Der Sitzwinkel positioniert die Hüfte gut über dem Tretlager, dank hohem Stack und Riser-Bar fällt die Sitzposition aufrecht aus, ohne zu stark gebeugten unteren Rücken. Komfortabel geht es so nach oben, ob auf Forstwegen oder gespickt mit technischen Challenges: Das Slab Plus schreckt im Uphill vor wenig zurück.
Downhill
Während das Rose Slab Plus im Uphill noch nicht vor Charakter strotzt, zeigt es diesen relativ schnell, sobald der Vorderreifen gen Tal zeigt: Das für Full-Power-E-MTBs typische Gewicht kann das Slab Plus recht gut kaschieren und zeigt sich im Fahrverhalten alles andere als träge.
Im Vergleich zum Light-Support-Brüderchen, ist der Slab-Plus-Rahmen wesentlich steifer, bleibt dabei aber in einem Korridor, der der Fahrdynamik gut tut und noch nicht schadet. Das bedeutet: Die Rahmensteifigkeit hilft dabei, das Rad sehr direkt zu steuern. Willig setzt es auch kleine Impulse um, ohne aber durch eine zu hohe Rahmensteifigkeit ungemütlich zu werden oder an Traktion einzubüßen. Das sorgt schon mal für einen sportlichen ersten Eindruck und verspricht hohe Agilität.

Genau dieses Verhalten wird durch die Tretlagerhöhe unterstützt. Man steht vielleicht nicht extrem tief ins Rad integriert, gewinnt aber an Lebendigkeit.
Aber es gibt auch Geometriewerte und Eckdaten, die ein ganz anderes Bild vom Slab Plus zeichnen: Der flache Lenkwinkel, der lange Reach oder auch der üppige Federweg. Genau diese Werte sorgen dafür, dass ich das Slab Plus nicht als nervös, sondern lebendig beschreiben möchte. Der große Hauptrahmen mit flachem Lenkwinkel sorgt natürlich für eine gute Stabilität – vor allem gilt das, wenn man nicht zur kleineren Größe greift, aber auch das L-Rad bringt bereits recht hohes Sicherheitsempfinden mit.

Feintuning kann mit der Fahrwerksabstimmung betrieben werden. Zum Testbeginn bin ich das Fahrwerk etwas straffer gefahren, später dann softer in der Federrate, aber – zumindest am Dämpfer – stärker gedämpft. Mit dem strafferen Fahrwerk belohnt das Rose definitiv den aktiven Fahrstil und animiert dazu zu pushen, abzuziehen und den Trail in seiner gesamten Breite zu nutzen. Das softere Fahrwerk bringt mehr Ruhe rein und macht aus dem Slab Plus statt einem Revoluzzer einen junggebliebenen Erwachsenen: Weiterhin hat das Rad viel Unfug im Kopf, vielleicht aber nicht mehr so impulsiv.
Insgesamt geht das Bike sehr effizient mit seinem Federweg um und kommt nicht mit plüschigem Sofa-Feeling. Die Traktion und Feinfühligkeit ist zwar hoch, der Gegenhalt aber auch. Diese Charaktereigenschaft teilt es sich mit dem File Plus. Lediglich einen Durchschlag in einer harten Kompression nach einer ruppigen Passage konnten ich verzeichnen – jedoch mit offenem HBO-Ventil. Ein Klick mehr reichte aus, um mit 28-30 % SAG am Heck keine weiteren Durchschläge zu produzieren.

Durchschläge gab es anderweitig: Bei der zweiten Fahrt durchbohrte ein Stein die Lauffläche des Albert Gravity und sorgte für einen schleichenden Luftverlust. Mit einer Tubeless-Wurst konnte das Loch aber nachhaltig geschlossen werden. Trotz Soft-Mischung fand ich den Verschleiß des Hinterreifens recht hoch. Sicherlich spielen meine steinigen Hometrails dabei eine Rolle, aber bei einer fast identischen Laufleistung auf den gleichen Trails bei gleichen Bedingungen sehen die Kryptotals an einem anderen Testrad noch wesentlich frischer aus. Besser würde dem Slab Plus außerdem ein etwas offeneres, aggressiveres Profil am Vorderrad stehen. Bei den staubigen, losen Bedingungen habe ich schnell einen Intermediate statt dem Albert Trail am Vorderrad aufgezogen.
Etwas konservativ ist die Abstimmung von Sattelrohrlänge und Dropper-Post-Länge. Die am L-Rad verbaute 175 mm Stütze ist mir viel zu kurz. Ich konnte gegen eine 225 mm Stütze tauschen – hier dürften klassische L-Fahrende schon Probleme bekommen. Für mich ein triftiger Grund für Interessenten sich das Downsizing um eine Rahmengröße genauer anzuschauen, denn ins durchgängige Sattelrohr passen sehr lange Stützen. Rose möchte an dieser Stelle aber vor allem keine zu lange Stütze verbauen – das Argument ist vor allem bei der Reverb AXS verständlich, die sich nicht im Hub verstellen lässt.

Diese beiden Kritikpunkte waren für mich einfach auszumerzen, damit bleibt ein äußerst positiver erster Eindruck. Das Slab Plus begeistert durch vieles: Ein sensibles, aber unterstützendes Fahrwerk trifft auf eine Geometrie, die den Schnitt zwischen Agilität und Laufruhe gut trifft. Dazu passt auch der steifere Rahmen – aufsummiert ergibt sich ein agiles, lebendiges, aber gut ausgewogenes Rad, zuhause in offenen Kurven oder schnellen Anliegerwechseln. Zuhause auf ruppigen, schnellen Trails, aber auch im etwas langsameren, technischen Gelände. Ein Allrounder mit Charakter.
Das ist uns aufgefallen
- Design Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters, unserer Meinung nach hat Rose hier aber einen rausgehauen. Das Slab Plus wirkt kantig und mutig, gleichzeitig aber aufgeräumt und dezent.
- Reifenwahl Mehrere Punkte gibt es bei den Reifen zu nennen: Vorne dürfte es gerne ein offeneres Profil sein. Überraschend hoch war der Verschleiß nach nur 267 km am Hinterrad. Zudem hatte ich einen Durchstich zu verzeichnen. Mein zweiter Platten in diesem Jahr – zum zweiten Mal mit einem Albert Gravity.
- Downsizing Vor allem wegen des langen Reach und der nicht mitwachsenden Kettenstrebe, habe ich mich für das Rad in Größe L entschieden. Downsizing kann hier eine sehr gute Option sein.
- Dichtung Ladebuchsen-Abdeckung Nach sehr staubigen Testwochen war in der Ladebuchse etwas Staub gefangen. Der Deckel sollte gut zugedrückt werden, damit kein Dreck oder Wasser eindringen kann.
- Sitzrohrlänge und Dropperpost Einen Viergelenk-Hinterbau mit senkrecht im Rahmen stehenden Dämpfer zu konstruieren, der Platz für Motor und Akku lässt, ist eine Herausforderung. Der nötige Platz für die Anlenkung kann in den kleinen Rahmengrößen die Sitzrohrlänge einschränken. Vor allem bei den größeren Rahmengrößen wäre ein etwas kompakteres Sitzrohr jedoch wünschenswert – kombiniert mit mindestens 200 mm Hub am L-Rahmen, vielleicht sogar 225 mm.
Fazit: Rose Slab Plus X0
Fazit – Rose Slab Plus
Als bisher eines der spaßigsten Testbikes dieses Jahr, hinterlässt das neue Rose Slab Plus vor allem gute Eindrücke: Flink, aber laufruhig; effizient, aber feinfühlig, Trail-Bike aber auch Enduro. Es vereint Gegensätze zu einem eigenständigen Charakter – in unseren Augen ein hervorragend gelungenes E-MTB.

Rose Slab Plus – Pro / Contra
Stärken
- Hohe Fahrdynamik
- Guter Hinterbau
- Top Preis-Leistung
- Effizienter Kletterer
Schwächen
- Detailschwächen in der Ausstattung
- Charakter kann fordernd sein

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6 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumOptisch speziell, irgendwie aber ganz cool. Leider Kabel durch den Steuersatz -.-
Interessantes Rad mit fairem Preis!

Das Grün gefällt mir optisch sehr gut, erinnert mich an meinen ehemaligen Mini
Was mir beim Blick auf die Rose Webseite aufgefallen ist:
Angeblich ist die Zeb Ultimate mit Charger 3.2 Kartusche verbaut.
Kommt da etwa ein Update oder ist das ein Tippfehler?
Da bin ich dann sofort raus... 🤦♂️
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