Focus JAM² 6.0: Für 2025 gibt es ein weiteres Update für das Focus JAM², das sich nun noch mehr auf seine Tugenden als Trail-E-MTB konzentriert und mit durchdachten Detailänderungen glänzt. Auch das Rahmendesign hat etwas Liebe erfahren und verwöhnt das geneigte Auge mit graziler und geschwungener Linie. Natürlich setzt das 160/150-mm-Fully auf die neuste und damit fünfte Generation des Bosch Performance CX-Antriebs, der mit neuem 600- und 800-Wh-Akku und geräuschreduziertem Vorwärtsdrang überzeugen will. Wir konnten das neue Focus JAM² 6.0 bereits antesten und haben alle Infos für euch.
Focus JAM² 6.0 – Neuheit MY2025
Die Innovationen
✅ Neuer Bosch CX Gen5-Motor samt neuer 600er- und 800er-Batterie
✅ Optionaler neuer Range-Extender mit 250-Wh
✅ Design-Update – inklusive schlankerem Tretlagerbereich
✅ Custom Dämpfer-Tune mit spezieller Dämpfer-Druckstufe für mehr Agilität
✅ Neue Ladebuchse inkl. Abdeckung
✅ Kein anpassbarer Lenkwinkel mehr – Fokus auf bewährte Basis-Geometrie
✅ Batterieabdeckung neu und leiser + definierter Platz für Airtag im Rahmen
Video: Focus JAM² 2025 im Test
Infos und Preise
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
---|---|
Federweg | 160 mm/150 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Aluminium |
Motor | Bosch |
Akkukapazität | 600-800 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 24,8 kg |
max. Systemgewicht | 150,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: XL) |
Website | www.focus-bikes.com |
Preisspanne | 4.999 Euro - 7.999 Euro |
Auch Focus hat das Release des neuen Bosch Performance CX Gen5-Motors zum Anlass genommen, das erst letztes Jahr überarbeitete JAM² weiterzuentwickeln. In diesem Zuge hat auch das Rahmendesign des E-Mountainbikes ein Update bekommen, hier finden sich jetzt fließende Linien und eine Motorumhausung, die deutlich filigraner und schlanker wirkt als die des Vorgängermodells. Grundsätzlich bleibt sich das Focus JAM² aber treu und liefert Trail-Bike-gerechte 160 mm Federweg an der Front und 150 mm am Heck, welche im 29-Zoll-Aufbau über Stock und Stein gleiten. Wer nur einen kurzen Blick im Bereich zwischen Steuer- und Oberrohr erhascht, könnte meinen, dass es sich beim neuen Focus-Rahmen um einen Carbonrahmen handelt, doch das aktuelle Modell wird erst einmal nur als Aluminium-Variante an den Start gehen.
- Rahmenmaterial Aluminium
- Federweg 160 mm (vorne) / 150 mm (hinten)
- Laufradgröße 29″
- Besonderheiten entnehmbarer Akku plus Ladebuchse am Bike, Wahl zwischen 600- und 800-Wh-Akku, Custom Dämpfer-Tune mit spezieller Druckstufe, eigene Plastikteile werden aus recyceltem Material gefertigt
- Gewicht 24,3 kg (Größe M, Herstellerangabe)
- Max. Systemgewicht* 150 kg (Herstellerangabe)
- Rahmengrößen S, M, L, XL
- Motor Bosch CX Gen5
- Akkukapazität 600 oder 800 Wh
- Verfügbar ab sofort
- www.focus-bikes.com
- Preis (UVP) ab 4.999 € | Bikemarkt: Focus JAM² kaufen
Das maximale Systemgewicht begrenzt für ein Fahrrad, E-Bike oder E-MTB, wie schwer Fahrende inklusive Kleidung, Ausrüstung und Gepäck laut Hersteller sein dürfen. Dieser Wert ist – gerade bei E-Bikes – oft niedriger als erwartet und kann so für Verdruss sorgen. Wir gehen auf diese wichtige Kenngröße in unseren E-MT-Tests und -Neuvorstellungen ein und fragen bei Herstellern nach, falls diese Angabe fehlt.
Wie diese Angabe ermittelt wird, wer sicherstellt, dass da niemand mogelt und was eine ASTM-Klasse ist, erfahrt Ihr in unserem ausführlichen Artikel:
Das Herzstück des neuen JAM² bildet natürlich das Antriebsaggregat aus dem Hause Bosch. Denn mit der neuen und damit fünften Generation des Bosch Performance Line CX-Motors begibt man sich auf das neuste Level der E-Bike-Motoren-Entwicklung, das nervigem Klappern und laut surrender Geräuschkulissen den Kampf angesagt haben will. Dazu gibt es wie gewohnt satte 85 Nm Drehmoment bei 600 Watt Spitzenleistung. Auch bei den Akkus hat sich etwas getan, denn diese setzen jetzt auf die bereits bekannte 21.700-Zellen-Technologie und können damit die gleiche Kapazität bei reduziertem Gewicht realisieren. Für Interessenten des neuen Focus JAM² bedeutet das, man hat die Wahl zwischen einem 600- und einem 800-Wh-Akku, der zusätzlich bei allen Rahmengrößen von einem Range-Extender mit satten 250 Wh ergänzt werden kann. Nach Adam Riese ergeben sich so beachtliche 1.050 Wh Maximalkapazität, für die, die es benötigen. Erwähneswertes Detail: Das Unterrohr ist so konzipiert, dass der deutlich größere 800er-Akku ebenfalls Platz darin findet, es wird nur eine andere Batterieabdeckung benötigt.
Doch nicht nur an der Formensprache und dem Antriebssystem wurden Änderungen vorgenommen, auch die Kinematik bzw. Fahrwerksauslegung wurde im Rahmen der Bike-Evolution modifiziert. Hierfür wurden laut Focus unzählige Entwicklungsstunden und Extra-Testkilometer in Kauf genommen, um zusammen mit Fox und RockShox einen individuellen, zum Einsatzzweck passenden Dämpfer-Tune zu entwickeln. Damit soll das JAM² schlussendlich poppiger und agiler geworden sein, ohne dabei an Traktion einzubüßen.
Fans der gepflegten Geometrie-Verstellung müssen bei der neuesten Iterationsstufe des JAM² ohne drehbare Steuersatzschalen und der damit verbundenen Lenkwinkel-Anpassung auskommen. Focus will das neue E-Trail-Bike unkomplizierter halten und gibt der Kundschaft damit eine – aus eigener Perspektive – optimale Geometrieauslegung an die Hand, die jetzt nicht mehr angepasst werden kann.
Zusammengefasst soll das neue Focus JAM² ein besserer Allrounder sein als sein Vorgänger und anhand der einsatzspezifischen Fahrwerksüberarbeitung sowie passender Ausstattungs- und Akku-Optionen, reduziertem Gewicht und einem zugelassenen Systemgewicht von 150 kg zu allem bereit sein. Erhältlich ist das neue JAM² ab sofort. Los geht es mit dem JAM² 6.7 ab 4.999 €, das getestete Top-Modell mit der Bezeichnung JAM² 6.0 geht für 7.999 € (UVP) über die Ladentheke.
Geometrie
Bei der Geometrie des neuen JAM² hat sich zwar nicht sonderlich viel getan, dennoch wurden die Stellschrauben bewusst bewegt. Dabei ist jedoch die Option der drehbaren Steuersatzschalen entfallen, womit man sich beim Lenkwinkel auf Trail-Bike-taugliche 65° festgelegt hat. Der Reach wurde nur unwesentlich um 5 mm über alle Größen reduziert. Dafür hat der Stack ordentlich dazugewonnen und bewegt sich nun zwischen stattlichen 630 mm in Größe S bis hoch zu 657 mm in der getesteten Rahmengröße XL. Zu diesem Zweck wurde auch das Steuerrohr der ersten drei Rahmengrößen verlängert.
Der Sitzwinkel wird wie zuvor mit 76,5° angegeben. Wenn man mich nach dem ersten „blinden“ Testtag befragt hätte, wäre meine Antwort wohl anders ausgefallen, nämlich 0,5 bis 1° steiler. Passend zur angenehm aufrechten Sitzposition verfügt das Focus über 450 mm lange Kettenstreben, die von Größe S bis XL diesem Maß entsprechen. Damit wird sich unweigerlich ein etwas anderes Fahrgefühl zwischen den einzelnen Größen einstellen. Erfreulich wiederum, gerade für kürzere Beinchen: Die Überstandshöhe wurde um 17 mm reduziert und liegt jetzt bei 783 mm, statt wie zuvor bei 800 mm.
Schon gewusst? In unserem Geometrics – die Datenbank für Fahrrad-Geometrien sind viele aktuelle E-Bikes aufgelistet. Hier lassen sich die Geometriedaten studieren und sogar miteinander vergleichen, damit man auf den ersten Blick die Unterschiede sieht? Einfach mal ausprobieren!
Erhältliche Rahmengrößen: S, M, L, XL
Gewicht: 24,8 kg (Rahmengröße XL, gewogen)
Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 425 mm | 455 mm | 480 mm | 510 mm |
Stack | 630 mm | 639 mm | 648 mm | 657 mm |
STR | 1,48 | 1,40 | 1,35 | 1,29 |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel, real | 76,5° | 76,5° | 76,5° | 76,5° |
Oberrohr (horiz.) | 576 mm | 608 mm | 636 mm | 668 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 390 mm | 420 mm | 440 mm | 460 mm |
Überstandshöhe | 783 mm | 783 mm | 783 mm | 783 mm |
Kettenstreben | 450 mm | 450 mm | 450 mm | 450 mm |
Radstand | 1.205 mm | 1.239 mm | 1.268 mm | 1.303 mm |
Tretlagerabsenkung | 25 mm | 25 mm | 25 mm | 25 mm |
Gabel-Offset | 44 mm | 44 mm | 44 mm | 44 mm |
Federweg (hinten) | 150 mm | 150 mm | 150 mm | 150 mm |
Federweg (vorn) | 160 mm | 160 mm | 160 mm | 160 mm |
Ausstattung
Es gibt wie zuvor vier Ausstattungsvarianten des Focus JAM². Die von uns getestete entspricht der Topversion – dem JAM² 6.0 – für 7.999 € (UVP). Das Performance-E-MTB mit Bosch Performance CX Gen5 Motor hat dafür einiges zu bieten. Gefedert wird per RockShox Lyrik Ultimate mit neuster Charger 3.1-Technologie. Dazu gibt es einen speziell für das JAM² angepassten Super Deluxe Select+-Dämpfer, der über eine spezielle Druckstufendämpfung verfügt und so nicht im Aftermarket erhältlich ist. Die Kraftübertragung wird durch eine SRAM GX Transmission gewährleistet, welche die Kraft aus Motor und Beinen auf DT Swiss HX 1700-Laufräder samt neuster Schwalbe Albert-Reifen überträgt.
Verzögert wird per bewährten SRAM Code Stealth-Bremsen inklusive 200-mm-Bremsscheiben. Die Sitzhöhe kann per Oneup V3 Vario-Sattelstütze verstellt werden. Erwähnenswertes Detail ist das einteilige Carbon-Cockpit des 6.0-Modells, welches von Focus selbst entwickelt wurde. Gut zu wissen: Das JAM² 6.0 kann ausschließlich mit einem 600-Wh-Akku erworben werden. Bei allen anderen Ausstattungsvarianten kann wahlweise die 600- oder 800-Wh-Version ausgewählt werden. Die größere Batterieabdeckung, welche für den 800-Wh-Akku benötigt wird, kann bei Bedarf im Aftermarket bezogen werden.
Wer günstig einsteigen will, kann mit dem JAM² 6.7 vorliebnehmen, welches ab 4.999 € (UVP) über den Fachhandel-Tresen geht. Die Einstiegsvariante verfügt über eine RockShox Psylo Silver RC-Federgabel und einen dazu passenden RockShox Deluxe Select-Dämpfer. Natürlich muss man auch beim günstigsten Modell nicht auf den neuen Bosch CX Gen5-Motor verzichten und hat auch hier die Wahl aus 600- und 800-Wh-Akku. Geschaltet wird jedoch nur 10-fach per Shimano Cues-Antrieb. Dazu gibts Tektro Gemini SL 4-Kolben-Bremsen und WTB STi30-Laufräder.
Die mittleren Modelle JAM² 6.8 (ab 5.999 €) und 6.9 (ab 6.599 €) setzen auf eine Mischung aus Fox und RockShox als Fahrwerkspartner. Geschaltet wird entweder per Shimano XT/Deore-Gruppe (Modell 6.9) oder mithilfe der neuen SRAM Transmission (Modell 6.8) ohne elektronischen Stellmotor. Bei den Bremsen setzt die 6.9-Variante auf TRP Evo Pro Anker, während das 6.8-Modell mit der SRAM DB8 verzögert. Beide Bikes rollen auf Schwalbe Albert-Pneus in Super Soft und Soft, diese werden entweder auf DT Swiss H 1900- (6.9-Modell) oder Raceface AR-30-Laufräder (6.8-Modell) aufgezogen.
Hier findest du alle Infos und einen Test vom neuen Bosch Performance CX: Bosch CX Motor Gen5 2025 – Infos und Test
- Federweg v/h 160/150 mm
- Motor Bosch CX Gen5
- max. Drehmoment 85 Nm
- Akkukapazität 600 und 800 Wh
Modell | Focus JAM² 6.7 | Focus JAM² 6.8 | Focus JAM² 6.9 | Focus JAM² 6.0 |
Rahmen | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg | Alu-Rahmen mit 150 mm Federweg |
Gabel | Rock Shox Psylo Silver RC, 160 mm | Rock Shox Lyrik, Charger RC, 160 mm | Fox 36 Performance Elite, Grip X2, 160 mm | Rock Shox Lyrik Ultimate, Charger 3.1, 160 mm |
Dämpfer | Rock Shox Deluxe Select, DebonAir+, 150 mm | Rock Shox Super Deluxe Select, 150 mm | Fox Float X Performance, 150 mm | Rock Shox Super Deluxe Select+, 150 mm |
Schalthebel | Shimao Cues | New SRAM Eagle Transmission | Shimano Deore | SRAM AXS POD Controller |
Schaltwerk | Shimano Cues, 10-speed | New SRAM Eagle Transmission | Shimano Deore XT, 12-speed | SRAM GX Eagle AXS, 12-speed |
Kassette | Shimano CS-LG300, 11-48T | SRAM GX Transmission, 10-52T | Shimano CS-M6100, 10-51T | SRAM GX Transmission, 10-52T |
Bremse | Tektro Gemini SL | SRAM DB8 Stealth | TRP EVO PRO | SRAM Code Silver, 4-piston,SRAM Code SVL |
Laufräder | WTB STi30, alloy, 29“ | Raceface AR-30, alloy, 29“ | DT Swiss H 1900, Alu, 29“ | DT Swiss HX 1700, Alu, 29“ |
Reifen | Maxxis Minion DHF | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) | Schwalbe Albert, Super Trail (Super Soft & Soft) |
Sattel | Selle Italia X3 Boost | DDK DVP8201 | fi‘zi:k Aidon X5 | fi‘zi:k Aidon X5 |
Sattelstütze | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | Post Moderne DP-212, S / M /L / XL: 125 / 170 / 170 / 200 mm, 34,9 mm | OneUp V3, S / M /L / XL: 150 / 180 / 180 / 210 mm, 34,9 mm |
Lenker | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | Alloy, width: 800 mm, rise: 30 mm | FOCUS One Piece SL Cockpit, 800 mm, rise: 25 mm, Stem length: 50 mm |
Vorbau | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS C.I.S. 2.0, 40 mm | FOCUS One Piece SL Cockpit, 800 mm, rise: 25 mm, Stem length: 50 mm |
Motor | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM | Bosch Performance Line CX, 85 NM |
Display | Bosch Purion 200 | Bosch Kiox 300 + LED Remote | Bosch Kiox 300 + LED Remote | Bosch Kiox 300 + LED Remote |
Akkukapazität | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh | 600 Wh oder 800 Wh |
Max. Drehmoment | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm | 85 Nm |
Gewicht | 23,7 kg (Herstellerangabe) | 24 kg (Herstellerangabe) | k.A. | 24,3 kg (Herstellerangabe) |
Preis (UVP) | ab 4.999 € | ab 5.999 € | ab 6.599 € | 7.999 € |
Focus JAM² im ersten Test
Agil, spritzig und mit großem Baller-Potenzial ausgestattet, zeigt sich das JAM² als ausgewogener Allrounder, mit dem ich eine lange Tour oder gern auch einen Ausflug in den Bikepark unternehmen würde.
Ich hatte die Chance, das motorisierte Aluminium-Trail-Bike Anfang September für zwei Tage rund um das mir bis dahin unbekannte Munster im Elsass zu bewegen. Also aufgesattelt und los geht’s. Aufrecht und zentral positioniert finde ich mich wieder im ersten Uphill. Die Focus Bike-Crew macht keine Gefangenen, wenn es darum geht, ihr neues Trail-E-MTB zu präsentieren. Der dafür ausgesuchte Spot wird sich in den folgenden zwei Testtagen noch als äußerst empfehlenswert herausstellen. Egal, ob technische Uphill-Challenge, wahnwitzige Loamer oder felsig-anspruchsvolle Tech-Trails, es ist ein wahrer Genuss, hier testen zu dürfen.
Der steile Sitzwinkel, der auf dem Papier doch „nur“ 76,5° misst, verhilft mir zu einer effizienten und sehr angenehmen Sitzposition. Das Cockpit sorgt mit seinem amtlichen Stack-Wert von 657 mm (Größe XL) für eine aufrechte Haltung, im Sitzen wie im Stehen. Die 450-mm-Kettenstreben machen es möglich, die Kraft des Bosch Gen5-Aggregats adäquat in Vortrieb zu verwandeln. Dabei wird man durch eine nicht vorhandene Geräuschkulisse von Motor und Bike verwöhnt. Hier haben Bosch wie auch Focus einen exzellenten Job gemacht und ein wirklich angenehm leises Fahrerlebnis realisiert.
Trotz der Tatsache, dass das neue JAM² nicht als Leichtgewicht bezeichnet werden kann, fühlt sich das Bike agil und lebendig an auf dem Trail. Das Focus-Entwicklungsteam hat nach eigenen Aussagen viel Zeit und noch mehr Testkilometer investiert, um einen Custom-Tune für den Dämpfer herauszufahren, welcher vollends dem vordefinierten Einsatzzweck entspricht. Also nicht zu satt und ballerig, sondern mit Augenmerk auf eine solide Plattform, die es ermöglicht, aktiv und spritzig ums Eck zu wemsen, ohne dabei auf Komfort verzichten zu müssen. Diese Aussage kann ich schon nach den ersten Tiefenmetern unterschreiben. Denn neben verspielten oder technisch engen Streckensegmenten kann das JAM² auch auf schnellen und groben Endurostrecken überzeugen. Man wird man mit viel Traktion und einem stets hohen Sicherheitsgefühl verwöhnt. In keiner Situation habe ich das Bike als limitierenden Faktor empfunden, dieser war zu jeder Zeit hinter dem Cockpit, zusammen mit einem fetten Grinsen zu finden.
Einziger Kritikpunkt während der zwei Tage Vollgas-Turbo-Ballerei – natürlich aus der Sicht eines rund 100 kg leichten Fahrers – war die verbaute 200-mm-Bremsscheibe an der Front. Die in Kombination mit toll modulierbaren, aber dennoch etwas schwachbrüstigen SRAM Code Stealth-Bremsen immer wieder für eine Schweißperle mehr sorgte. Dies kann zum Teil ebenso einer sehr motivierten Testgruppe zur Last gelegt werden, denn die Grundgeschwindigkeit war durchweg im Turbomodus angesiedelt.
Dank der zwei langen und intensiven Testtage kann ich dem Focus JAM² schon jetzt ein klares „Daumen hoch“ attestieren. Denn das Update-Modell hat nicht nur an Gewicht verloren, und es steht auch nicht nur im Schatten des neuen, sehr kultivierten, leisen und starken Bosch CX Gen5-Aggregats. Vielmehr entspricht es klar meiner Vorstellung eines gelungenen Trail-E-MTBs. Agil, spritzig und mit großem Baller-Potenzial ausgestattet, zeigt sich das JAM² als ausgewogener Allrounder, mit dem ich eine lange Tour genauso wie einen Ausflug in den Bikepark unternehmen würde.
Fazit – Focus JAM² 6.0
Mit dem Update des Focus JAM² nutzt die Stuttgarter Marke die Chance und verleiht dem Trail-Bike-Allrounder eine moderne und schlankere Linie. Das neue Bosch CX Gen5-Aggregat inspirierte Focus dazu, durch seine reduzierte Geräuschkulisse ein noch leiseres E-MTB zu bauen, das dem neuen Motor in nichts nachstehen sollte. Die Entwicklungs- und Testarbeit der Focus-Crew hat sich definitiv gelohnt. Der speziell angepasste Dämpfer verleiht dem Bike eine hervorragende Plattform, die es erlaubt, ohne viel Kraftaufwand enge und technische Trail zu meistern, aber genauso im Vollgas-Modus durch Wurzeln und Steine zu hämmern. Dafür zwei Daumen hoch nach den ersten zwei Testtagen!
Was sagt ihr zum Update des Focus JAM²?
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