Rotwild R.G375 im Test Abfahrtsmaschine mit leichtem Akku

Rotwild R.G375 im Test: Mit dem R.G375 hat Rotwild ein mächtiges E-Gravitybike im Programm. Das Bike kommt mit 180/177 mm Federweg, 29″-Laufrädern und Carbonrahmen mit aggressiver Geometrie. Der leichte 375-Wh-Akku treibt einen vollwertigen Shimano EP8-Motor an. Wir haben den leichten E-Freerider getestet!
Titelbild

Steckbrief: Rotwild R.G375 im Test

EinsatzbereichEnduro, Freeride
Federweg180 mm/177 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
MotorShimano
Akkukapazität375 Wh
Gewicht (o. Pedale)20,3 kg
RahmengrößenM, L, XL (im Test: M)
Websitewww.rotwild.com
Preis: 8.999 €

Das Rotwild R.G375 wird als vollwertiges E-Gravitybike beworben. Beim Blick in die Spezifikationen bestätigt sich diese Aussage: Die aggressive Geometrie mit flachem 63°-Lenkwinkel, 180/177 mm Federweg und die 29″-Laufräder versprechen viel Spaß in hartem Gelände. Angetrieben wird das E-Bike von einem vollwertigen Shimano EP8-Antrieb. Dieser wird jedoch mit einem leichten 375-Wh-Akku kombiniert. Aufgrund dieser Kombination kann der Motor wahlweise in der „normalen“ Einstellung mit satten 85 Nm maximalem Drehmoments oder einer gedrosselten Einstellung gefahren werden, die die Reichweite in Kombination mit dem kleinen Akku verbessern soll. In Verbindung mit dem leichten Carbonrahmen bleibt die Waage trotz bikeparktauglicher Ausstattung bei leichten 20,3 kg stehen. Erhältlich ist das Rotwild R.G375 lediglich in der getesteten Pro-Austattungsvariante und geht für 8.999 € über die Ladentheke.

Das Rotwild R.G375 Pro ist aktuell nur in dieser einen Ausstattungsvariante zu haben
# Das Rotwild R.G375 Pro ist aktuell nur in dieser einen Ausstattungsvariante zu haben - Federweg: 180 / 177 mm | Gewicht: 20,3 kg | Preis: 8.999 € (UVP)
Diashow: Rotwild R.G375 im Test: Abfahrtsmaschine mit leichtem Akku
Der FOX Float Performance X2 verwaltet die 177 mm Federweg am Heck
Das Rotwild R.G375 überzeugt im Uphill
Die Crankbrothers Synthesis Enduro-Laufräder ...
Steilabfahren verlieren auf dem E-Freerider ihren Schrecken
In unserem Testbike war eine Eightpins-Sattelstütze verbaut
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Geometrie

Das Rotwild R.G375 ist in den drei verschiedenen Größen M, L und XL zu haben, wobei alle Größen mit 29″-Laufrädern ausgestattet sind. Der E-Freerider kommt mit einer abfahrtsorientierten Geometrie, was man vor allem am 63° flachen Lenkwinkel erkennt. Kombiniert wird dieser mit einem moderat langen Reach von 450 mm in Rahmengröße M. Dank der 460 mm langen Kettenstreben sollte im Uphill trotzdem genug Druck auf dem Vorderrad sein, um auch steile Anstiege meistern zu können. Die Tretlagerhöhe von 352 mm sollte ein sicheres Gefühl in der Abfahrt vermitteln, ohne jedoch so tief zu sein, dass man sich bei jeder Wurzel Angst um Kontakt mit dem Pedal machen muss.

Erhältliche Rahmengrößen: M, L, XL
Gemessene Überstandshöhe:
735 mm (Rahmengröße M)
Gewicht: 20,3 kg (Rahmengröße M)
Max. Systemgewicht: 130 kg (Herstellerangabe)

Rahmengröße M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″
Reach 450 mm 475 mm 500 mm
Stack 632 mm 643 mm 657 mm
STR 1,40 1,35 1,31
Lenkwinkel 63° 63° 63°
Sitzwinkel, effektiv 76° 76° 76°
Oberrohr (horiz.) 606 mm 634 mm 662 mm
Steuerrohr 110 mm 125 mm 140 mm
Sitzrohr 440 mm 470 mm 506 mm
Überstandshöhe 736 mm 736 mm 736 mm
Kettenstreben 460 mm 460 mm 460 mm
Radstand 1.276 mm 1.306 mm 1.338 mm
Tretlagerabsenkung 23 mm 23 mm 23 mm
Tretlagerhöhe 352 mm 352 mm 352 mm
Gabel-Offset 44 mm 44 mm 44 mm
Federweg (hinten) 177 mm 177 mm 177 mm
Federweg (vorn) 180 mm 180 mm 180 mm

Die Geometrie des Rotwild R.G375 fällt aggressiv aus
# Die Geometrie des Rotwild R.G375 fällt aggressiv aus - und gibt mit 63° flachem Lenkwinkel und 29″-Laufrädern schon mal einen ersten Anhaltspunkt für die starke Abfahrtsperformance

Ausstattung

Das Rotwild R.G375 ist ausschließlich in der getesteten Ausstattungsvariante zu haben. Die Basis bietet ein Carbonrahmen, der mit einer sehr guten Verarbeitungsqualität glänzt. 8.999 € ruft Rotwild für das Pro-Modell mit Fox Performance Elite-Fahrwerk auf. Dazu kommt eine Shimano XT-Schaltgruppe und eine starke Magura MT5-Bremsanlage. Der Shimano EP8-Akku wird mit einem IPU375 QR CARBON-Akku mit 375 Wh kombiniert. Der*die Fahrer*in hat dabei die Wahl, ob er*sie den Motor mit voller Power fahren möchte oder einen gedrosselten Modus mit einem geringeren maximalen Drehmoment für mehr Reichweite wählt. Auf den Crankbrothers Synthesis Enduro-Laufrädern ist eine Reifenkombination aus Schwalbe Magic Mary und Big Betty montiert. Abgerundet wird das Komplettpaket von einem e*thirteen-Cockpit und einer e*thirteen VARIO Covert Infinite-Sattelstütze.

  • Federgabel Fox 38 Float Performance Elite (180 mm)
  • Dämpfer Fox Float X2 Performance (177 mm)
  • Schaltung Shimano XT
  • Bremsen Magura MT5
  • Motor Shimano EP8
  • Akku/Kapazität IPU375 QR CARBON 375 Wh
  • Display Shimano EP800
  • Reifen Schwalbe Magic Mary / Schwalbe Big Betty
  • Cockpit e*thirteen Plus (780 mm) / e*thirteen Plus (50 mm)
  • www.rotwild.com
  • Preis (UVP) 8.999 €

ModellRotwild R.G375 Pro
RahmenHM Carbon / Carbon Linkage
DämpferFOX Float Performance X2 LSC/LSR 2-Pos Lever
SteuersatzAcros RW375 1.5 Headset Blocklock
FedergabelFOX 38 Float 180 mm FIT GRIP2 HSC/LSC HSR/LSR Performance Elite E-Tuned
Lenkere*thirteen Plus AL7050 I.C.R | 780 mm | 15 mm Rise
Vorbaue*thirteen Plus 35 AL7050 I.C.R. | 50 mm
DisplayShimano EP800
Sattelstützee*thirteen VARIO Covert Infinite | Ø34.9 mm | Setback
SattelErgon SM Enduro Comp
GriffeErgon GD10 Slim Factory Frozen
AntriebShimano EP8
BatterieIPU375 QR Carbon | 4 |5A Charger
Kurbele*thirteen Plus 160 mm (M) / 165 mm (L / XL) | e*thirteen Direct Mount Chainring 34T.
Kettenführunge*thirteen TRS 
SchalthebelShimano XT I-Spec EV
SchaltwerkShimano XT 8100 SGS Standard Plus
KetteShimano HG 7100
KassetteShimano CS 6100 10-51T. 
BremseMagura MT5 HC-W / Shiftmix
BremsscheibenMagura MDR-P Sensor 220 mm (vo.) / 203 mm (hi.)
LaufradCrankbrothers Synthesis Enduro (31.5/29.5) | 110-15/148-12 TAS 6-Bolt
ReifenSchwalbe Magic Mary / Big Betty Evo | Super Ground / Trail TLE Soft 29x2.40
Farbe Mahogany Metallic
Verkaufspreis8.999 EUR
GrößenM / L / XL
Zul. GesamtgewichtASTM4 - 130 KG

Für die Gangwechsel zeichnet sich eine Shimano XT-Schaltgruppe verantwortlich
# Für die Gangwechsel zeichnet sich eine Shimano XT-Schaltgruppe verantwortlich - die im Test mit knackigen und zuverlässigen Gangwechseln überzeugte
Der FOX Float Performance X2 verwaltet die 177 mm Federweg am Heck
# Der FOX Float Performance X2 verwaltet die 177 mm Federweg am Heck
An der Front arbeitet die massive FOX 38 Float FIT GRIP2 mit satten 180 mm Federweg
# An der Front arbeitet die massive FOX 38 Float FIT GRIP2 mit satten 180 mm Federweg
In unserem Testbike war eine Eightpins-Sattelstütze verbaut
# In unserem Testbike war eine Eightpins-Sattelstütze verbaut - in der Serie wird sich hier jedoch eine e*thirteen VARIO Covert Infinite-Sattelstütze finden, die für unser Testbike jedoch zu spät eintraf.
Die Magura MT5-Bremsanlage überzeugt mit massig Bremspower und guter Dosierbarkeit ...
# Die Magura MT5-Bremsanlage überzeugt mit massig Bremspower und guter Dosierbarkeit ...
... und wird am Heck mit einer 203 mm und an der Front einer 220 mm großen Scheibe kombiniert
# ... und wird am Heck mit einer 203 mm und an der Front einer 220 mm großen Scheibe kombiniert
Das Cockpit stammt aus dem Hause e*thirteen und wirkt sehr aufgeräumt
# Das Cockpit stammt aus dem Hause e*thirteen und wirkt sehr aufgeräumt
Die Crankbrothers Synthesis Enduro-Laufräder ...
# Die Crankbrothers Synthesis Enduro-Laufräder ...
... überzeugten im Testzeitraum mit ordentlich Steifigkeit und Haltbarkeit
# ... überzeugten im Testzeitraum mit ordentlich Steifigkeit und Haltbarkeit
Die Reifenkombination aus Schwalbe Magic Mary und Big Betty bietet nicht nur massig Grip, sondern zeigte sich auch sehr pannensicher
# Die Reifenkombination aus Schwalbe Magic Mary und Big Betty bietet nicht nur massig Grip, sondern zeigte sich auch sehr pannensicher
Die Basis für das R.G375 bietet ein sauber verarbeiteter Carbonrahmen ...
# Die Basis für das R.G375 bietet ein sauber verarbeiteter Carbonrahmen ...
... der mit schicken Details und integrierter Zugverlegung daherkommt
# ... der mit schicken Details und integrierter Zugverlegung daherkommt
Auch eine Trinkflasche findet im Rahmendreieck Platz
# Auch eine Trinkflasche findet im Rahmendreieck Platz

Motor & Akku

Der bekannte Shimano EP8 überzeugt auch im Rotwild mit Zuverlässigkeit und ordentlich Power. Trotzdem lassen sich die 85 Nm Drehmoment auch beim Anfahren in steilem und losen Gelände gut kontrollieren. Rotwild nutzt das offene System von Shimano, das Herstellern bei der Wahl des Akkus freie Hand lässt. So findet sich im Unterrohr ein schlanker IPU375 QR CARBON-Akku mit 375 Wh. Hervorzuheben ist auch die einfache Entnahmemöglichkeit des Akkus. Hier wird auf Schlüssel und Werkzeug verzichtet, stattdessen wird der sicher und klapperfrei sitzende Akku über einen großen Knopf entriegelt und einfach entnommen. Wer Angst vor Akku-Dieben hat, kann den Knopf jedoch alternativ gegen eine Entriegelung mit einem Innensechskantschlüssel tauschen. Elegant ist auch die magnetische Ladebuchsen-Kappe gelöst, die sich während des Ladevorgangs einfach knapp über dem Motor am Rahmen anheften lässt.

Rotwild liefert das Bike mit zwei Profilen für die Motor-Unterstützung aus. Profil 1 ist unverändert und liefert im Boost-Modus die vollen 85 Nm. Profil 2 ist auf den kleinen Akku und das reduzierte Gewicht abgestimmt und liefert weniger max. Drehmoment, um die Reichweite zu erhöhen. Zudem fühlt sich die Unterstützung in diesem Modus etwas natürlicher an. Im Detail sieht das so aus:

  • BOOST-Modus 63 Nm
  • TRAIL-Modus 42 Nm
  • ECO-Modus 20 Nm
  • Motor: Shimano EP8
  • Akku: 375 Wh
  • Leistung: max. 250 Watt
  • Max. Drehmoment: 85 Nm
  • Display: Shimano EP800
Im Bike findet sich ein vollwertiger Shimano EP8-Motor
# Im Bike findet sich ein vollwertiger Shimano EP8-Motor - der jedoch über einen Modus mit reduziertem Drehmoment verfügt, der eine höhere Reichweite ermöglicht
Der IPU375 QR CARBON-Akku bietet 375 Wh Kapazität ...
# Der IPU375 QR CARBON-Akku bietet 375 Wh Kapazität ...
... und lässt sich mit nur einem Knopfdruck schnell entnehmen
# ... und lässt sich mit nur einem Knopfdruck schnell entnehmen
Die hochwertige Abdeckung für die Ladebuchse ist magnetisch ...
# Die hochwertige Abdeckung für die Ladebuchse ist magnetisch ...
... und lässt sich während des Ladevorgangs über dem Tretlager anheften
# ... und lässt sich während des Ladevorgangs über dem Tretlager anheften

Der neue Shimano EP8 wurde Ende August 2020 vorgestellt. Er ist mit 2,6 kg gegenüber seinem Vorgänger Steps E8000 um 300 g leichter geworden und aufgrund seiner Spezifikationen ein idealer Motor für ein leichtes E-Mountainbike. Dazu passend hat Shimano einen Akku mit 630 Wh im Programm und liefert auch für dieses Motor-System das Farbdisplay SM-EC800.

Video Shimano EP8

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Shimano EP8: 85 Nm, 2,6 kg, Magnesiumgehäuse – der neue Motor fürs E-Bike. Infos und erster Test
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Die Keyfacts des EP8:

  • Gewicht 2,6 kg (300 g leichter als der Vorgänger Steps E8000)
  • Drehmoment maximal 85 Nm mit bis zu 400 % Unterstützung
  • Q-Faktor 177 mm
  • Kompakte Bauweise sorgt für mehr Bodenfreiheit in technischen Passagen
  • Verbesserter Kupplungsmechanismus für weicheres Fade-out/Fade-in bei der Unterstützungsgrenze
  • um 36 % reduzierter Tretwiderstand ermöglicht müheloses Pedalieren über 25 km/h
  • Zwei unterschiedliche Setups Individuelle Anpassung via E-Tube-App mit verschiedenen Leistungsparametern
  • Shimano Farb-LCD-Display gut lesbar, knackscharf und integriert am Lenker untergebracht

Shimano EP8 – 2,6 kg leichtes Kraftpaket, das in der Spitze ein maximales Drehmoment von 85 Nm leistet
# Shimano EP8 – 2,6 kg leichtes Kraftpaket, das in der Spitze ein maximales Drehmoment von 85 Nm leistet

Neugierig auf den Shimano EP8? Hier beantworten wir die häufigsten Fragen zum neuen Shimano EP8: Shimano EP8 – Fragen und Antworten

Mit den Unterstützungsstufen ECO, TRAIL und BOOST deckt die Software alle erdenklichen Aufgabenfelder ab, die man an einen Motor stellt. Der Eco-Modus reduziert die Power, erhöht aber dafür die Reichweite. Mit dem progressiven Trail-Modus kommt Dynamik ins Spiel, denn dieser Modus liefert nicht stoisch 60 % der maximalen Power, sondern die passende Power zur jeweiligen Anforderung. Die Software analysiert die Leistung des*der Fahrenden und gibt genau die passende Unterstützung dazu, die gerade benötigt wird. Das Pedalieren fühlt sich hier besonders natürlich an. Hier liegt die Kombination zwischen Unterstützungspower und Reichweite am höchsten. Boost ist klar, hier wird immer Vollgas gegeben. Der Shimano EP8 leistet in der Spitze 85 Nm Drehmoment, ist in Sachen Hitzeanfälligkeit komplett unauffällig und arbeitet sehr leise.

Die Unterstützungsmodi lassen sich per App am Smartphone individuell konfigurieren. Mit iOS und Android kompatibel.

Beim Display gibt es eigentlich nur ein Wort zu sagen und das richten wir direkt an die Entwickler bei Shimano: Chapeau! Das smarte Display ist klein, robust, wertig verarbeitet und geschützt hinter dem Lenker angebracht, genau so muss das sein! Egal ob auf dem Weg zur Eisdiele oder in ruppigstem Gelände, dank der knackigen Schärfe in Kombination mit den satten Farben ist es jederzeit möglich alle Informationen schnell zu erfassen und abzulesen. Die dynamische LCD-Anzeige zeigt an, in welchem Gang man sich befindet und macht mit unterschiedlichen Farben schnell erkennbar, welcher Unterstützungs-Modus gerade gewählt wurde. Mittels Smartphone-App und Bluetooth lassen sich diverse Einstellungen auf den jeweiligen Geschmack anpassen. Wer gern trainiert und dazu Daten braucht, der kann sich beispielsweise auch seine Trittfrequenz anzeigen lassen. In Summe ist dieser Mix aus kompaktem Motor, kraftvoller Unterstützung und dem unschlagbaren Display ein echter Tipp für jeden E-Bike-Interessierten.

Hier findest du noch mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Rotwild R.G375– Reichweite

28,9 km

741 hm

1 h 16 min

Rotwild R.G375 - Reichweitenfahrt
# Rotwild R.G375 - Reichweitenfahrt - 28,9 km | 741 hm | 1 Std 16 Min

Hier gibt es die genauen Details der Testrunde: Rotwild R.G375 Reichweite

Laborwerte sind gut und schön, aber in der Realität sieht es leider oftmals anders aus. Deshalb fahren wir einen ganz eigenen Testzyklus für euch. 28,9 km / 741 hm – diese Daten ermittelten wir in Testfahrten, bei denen wir immer in der maximalen Unterstützungsstufe fahren, bis der Akku komplett leer ist. In diesem Fall waren wir im Boost-Modus im Profil 2 unterwegs, das das maximale Drehmoment reduziert. Bitte beachtet, dass diese ermittelten Werte nur als Richtwert zu verstehen sind und in keinster Weise die Ergebnisse aus einem genormten Labortest widerspiegeln. Wenn dieses E-Bike in niedrigeren Unterstützungsstufen gefahren wird, erhöht sich die Reichweite deutlich.

Dich interessieren auch die Reichweiten anderer E-Mountainbikes und E-Bikes? Dann empfehlen wir dir unsere ausführliche Reichweitentabelle: Übersicht: E-Bike Reichweite

Rotwild R.G375 – Test auf dem Trail

Uphill

Insgesamt klettert das Rotwild R.G375 erstaunlich gut – und das nicht nur für einen E-Freerider.

Bergauf punktet das Rotwild mit einer angenehmen Sitzposition. Der Sitzwinkel liegt mit effektiven 76° für einen E-Freerider in einem absolut guten Bereich und ergibt in Kombination mit dem moderat langen Reach und dem 50 mm kurzen Vorbau eine bequeme Position auf dem Rad. Der Shimano EP8 schlägt sich gewohnt solide. Vor allem der Modus mit gedrosseltem maximalen Drehmoment ist hervorzuheben: Dieser vergrößert nicht nur die Reichweite, sondern überzeugt auch mit einer angenehmen Kraftentfaltung, die sich sehr natürlich anfühlt. Lediglich in sehr steilem Gelände könnte man das maximale Drehmoment vermissen – das Profil ist über das Display bei Bedarf jedoch schnell gewechselt und schon steht die volle Power zur Verfügung.

In technischen Uphills profitiert man von den 460 mm langen Kettenstreben, die für genug Druck auf der Front sorgen und damit einem steigenden Vorderrad entgegenwirken. Ebenfalls positiv bemerkbar macht sich hier das nicht zu tief gewählte Tretlager, sodass man sich keine allzu großen Sorgen über den Kontakt zwischen Pedal und Wurzeln machen muss. In engen Kehren ist das etwas kippelige Verhalten aufgrund des 63° flachen Lenkwinkels allerdings anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Insgesamt klettert das Rotwild R.G375 erstaunlich gut – und das nicht nur für einen E-Freerider.

Das Rotwild R.G375 überzeugt im Uphill
# Das Rotwild R.G375 überzeugt im Uphill - dabei begeistern nicht nur die angenehme Sitzposition, sondern auch die Kletterfähigkeiten in steilem und technischen Gelände

Downhill

Der E-Freerider beeindruckt mit massig Laufruhe und einem Fahrwerk, das enorm sensibel arbeitet.

Im Downhill liegt natürlich die große Stärke des Rotwild R.G375. Der E-Freerider beeindruckt mit massig Laufruhe und einem Fahrwerk, das enorm sensibel arbeitet. So lässt sich die schnellste Linie durch Stein- und Wurzelfelder stets mit viel Vertrauen und hoher Geschwindigkeit anpeilen. Auch grobe Schläge nach hohen Drops stecken die Federelemente aus dem Hause Fox problemlos weg. Steilabfahrten werden dank des flachen Lenkwinkels zum Kinderspiel. Ebenfalls hervorzuheben ist die ausgewogene Gewichtsverteilung auf dem Rad, die stets für genug Druck auf der Front sorgt und das Handling der Abfahrtmaschine sehr leicht macht.

Schnelle Richtungswechsel gelingen mit ein wenig Nachdruck ohne Probleme. Einzig in sehr engen Spitzkehren sollte man die nötige Fahrtechnik mitbringen, um das doch eher lange Rad ohne Probleme zu navigieren. Um das Vorderrad vor Drops anzuheben oder vor Hindernissen zum Bunny Hop anzusetzen, muss man etwas kräftiger am Lenker ziehen, denn die langen Kettenstreben verlangen bei solchen Manövern etwas Nachdruck. Nach einiger Gewöhnung gelingen jedoch auch verspielte Fahrmanöver. Auf Jumptrails punktet das Bike durch sein geringes Gewicht und überzeugt mit Handlichkeit. In Absprüngen und Anliegern bietet das Fahrwerk einen guten Gegenhalt und lädt so zu hohen Sprüngen und Kurvengeschwindigkeiten ein.

Die Ausstattung passt perfekt zum groben Einsatzbereich und leistet sich keine Schwächen. Besonders hervorzuheben ist die Magura MT5-Bremsanlage, die in Verbindung mit den großen Bremsscheiben mit massig Power, Standfestigkeit und guter Dosierbarkeit punkten konnte.

Steilabfahren verlieren auf dem E-Freerider ihren Schrecken
# Steilabfahren verlieren auf dem E-Freerider ihren Schrecken - der flache Lenkwinkel vermittelt ein sicheres Gefühl und das Fahrwerk schluckt selbst gröbste Schläge
In der Luft fühlt sich das E-Bike dank des geringen Gewichts sehr handlich an ...
# In der Luft fühlt sich das E-Bike dank des geringen Gewichts sehr handlich an ...
... lediglich vor technischen Drops muss man aufgrund der langen Kettenstreben schon mal etwas kräftiger am Lenker ziehen, um das Vorderrad zu lupfen
# ... lediglich vor technischen Drops muss man aufgrund der langen Kettenstreben schon mal etwas kräftiger am Lenker ziehen, um das Vorderrad zu lupfen
Nach einiger Gewöhnung gelingen jedoch auch verspielte Fahrmanöver mit etwas mehr Kraftaufwand.
# Nach einiger Gewöhnung gelingen jedoch auch verspielte Fahrmanöver mit etwas mehr Kraftaufwand.

Trail

Gerade der gedrosselte Modus sorgt hier für ein sehr natürliches Fahrgefühl, wodurch man gerne auch mal die 25-km/h-Grenze überwindet.

Durch die aggressive Geometrie verlangt der E-Freerider auf flacheren, verspielteren Trails etwas mehr Nachdruck und aktive Fahrweise. Wer jedoch bereit ist, etwas Arbeit zu investieren, hat auch hier mächtig Spaß mit dem E-Bike. Gerade der gedrosselte Modus sorgt hier für ein sehr natürliches Fahrgefühl, wodurch man gerne auch mal die 25-km/h-Grenze überwindet. Denn das Aussetzen des Motors fühlt sich nicht ganz so abrupt an – und die leichten 20,3 kg Gewicht des E-MTBs lassen sich auch ohne Motorunterstützung noch gut beschleunigen. Lediglich aus langsameren Kurven heraus könnte manch eine*r das maximale Drehmoment vermissen. Bei Bedarf kann aber natürlich der Modus gewechselt und die volle Motorpower genutzt werden. Wir waren insgesamt jedoch deutlich lieber im gedrosselten Modus unterwegs.

Durch die aggressive Geometrie verlangt der E-Freerider auf flacheren, verspielteren Trails deutlich mehr Nachdruck und aktive Fahrweise.
# Durch die aggressive Geometrie verlangt der E-Freerider auf flacheren, verspielteren Trails deutlich mehr Nachdruck und aktive Fahrweise.
Wer jedoch bereit ist, etwas Arbeit zu investieren hat auch hier mächtig Spaß ...
# Wer jedoch bereit ist, etwas Arbeit zu investieren hat auch hier mächtig Spaß ...
... und mit dem Rotwild R.G375 stets einen treuen Begleiter an seiner*ihrer Seite
# ... und mit dem Rotwild R.G375 stets einen treuen Begleiter an seiner*ihrer Seite

Das ist uns aufgefallen

  • Einfacher Akkuausbau Die einfache Entnahmemöglichkeit des Akkus mit nur einem Knopfdruck begeistert. Wer den Akku regelmäßig zum Laden aus dem Bike entnehmen muss, wird sich extrem freuen.
  • Ladebuchsen-Abdeckung Der hochwertige, magnetische Verschluss für die Ladebuchse ist durchdacht und funktioniert gut.
  • Durchdachtes Gesamtkonzept Das Gesamtkonzept des leichten E-Freeriders ist konsequent durchgezogen und begeistert mit grandioser Performance in der Abfahrt. Der gedrosselte Motor-Modus passt gut ins Konzept und erweitert die Reichweite deutlich. Freund*innen ausgedehnter Touren dürfte das dennoch zu wenig sein.
  • Zusatzakku Es sei denn, man investiert in einen zweiten Akku, der aufgrund des leichten Gewichts und der schnellen Wechsel-Möglichkeit durchaus Sinn ergeben kann. Allerdings muss man dafür abermals etwa 750 € Aufpreis einplanen.

Fazit: Rotwild R.G375

Das Rotwild R.G375 überzeugt als E-Freerider mit starker Abfahrtsperformance. Die Geometrie ist stimmig und das Fahrwerk begeistert mit einem sensiblen Ansprechverhalten und massig Reserven für harte Schläge und große Sprünge. Trotzdem macht das E-MTB auch auf verspielteren Strecken Spaß, will hier jedoch mit etwas mehr Nachdruck bewegt werden. Das Gesamtkonzept aus kleinem Akku und gedrosseltem Modus gefällt, könnte jedoch für Freund*innen ausgedehnter Touren eventuell nicht das richtige sein – es sei denn, man hat immer einen zweiten Akku parat. Das geringe Gewicht von 20,3 kg ist für eine Abfahrtsmaschine in dieser Klasse samt vollwertigem Motor eine echte Ansage. Wer auf der Suche nach einem E-Gravitybike für den harten Einsatz ist und vor dem Preis von 8.999 € nicht zurückschreckt, sollte sich das Rotwild R.G375 definitiv genauer anschauen.

Artikelbild

Pro / Contra

Stärken

  • starke Abfahrtsperformance
  • solide Ausstattung
  • durchdachtes Gesamtkonzept
  • geringes Gewicht für einen vollwertigen E-Freerider

Schwächen

  • Preis
  • Reichweite für ausgedehnte Touren eher knapp
E-Freerider mit Vollgas-Genen
# E-Freerider mit Vollgas-Genen

Wie gefällt euch der leichte E-Freerider von Rotwild?


Testablauf

Auf den Testrunden fahren wir fast ausschließlich mit der maximalen Unterstützungsstufe. Mindestens einmal fahren wir den Akku komplett leer und dokumentieren dies auf unserem Strava-Account.

Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Rotwild R.G375 getestet

  • Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills.
  • Freiburg, Deutschland: Borderline, Canadian Trail und Badish Moon Rising gehörten neben natürlichen Trails im Schwarzwald zu den regelmäßigen Ausflugszielen.
  • Vogesen, Frankreich: Anspruchsvolle Trails in teils steilem Gelände auf abwechslungsreichem Untergrund.

Tester-Profil: Sebastian Beilmann
56 cm70 kg83 cm63 cm174 cm
Sebastian fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Enduros und Trailbikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz. Für die schnelle Runde auf den Hometrails greift er natürlich gerne auch zum eBike.
Fahrstil / Riding style
verspielt / playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Trail, Enduro, Park / Trail, Enduro, Park
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
recht straff mit Progression / pretty firm with progression
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
relativ flacher Lenkwinkel, kurze Kettenstreben, langes Oberrohr mit kurzem Vorbau / slack headangle, short chainstays, long toptube with short stem

Text: Sebastian Beilmann / Fotos: Jana Zoricic & Sebastian Beilmann

Testinfos kompakt

Rotwild R.G375

Einsatzbereich
XC: 2/10 – All-Mountain: 6/10 – Trail: 7/10 – Enduro: 9/10 – Downhill: 9/10
Motor + Akku
Shimano
Akkukapazität
375 Wh
max. Drehmoment
85 Nm
E-Bike-Kategorie
light
LIGHT
30 – 60 Nm
< 500 Wh
Reichweite
Distanz
28,0 km
Höhenmeter
741,0 hm
Zeit
1:16 h
E-Bike-Gewicht
20,3 kg
E-Bike + Rider
97 kg
Uphill
schlecht
super
Downhill
schlecht
super
Motor-Power
schwach
extrem
Preis/Leistung
zu teuer
perfekt
Sitzposition
aufrecht
sportlich
Handling
verspielt
laufruhig
Erklärung der Einsatzbereiche
XC:
0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
Trail:
100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
All-Mountain:
120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
Enduro:
150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
Downhill:
über 180 mm Federweg (Full-Suspension)

28 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Habs auch ausprobiert.
    "Welten" meine ich da nicht erkannt zu haben. 😀 Aber hängt sicher vom Einsatzzweck ab.

    Hab den DPX noch etwas progressiver gemacht und denke außerhalb meiner "Abstimmtrails" könnte ich im Blindtest die Dämpfer nicht wirklich auseinander halten.

    Der X2 bietet dann halt noch Optimierungspotential, wenn man auf einen Streckentyp ausoptimiert (z. B. viele Steinfelder oder viele große Sprünge)

    cu
    Geleis

    PS: Storia wäre sicher ein netter Versuch gewesen... Anhang anzeigen 38740
    Ja teste den Storia mal 😂👍
  2. Wollte ich ja.

    Der passt aber nicht ins Yoke wegen des Zugstufenstellers am "unteren" Ende. Da ist das Yoke etwas unglücklich designed.

    Und der Storia ist halt einer der wenigen Coil-Dämpfer, denen ich die Lasten des Rahmendesigns zutraue....

  3. Aber generell werd ich mal mehr Richtung Vogesen schauen für trails. Hab's ja nur 8km zur Grenze.
    Ich kann dir die Gegend zwischen Munster und Gerardmer ans Herz legen aber die solltest du ja auch als Motorradfahrer kennen. DlzG
  4. Wollte ich ja.

    Der passt aber nicht ins Yoke wegen des Zugstufenstellers am "unteren" Ende. Da ist das Yoke etwas unglücklich designed.

    Und der Storia ist halt einer der wenigen Coil-Dämpfer, denen ich die Lasten des Rahmendesigns zutraue....
    Ja oder der Öhlins TTX 22m passt auch nicht ?
  5. 😀 Den hab ich hier nicht rumliegen, drum kann ich es nicht definitiv sagen, aber da der konstruktiv ja genauso aussieht, gehe ich davon aus.

    Gleiches beim Push.

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