Steckbrief: Haibike Lyke CF SE – Test 2025
Einsatzbereich | Trail, All-Mountain |
---|---|
Federweg | 140 mm/140 mm |
Laufradgröße | 29ʺ |
Rahmenmaterial | Carbon |
Motor | Fazua |
Akkukapazität | 430-480 Wh |
Gewicht (o. Pedale) | 18,7 kg |
max. Systemgewicht | 120,0 kg |
Rahmengrößen | S, M, L, XL (im Test: L) |
Website | www.haibike.com |
140 mm Federweg, 29″-Laufräder, Carbon-Rahmen, Fazua Ride60. Was sich nach einem gelungenen Rezept für ein E-Fully liest, gibt es bei Haibike bereits seit 2022 in Form des Lyke zu kaufen. Das Trailbike positioniert sich im Portfolio des Herstellers als leichtestes E-Mountainbike, sowohl was das Gewicht als auch die Unterstützung angeht. Damit steht es etwas konträr zum bisherigen Drang des Herstellers, mit innovativen Motorsystemen auf maximale Leistung zu setzen.
Wir finden: So ein bisschen Varianz im Portfolio schadet nicht und das gefällige Light-Support-Bike konnte durch die schlanken Rohrquerschnitte mit der bisherigen Designsprache brechen – und mit dem Hybe bereits ein Abfärben in den Full-Power-Bereich erzeugen. Aber nicht nur die Erscheinung des Lyke soll gefallen, natürlich will das E-MTB auch auf dem Trail abliefern.
Haibike setzt dafür auf einen Viergelenk-Hinterbau mit Horst-Link, eine Dämpferverlängerung und einen am Oberrohr montierten Dämpfer. Dieses Suspension-Layout bietet ausreichend Platz im Hauptrahmen, um eine Trinkflasche mitzuführen, am Lyke findet sich für eine zweite kleine Flasche oder Werkzeuge ein zweites Paar Flaschenhalter-Aufnahmen weiter oben im Hauptrahmen.
Haibike bietet das Lyke nur mit Carbon-Rahmen an, verfügbar sind vier Rahmengrößen und drei Ausstattungsvarianten – das von uns getestete Modell geht für satte 13.000 € über die Ladentheke.


Video: Haibike Lyke CF SE im Test
Motor & Akku
Mit dem aktuellen Fazua-Motor schlägt der junge Hersteller eine Brücke zwischen dem Bio-Bike und Full-Power-Aggregaten: Mit bis zu 450 W schiebt der Ride 60 an – das aber nur kurzfristig im Boost-Modus. Mit bis zu 350 W im Rocket-Modus sowie den beiden effizienteren Modi River und Breeze bietet das Motorsystem drei Unterstützungsmodi, die sich über die Toolbox-App von Fazua individualisieren lassen.

Einheitlich war bei bisher allen Fazua-E-MTBs die Akkukapazität: Als Hersteller hatte man lediglich die Wahl, den entnehmbaren Akku oder den fest verbauten Akku zu verwenden. Seit kurzer Zeit ist nun auch der 480-Wh-Akku verfügbar, den Haibike im Lyke in Serie nun auch so anbietet. Unser Testrad war mangels Verfügbarkeit jedoch noch mit 430-Wh-Akku ausgerüstet, der sich auch aus dem Unterrohr entnehmen lässt.
Einige Besonderheiten gibt es aber an diesem Modell: Unser Lyke-Testrad kommt exklusiv mit der neuen Ring-Control-Bedieneinheit, die einen wesentlich wertigeren Eindruck macht. Das liegt vor allem am reduzierten Spiel in alle Richtungen – die Bedienung ist dadurch weniger klapprig, das Teil fühlt sich weniger nach Prototyp an.


Haibike hat den Ride60 in der Konstruktion um 90° gedreht, sodass der Motor nach oben ins Sitzrohr ragt. Das schafft vor der Kurbelachse Raum – den der Hersteller nutzt, um den eigentlich fest verbauten Akku nach unten entnehmbar zu machen. So geht ein progressiver Umgang mit Systemkomponenten. Chapeau!
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh (Testrad), 480 Wh (in Serie)
- Maximalleistung 350 W (im Boost-Modus kurzzeitig bis max. 450W)
- Max. Drehmoment 60 Nm
- Display Fazua LED-Hub
Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.
Geometrie
Auch wenn das Lyke schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, ist das Rad für ein Trailbike noch sehr zeitgemäß ausgelegt, wenn es um die Geometrie geht. Mit seinem moderat flachen 65°-Lenkwinkel ordnet sich das Lyke bereits in der progressiven Ecke für Trailbikes ein. Passend dazu hat der Hersteller dem Rad einen steilen 77,3°-Sitzwinkel verpasst – effektiv zumindest. Der reale Sitzwinkel fällt mit 74° flacher aus, selbst für Personen, die downsizen, sollte sich aber mit höherem Sattel kein stark negativer Effekt durch einen zu flachen Sitzwinkel einstellen.
Lang und flach geht es bei der Bemaßung des Hauptrahmens zu: In Größe L gibt es 479 mm Reach. Durch die geringe Tretlagerabsenkung und die niedrige Gabeleinbauhöhe fällt trotz langem 130-mm-Steuerrohr der Stack mit 629 mm eher moderat bis niedrig aus. Auch ein weiterer Wert ist eher konservativ gewählt – vermutlich kommt es hier schlicht zu Interferenzen mit dem Motor, denn das Sitzrohr ist mit 470 mm Länge selbst an einer Rahmengröße XL heutzutage eher auf der langen Seite. Eingeschränkt wird dadurch die maximale Länge der Dropperpost, die man im Lyke fahren kann.
Mit 450 mm geht es bei den Kettenstreben lang zu – das würden wir in diesem Fall aber nicht als konservativ beschreiben. Radlastverteilung ist eines der Themen im Moment, Haibike setzt hier auf eine gute Balance vor allem in den größeren Rahmengrößen.
Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!
Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL

Rahmengröße | S | M | L | XL |
---|---|---|---|---|
Laufradgröße | 29″ | 29″ | 29″ | 29″ |
Reach | 424 mm | 452 mm | 479 mm | 506 mm |
Stack | 611 mm | 620 mm | 629 mm | 638 mm |
STR | 1,44 | 1,37 | 1,31 | 1,26 |
Lenkwinkel | 65° | 65° | 65° | 65° |
Sitzwinkel, effektiv | 77,3° | 77,3° | 77,3° | 77,3° |
Sitzwinkel, real | 74° | 74° | 74° | 74° |
Oberrohr (horiz.) | 562 mm | 592 mm | 622 mm | 652 mm |
Steuerrohr | 110 mm | 120 mm | 130 mm | 140 mm |
Sitzrohr | 410 mm | 440 mm | 470 mm | 500 mm |
Kettenstreben | 450 mm | 450 mm | 450 mm | 450 mm |
Radstand | 1.195 mm | 1.227 mm | 1.259 mm | 1.290 mm |
Tretlagerabsenkung | -25 mm | -25 mm | -25 mm | -25 mm |
Federweg (hinten) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Federweg (vorn) | 140 mm | 140 mm | 140 mm | 140 mm |
Ausstattung
Das Haibike Lyke CF SE ist in drei Ausstattungsvarianten erhältlich. Das Lyke CF SE könnte sich auch gut und gerne das Wort Premium in Großbuchstaben aufs Oberrohr schreiben lassen – denn hier ist wirklich nur das Feinste vom Feinsten verbaut. Elektrisch geht es hier nicht nur beim Motorsystem zu, sondern eigentlich bei nahezu jeder anderen Baugruppe: Fahrwerk, Schaltung, Sitzen – AXS und die kleinen Akkus sind hier im Dauereinsatz.

Beginnen wir mit dem Antrieb. Am Fazua Ride 60-Motor ist eine Rotor-Kurbel montiert, am Schaltauge sitzt die edle SRAM XX Eagle Transmission-Schaltung. Vom Lenker aus wird aber nicht nur die Schaltung per Funk bedient – als Dropperpost setzt Haibike auf die noble Reverb AXS. Zu guter Letzt befinden sich am Dämpfer und der Gabel noch je zwei Akkus: Die Pike Ultimate und der Super Deluxe Ultimate kommen mit RockShox Flight Attendant – dem elektronischen Fahrwerk der US-amerikanischen Marke.
Bisher nicht im AXS Universum, aber dennoch von SRAM, kommt die Code Silver Stealth zum Einsatz und soll den Fahrenden mit großen 200-mm-Scheiben zum Stoppen bringen. Am Rollen hält einen die leichte Kombination aus DT Swiss HXC1501 Spline Carbon-Laufrädern und Maxxis Dissector Reifen in MaxxTerra-Mischung und Exo/Exo+-Karkasse.
- Federgabel RockShox Pike Ultimate Flight Attendant (140 mm)
- Dämpfer RockShox Super Deluxe Ultimate Flight Attendant (140 mm)
- Schaltung SRAM XX Eagle Transmission
- Bremsen SRAM Code Silver Stealth
- Laufräder DT Swiss HXC 1501 Spline
- Reifen
- Vorderrad Maxxis Dissector MaxxTerra EXO
- Hinterrad Maxxis Dissector MaxxTerra EXO+
- Cockpit RaceFace Next Carbon (760 mm) / Race Face Turbine R (40 mm)
- Motor Fazua Ride 60
- Akkukapazität 430 Wh (Testrad), 480 Wh (in Serie)
- Display Fazua LED Hub
- Gewicht 18,7 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
- Preis (UVP) 13.000 € | Bikemarkt: Haibike Lyke kaufen
- www.haibike.com
Modell | Haibike Lyke CF 10 | Haibike Lyke CF 11 | Haibike Lyke CF SE |
Rahmen | Carbonrahmen mit 140 mm Federweg | Carbonrahmen mit 140 mm Federweg | Carbonrahmen mit 140 mm Federweg |
Gabel | RockShox Lyrik Select | FOX 36 Float Performance | RockShox Pike Ultimate Flight Attendant |
Dämpfer | RockShox Deluxe Select Plus | FOX Float SL Performance EVOL | RockShox Super Deluxe Ultimate Flight Attendant |
Schaltung | SRAM NX Eagle | Shimano XT | SRAM XX Eagle AXS T-Type |
Bremse | SRAM DB8 | Shimano XT | SRAM Code Silver Stealth |
Laufräder | Haibike | DT Swiss HX1700 | DT Swiss HXC 1501 Spline |
Vorderreifen | Schwalbe Wicked Will Evo Super Ground, 62-622 | Maxxis Dissector MaxxSpeed EXO, 62-622 | Maxxis Dissector MaxSpeed EXO, 62-622 |
Hinterreifen | Schwalbe Wicked Will Evo Super Ground, 62-622 | Maxxis Dissector MaxxTerra EXO, 62-622 | Maxxis Dissector MaxxTerra EXO+, 62-622 |
Sattel | Selle Italia Model X | Selle Italia Model X | Prologo Proxim W450 |
Sattelstütze | dropper-post remote | dropper-post remote | SRAM Reverb AXS |
Lenker | XLC FlowBy | Raceface Turine R | Race Face Next Carbon |
Vorbau | XLC FlowBy | Raceface Aeffect R | Race Face Turbine SL |
Motor | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 | Fazua Ride 60 |
Display | fazua Mode Control und LED-Hub | fazua Mode Control und LED-Hub | fazua Mode Control und LED-Hub |
Akkukapazität | 480 Wh | 480 Wh | 480 Wh |
Max. Drehmoment | 60 Nm | 60 Nm | 60 Nm |
Preis (UVP) | 6.999 € | 8.000 € | 13.000 € |
Haibike Lyke CF SE – Test auf dem Trail
Bereits bei der Markteinführung des Lyke im Jahre 2022 hatten wir die Möglichkeit, dieses Trailbike mit Fazua Ride 60 zu testen, und ich war damals ziemlich angetan vom Design, dem Handling und der Trailperformance dieses Light-Support-E-Bikes. Zwei Dinge kamen mir damals in den Sinn und warfen Fragen auf: A) Warum nur 140 mm Federweg vorne und eine daraus resultierende tiefe Front und B) warum kein elektronisches Fahrwerk à la RockShox Flight Attendant? Fast könnte man meinen, dass das Team von Haibike diese Gedanken aufgriff, um das Lyke immer weiter zu verbessern, denn das aktuelle Topmodell, das wir im Vergleichstest hatten, kommt mit dem elektronischen Fahrwerk aus Amerika und macht das Bike noch etwas potenter, schneller und agiler.

Einem Trailbike mit 140 mm ein eher strafferes Fahrwerk zu verpassen, ist vollkommen verständlich, denn solche Bikes werden gerne auch mal für längere Trailtouren oder gar Marathons genutzt. Die Charakteristik einiger dieser Bikes liegt mehr darin, auf moderaten Trails schnell zu sein und agil durch enge Kurven zu brettern, und eben nicht darin, ruppige Trails einzuebnen, jede Unebenheit wegzubügeln oder im Steinfeld mit kindskopfgroßen Brocken zu brillieren. Der anvisierte Einsatzbereich des Lyke sind moderate Trails und Trailtouren und hier kann es seine Vorzüge gut ausspielen.

Anfangs müssen wir uns mit der Kalibrierung und dem Bios des elektronischen Fahrwerks befassen – was, wenn man dies zum ersten Mal macht, etwas zeitaufwendig sein kann und einen kleinen Minuspunkt darstellt, da es eben nicht selbsterklärend und intuitiv funktioniert. Danach stimmen wir die RockShox Pike Ultimate-Federgabel und den Super Deluxe Ultimate-Dämpfer eher etwas softer ab, denn während der Fahrt kümmert sich das elektronisch geregelte System um das Fahrwerk-Setup. Wenige Hindernisse und schnelles Pedalieren in der Ebene = Fahrwerk geschlossen, straff und effizient; Downhill in ruppigerem Terrain mit harten Schlägen = alle Schleusen offen und spürbar sensibel ansprechender und komfortabler Federweg; Uphill – also viel Pedalieren und sitzend klettern = Fahrwerk teilweise im Plattformmodus des Dämpfers geschlossen, teilweise offen. In der Realität funktioniert dieses System erstaunlich gut und passt wirklich gut zur gesamten Charakteristik dieses Bikes. Schnell, direkt und agil, genauso empfinden alle Tester das Haibike Lyke CF SE.
Auch wenn das elektronische Flight Attendant-Fahrwerk dem Lyke extrem gut steht, so muss man leider auch sagen, dass diese Technologie den Preis ordentlich in die Höhe treibt, denn Haibike ruft für das von uns getestete Topmodell stolze 13.000 € (UVP) auf.

Die niedrige Front hat der gesamten Testcrew nicht gut gefallen. Der verbaute Race Face-Lenker aus Carbon hat zwar eine ergonomische Formgebung, aber mit nur 20 mm Rise wirkt der Lenker sehr niedrig, gerade in Zeiten der immer höher werdenden Riser-Bars – es gibt Modelle mit 50–60 mm. Schon normalgroße Mitteleuropäer mit etwas über 1,80 m Körpergröße müssen sich im Stehen relativ weit nach vorne lehnen und sind gezwungen, sich mit dem Oberkörper ein wenig nach unten zu beugen. Hat man einmal die Vorteile von 40 mm oder mehr Rise erlebt, möchte man so eine Position nicht mehr einnehmen. Grund genug, dass wir dem Lyke im Test einen Lenker mit 40 mm Rise verpasst haben, was der Charakteristik, der Körperposition und dem Handling enorm zugutekam. Man steht souveräner und komfortabler im Rad und behält auch in Grenzsituationen die Kontrolle. Wenn wir einen, nein zwei Wünsche an das Team von Haibike äußern können, dann diese: Bitte eine Federgabel mit 150 mm Federweg und ein Lenker mit mehr Rise.

Haibike verbaut im Lyke CF den kompakten Fazua Ride 60-Motor, der speziell nach oben gedreht und im Sitzrohr integriert ist. Auf dem Trail und im Uphill hat der 60 Nm leistende Kraftzwerg keinerlei Mühen, das knapp 19 Kilogramm (genau sind es 18,7 kg mit 430-Wh-Akku) wiegende E-Bike zu beschleunigen und mit spürbarem Support zu unterstützen. Dabei arbeitet der Motor sehr harmonisch, homogen und im Normalfall auch sehr leise – in unserem Testmodell ratterte der Motor allerdings ein wenig. Einzig der LED-Hub im Oberrohr wirkt mittlerweile etwas aus der Zeit gefallen und versprüht nicht den Charme von „oh-ist-das-toll“. Gut gefallen hat uns die neue Mode-Control, die die bekannte Ring-Control ablösen wird. Das neue Modell wirkt deutlich haltbarer, hochwertiger und präziser als das Vorgängermodell. Über den gesamten Testzeitraum gab es hiermit keinerlei Probleme.

Punktabzug gibt es bei den Reifen. Haibike setzt hier auf Maxxis Dissector in der härteren MaxxSpeed-Gummimischung und EXO-Karkasse am Vorderrad. Ein schneller Reifen, wenn es trocken und das Bike sehr leicht ist. Am E-Mountainbike, auch an einem Light-E-MTB, sehen wir in diesen Reifen keine Vorteile, sondern eher Nachteile. MaxxSpeed am Hinterrad okay, aber an der Front? Nein, danke. Hier wünschen wir uns immer eine weichere Gummimischung, damit wir einfach das Maximum an Grip und Traktion bekommen. Über die EXO-Karkasse lässt sich diskutieren, auch wenn EXO+ sicherer und haltbarer ist, weshalb sie wenigstens am Hinterrad zum Einsatz kommt.
Geht es mal wieder etwas schneller zur Sache, sorgen kraftvolle SRAM Code Silver Stealth-Bremsen dafür, die ganze Fuhre souverän zum Anhalten zu bringen. Vorne kommt eine 200er-Scheibe zum Einsatz, während man am Hinterrad auf 180 mm setzt, was für uns bei dieser Bremse vollkommen in Ordnung ist. In der Summe leistet sich das Haibike Lyke CF SE keine größeren Patzer. Auf dem Trail lässt es sich intuitiv und einfach fahren, funktioniert gut, beschneidet aber Profis ein wenig im Potenzial.
Das ist uns aufgefallen
- RockShox Flight Attendant An einem straffen Trailbike mit 140 mm Federweg macht der Flight Attendant absolut Sinn. So lässt sich – nachdem man sich mit der Materie befasst und das System kalibriert hat – das Fahrwerk etwas softer für den Ernstfall abstimmen, da es in vielen anderen Fällen eher gelockt oder im Plattform-Modus ist.
- Entnehmbarer Akku Haibike hat den Carbonrahmen vom Lyke CF überaus schlank gestaltet, verzichtet aber dennoch nicht darauf, den Akku entnehmbar zu machen. Hierfür sind nur wenige Handgriffe notwendig und der Aus- bzw. Einbau geht im Handumdrehen.
- Maximales Systemgewicht Haibike gibt das Lyke CF SE leider nur 120 kg frei. Das ist bei einem Eigengewicht des Bikes von ca. 19 kg nicht wirklich viel.
- Fazua Mode-Control Im Gegensatz zur alten Ring-Control wirkt die neue Mode-Control deutlich haltbarer und lässt sich präziser bedienen. Wirkte das Vorgängermodell doch recht „lömmelig“ und wenig haltbar, entspricht das neue Modell unseren Erwartungen. Auch der Extraknopf für den kurzzeitigen Boost-Mode gefällt uns sehr.
- Niedrige Front Das Lyke setzt an der Front auf 140 mm Federweg, was okay ist. Nicht okay hingegen ist der flache Lenker, der dafür sorgt, dass das sich Cockpit extrem niedrig anfühlt. In Zeiten immer höherer Rise-Werte bei modernen MTB-Lenkern wirken so ein Lenker und eine so tiefe Front nicht mehr sehr zeitgemäß.
- Teuer Mit 13.000 € (UVP) erscheint uns das Haibike Lyke CF SE relativ teuer. Klar, die Anbauteile sind allesamt top, aber dennoch dürfte der Preis einige Kaufinteressenten abschrecken.
- Motor rattert Normalerweise hört man vom Fazua Ride 60 sehr wenig bis gar nichts. Anders in unserem Testmodell, denn hier ratterte der Motor hörbar.
- Effizienter Kletterer Dank der modernen Geometrie, den 29-Zoll-Laufrädern und dem Fazua Ride 60-Motor lässt es sich mit dem Haibike Lyke CF SE sehr gut klettern. Auch technische Uphills lassen sich – genug Power in den Beinen vorausgesetzt – gut damit machen.


Fazit – Haibike Lyke CF SE
Das Haibike Lyke CF ist und bleibt ein absolutes Traumbike! In der Topversion mit dem Kürzel SE setzt Haibike auf eine noble Ausstattung und verpasst diesem Bike das elektronische Flight-Attendant-Fahrwerk von RockShox. Gerade in einem leichten Trailbike mit 140 mm kann diese Technologie ihre Features voll ausspielen und macht aus dem Lyke ein noch schnelleres, agileres E-MTB.
Negativ sind der relativ hohe Preis und die doch recht niedrige Front. Positiv hingegen: Letzteres kann man einfach beheben.

Haibike Lyke CF SE – Pro / Contra
Stärken
- tolles Design
- RockShox Flight Attendant
- überaus leichtfüßig und direkt
- agiles Handling
Schwächen
- recht teuer
- zu niedrige Front
- Motor rattert

Wie gefällt dir das Haibike Lyke CF SE? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.
Preisvergleich Haibike Lyke CF SE







Testablauf
Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:
- enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
- flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
- kurvige, flowige Downhills
- lange Schotterpisten bergauf und bergab
Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.
Hier haben wir das Trek Slash+ 9.7 getestet
- Bamberg/Bad Kreuznach, Deutschland: Hier gibt es schmale, enge Trails, die mit Wurzeln und Steinen gespickt sind, steile technische Uphills und flowige Downhills – ideale Testbedingungen für ein E-Mountainbike!
- Latsch/Vinschgau, Italien: Sunny-Benny-, Flipsi-, Tschilli-, Roatbrunn-, 4-gewinnt-13-Trail – wer kennt die legendären Trails nicht, die sich durch die Hänge rund um Latsch und Goldrain schlängeln und jede Menge an Abwechslung bieten. Von ultraflowig hin zu ausgesetzt, verblockt, steil und technisch anspruchsvoll, von sauber geshaped bis zu Steinfeldern, mit Integralhelm großen Steinen oder flächigen Wurzelteppichen, die sich einem in den Weg stellen, findet man alles auf den Trails im Vinschgau.
Für manche Fahrten und einen flüssigeren Ablauf haben wir uns von Freeride-Vinschgau zum Traileinstieg hinauf shuttlen lassen.
I ride everything: E-Enduro, E-Trailbikes, hardtails, downhill, road – I enjoy it all, whether it’s E-assisted or not. I’ll admit that I do quite like having a motor on the uphills though. There’s lots to love about flowing trails; natural or built. The only thing I hate – switchbacks. I am 1.83 m tall and ride in 99% of cases frame size L - my sweet spot is between 470 and 480 mm Reach.
- Fahrstil / Riding style
- Verspielt und flowig / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- E-Enduro, E-Trailbike, aber auch XCO, DH und Road / E-Enduro, E-Trailbike but also XCO, DH and road
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- Straff und schnell – ich möchte wissen, was unter mir passiert / Firm and reactive – I like feedback from the trail
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Langer Reach, kurzer Vorbau, breiter Lenker / Long reach, short stem, wide bars
Chris loves riding everything with knobby tires, both uphill and downhill. Be it dirt jumps, natural single tracks or man made trails – he enjoys it all, as long as it's fast, steep, rough, with a lot of airtime, or a combination of all these.
- Fahrstil / Riding style
- flüssig, verspielt / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro/ Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- ausgeglichen zwischen Front und Heck, eher auf der sportlich-straffen Seite/ balanced front and rear suspension, a bit sportier than average
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Ausgewogene Radlastverteilung, eher flacher Lenkwinkel, Sitzwinkel nicht zu steil/ balanced wheel distribution, slack headangle, seattube angle not too steep
Arne started mountain biking in 2010. He prefers to ride enduro, downhill or trail bikes on rough trails. When the opportunity arises, he also likes to jump on an e-bike or go for a spin on his road bike.
- Fahrstil / Riding style
- sauber, hohes Grundtempo / Flowing and playful
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
- Enduro/ Enduro
- Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
- vorne straffer als hinten, schneller Rebound, nicht zu viel Dämpfung / front firmer than rear, fast rebound, not too much damping
- Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
- Reach um die 480 mm, keine zu kurzen Kettenstreben, flacher Lenkwinkel/ Reach around 480 mm, chainstays not too short, slack head angle
- Fahrstil / Riding style
- verspielt, strammes Grundtempo, lieber eine Kurve mehr als Straightline / playful, fast basic speed, rather one curve more than straightline.
- Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride.
- Enduro, Trail, Jumps und auch gern mal Downhill / Enduro, Trail, Jumps and sometimes Downhill.
- Vorlieben beim Fahrwerk / Suspension preferences.
- etwas straffer, viel Zugstufe, so wenig Dämpfung wie nötig, ausreichend Pop / A little firmer, lots of rebound damping, as little high and low-speed damping as necessary, adequate pop.
- Vorlieben bei der Geometrie / Geometry preferences.
- nicht zu viel Reach, mittellange Kettenstreben, flacher Lenkwinkel / not too much reach, medium-length chainstays, slack head angle.
Hier geht es zu den Einzelartikeln aus diesem Vergleichstest:
- Canyon Spectral:ONfly CF CLLCTV im Test: Testsieg für den Kurvenräuber aus Koblenz 🏆
- Trek Slash+ 9.7 im Test: High-Pivot = High-Class?
- Unno Ikki Race im Test: Schneidig, sexy und schnell!
Testinfos kompakt
Lyke CF SE
- XC:
- 0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- Trail:
- 100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
- All-Mountain:
- 120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
- Enduro:
- 150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
- Downhill:
- über 180 mm Federweg (Full-Suspension)
11 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumWie kommt der nicht aktuelle AXS Dropper an dieses Bike?
Der korrekt Name des neuen Controllers lautet "Mode-Control" ☝️
https://fazua.com/de/products/ride-60-mode-control/
Aber mal etwas anderes, wie viele Akkus muss man bei dem Bike im blick behalten?
Entspanntes Biken sieht für mich anders aus..... kein Verlangen nach so einem "übertechnisierten Bike"
Was habt ihr immer gegen Haibike? Andere Marken sind genauso gut / schlecht.

Gott sei Dank ist es ein Haibike und kein ...
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