Giant Trance X Advanced E+ Elite im Test Volle Power, halber Akku – geht das?

Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 im Test: Mit dem Trance X Advanced E+ Elite hat Giant seit einigen Jahren ein leichtgewichtiges E-Mountainbike im Angebot, das entgegen aller Trends nicht mit einem leichten Antrieb, sondern einem 85 Nm starken SyncDrive Pro2 MG-Motor ausgestattet ist. Dazu gibt's eine recht schlanke 400-Wh-Batterie, 150/140 mm Federweg, gemixte Laufradgrößen und einen schicken Carbon-Rahmen. Wir haben getestet, wie das ungewöhnliche Konzept in der Praxis aufgeht.
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GIANT Trance X Advanced E+ Elite im Test: Halber Akku & volle Power – geht das? 🔋
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Steckbrief: Giant Trance X Advanced E+ Elite – Test 2025

EinsatzbereichTrail, All-Mountain
Federweg150 mm/140 mm
LaufradgrößeMullet 29″-27,5″
RahmenmaterialCarbon
MotorYamaha
Akkukapazität400 Wh
Gewicht (o. Pedale)20,0 kg
max. Systemgewicht156,0 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: L)
Websitewww.giant-bicycles.com
Preisspanne4.999–10.499 €
Preis: 6.999 €

Wie übersichtlich wäre die Welt, wenn man alles in Kategorien stecken könnte – was ja auch reichlich versucht wird. E-Mountainbikes wie das mit dem passend sperrigen Namen ausgestattete Giant Trance X Advanced E+ Elite verweigern sich dem allerdings und gehen recht eigene Wege. Das taiwanesische Trail-Bike setzt nämlich auf den bekannten SyncDrive Pro 2 MG-Motor mit recht saftigen 85 Nm Drehmoment, kombiniert mit einer leichten 400-Wh-Batterie, und kommt so in der von uns getesteten Version 1 für 6.999 € genau auf die magische Gewichtszahl 20 kg. Dazu gibt’s den bekannten Maestro-Hinterbau mit 140 mm Federweg am Heck, kombiniert mit 150 mm an der Front und einer recht konservativen Trailbike-Geometrie. 200 Wh mehr Reichweite kann man sich in Form des EnergyPak Plus 200-Range-Extenders für 500 € dazukaufen – im Preis enthalten sind hingegen ein edles Fox-Fahrwerk, Carbon-Laufräder und ein optisch herausstechendes, einteiliges Carbon-Cockpit. Wir haben getestet, wie sich das Grenzgänger-Bike auf den Trails schlägt!

Das Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 ist ein Grenzgänger zwischen Light- und Full-Support-E-Bike
# Das Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 ist ein Grenzgänger zwischen Light- und Full-Support-E-Bike – Federweg: 150/140 mm | Gewicht: 20,0 kg | Preis: 6.999 € (UVP)
Diashow: Giant Trance X Advanced E+ Elite im Test: Volle Power, halber Akku – geht das?
Gespart wurde eindeutig an der Bremsanlage …
Die Kabel laufen durch den Steuersatz, was nicht übermäßig praktisch ist und meiner Meinung nach auch nicht sonderlich gut aussieht.
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Damit der Range Extender nicht stark klappert, benötigt es ein weiteres Gummiband, das diesen festhält.
Die TranzX-Sattelstütze kann zwischen 170 und 200 mm Hub eingestellt werden.
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Es ist zugegebenermaßen nicht ganz einfach, in der Modellpalette von Giant durchzublicken, was unter anderem an so sanft über die Zunge rollenden Namen wie Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 liegt. Man müsste auch noch beachten, dass es sich beim getesteten Modell um die zweite Version – V2 – handelt, denn auch die Anfang 2023 vorgestellte erste Version (Test Trance X Advanced E+ Elite 2023), die mit altem Fox Live Valve-Fahrwerk verfügbar war, wird noch auf der Website gelistet. Ein komplett anderes Rad wiederum ist das Giant Trance X Advanced E+ – das hat nämlich eine fette 800-Wh-Batterie, ist also ein klassisches Full Power-E-MTB.

Das getestete Trance X Advanced E+ Elite 1 hat einen Full-Power-Motor mit einem kleinen 400-Wh-Akku
# Das getestete Trance X Advanced E+ Elite 1 hat einen Full-Power-Motor mit einem kleinen 400-Wh-Akku – damit liegt unser Testmodell in Größe L bei genau 20 kg (ohne Pedale). Parallel dazu gibt's die Version ohne „Elite“ im Namen, die einen fetten 800-Wh-Akku bietet.
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So kompliziert die Namensgebung und Einsortierung im Sortiment ist, so simpel verständlich präsentiert sich das Bike in Person: Giant-typisch gibt’s einen sanft geschwungenen, etwas voluminösen Carbon-Rahmen mit dem bekannten Maestro-Federungssystem. Dieses setzt auf einen einteiligen Hinterbau, der über zwei große Umlenkhebel mit dem Hauptrahmen verbunden ist und soll ein sanftes Ansprechverhalten mit guten Pedaliereigenschaften verbinden. Der Dämpfer ist senkrecht vor dem Sitzrohr untergebracht, was ausreichend Platz für eine Wasserflasche oder den genannten Range Extender im Rahmen lässt. Zwischen Hinterbau und oberem Umlenkhebel wurde zudem ein Flipchip untergebracht, über den sich die Geometrie justieren lässt.

Wie bei allen High-End-Giant-Modellen kommt der bekannte Maestro-Hinterbau zum Einsatz.
# Wie bei allen High-End-Giant-Modellen kommt der bekannte Maestro-Hinterbau zum Einsatz. – Dieser setzt auf zwei kurze Umlenkhebel, die einen virtuellen Drehpunkt erzeugen.
Am oberen Link befindet sich ein Flipchip, der ein flaches und steiles Geometrie-Setting erlaubt.
# Am oberen Link befindet sich ein Flipchip, der ein flaches und steiles Geometrie-Setting erlaubt.

Die Kabel laufen an unserem Testbike in den Steuersatz, es ist allerdings auch ein einzelner Eingang für die Bremsleitung am Rahmen vorhanden. Zusammen mit dem einteiligen Carbon-Cockpit sorgt das Ganze an der Front für eine recht eigenwillige Optik und erleichtert jegliche Schraubertätigkeit nicht gerade.

Die Kabel laufen durch den Steuersatz, was nicht übermäßig praktisch ist und meiner Meinung nach auch nicht sonderlich gut aussieht.
# Die Kabel laufen durch den Steuersatz, was nicht übermäßig praktisch ist und meiner Meinung nach auch nicht sonderlich gut aussieht.
Im Bereich des Motors hat man sich einige Gedanken über die Kabeführung gemacht.
# Im Bereich des Motors hat man sich einige Gedanken über die Kabeführung gemacht.
Das Bremskabel kann alternativ auch seitlich in den Rahmen geführt werden.
# Das Bremskabel kann alternativ auch seitlich in den Rahmen geführt werden.
Der Raw-Carbon-Look kann im Sonnenlicht absolut überzeugen.
# Der Raw-Carbon-Look kann im Sonnenlicht absolut überzeugen.
Die Kettenstrebe wird von einem dünnen, gewellten Überzug geschützt.
# Die Kettenstrebe wird von einem dünnen, gewellten Überzug geschützt.

Motor & Akku

Beim Motor handelt es sich um den Giant-eigenen SyncDrive Pro2 MG, der mit Yamaha-Technologie entwickelt wurde. Dieser bietet 250 W Leistung bei kräftigen 85 Nm maximalem Drehmoment – kombiniert allerdings mit einer 400-Wh-Batterie, statt der üblichen 700–800 Wh. Ein richtiges Display sucht man vergeblich, stattdessen gibt es eine kleine LED-Anzeige oberhalb des An-/Aus-Schalters auf dem Oberrohr. Diese zeigt neben den Unterstützungsstufen den Akkustand über 5 LED-Leuchten an. Zwischen den verschiedenen Modi kann man mittels einer äußerst unauffälligen Lenkerfernbedienung wechseln.

  • Motor SyncDrive Pro2 MG powered by Yamaha
  • Akku-Kapazität 400 Wh
  • Leistung 250 W
  • Max. Drehmoment 85 Nm
  • Display Giant Ride Control Go

Hier findest du mehr Informationen zu aktuellen E-Bike-Motoren.

Angetrieben wird das Trance X E+ Elite von einem SyncDrive Pro2 MG-Motor mit 85 Nm.
# Angetrieben wird das Trance X E+ Elite von einem SyncDrive Pro2 MG-Motor mit 85 Nm.
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Ab Werk bietet das SyncDrive-Motorsystem 5 Unterstützungsmodi: Eco, Tour, Active, Sport und Power. Wie es sich für ein modernes E-Bike gehört, können diese über die hauseigene RideControl-App auf dem Handy justiert werden. So lassen sich für jeden Modus einzeln die Regler für Unterstützung (in % der eigenen Leistung), Drehmoment (in Nm) und Launch (von 1–7, wie aggressiv der Motor auf Input reagiert) justieren. Außerdem lässt sich hier die Helligkeit der LED-Leuchten anpassen, ein System-Check durchführen oder Daten über das Bike, etwa die gefahrenen Kilometer, abrufen.

Es gibt kein Display, sondern nur eine LED-Anzeige auf dem Oberrohr
# Es gibt kein Display, sondern nur eine LED-Anzeige auf dem Oberrohr – Diese zeigt den Batterieladestand und die Unterstützungsstufe an.
Die schlanke Fernbedienung am Lenker fügt sich in die Giant-eigenen Griffe ein.
# Die schlanke Fernbedienung am Lenker fügt sich in die Giant-eigenen Griffe ein.

Etwas mehr Reichweite kann man sich über den Giant EnergyPak Plus 200 einkaufen – einen Range Extender mit 200 Wh zusätzlicher Kapazität. Dieser wird mit einem passenden Halter ausgeliefert – das sonstige Zubehör, wie etwa Kabel, muss man scheinbar separat erwerben. Der Range Extender hat eine eigene Batterie-Anzeige und wird erst angezapft, wenn die Haupt-Batterie fast leer ist. Ist die Haupt-Batterie bereits leer gefahren, wird auch der Range Extender mangels eigenem Batterie-Management nicht mehr funktionieren. Wer während der Fahrt eine genauere Anzeige benötigt, kann das Motorsystem mit einem Garmin koppeln, für das es praktischerweise eine Halterung am Carbon-Cockpit gibt.

Optional kann man einen Range Extender mit 200 Wh für ca. 500 € erwerben.
# Optional kann man einen Range Extender mit 200 Wh für ca. 500 € erwerben.
Dieser wird in einem eigenen Flaschenhalter untergebracht …
# Dieser wird in einem eigenen Flaschenhalter untergebracht …
… und über ein Kabel mit dem Hauptakku verbunden.
# … und über ein Kabel mit dem Hauptakku verbunden.
Damit der Range Extender nicht stark klappert, benötigt es ein weiteres Gummiband, das diesen festhält.
# Damit der Range Extender nicht stark klappert, benötigt es ein weiteres Gummiband, das diesen festhält. – Bei der Fahrt wird zunächst die Hauptbatterie fast leergesaugt, dann der Range Extender.

Geometrie

Die Geometrie des Giant Trance X Advanced E+ Elite entspricht im Wesentlichen dem, was man von einem modernen Trail-Bike – mit oder ohne Motor – erwarten würde. Eine kleine Ausnahme ist der Lenkwinkel, der mit 65,8°–66,5° recht steil ausfällt – ganze 1,4° steiler als am unmotorisierten Geschwisterchen Giant Trance X (Test). Der Sitzwinkel ist mit 76°–76,7° moderat steil, was in Kombination mit den langen Reach-Werten für eine gestreckte Sitzposition spricht. Unser Testbike in Größe L bietet mehr als geräumige 480–487 mm Reach, dafür allerdings einen flachen Stack von 619–625 mm. Laut Giant-Website ist das Tretlager immer um 10 mm abgesenkt, was angesichts der Funktion des Flipchips schlicht nicht sein kann, dazu gibts 447 mm lange Kettenstreben.

Wusstest du eigentlich, dass du in Geometrics – unsere Datenbank für Fahrrad-Geometrien – viele aktuelle E-Bikes miteinander vergleichen und auf den ersten Blick die Unterschiede sehen kannst? Probier’s mal aus!

Erhältliche Rahmengrößen S / M / L / XL

Das ist die Geometrie unseres Testbikes in Größe L.
# Das ist die Geometrie unseres Testbikes in Größe L.

Rahmengröße S
M
L
XL
Laufradgröße Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5 Mullet 29/27,5
Reach 447 mm438 mm 462 mm457 mm 487 mm480 mm 513 mm505 mm
Stack 601 mm607 mm 605 mm611 mm 619 mm625 mm 633 mm639 mm
STR 1,341,39 1,311,34 1,271,30 1,231,27
Lenkwinkel 66,5°65,7° 66,5°65,8° 66,5°65,8° 66,5°65,8°
Sitzwinkel, effektiv 78°77,2° 76,7°76° 76,7°76° 76,7°76°
Oberrohr (horiz.) 575 mm577 mm 605 mm607 mm 634 mm636 mm 663 mm665 mm
Steuerrohr 95 mm 100 mm 115 mm 130 mm
Sitzrohr 400 mm 400 mm 400 mm 400 mm
Überstandshöhe 735 mm726 mm 742 mm733 mm 741 mm732 mm 750 mm741 mm
Kettenstreben 447 mm 447 mm 447 mm 447 mm
Radstand 1.195 mm1.194 mm 1.212 mm1.215 mm 1.244 mm 1.275 mm
Tretlagerabsenkung 10 mm 10 mm 10 mm 10 mm
Gabel-Offset 55 mm 55 mm 55 mm 55 mm
Federweg (hinten) 140 mm 140 mm 140 mm 140 mm
Federweg (vorn) 150 mm 150 mm 150 mm 150 mm

Ausstattung

Für 6.999 € bekommt man bei Giant einiges geboten: Highlight ist natürlich das Fox-Fahrwerk bestehend aus der 36 Factory-Federgabel, kombiniert mit einem Float X Factory-Dämpfer. Geschaltet wird elektrisch mit einer SRAM GX Eagle Transmission mit 12 Gängen. Um auf die magische 20-kg-Marke zu kommen, verbaut Giant einiges an Carbon – etwa die hauseigenen E-TRX Carbon-Laufräder oder das auffällige Contact SLR Carbon-Cockpit. Letzteres lässt sich über verschiedene Inserts und Spacer übrigens hinsichtlich seiner Neigung anpassen. Auch die Wahl der Maxxis Minion DHF/Dissector-Reifen in der sehr dünnen Exo-Karkasse ist wohl dem Gewicht geschuldet, wirken an einem Rad dieser Federwegsklasse allerdings etwas fehl am Platz. Angesichts der sonst sehr hochwertigen Ausstattung mutet zudem die Wahl der günstigen SRAM Code R-Bremsen etwas merkwürdig an.

Angtrieben wird das Trance X E+ Elite vom 85 Nm starken Giant SyncDrive Pro 2 MG-Motor mit 400-Wh-Akku.

  • Federgabel Fox 36 Factory (150 mm)
  • Dämpfer Fox Float X Factory (140 mm)
  • Schaltung SRAM GX Eagle Transmission
  • Bremsen SRAM Code R
  • Laufräder Giant E-TRX Carbon
  • Reifen
    • Vorderrad Maxxis Minion DHF Exo 29 x 2,50
    • Hinterrad Maxxis Dissector Exo 27,5 x 2,40
  • Cockpit Giant Contact SLR Carbon (40, 45, 50 mm Vorbau / 800 mm Breite)
  • Motor SyncDrive Pro2 MG powered by Yamaha
  • Akkukapazität 400 Wh
  • Gewicht 20 kg (Größe L, gewogen von eMTB-News)
  • Preis (UVP) 6.999 € | Bikemarkt: Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 kaufen
  • www.giant-bicycles.com
An der Front verrichtet eine Fox 36 Factory mit alter Grip2-Dämpfung un 150 mm Federweg ihren Dienst.
# An der Front verrichtet eine Fox 36 Factory mit alter Grip2-Dämpfung un 150 mm Federweg ihren Dienst.
Die 140 mm am Heck werden von einem Fox Float X-Dämpfer in Factory-Ausführung verwaltet.
# Die 140 mm am Heck werden von einem Fox Float X-Dämpfer in Factory-Ausführung verwaltet.
Die Einstellknöpfe am Dämpfer sind sehr gut erreichbar.
# Die Einstellknöpfe am Dämpfer sind sehr gut erreichbar.
Sehr polarisierend wirkt das einteilige Carbon-Cockpit
# Sehr polarisierend wirkt das einteilige Carbon-Cockpit – über mitgelieferte Adapter und Spacer lässt es sich im Winkel und der Vorbaulänge justieren.
Geschaltet wird mit dem elektrischen SRAM GX Transmission-Schaltwerk
# Geschaltet wird mit dem elektrischen SRAM GX Transmission-Schaltwerk – dieses verfügt über eine eigene Batterie und ist nicht über ein Kabel mit der Hauptbatterie verbunden.
Am Lenker setzt Giant auf den meines Erachtens besten SRAM-Controller
# Am Lenker setzt Giant auf den meines Erachtens besten SRAM-Controller – es handelt sich um die ältere Version, allerdings mit neuerem Rocker.
Gespart wurde eindeutig an der Bremsanlage …
# Gespart wurde eindeutig an der Bremsanlage …
… die SRAM Code R entspricht in Sachen Power und Verarbeitung nicht ganz modernen Standards.
# … die SRAM Code R entspricht in Sachen Power und Verarbeitung nicht ganz modernen Standards.
Dafür gibt's hochwertige Carbon-Laufräder aus hauseigener Fertigung mit E-Bike-spezifischen Naben.
# Dafür gibt's hochwertige Carbon-Laufräder aus hauseigener Fertigung mit E-Bike-spezifischen Naben.
Die TranzX-Sattelstütze kann zwischen 170 und 200 mm Hub eingestellt werden.
# Die TranzX-Sattelstütze kann zwischen 170 und 200 mm Hub eingestellt werden.

Giant Trance X Advanced E+ Elite – Test auf dem Trail

Mit meiner für einen Mann recht durchschnittlichen Körpergröße von 1,83 m stehe ich bei Giant wie gewohnt recht mittig zwischen M und L. Normalerweise greife ich zum kleineren Rad, durch die teilweise etwas konservative Geometrie habe ich mich beim Giant Trance X Advanced E+ Elite jedoch für Größe L entschieden. Zudem hat Giant mir das Rad inklusive 200-Wh-Range-Extender zur Verfügung gestellt. Ich war während des gesamten Tests im flachen Flipchip-Setting unterwegs.

Mit 1,83 m Körpergröße habe ich das Trance X Andvanced E+ Elite in Größe L gewählt
# Mit 1,83 m Körpergröße habe ich das Trance X Andvanced E+ Elite in Größe L gewählt – damit ist es mir leider etwas zu groß, Größe M ist allerdings wiederum zu klein.

Uphill

Ein Kletterkönig ist das Trance X E+ Elite nicht, muss es aber auch gar nicht sein.

Beim ersten Aufsitzen fühlt sich das Trance X Advanced E+ Elite erwartungsgemäß recht lang an. Durch den nicht übermäßig steilen Sitzwinkel und den ziemlich langen Reach muss man sich in steileren Anstiegen weit nach vorn beugen. Dazu trägt auch der von mir präferierte recht hohe Lenker bei. Nach kurzer Zeit habe ich also den Sattel möglichst weit nach vorn geschoben und die Sattelnase nach unten geneigt, um im Uphill eine etwas mehr nach vorn geschobene Position zu erreichen. Das hilft etwas, trotzdem fängt das Vorderrad relativ früh an zu steigen. Meiner Meinung nach ist das Ganze jedoch verschmerzbar, denn mit der recht begrenzten Akku-Kapazität von 400 Wh räubert das Trance X E+ Elite eher im Light-E-Bike-Segment und muss seine Energie nicht zwangsläufig in technischen Uphills verschwenden.

Die Sitzposition fällt leicht gestreckt, aber insgesamt angenehm aus
# Die Sitzposition fällt leicht gestreckt, aber insgesamt angenehm aus – in technischen, steilen Anstiegen muss man sich allerdings weit nach vorn lehnen, um ein steigendes Vorderrad zu verhindern.

In moderaten Anstiegen habe ich die Sitzposition insgesamt als angenehm, zwar leicht gestreckt, aber aufrecht empfunden. Der Maestro-Hinterbau neigt ohne Lockout sichtbar zum Wippen, was am E-Bike aber ziemlich verschmerzbar ist. Ist man alleine unterwegs, lässt sich das Surren des SyncDrive-Motors deutlich vernehmen, im Gespräch geht es schnell unter. Die Unterstützung fällt angenehm und unauffällig aus, etwas gestört hat mich lediglich, dass der Motor im Stand, wenn der Fuß auf dem Pedal ruht, ziemlich nervös zuckt. In technischen Uphills setzt die Unterstützung teilweise etwas spät, dann aber sehr ruckartig ein, woran man sich gewöhnen muss. Die werksseitig eingerichteten Modi sind sinnvoll und lassen sich sogar während der Fahrt in der App anpassen, was ich nach einigen Fahrten auch getan habe.

Downhill, Abfahrt, Trail

Der Hinterbau generiert viel Grip und liefert Gegenhalt.

Dass ich diesmal etwas Eingewöhnungszeit benötigt habe, um mich bergab auf dem Trance X E+ Elite so richtig wohlzufühlen, kann man voll und ganz der Länge des L-Rahmens zuschreiben. Davon abgesehen befindet sich das Cockpit mit den montierten 3-cm-Spacern auf einer sehr angenehmen Höhe und sorgt für ein integriertes Gefühl. Zudem kann der Maestro-Hinterbau auch ohne viel Einstellerei schnell mit einem sanften Ansprechverhalten und ausreichend Gegenhalt überzeugen.

Bergab steht man angenehm integriert im Trance X E+ Elite
# Bergab steht man angenehm integriert im Trance X E+ Elite – nur an die Länge musste ich mich etwas gewöhnen.

In flowigen Trail-Sektionen ist das Giant voll in seinem Element, generiert viel Grip, beschleunigt exzellent und präsentiert sich ziemlich wendig. Trotz der Länge ist das E-Bike ein echter Kurvenräuber und macht Lust darauf, sich maximal hart aus jedem Anlieger und jeden natürlichen Rut zu pressen. Ist der Trail ruppig und steil, wird das Trance vor allem von zwei Sachen ausgebremst: Der recht steile Lenkwinkel bringt in schnellen Sektionen etwas Unruhe ins Rad und limitiert das Potenzial etwas. Man muss mit dem Trance X E+ Elite keine herausfordernden Trails fürchten, könnte mit einigen kleinen Geometrie-Änderungen allerdings aggressiver fahren.

Der Hinterbau spricht feinfühlig an, bietet jedoch ausreichend Gegenhalt
# Der Hinterbau spricht feinfühlig an, bietet jedoch ausreichend Gegenhalt – dadurch kann man exzellent aus Kurven und über Wellen beschleunigen.
Trotz der Länge begeistert das Giant mit einem sehr spritzigen und verspielten Fahrverhalten.
# Trotz der Länge begeistert das Giant mit einem sehr spritzigen und verspielten Fahrverhalten.

Zudem habe ich die Front des Bikes als recht steif empfunden, was mir bei Giant bislang nicht untergekommen ist. Ich schiebe das auf das einteilige Carbon-Cockpit in Verbindung mit den Carbon-Laufrädern. Letztere tragen sicherlich zum spritzigen Fahrverhalten bei, würde ich das Rad langfristiger fahren, würde ich allerdings das Cockpit austauschen.

In steilen, ballerigen Segmenten hätte ich mir einen flacheren Lenkwinkel gewünscht.
# In steilen, ballerigen Segmenten hätte ich mir einen flacheren Lenkwinkel gewünscht. – Außerdem führen die eher schwachen Bremsen und das super steife Carbon-Cockpit zu etwas frühzeitiger Ermüdung.

Davon abgesehen habe ich das Giant Trance X E+ Elite als sehr geeigneten Begleiter für die feierabendliche Hometrail-Runde empfunden. Durch das recht geringe Gewicht unterscheidet sich das Fahrverhalten nicht zu sehr vom unmotorisierten All-Mountain-Bike. Der sehr fähige 140-mm-Hinterbau kann auf einer Vielzahl von Trails glänzen und fühlt sich auf Wurzelteppichen nach 1–2 cm mehr an, ohne zu saugend und träge zu werden.

Das Giant Trance X E+ Elite hat sich mit leichten Abstrichen als ein sehr fähiger Allrounder präsentiert.
# Das Giant Trance X E+ Elite hat sich mit leichten Abstrichen als ein sehr fähiger Allrounder präsentiert. – Es glänzt auf flowigen Hometrails, bietet aber mehr als genug Reserven für Ausflüge in alpines Terrain.

Das ist uns aufgefallen

  • Motor-Defekt Nach einigen Wochen hat der Yamaha-Motor nach immer kürzeren Fahrdistanzen überhitzt und stark an Leistung verloren. Giant hat das Rad daraufhin ausgetauscht, damit ich den Test schnell fortsetzen konnte. Bei der Diagnose wurde laut Giant ein Problem mit dem Geschwindigkeitssensor oder seinem Magnet festgestellt – nach einem Tausch soll das Rad wieder problemlos gelaufen sein. Als Endkunde würde man damit Giant zufolge zum Fachhändler gehen, der den Fehler in der Diagnose auffinden und schnell beheben würde.
  • Sattelstütze Die TranzX-Sattelstütze hakt, wenn sie belastet ist – das hat bei mir sogar in einem technischen Uphill zum (glimpflichen) Sturz geführt, da ich die Stütze nicht absenken konnte, solange ich drauf gesessen habe und mit den Füßen nicht auf den Boden kam. Man muss also erst leicht den Hintern anheben, dann den Hebel drücken und dann die Stütze absenken, was in der Hektik des Gefechts nicht immer klappt. Die Lenkerfernbedienung könnte auch etwas ergonomischer geformt sein.
  • Range Extender Der Full-Power-Motor ist durstig und der 200-Wh-Range-Extender ist ein sinnvolles Add-on, um die schnelle Feierabend-Runde erweitern zu können. Der eigens dafür entwickelte Halter ist allerdings recht locker, weshalb es ein großes Gummi-Band braucht, um den Range Extender sicher und klapperfrei zu halten. Das System ist in Ordnung, könnte aber durchdachter sein – zudem ist das Gummi im Test gerissen (*no pun intended). Außerdem lassen sich die interne Batterie und der Range Extender nicht gemeinsam laden – man muss also dran denken, das Kabel umzustecken, will man am nächsten Tag wieder los.
  • Reifenwahl Unser Testbike hat ohne Pedale exakt 20 kg gewogen, was natürlich sehr leicht für ein Full-Power-E-Bike ist. Um das zu erreichen, wurde aber nicht nur ein kleiner Akku verbaut, sondern auch dünne Maxxis Exo-Reifen. An einem Rad dieser Federwegs-Kategorie würden wir deutlich dickere und widerstandsfähigere Karkassen bevorzugen und haben die Reifen daher getauscht (hinten Maxxis Minion DHRII DD, vorne Specialized Hillbilly GridTrail).
  • Cockpit Giant hat sich große Mühe gegeben, das einteilige Cockpit einstellbar zu gestalten. Das funktioniert auch, ich habe bei dem Versuch, alle Einzelteile korrekt ausgerichtet einzusetzen, allerdings einige Knoten in den Hirnwindungen bekommen. Ein getrennter Vorbau und Lenker sind dann doch um einiges simpler und in der Regel weniger steif.
  • Hinterbau Dieser ist die wohl größte Stärke des Bikes: Der Maestro-Hinterbau war auch ohne Setup-Hinweise sehr leicht abzustimmen und fühlte sich nach deutlich mehr als 140 mm Federweg an. Chapeau, Giant!
Das einteilige Carbon-Cockpit ist ziemlich steif
# Das einteilige Carbon-Cockpit ist ziemlich steif – Winkel und Vorbaulänge lassen sich über spezielle Spacer anpassen. Das System ist im Vergleich zu einem normalen Lenker und Vorbau allerdings ganz schön kompliziert.
Die verbauten Reifen mit Exo-Karkasse sind ganz schön dünn und leicht
# Die verbauten Reifen mit Exo-Karkasse sind ganz schön dünn und leicht – wer das Bike artgerecht bewegen möchte, sollte eine dickere Karkasse verbauen.

Fazit – Giant Trance X Advanced E

Halber Akku bei voller Power – ja, das geht! Wer flexibel bleiben möchte, erwirbt allerdings den Range Extender dazu. Abgesehen davon kann das Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 vor allem durch seinen bewährten und smoothen Maestro-Hinterbau als fähiger Allrounder auf abwechslungsreichen Trails punkten. Ein etwas flacherer Lenkwinkel und ein nachgiebigeres Cockpit mit stärkeren Bremsen würden dem ansonsten exzellenten Rad allerdings gut zu Gesicht stehen.

Artikelbild

Giant Trance X Advanced E – Pro / Contra

Stärken

  • exzellenter Hinterbau
  • agiles Fahrverhalten
  • viel Motor-Unterstützung bei geringem Gewicht …

Schwächen

  • … aber auch begrenzte Reichweite
  • konservative Geometrie
Mit dem Trance X Advanced E+ Elite 1 hat Giant ein sehr interessantes E-Bike in petto
# Mit dem Trance X Advanced E+ Elite 1 hat Giant ein sehr interessantes E-Bike in petto – wer sich nicht zwischen Light- und Full-Support entscheiden kann, könnte hier genau richtig liegen.

Wie gefällt dir das Giant Trance X Advanced E+? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.

Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 - 2025 - M
Giant Trance X Advanced E+ Elite 1
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Testablauf

Auf unseren Testrunden bewegen wir die Bikes in ihrem natürlichen Habitat, sprich: Wir fahren Trails, Trails, Trails! Unsere Testrunden haben alles, was ein E-Bike braucht:

  • enge Uphill-Trails mit dicken Wurzeln, Steinen und losem Waldboden
  • flache Trails mit kleinen Gegenanstiegen
  • kurvige, flowige Downhills
  • lange Schotterpisten bergauf und bergab

Jedes E-Bike wurde mehrfach auf dieser Runde gefahren und im Anschluss sorgfältig beurteilt.

Hier haben wir das Giant Trance X Advanced E+ Elite 1 getestet

  • Graz, Österreich: Am Alpenrand hat man die Auswahl aus abwechslungsreichen, technisch anspruchsvollen Singletrails auf Lehmboden mit etwa 200–300 Höhenmetern oder dem Hausberg Schöckl, der über 1.000 Höhenmeter oberhalb der Stadt thront und eine schroffe, mit Felsen und Geröll übersäte Landschaft bildet.
  • Latsch, Italien: Das sonnige Tal bietet im Winter und Frühjahr beste Testbedingungen. Am Südhang gibt es sonnenverwöhnte, äußerst staubige Trails mit teils sehr engen Spitzkehren und ruppigen Steinsektionen.

Tester-Profil: Gregor Sinn
60 cm72 kg85,5 cm61 cm183 cm
Gregor fährt gerne Fahrräder jeglicher Kategorie, von Mountainbike bis Rennrad. Am liebsten ist er jedoch auf Downhill- und Enduro-Bikes unterwegs – gerne auch unter Zeitdruck im Renneinsatz.
Gregor likes to ride bikes of all categories, from mountain bikes to racing bikes. However, he prefers to ride downhill and enduro bikes - even under time pressure when racing.
Fahrstil / Riding style
verspielt / playful
Ich fahre hauptsächlich / I mainly ride
Downhill, Enduro / Downhill, Enduro
Vorlieben beim Fahrwerk / Preferred suspension setup
unauffällig, hinten progressiv, wenig Druckstufe / inconspicuous, rear progressive, little rebound compression
Vorlieben bei der Geometrie / Preferred geometry
Kettenstreben nicht zu kurz (ca. 430 mm oder gerne länger) / Chainstays not too short (e.g. 430 mm – better longer)

Testinfos kompakt

Giant Trance X Advanced E Elite 1

Einsatzbereich
XC: 3/10 – All-Mountain: 10/10 – Trail: 10/10 – Enduro: 6/10 – Downhill: 3/10
Motor + Akku
Giant
Syncdrive Pro2
Akkukapazität
400 Wh
max. Drehmoment
85 Nm
E-Bike-Kategorie
performance
PERFORMANCE
60 – 90 Nm
≥ 500 Wh
Uphill
schlecht
super
Downhill
schlecht
super
Motor-Power
schwach
extrem
Preis/Leistung
zu teuer
perfekt
Sitzposition
aufrecht
sportlich
Handling
verspielt
laufruhig
Erklärung der Einsatzbereiche
XC:
0 bis 120 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
Trail:
100 bis 150 mm Federweg (Hardtails und Full-Suspension)
All-Mountain:
120 bis 150 mm Federweg (Full-Suspension)
Enduro:
150 bis 180 mm Federweg (Full-Suspension)
Downhill:
über 180 mm Federweg (Full-Suspension)

4 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Giant Trance X Advanced E+ Elite im Test: Volle Power, halber Akku – geht das?

    Das Giant Trance X Advanced E+ Elite setzt auf einen 85-Nm-Motor mit kleinem 400-Wh-Akku – wir haben das Konzept getestet.

    Den vollständigen Artikel ansehen:
    Giant Trance X Advanced E+ Elite im Test: Volle Power, halber Akku – geht das?

    Wie gefällt dir das Giant Trance X Advanced E+? Hast du vielleicht schon selbst Erfahrungen mit diesem Modell gesammelt? Wenn ja, poste sie doch in die Kommentare und lass die Community daran teilhaben.
  2. Was macht das bitte für einen Sinn mit dem halben Akku und trotzdem 20kg? Da gibt es doch mittlerweile Anbieter mit ganzem Akku und 20kg 😉🤔😎

  3. Ja, damit ist eigentlich alles gesagt!
    Zumal das Rad fahrfertig, mit Pedalen, flaschenhalter, RE, evtl. noch Rücklicht locker über 21,5kg kommt. Und da gibt es mittlerweile einige, also Full und 500-600Wh.
    Da bin ich mit meinem 6 Jahre alten Levo auch, mit Alu Rahmen!

  4. ufp
    Dabei seit 12/2003
    *no pun intended
    ?
    Intend Teile gewünscht?
  5. Ich finde das Konzept wirklich gelungen. Es sind quasi 2 Bikes in einem. Der entscheidende Unterschied zu anderen E-Lights ist der Full-Power-Motor. Damit kann ich es zum einen als außergewöhnlich starkes Light (85 NM) und zum anderen (mit dem Range Extender) als ganz normales Allmountain nutzen.
    Ich finde daher das Bike wirklich gelungen.

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