Markus Flossmann hat uns ein Statement zur Verfügung gestellt: Zu Beginn des Sommers war die Situation noch unklar: Der Hauptgesellschafter – ein Private-Equity-Investor – kündigte im Juli an, die Finanzierung von YT Industries nicht weiterzuführen. Das zwang das Unternehmen, Insolvenz in Eigenverwaltung anzumelden – wir berichteten. Damit blieben drei Monate Zeit, um neue Investoren zu finden.
Flossmann schildert den Ablauf deutlich:
„Der Hauptgesellschafter von YT Industries (ein Private-Equity-Investor) hat Anfang Juli angekündigt, das Unternehmen nicht länger zu finanzieren. Das zwang uns dazu, Insolvenz in Eigenverwaltung anzumelden. Dadurch hatten wir drei Monate Zeit, einen neuen Investor zu finden. Leider waren die Angebote, die wir erhalten haben, ein absoluter Witz und nicht ernsthaft in Betracht zu ziehen. Deshalb habe ich beschlossen, die Firma selbst zurückzukaufen. Der Gläubigerausschuss hat meinem Angebot bereits zugestimmt und wir sind nun dabei, die Verträge final abzuschließen, um das Geschäft unter einer neuen Struktur neu zu starten. Wie man sich vorstellen kann, ist das alles andere als ein kleines Unterfangen – sowohl finanziell als auch vom Aufwand her.“
Damit übernimmt Flossmann wieder die Kontrolle über die von ihm gegründete Marke. Der Gläubigerausschuss hat seinem Angebot bereits zugestimmt, aktuell wird an den finalen Verträgen gearbeitet.
Konsequenzen für Mitarbeiter und Kunden
Um zu verhindern, dass Leistungen erbracht werden, die die insolvente Gesellschaft nicht mehr bezahlen könnte, wurde ein Großteil der Belegschaft freigestellt. Ein kleines Team bleibt im Einsatz, um Kundenanfragen zu beantworten und laufende Bestellungen zu bearbeiten. Ziel ist es, die Verhandlungen zügig abzuschließen und die Auswirkungen für Kundinnen und Kunden so gering wie möglich zu halten.
Nur die deutsche Gesellschaft betroffen
Von der Insolvenz ist die YT Industries GmbH in Deutschland betroffen, zur LTD in England haben wir keine Informationen. Die US-Tochtergesellschaft arbeitet normal weiter, dort gibt es keine Einschränkungen im Geschäftsbetrieb.
13 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumEs sieht also tatsächlich so aus als würde man die kunden nicht im regen stehen lassen auch wenn man es rein rechtlich könnte.
Scheint ja zu laufen....
Geht eher um die Fahrer, da aber der Mob in YT eingegliedert ist, wohl gleichermaßen betroffen.
Die "Kritik" hier finde ich ja sehr beeindruckend.
Da hat ein (extrem erfolgreicher) Gründer, der sich im tierischen Wachstums seiner Firma damals einen Investor sowie neue Geschäftsführung an Bord holte, jetzt im tierisch fiesen Dauerfeuer der Absatzflaute in der ganzen Industrie seine Firma zurückgekauft - obwohl er sich mit dieser Kohle ebenso eine Frührente auf den Bahamas gönnen könnte.
Und hier gibt es negative Stimmen?
Natürlich läuft in einer Insolvenz das eine oder andere holprig, wie auch sonst, aber dass Flossmann sich hier jetzt hinstellt, und keine leeren Marketingsprüche und Phrasenschweine bedient, sondern direkt selbst tiefst in seine Tasche greift, verdient in erster Linie Respekt, sonst nix.
Gebt dem Ganzen jetzt etwas Zeit, es gibt in so einer Phase viele Baustellen zu bedienen und man muss priorisieren. Und wenn es "nur" der YT Mob ist, ein tierisch gut gesponsertes Team, und nicht der "kleine Kunde", der auf sein 2.500 € Rad wartet, kann zumindest ich mit dieser Priorisierung bestens leben.
So ein Team muss man sich erst leisten können.
https://www.yt-industries.com/de-eu/World-of-YT/The-MOB/
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