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Specialized Defroster im Test
Warme und trockene Füße im Winter

Ab sofort gibt es keine Ausreden mehr, im Winter nicht E-Mountainbiken zu gehen, denn mit diesem Trail-Winterschuh habt ihr mollig warme Füße, selbst wenn die äußeren Bedingungen von Kälte, Nässe oder gar Schnee gezeichnet sind. Dieser Schuh ist die Basis für Sport und Spaß auf dem E-MTB zur kalten Jahreszeit.

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Specialized Defroster Trail-Winterschuh

Mit dem E-Bike im Winter zu fahren ist mit einigen Widrigkeiten verbunden, zumeist ist es im Winter ja recht ungemütlich, sich draußen in der Natur sportlich zu betätigen. Vor allem die niedrigen Temperaturen und die Feuchtigkeit sind einige der Faktoren, mit denen man mitunter zwangsläufig konfrontiert wird. Daher ist es umso wichtiger, sich diesen Bedingungen mit geeigneter Ausrüstung zu stellen – vor allem Füße und Hände sind hier schnell vom Auskühlen betroffen und können bei sportlicher Tätigkeit mit mangelhafter Winterausrüstung bald ein Taubheitsgefühl, Schmerzen und Mangeldurchblutung aufweisen.

Passend zur aktuellen Jahreszeit stellen wir euch daher an dieser Stelle den seit Jahren bewährten Trailbike-Schuh Defroster vor. Dieser bietet mit zahlreichen durchdachten und innovativen Konstruktionsmerkmalen maximalen Schutz vor Kälte und Nässe.

# Über dem hochgezogenen Zehenbereich sitzt eine isolierende, verstärkte Schutzkappe
# Die Innenseite des Defrosters besteht aus glattem Obermaterial - die Nähte sind abgeflacht und unterbinden Reibungspunkte mit der Kurbel

Im Detail

Die 400 Gramm starke Thinsulate-Isolierung ist die Basis für ein angenehmes Fußklima, da die enge Struktur dieses Textilgewebes warm hält und außerdem atmungsaktiv und feuchtigkeitsabweisend ist. Die äußere Schutzhülle überlappt beim Schließen dreilagig und verhindert so, dass Nässe an den isolierten Innenschuh gelangt.

Der hochgezogene, flexible Neoprenschaft bildet den nahtlosen Übergang vom Hauptschuh und dient sowohl als Schutz vor äußeren, mechanischen Einwirkungen als auch als Wärmeisolator am empfindlichen Fußgelenk.

Die Sohle besitzt eine ergonomisch optimierte Form mit starker Profilierung, um zu Fuß auf rutschigem Untergrund immer sicheren Halt zu finden.

# Schlicht, funktionell und edel kommt der Defroster daher
# An der Unterseite ein klassischer 2-Schrauben-Lochstich zur Befestigung der Cleats
# Das Boa-Schnürsystem im Detail - über den Drehmechanismus wird die Schnur (Drahtgeflecht) angezogen und der Hauptschuh schließt sich im unteren Bereich.

Auf dem Trail

Bereits beim Anlegen des Defrosters zeigt sich, wie angenehm schützend der Schuh den Fuß umschließt. Das Außenmaterial wirkt dabei recht schlank und fühlt sich trotz der mehrfachen Überlappung auf dem Fußrücken nicht dick an. Mit dem leicht zu bedienenden Boa-Drehverschluss-System wird der Hauptschuh, also der untere Teil, verschlossen. Das Neopren-Gewebe um das Fußgelenk herum wird mittels Klettverschluss je nach Belieben mehr oder weniger satt justiert.

Dem ersten Eindruck nach, wie man es von den Sommerschuhen beispielsweise kennt, wäre ein etwas satteres Schnürsystem beispielsweise mit zwei Boa-Verschlüssen wünschenswert. Jedoch gilt es zu bedenken, dass man im Winter zum einen dickere Socken trägt und zum anderen Kältebrücken unterbinden sollte. Daher macht die Konstruktion so absolut Sinn und bietet unterwegs einen guten, jahreszeitbedingten Kompromiss zwischen sattem Halt und Wärmefunktionen.

Beim Thema Passform der Sohle spielt das Thema Kältebrücke ebenfalls eine wichtige Rolle – so ist der Schuh in Größe 46 im Zehenbereich etwas weiter geschnitten als ein klassischer Sommerschuh, wie beispielsweise das Modell 2FO ClipLite desselben Herstellers. Dies schafft eine isolierende Luftschicht zwischen Fuß und Schuh und unterbindet so die direkte Übertragung der Kälte von draußen an den Körper. Daneben schafft dieses Raumgefühl Wohlbefinden, da die Zehen Platz haben.

Je nachdem, welche Hose getragen wird und wie die persönlichen Vorlieben sind, kann das Hosenbein entweder über dem Klettschaft getragen werden oder wandert einfach darunter. Das flexible und isolierende Neoprengewebe an dieser Stelle bietet hier alle Optionen.

Der Zwei-Schrauben-Lochstich an der Unterseite bietet die Aufnahme aller gängigen Pedalsysteme. Für die Nutzung auf klassischen Flat-Pedalen ist der Schuh aufgrund seiner hohen, stark profilierten Sohle eher ungeeignet, da hier der sichere Halt wegen der kleinen Auflagefläche deutlich reduziert ist.

Sind dann doch mal einige Meter zu laufen, bietet die Sohle mit den eingegossenen Noppen hervorragenden Halt auf nahezu jedem Untergrund. Der leicht angehobene Zehenbereich des Schuhs unterstützt das natürliche Abrollverhalten beim Laufen.

Dass ein Winterschuh kein Leichtgewicht ist, dürfte jedem klar sein, wenn man bedenkt, welche Materialien hier zum Einsatz kommen. So beläuft sich bei unserem Testpaar in Größe 46 das ermittelte Gewicht auf 1322 Gramm. Da der Schwerpunkt primär im Sohlenbereich liegt, tragen sich die Schuhe trotzdem verhältnismäßig leichtfüßig.

# Der Specialized Defroster funktioniert auch auf Pedalen mit Pedalkörper
# Jedoch ist hier zu überprüfen, wie beides miteinander harmoniert
# Eine lange Hose lässt sich ganz einfach über dem Neoprenschaft tragen
# Herausgebrochener Stollen im mittleren Sohlenbereich
# Auf dem von uns getesteten Funn Mamba-Pedal passt alles, auch mit Pins von 4 mm Höhe

Das ist uns aufgefallen

Auf klassischen Klickpedalen ohne Käfig ist das Einrasten kein Problem. Kommt ein Enduro-Klickpedal mit Pedalkörper und darauf befindlichen Pins zum Einsatz, kann das Einrasten mit einem größerem Auflagedruck verbunden sein. Pins von einer Länge bis 4 mm, wie sie etwa das Funn Mamba-Pedal aufweist, sind kein Problem. Je nach Pedal, wir haben hier mehrere Modelle ausprobiert, kann es nötig sein, die Cleats mit Spacern etwas anzuheben, um so das Einrasten zu ermöglichen. Dies betrifft vor allem Pedale, welche im Bereich der Pedal-Achse am Pedalkörper eine Erhöhung besitzen und hier für die Sohle den primären Auflagepunkt bilden. Daher vor dem Kauf mit den eigenen Pedalen ausprobieren!

Für Flat-Pedalisten ist der Defroster aufgrund der stark profilierten Sohle nicht zu empfehlen, da die Auflagefläche zum Pedal hin ungleichmäßig und reduziert ist.

Bereits nach einigen wenigen Ausfahrten ist im mittleren Bereich der Sohle ein Stollen herausgebrochen. Vermutlich war dieser beim Einrasten im Weg, da dieser unmittelbar hinter dem Cleat liegt.

Fazit @eMTB-News.de

Alles in allem funktioniert der Specialized Defroster absolut zuverlässig und wird seinem Namen voll gerecht. Der Ein- und Ausstieg gestaltet sich Dank Boa-Verschluss-System sehr einfach und komfortabel, selbst dann, wenn der Schuh massiv vollgesaut ist. Die Passform ist eher großzügig bemessen, was Raumklima und Wohlbefinden positiv beeinflusst. So bleiben die Füße bei längeren Touren jenseits der zwei Stunden unter winterlichen Bedingungen immer angenehm warm, ohne aber dabei zu schwitzen. Feuchtigkeit von außen im Schuh war kein Thema, hier unterbindet vor allem der angenehm zu tragende Neoprenschaft das sonst übliche Eindringen von Wasser über die Oberseite.

Jede Wintertour war mit diesem Schuh ein Vergnügen. Daumen hoch für den
Specialized Defroster.

Pro / Contra

Pro

  • ausgewogene Passform
  • angehmes Raumklima
  • Boa-Verschluss-System
  • hoher Neoprenschaft

Contra

  • nicht für Flat-Pedale geeignet
  • je nach Pedalkörper und Pin-Höhe kann es sein, dass der Schuh nur schwer einrastet
  • hoher Preis

Welche Erfahrungen habt ihr mit speziellen Winterschuhen beim E-Mountainbiken gemacht und welche Pedale nutzt ihr zur kalten Jahreszeit? 

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