Leatt, der in Südafrika beheimatete Hersteller für Motorrad- und MTB-Schutzausrüstung, setzt bei allen seinen MTB-Helmen die 360° Turbine Technology ein – doch was ist das überhaupt? Wir haben die Details.

Leatt 360° Turbine Technology – die Infos

Die 360° Turbine Technology von Leatt soll bei einem Aufprall die Rotationsbeschleunigung auf das Gehirn mindern. Die Turbinenscheiben im Helm bestehen aus einem Energie absorbierenden Material und sollen die Sicherheit des Fahrers verbessern, indem sie sowohl die mit Gehirnerschütterungen verbundene Aufprallenergie als auch Rotationsbeschleunigungen des Gehirns reduzieren.

Was bei einem Kopf-Aufprall geschieht – ein kurzer Exkurs

Dröseln wir es mal auf: In unserem Kopf befindet sich mit dem Gehirn ein wichtiges wie empfindliches Organ. Mutter Natur hat dieses zu seinem Schutz bereits mit einer dicken, geschlossenen Knochenschicht – dem Schädel – umgeben und es darin zusätzlich in einer Flüssigkeit gelagert.

Dieses Bauprinzip funktioniert schon ziemlich gut. Es bewahrt das weiche Nervengeflecht unseres Gehirns in vielen Fällen ausreichend vor Beschädigung durch Druck-, Zug- oder Scherkräfte. Knallt man mit dem Kopf gegen einen harten Gegenstand, treten jedoch durch die abrupte Bremsung (negative) Beschleunigungskräfte auf, die Schäden am Gehirn zur Folge haben können. Ein Fahrradhelm schafft hier durch die Verformung seiner Innenschale einen Bremsweg, der Lastspitzen entsprechend reduziert und so die Sicherheit erhöht.

Das Problem: lineare vs. rotatorische Beschleunigung

Neben linearen Beschleunigungskräften – ein Gegenstand bewegt sich durch den Raum, ohne sich dabei zu drehen und alle seine Teile sind dabei gleich schnell und in dieselbe Richtung unterwegs – gibt es noch das Problem rotatorischer Beschleunigung. Dreht sich, wie bei den meisten Fahrrad- oder Motorradstürzen, der Kopf in Relation zu Aufprallfläche, werden Teile der grauen Zellen stärker/schwächer oder anders abgebremst als andere. Es kann dadurch, trotz Knautschzone Helm, zu Verletzungen innerhalb der Hirnmasse kommen und genau hier setzen Systeme wie die Leatt 360° Turbine Technology oder auch das sehr weitverbreitete Mips-System an, indem sie gewissermaßen einen weiteren, rotatorischen Bremsweg im Helm schaffen.

Die Leat-Turbinen sitzen verteilt innen in der Helmschale.
# Die Leat-Turbinen sitzen verteilt innen in der Helmschale.
Die kleinen Polymer-Teile können sich verformen und drehen …
# Die kleinen Polymer-Teile können sich verformen und drehen …
… und bereits einen Teil der …
# … und bereits einen Teil der …
… linearen Energie absorbieren.
# … linearen Energie absorbieren.

Rotationsschutz mit 360° Turbine Technology

Die von Leatt gestalteten Scheiben im Helm-Inneren sollen laut Hersteller dafür sorgen, dass sich ein Leatt-Helm beim Aufprall leicht auf dem Kopf drehen kann und so die Spitzenbeschleunigung auf Kopf und Gehirn reduziert. Das Energie-absorbierende Material der Leatt-Turbinen soll ebenso die für Gehirnerschütterungen verantwortliche lineare Low-Impact-Energie schlucken helfen.

Aufprallschutz durch Schaum

Die Innenschale des Helms besteht zudem ganz klassisch aus einem geschäumten Material, welches die Energie bei einem starken Aufprall absorbiert und durch seine Verformung den oben beschriebenen Bremsweg schafft.

Bei der Entwicklung unserer Helme haben wir uns sehr hohe Sicherheitsziele gesetzt, die weit über das hinausgehen, was den Fahrern bisher zur Verfügung stand. Mit der 360° Turbine Technology bieten wir Schutz gegen die drei Hauptursachen für Kopf- und Hirnverletzungen, und diese Technologie ist in allen unseren Helmen enthalten.

Dr. Chris Leatt – Gründer, Leatt

Gibt's nicht ohne: Jeder Leatt-Helm ist …
# Gibt's nicht ohne: Jeder Leatt-Helm ist …
… mit der Leatt 360° Turbine Technologie ausgestattet.
# … mit der Leatt 360° Turbine Technologie ausgestattet.
Bei einem Sturz sollen die kleinen blauen Pille helfen, Kopfschmerzen zu vermeiden.
# Bei einem Sturz sollen die kleinen blauen Pille helfen, Kopfschmerzen zu vermeiden.

Darkfest-Fahrer zu Besuch im Leatt-Lab:

Die Entwicklung der 360° Turbine Technology ist eigenen Angaben zufolge das Ergebnis rigoroser Tests im Leatt-Lab. Um eine optimale Leistung zu erzielen, werden die Helme bei ihrer Entwicklung einer Reihe von Aufprallszenarien unterzogen, welche reale Fahrbedingungen nachahmen sollen. Diese Tests stellen laut Leatt sicher, dass die 360° Turbine Technology in verschiedenen Aufprallsituationen einen größtmöglichen Schutz bietet. Um dies unabhängig zu überprüfen, werden Leatt-Produkte den Südafrikanern zufolge auch in externen Labors getestet.

Leute, die sich im Ernstfall wirklich völlig auf gute Protektoren verlassen müssen, sind zweifellos Freeride-Profis. Die Leatt-Athleten Clemens Kaudela, Szymon Godziek und Tomas Lemoine haben sich als Rahmenprogramm beim Darkfest einmal selbst ansehen dürfen, wie man im Leatt Lab Helme zerstört, damit Köpfe ganz bleiben.

Mehr Informationen zur Leatt 360° Turbine Technology findest du bei www.leatt.com.

Wie findest du die Leatt 360° Turbine-Helme?

Infos und Bilder: Leatt

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