Chromag Dagga Pedale: Eisbonbons mit Grip
Phänomenaler Grip, große Standfläche, geringer Wartungsaufwand – und ein Look, der an gefräste Eisbonbons erinnert: Die Chromag Dagga gehören zu den Pedalen, die man einmal fährt und danach ungern wieder hergibt. Die Pins sind lang, aggressiv und clever platziert, die Plattform extrem groß, ohne klobig zu wirken. Gerade mit weicheren Gummisohlen klebt der Schuh förmlich am Pedal, was in ruppigem Gelände enorm Vertrauen gibt. Wer einmal in einer verblockten Passage stehengeblieben ist, weiß, wie viel wert ein Pedal ist, bei dem man das Gefühl hat, wirklich „im Bike“ zu stehen.
Trotz der brachialen Optik ist das Lager erstaunlich unauffällig: wenig Wartung, kein nerviges Knarzen und langfristig ein sehr solides Gefühl. Klar, für Gewichtsfetischisten gibt es leichtere Optionen, aber das Dagga zielt ganz klar auf maximale Kontrolle und Haltbarkeit ab. Der einzige Nachteil: Der Preis ist happig. Das sind definitiv keine „mal eben mitgenommen“-Pedale, sondern ein Investment. Entsprechend überlegt man es sich gut, ob ein zweites Paar wirklich drin ist … wer aber viel im steilen, technischen Gelände unterwegs ist und keine Kompromisse beim Grip machen will, wird hier sehr glücklich.
Lukas, News-Redakteur
Bezzera Flow Control Kit
Die MTB- und Kaffee-Community sind quasi eineiige Zwillinge – von der nerdigen Detailverliebtheit bis hin zur Bereitschaft, für minimale Performancevorteile unverhältnismäßig viel Zeit und Geld zu investieren. Während wir beim Biken über Rebound, Highspeed- und Lowspeed-Compression oder die perfekte Reifenkarkasse fachsimpeln, geht es beim Kaffee um Mahlgrad, Dosis, Brew Ratio, Flowprofil und Bohnenherkunft. Die Mechaniken und Obsessionen sind erstaunlich ähnlich – und ganz ehrlich: genau das macht den Reiz aus.
Mit dem Bezzera Flow Control Kit wird aus einer „normalen“ Siebträgermaschine ein kleines Labor für Espresso-Experimente. Über das Ventil am Brühkopf lässt sich der Wasserdurchfluss präzise steuern, wodurch man das Flow-Profil während des Bezugs aktiv beeinflussen kann. So bekommt man eine Kontrolle, die sonst nur deutlich teureren Maschinen vorbehalten ist – ähnlich wie bei einer guten Federgabel, bei der man über die Dämpfung alles fein abstimmt.
In der Praxis heißt das: Du kannst die Präinfusion verlängern, den Druck sanft aufbauen, Plateaus fahren oder den Flow am Ende des Bezugs reduzieren, um nicht ins bittere Overextraction-Tal abzurutschen. Der Unterschied in der Tasse ist enorm – vor allem bei helleren Röstungen, die sonst schnell zickig werden. Plötzlich schmeckst du Nuancen, von denen vorher nur auf der Packung die Rede war.
Natürlich bringt das auch ein gewisses Risiko mit sich: Wer gerne schraubt und dreht, verliert sich schnell in unzähligen Profilen und fragt sich irgendwann, ob der Espresso jetzt wirklich besser ist oder man nur mehr Zeit in die Optimierung gesteckt hat. Aber genau wie beim Fahrwerks-Setup gilt: Wenn man einmal verstanden hat, was wie wirkt, ist der Weg zur „Sweet Spot“-Einstellung gar nicht mehr so weit.
Wer jetzt denkt, sich das Leben leicht machen zu können und direkt mit einem komplizierten Profil loslegt, wird vermutlich ähnlich scheitern wie jemand, der ohne Ahnung alle Klicks an der Gabel verdreht. Man sollte strukturiert vorgehen, Referenz-Shots ziehen und sich langsam an Variationen herantasten. Hat man das drauf, belohnt einen das Bezzera Flow Control Kit mit Espressi, die man früher nur im Specialty-Café bekommen hätte – ohne dabei ständig Gefahr zu laufen, im harten Bereich unterextrahierter Säure oder überextrahierter Bitterkeit zu landen.
Gregor, Testredakteur
DJI Neo 2 – die Drohne für Mountainbiker
Eine Drohne, die dich automatisch verfolgt, auch im Gelände, kaum Platz im Rucksack braucht, sich intuitiv bedienen lässt und trotzdem vernünftige Bildqualität liefert? Klingt unrealistisch. Genau das dachten meine Kollegen auch. Nach einem halben Tag im Einsatz war davon nichts mehr übrig – alle waren positiv überrascht.
Was die dji Neo 2 ausmacht:
- Einfachste Bedienung: Sie startet und landet auf der Hand, lässt sich komplett über Gesten steuern und ist damit auch für Leute geeignet, die bisher keine Drohnenerfahrung haben. Das Ganze geht dabei so schnell und unkompliziert vonstatten, dass es nicht groß aufhält.
- Autonomes Tracking: Die Follow-me-Funktion funktioniert erstaunlich zuverlässig – sogar auf engen, technischen Trails, auf denen wir bei anderen Drohnen schon mehrfach erfolglos versucht hatten, Tracking-Aufnahmen zu machen.
- Bildqualität: Klar, das ist kein Cine-Setup, aber für Social Media, After-Ride-Clips und Bike-Edits reicht die Qualität mehr als aus. Stabilisierung und Farben sind typisch DJI – sprich: einfach sehr gut brauchbar out of the box.
- Packmaß: Die Neo 2 ist so klein und leicht, dass sie in jeden Bike-Rucksack passt, ohne dass man groß überlegen muss, ob man sie mitnimmt. Auch eine Jacke mit großen Taschen reicht locker aus. Damit sinkt die Hemmschwelle enorm, sie wirklich regelmäßig zu nutzen.
Gerade für Mountainbiker ist spannend, dass man damit solo Aufnahmen machen kann, die sonst nur mit zusätzlicher Kameraperson möglich wären: Follow-Shots, seitliche Verfolgung, perspektivische Shots von oben – alles ohne, dass jemand am Boden mit der Remote stehen muss. Natürlich gibt es Grenzen: dichte Wälder, sehr schnelle Richtungswechsel oder schlechte GPS-Sicht bringen auch die Neo 2 irgendwann an ihre Limits. Und ja, man muss sich mit den lokalen Flugregeln auseinandersetzen. Aber wenn man das im Griff hat, ist die Neo 2 eines der spaßigsten Gadgets, die man als Biker aktuell in den Rucksack werfen kann. Ein ausführlicher Test folgt!
Thomas, Boss und Drohnentester
Schwalbe G-ONE Allround – fürs Hardtail
Seit ungefähr zwei Jahren bin ich am Überlegen, mir ein Gravelbike zuzulegen. Doch immer, wenn ich knapp davor war, habe ich mich zurückgehalten, weil mein altes Specialized-Alu-XC-Hardtail mit passenden Reifen vermutlich vieles kann, was ich von einem Gravel-Setup erwarte.
Also habe ich einfach Nägel mit Köpfen gemacht und das Hardtail mit Schwalbe G-ONE Allround ausgestattet. Der 29er-Gravel-Reifen passt erstaunlich gut auf mein MTB, weil Rahmen und Gabel genug Platz bieten und die Optik trotzdem stimmig bleibt. Damit wird das Bike quasi zum „Gravel-Hardtail“, das irgendwo zwischen klassischem MTB und progressivem Gravelbike landet. Auf Asphalt und Schotter rollt der G-ONE Allround deutlich leichter als ein typischer XC-Reifen – vor allem, wenn man ihn nicht zu weich fährt. Auf Waldwegen, Forststraßen und leichten Trails überrascht der Reifen mit mehr Grip, als das Profil zunächst vermuten lässt. Klar, im Nassen und in richtig ruppigem Gelände kommt er an seine Grenzen, aber das ist auch nicht der Einsatzzweck.
Für mich ist der große Vorteil, dass ich jetzt mit einem Bike sehr viele Szenarien abdecken kann: Feierabendrunden auf gemischtem Untergrund, Pendelstrecken, lange Schottertouren und „Gravel light“ – alles, ohne ständig das Gefühl zu haben, das falsche Rad gewählt zu haben. Gleichzeitig habe ich noch immer eine MTB-Geometrie unter mir, mit der ich mich auch auf längeren Touren wohlfühle. Auf dem Hardtail fühlt sich der Reifen recht vielseitig an, weil er genug Volumen mitbringt, um Komfort zu bieten, gleichzeitig aber nicht träge wirkt. Unterm Strich war das Experiment so erfolgreich, dass ich diese Saison richtig viele Kilometer geschrubbt habe – und der Drang nach einem separaten Gravelbike deutlich kleiner geworden ist.
Patrick, Filmer
Lizard Skins Machine – die perfekten MTB-Griffe
Seit unserem großen Griff-Vergleichstest sind die Lizard Skins Machine meine absoluten Favoriten am Lenker. Sie kombinieren für mich die wichtigsten Eigenschaften: sehr guter Grip, auch mit schwitzigen oder leicht feuchten Händen, ein angenehmes, eher softeres Gummi und eine Form, die weder zu dick noch zu dünn ist. Durch die Struktur und das Material fühlt sich der Griff auch auf langen Abfahrten nie rutschig an, ohne dabei das Feedback vom Trail zu sehr zu dämpfen. Gerade auf ruppigen Trails oder in Bikeparks ist das ein echter Pluspunkt, weil man weniger verkrampft fährt und die Hände langsamer ermüden.
Die Lock-on-Klemmung hält bombenfest, ohne dass man ständig nachziehen muss. Verarbeitung und Haltbarkeit sind ebenfalls sehr gut – selbst nach vielen Bike-Tagen sehen meine Griffe noch erstaunlich frisch aus. Optisch gibt es zwar einige Farben, aber ich persönlich fahre sie am liebsten in Schwarz und nicht wie hier gezeigt in Braun. So passen sie einfach an jedes Bike, ohne mit dem Rest des Setups zu kollidieren.
Arne, Testleitung
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