Am 12. Mai fand im italienischen Finale Ligure das Auftaktrennen des UCI E-Enduro World Cups, kurz EDR-E, statt. Die Fahrerinnen und Fahrer mussten insgesamt neun Stages bewältigen, die sie über Transferstrecken erreichten. In Summe, also Stages und Transfer zusammen, mussten 89,5 Kilometer mit über 2.600 Höhenmetern bewältigt werden. Der schnellste Mann – Ryan Gilchrist vom Yeti/Fox Factory Race Team – brauchte für das gesamte Rennen 6 Stunden und 46 Minuten. Laut einem Post auf seinem Insta-Kanal hatte er über den gesamten Rennverlauf einen Herzfrequenz-Durchschnitt von 141 und trat mit maximal 1.934 W in die Kurbel – beeindruckend!
Bei diesem internationalen Rennformat versammeln sich diverse Teams, die für ihre Athletinnen und Athleten spezielle Bikes aufbauen. Wir haben uns einige davon genauer angeschaut und fotografiert. Vorhang auf für sechs E-Fullies der UCI EDR-E 2024.
Canyon Strive:ON von Manuel Borges
Manuel Borges fährt im Canyon Collective Factory Enduro Team. Der junge Portugiese ist auf einem Canyon Strive:ON unterwegs und wurde Zweiter bei den Herren. Damit unterstreicht er nicht nur sein fahrerisches Können, sondern zeigt auch eindrucksvoll, was in diesem Bike steckt. Dass dieses Bike richtig schnell ist, haben wir in unserem großen Vergleichstest auch bemerkt und es damals direkt ambitionierteren Bikerinnen und Bikern empfohlen, solchen, die immer mit maximalem Speed über den Trail zu hämmern.
Gasgas ECC von Alexandre Fayolle
Sicherlich kennen viele schon das Video mit dem Full-Run der EDR-E in Finale von Johannes Fischbach aka Fischi. Er ist, ebenso wie Alexandre Fayolle, im Gasgas Factory Racing Team unterwegs. Wir haben uns das E-MTB von Alexandre – der damit Platz 16 belegte – genauer angeschaut. Spannend sind hier das SRAM Eagle Powertrain-System, die motorradtypischen Verkleidungselemente und das WP-Fahrwerk.
Haibike AllMtn von Anna Spielmann
Das E-Bike von Anna Spielmann kennen wir bereits, denn 2023 bestritt sie mit einem ähnlichen Modell die UCI E-Bike WM. Auch 2024 geht sie mit einem aufgemotzten Haibike AllMtn (Test gibt’s hier) an den Start und fuhr im ersten Rennen der Saison auf Platz 5.
Orbea Rise von Damien Oton
Okay, dass das Orbea Rise extrem potent und das neue LT-Modell noch viel potenter ist, wissen wir, aber dass sich ein Fahrer vom Oolab Team – eine Art Factory Team von Orbea zur Erprobung neuester Entwicklungen im harten Renneinsatz – dafür entscheidet, damit bei der EDR-E an den Start zu gehen, hätten wir nicht erwartet. Damien Oton tat es und dachte sich wohl, mit einem besonders leichten Bike kann er noch schneller im Rennen sein. Gedacht, gemacht! Damien holte sich mit dem Orbea Rise, mit 45 Sekunden Rückstand, Platz 5 auf den Trails in Finale Ligure.
Rotwild R.EXC von Kelan Grant
Erst kurz vor dem Saisonauftakt verkündete Rotwild den Einstieg ins E-Racing. Hierfür wurde niemand Geringeres als der amtierende Deutsche Meister im Enduro, Torben Drach, verpflichtet. Doch mit der Gründung des Rotwild Schwalbe Gravity Teams war es nicht genug, nein, Rotwild ließ es sich auch nicht nehmen, extra dafür ein vollkommen neues E-MTB zu entwickeln, das Rotwild R.EXC! Mit im Team ist Kelan Grant aus Irland. Auch er geht für das junge Team an den Start. Wir haben uns das Bike von Kelan in Finale Ligure angeschaut.
Specialized Levo von Sofia Wiedenroth
Sofia Wiedenroth gilt als eine der aktuell erfolgreichsten deutschen Fahrerinnen in der internationalen E-Enduro-Szene. Bereits 2023 zeigte uns die amtierende UCI Vize-Weltmeisterin (E-Bike) ihr Specialized Turbo Levo bei Pimp my E-Bike, mit dem sie ihre Rennen bestreitet. Sie gehört zum Specialized Enduro Team und testet auch gern einmal vollkommen neue Dinge am Bike. So konnten wir beispielsweise an ihrem Levo – ausgestattet mit roter Zeb Ultimate-Federgabel und Stahlfederdämpfer – das elektronische Flight Attendant von RockShox entdecken, was wir an einem Full-Power-E-Bike noch nicht im Renngeschehen gesehen haben. Die Innovation gab ihr Recht, denn Sofia holte sich in Finale den vierten Platz.
Welches der hier gezeigten E-Bikes wäre dein Favorit im Rennen?
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17 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumMotor aus/einbauen geht in knapp 20min
Für nen Mechaniker der das täglich macht auch schneller.
Auch beim Wild muss ja der Motor raus
Die wechseln die bikes. (Vermutung)
Hab mir die stagezeiten angesehn. Ich glaub auf der powerstage hatte er mal p23. Dadurch das die aber so ultrakurz sind (1min) fällt das im gesamt nicht so ins gewicht. Aber sicher lässt er potential dort liegen. Dafür hat er halt ca 5kg weniger zu handeln.
Muss revidieren. Hat gestern mit shimano eine powerstage gewonnen. Vielleicht ist doch was dran was lutz sagt und das setting und shifting überwiegt die power. Was geil wäre.
Also in Leogang letztes jahr wurde sicher kein bike gewechselt. ( glaub auch garnicht erlaubt)
Da wurde schon das bike halb zerlegt.
Und in Finale auf der zweiten powerstage war er auf 11
Damien hat mir geantwortet. Sie baun den motor aus und wechseln die akkus. Radwechsel ist nicht erlaubt.
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