Der bayrische Akkuhersteller BMZ aus Karlstein am Main stellt einen neuen Akku vor, der 2018 auf den Markt kommen soll. Dieser Akku kann mehr als alles, was es bislang auf dem E-Bike-Markt gibt. Zudem plant der Hersteller eine große Fertigungsfirma in Deutschland zu eröffnen. 

3Tron Akku von BMZ – gleich dreimal besser

Wenn es einem Hersteller gelingt den Akku gleich in drei Punkten zu verbessern, dann wäre das fundamental wichtig für den Nutzer. BMZ verspricht sich vom neuen 3Tron Akku dank der höheren Kapazität, weniger Ladezyklen und dadurch eine längere Lebensdauer. BMZ-Kunden genießen seit kurzem eine verlängerte Garantie auf ihre Akkus, aber wenn der Akku von Grund auf länger hält, wäre das natürlich ein erheblicher Mehrwert für den Kunden.

Der neue BMZ 3Tron Akku ist ein moderner Lithiumionen-Akku, der mit größeren Zellen und leistungsfähigerem Leiter bestückt, auf dem höchsten Stand der Technik ist. Er verfügt, dank der Zellen im 21700 Format, über satte 60 % mehr Kapazität. Zudem konnte der Ladevorgang deutlich beschleunigt werden. Den Ingenieuren war es auch wichtig, dass ihr Produkt nachhaltiger und umweltverträglicher wird, darum stand die Lebensdauer im Lastenheft. Dieser Punkt wurde erfolgreich abgehakt, denn die Lebensdauer wurde auf ca. 12 Jahre gesteigert – das wäre bei einer momentanen Lebensdauer von 3 bis 5 Jahren eine enorme Steigerung.

Die hier verbauten Zellen sind deutlich größer als herkömmliche Zellen, der Durchmesser der neuen Batteriezellen beträgt 21 mm und die Höhe beträgt 70 mm. Dies hat den Vorteil, dass ein Akku dieser Bauart mehr Energie speichern kann und eine deutlich höhere Kapazität besitzt. BMZ spricht hier von bis zu 68 %, was in der Realität eine enorme Reichweitensteigerung bedeuten würde. Durch die höhere Kapazität werden die Ladezyklen natürlich deutlich reduziert.

Damit der Wirkungsgrad erhöht werden konnte, hat BMZ auch das Innenleben des Akkus verändert. Beispielsweise wurden stärkere Stromleiter und mehr Aktivmaterial verbaut, wodurch sich bis zu 400 % mehr Energie entnehmen lässt.

Ein weiterer Clou der Ingenieure von BMZ ist die extreme Verkürzung der Ladezeiten. Hier werden 15 Minuten für eine 80 % Ladung angegeben, vorausgesetzt dass das passende Ladegerät benutzt wird. Das klingt extrem vielversprechend.

Akkufertigung in Deutschland

BMZ plant eine Giga-Fabrik in Deutschland. Laut der Fachzeitschrift Bike Europe, plant BMZ eine Akku-Fertigung in Deutschland, die bereits 2021 ihren Betrieb aufnehmen soll. Dass bislang fast die komplette Zellenproduktion aus Fernost kommt, ist dem deutschen Hersteller BMZ ein Dorn im Auge. Deshalb gründete BMZ gemeinsam mit anderen Traditionsherstellern ein Konsortium, dass auf den Namen „Deutsche Zell Produktion” hört und treibt den Bau einer europäischen Zellproduktion voran. Die „European Giga Cell Facility” soll über große Produktionshallen und umfangreiche Testanlagen verfügen.

Eine gute Entscheidung, wenn man den E-Bike Boom in Europa betrachtet und die steigende Nachfrage nach leistungsfähigen Akkus nicht außer Acht lässt.

 


Weitere Informationen:

Info: Pressemitteilung
  1. benutzerbild

    FrankoniaTrails

    dabei seit 11/2015

    Wäre es nicht viel ehrlicher, 75% Restkapazität nach 4 Jahren zu garantieren?

    Wäre es nicht noch ehrlicher die Garantie auf Ladezyklen festzulegen ohne den Jahresquatsch?
    Einer läd jeden Tag, dessen Akku ist viel schneller verschlissen als der von jemanden der 10 mal im Jahr im Biergarten fährt.
  2. benutzerbild

    bluecat

    dabei seit 12/2011

    Wäre es nicht noch ehrlicher die Garantie auf Ladezyklen festzulegen ...
    Einer läd jeden Tag, dessen Akku ist viel schneller verschlissen ....

    Das war vor Jahren durchaus üblich.

    Konkret ging das so: Das BMS misst die Dauer der Ladevorgänge und addiert sie zu Voll-Ladezyklen. Ging nun der Akku kaputt ( = gab überhaupt keinen Strom mehr ab), bevor die festgelegte Anzahl Vollladezyklen aufgebraucht war, gabs einen neuen Akku gratis. Heutige Akku können durchaus >100km Reichweite haben und auch eine Garantie von 1'000 Vollladezyklen wäre möglich, technisch gesehen.

    Du kanst aber leicht erkennen, dass eine Akku-Garantie von 100'000km Laufleistung irgend einen Haken haben muss. Die Sache ist Simpel: Garantiert wird die Funktionalität ( = der Akku kann Strom abgeben). Der Umstand, dass die Kapazität ständig sinkt, ist technisch bedingt ( = in der Natur der Sache) und daher nicht Umfang der Garantie.

    Eine Akku-Garantie ohne festgelegte Restkapazität ist nutzlos; hast Du nur eine solche, bist Du dem Guten Willen ( = Kulanz) deines Händlers ausgeliefert, sorry.
  3. benutzerbild

    FrankoniaTrails

    dabei seit 11/2015

    Eine Akku-Garantie ohne festgelegte Restkapazität ist nutzlos; hast Du nur eine solche, bist Du dem Guten Willen ( = Kulanz) deines Händlers ausgeliefert, sorry.

    Ich habe eine Akku 400Wh Yamaha vom SDURO Full Nine RX. Der Akku wird im April 2 Jahre alt und hat gute 16.000 km hinter sich.
    Der Akku leistet nicht mehr aber auch nicht weniger als am ersten Tag.
  4. benutzerbild

    Das-Licht

    dabei seit 01/2006

    ...Eine Akku-Garantie ohne festgelegte Restkapazität ist nutzlos; ...


    ...ich habe mal in meinen Garantieunterlagen bei Rotwild geschaut. Folgende drei Bedingungen sind dort gegeben:

    "2 Jahre* – Motor, Steuerungseinheit, Batterie (500 Zyklen mit einer Restkapazität >70%)"

    Da bieten -so wie es mir bisher bekannt war, und Du es auch von früher beschrieben hast - Elektrogerätehersteller deutlich bessere Bedingungen (Sony, Samsung, Braun). Doch immerhin wird eine Restkapazität angegeben die noch halbwegs brauchbar ist.
  5. benutzerbild

    bluecat

    dabei seit 12/2011

    Der Akku leistet nicht mehr aber auch nicht weniger als am ersten Tag.

    Freut mich zu vernehmen, hierzulande ist der Akku beim Grosshändler mit 749.-- Franken angeschrieben, was dem üblichen Preisrahmen 1Wh = ca. 2 Fr. entspricht. Es gibt daher eine Nachfrage, die Dienstleistungen der freien Akku-Re-Packer in BRD zu Nutzen.

    "2 Jahre* – Motor, Steuerungseinheit, Batterie (500 Zyklen mit einer Restkapazität >70%)"

    Eine konkrete Zahl, das finde ich bereits gut. Vermutlich ist der Akku nach zwei Jahren im 25km/h MTB noch deutlich über dem Garantiefall (siehe FrankoniaTrails). Allerdings ist es ohne Daten aus dem BMS nahezu unmöglich, die tatsächliche Kapazität zu kennen. Am sprürbarsten dürfte da der Leistungsabfall im Winter sein, der sich in diesen Tagen weitestgehend zurückbildet.

    Ich gehe davon aus, dass die Akkus der Allwetter-Berufspendler am stärksten beansprucht werden und entsprechend schnell altern: Winterkälte, Sonnenhitze, Stromfluss (bei 45km/h). Die Hersteller dürften ihre Garantie dahingehend ausgerichtet haben.

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