Das Gebäude
Specialized haben erkannt, dass einer der Schlüssel zum Erfolg und zu innovativen Produkten darin liegt, den eigenen Mitarbeiter eine Arbeitsumgebung zu bieten, in der sie sich gerne aufhalten, die ihnen den Kopf freihält und zu kreativen Ideen anregt. Für ihr neues E-Bike Entwicklungs-Zentrum haben sie eine alte Papierfabrik im Örtchen Cham in der Schweiz umgebaut. Der Ort macht nicht nur Sinn, da er sehr zentral in Europa liegt, wo aktuell beinahe alle E-Bike Neuheiten das Licht der Welt erblicken, sondern auch weil ein Großteil der Entwicklungs-Ingenieure aus der Schweiz oder aus Deutschland stammen. Da das Gebäude ausschließlich von Specialized genutzt wird, konnten sie einige Biker-freundliche Features unterbringen – und sogar einen Angelplatz, sollten die Mitarbeiter mal keine Lust auf Radfahren haben.
Arbeitsumgebung
Nicht nur die Arbeitsumgebung, sondern auch Kommunikation und Anbindung sind fundamental, wenn es darum geht ein neues Produkt zu entwickeln oder zu testen. Alle Mitarbeiter sitzen deshalb in einem großen und offenen Büroraum, der die Kommunikation und gemeinsame Weiterentwicklung von Ideen fördern soll. Auch das Testen neuer Teile ist kein Problem, denn im Gebäude steht eine eigene Werkstatt mit Mechaniker zur Verfügung. Dadurch lassen sich aktuelle Prototypen schnell einstellen, modifizieren oder tunen. Dank eines eigenen 3D-Druckers können die Entwickler Entwürfe nicht nur am Computer sehen, sondern auch schnell ein Muster zum Anfassen anfertigen lassen.
Specialized ist ein globaler Konzern, der Mitarbeiter auf der ganzen Welt hat, die alle reibungslos zusammenarbeiten müssen. Entwicklungen werden in Europa getätigt, in den USA abgenickt und in einer Fabrik in Taiwan gefertigt – bei bis zu 20 Stunden Zeitverschiebung kann das ganz schön kompliziert werden. Auch bei Kooperationen mit anderen Unternehmen (beispielsweise mit BMW), können nicht immer alle Entscheidungsträger in einem Raum sitzen. Specialized scheinen die globale Zusammenarbeit jedoch ziemlich gut im Griff zu haben. Im neuen Entwicklungs-Zentrum gibt es eine große Anzahl an Konferenzräumen in denen Designer und Ingenieure auf der ganzen Welt sich dank modernster Technik miteinander absprechen können – selbst wenn sie grade irgendwo unterwegs sind. Dadurch können kleine Details in Echtzeit besprochen und abgestimmt werden.
“Wir können den verschiedenen Teams genau sagen, woran grade gearbeitet wird, ihren Input bekommen und arbeiten, als wären wir im selben Raum” – Jan Talavasek, Designer
Bikes und Co.
Während wir durch das neue Bürogebäude schlenderten, teilte Jan uns mit, dass es einige Dinge gab, die sie vor uns verstecken mussten, wir uns aber anschauen könnte, was wir wollten. Besonders interessant fanden wir dabei den allerersten Prototypen-Rahmen des Specialized Levos – unserem “sexiest E-Bike alive”. Zudem gab es einige nigelnagelneue Modelle zu bestaunen, die zum Zeitpunkt unseres Besuchs noch gar nicht auf dem Markt waren, wie zum Beispiel das neue Turbo Levo Carbon (hier unser detaillierter Test), dessen Rahmen 700 g leichter als die Alu-Variante ist. Marco zeigte uns auch sein auf Gewicht getrimmtes E-Bike mit Felgen-Plugs statt Tubeless-Band und einem ausgefrästen Kettenblatt-Spider, der 80 g spart. Insgesamt liegt das Custom-Levo Carbon in Größe L dadurch bei lediglich 20 kg.
Meinung @eMTB-News.de
Der Besuch im neuen Specialized E-Bike Hauptquartier war wirklich beeindruckend – es ist unglaublich faszinierend zu sehen, wo die Spaß-Maschinen, die wir alle so gerne fahren, entwickelt werden. Es steht außer Frage, dass der Erfolg des Turbo Levos dazu beigetragen hat, dass Specialized dieses neue Zentrum ins Leben gerufen hat, mit einem eigenen Team und einer Umgebung, in der sich die Mitarbeiter gerne jeden Tag aufhalten. Auch wenn es bei den Produkten um Spaß gehen mag, ist es dennoch mit harter Arbeit und einer Menge Druck verbunden, sich in der Fahrrad-Industrie zu behaupten. Während unserer kurzen Nachmittags-Ausfahrt mit den Jungs konnten wir das definitiv spüren – “work hard, play hard!”
Was haltet ihr vom neuen Bürogebäude, würdet ihr gerne dort arbeiten?
Weitere Informationen zu Specialized
Website: www.specialized.com
Text & Redaktion: Alex Boyce | eMTB-News.de
Bilder: Alex Boyce
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19 Kommentare
» Alle Kommentare im ForumKeine Angst, Du wirst nicht überholt werden (im Wald)!
Die heutigen 25km/h Maschinen haben gewiss ausreichend Spitzenleistung, da kommt es auf die Akkukapazität an, ob Du die Leistung dauerhaft ausspielen kannst. Sollte Dein Fahrgerät nicht im Kofferraum zum Hausberg gelangen, besteht allerdings tatsächlich die Gefahr, dass Du auf offenser Strecke etwa von einem 45km/h Haibike Fully in Grund und Boden gefahren wirst, sorry.
und wen interessiert das wirklich? Ich meine das mit dem "in Grund und Boden gefahren" von einem 45km/h EBike. Ist doch witzlos?
Seh ich genauso!
Ich versuche bloss, die Angst vor diesen Fahrgeräten zu mindern. Du hast sicher keine , oder?
Wieso sollte man von einem 45km/h EBike Angst haben, Rennräder sind ja auch nicht langsamer auf den Geraden...
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