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Neuer RockShox Vivid-Dämpfer im ersten Test
Die neue Referenz für Enduro und DH?

RockShox Vivid 2024 Dämpfer: Der RockShox Vivid ist ein echter Klassiker, doch in den letzten Jahren ist der großvolumige Dämpfer für Downhill und Enduro von der Bildfläche verschwunden. Nun feiert der RockShox Vivid ein Comeback als vielfältig anpassbarer Luftdämpfer. Wir konnten ihn bereits testen. 

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RockShox Vivid 2024 Dämpfer – Infos und Preise

Als Anfang des Jahres Bilder von einem neuen, ominösen und ganz offensichtlich ziemlich großvolumigen Luftdämpfer aus dem Hause RockShox aufgetaucht sind, war schnell klar: Das muss der neue RockShox Vivid sein! Tatsächlich hat der US-amerikanische Branchenriese in den letzten Monaten in den höchsten Rennserien der Welt einen neuen Dämpfer getestet, der nun als Neuauflage des legendären RockShox Vivid auf den Markt kommt. Der neue RockShox Vivid 2024 ersetzt nicht die im letzten Jahr überarbeiteten Super Deluxe-Dämpfer, sondern stellt ab sofort eine weitere Option für den Enduro-, Downhill- und E-MTB-Sektor dar.

# Der neue RockShox Vivid soll die optimale Wahl für alle sein, die gerne in grobem Gelände unterwegs sind, aber die Anpassbarkeit und Charakteristik eines Luftdämpfers suchen - erhältlich ist er ab sofort zu Preisen ab 834 €.
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Dabei möchte der neue RockShox Vivid nicht einfach nur ein großvolumiger Abklatsch des beliebten wie bekannten Super Deluxe-Dämpfers sein, sondern bietet einige neue Eigenschaften. Das Highlight ist die sogenannte TouchDown-Technologie, bei der es sich um ein positionsabhängiges Dämpfungssystem handelt – dazu im Abschnitt Im Detail mehr. Dazu befindet sich der Ausgleichsbehälter in bester Vivid-Tradition am entgegengesetzten Ende der Luftkammer. Und generell ist der Vivid im Vergleich zum Super Deluxe deutlich wuchtiger und größer. Das Ziel ist klar: Der neue RockShox Vivid soll der ultimative Luftdämpfer für den Gravity-Einsatz sein und die optimale Wahl darstellen, wenn man luftgefedert mit Höchstgeschwindigkeit ins Tal rasen will.

Preis 834 – 879 € (UVP)

# Im Vergleich zum Superdeluxe fällt die deutlich wuchtigere Bauart und die größere Luftkammer auf - das soll die Performance auf langen, harten Abfahrten verbessern, aber macht den Vivid auch etwa 200 Gramm schwerer.

Im Detail

Fangen wir mit den Äußerlichkeiten an, denn auf den ersten Blick unterscheidet sich der neue Vivid grundlegend vom bekannten Luftdämpfer-Angebot aus dem Hause RockShox. Die große Luftkammer und das wuchtige Chassis grenzen den Vivid klar vom Super Deluxe ab. Auch die Tatsache, dass sich der Ausgleichsbehälter inklusive fast aller Verstellmöglichkeiten nun am Ende der Kolbenstange und nicht mehr an der Luftkammer befindet, lässt echte Vivid-Gefühle aufkommen und den Dämpfer näher an das Fox-Pendant Float X2 heranrücken. Die wuchtige Optik soll auch ganz konkrete Vorteile bieten, denn dank vergrößertem Ölvolumen soll das Wärme-Management auf langen Abfahrten optimieren, während die größere Überlappung der Buchsen für eine noch geringere Reibung sorgen soll.

# Sofort fällt die sehr große Luftkammer auf, die den Vivid deutlich vom Superdeluxe unterscheidet - ein weiterer Unterschied ist, dass sich der Ausgleichsbehälter nicht am Ende der Luftkammer, sondern auf der anderen Seite befindet.

Noch wichtiger als die Optik sind jedoch die inneren Werte – schließlich handelt es sich beim RockShox Vivid um einen Luftfeder-Dämpfer und nicht um ein Tinder-Profil. Damit der Hinterbau bei jedem noch so harten Hinderniss entspannt nach rechts swipet, hat RockShox den neuen Vivid mit der sogenannten TouchDown-Technologie ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine positionsabhängige Dämpfung, die von RockShox in drei Phasen unterteilt wird:

Insbesondere die ersten 10 % Federwegsnutzung sind hier interessant und sollen den RockShox Vivid von der Konkurrenz abgrenzen. Laut RockShox umgeht die TouchDown-Technologie in diesem Federwegsbereich die Druckstufen-Dämpfung des Hauptkolbens. Wenn sich der Hauptkolben bewegt, wird das Öl zunächst durch eine Blattfeder-Konstruktion vorbei an den Shims geleitet, sodass dieser Bereich – RockShox spricht von den ersten 10 % des Federwegs – nahezu ungedämpft sind. Das soll für ein extrem sensibles Ansprechverhalten sorgen. Im Prinzip hat RockShox hiermit die Buttercup-Technologie, die im letzten Jahr für Federgabeln vorgestellt worden ist, nun am Dämpfer repliziert – wenn auch mit einem anderen mechanischen Ansatz.

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Ab 10 % setzt dann die Druckstufen-Dämpfung ein, bei der sich extern die Low- und die High Speed-Druckstufe verstellen lassen. Bei beiden Druckstufen-Dämpfungen steht eine Verstell-Range von fünf Klicks zur Verfügung. Während die Low Speed-Druckstufe werkzeuglos angepasst werden kann, ist für die High Speed-Druckstufe ein 3 mm-Innensechskant nötig, der praktischerweise in den Rebound-Knopf integriert ist. Über den Cheat-Hebel, der von RockShox als Threshhold bezeichnet wird, lässt sich die Ultimate-Version des Vivids für eine optimale Uphill-Performance sperren.

# Die Low Speed-Druckstufe lässt sich werkzeuglos in einer Range von 5 Klicks verstellen.
# Ebenso viele Klicks stehen bei der High Speed-Druckstufe zur Verfügung. Zum Verstellen benötigt man einen 3 mm-Innensechskant.

Stichwort Rebound: Auch dieser lässt sich selbstredend extern verstellen – als einzige Einstell-Möglichkeit befindet sich der Knopf dafür nicht am Ausgleichsbehälter, sondern am Ende der Luftkammer. 20 leichtgängige und gleichzeitig klar gerastete Klicks von Schildkröte bis Hoppel-Häschen gibt es beim Rebound.

Kommen wir zu den letzten 20 % des Federwegs, die die dritte Phase der positionsabhängigen Dämpfung am Vivid Air einläutet. Über den sogenannten hydraulischen Bottom Out, kurz HBO, lässt sich der Widerstand auf den letzten 20 % des Federwegs anpassen. Fünf verschiedene Settings gibt es hier. Während 0 Klicks HBO keinerlei Einfluss auf die Raderhebungskurve im letzten Federwegsbereich haben, sorgt jeder zusätzliche Klick für spürbar mehr Widerstand am Ende der Fahnenstange. Der Hydraulic Bottom Out fungiert also als Durchschlagschutz, der sich aber lediglich auf den letzten Federwegsbereich auswirkt – im Gegensatz zu Volumenspacern, die die Luftkammer verkleinern oder vergrößern und damit die gesamte Federkennlinie beeinflussen.

# Den Hydraulic Bottom Out kennt man bereits von der aktuellen Generation der Superdeluxe-Dämpfer - in 5 Stufen lässt sich der HBO zuschalten.
# Durch den hydraulischen Bottom Out lässt sich der Widerstand auf den letzten 20 % des Federwegs anpassen - im Gegensatz zu Volumenspacern wirkt sich der HBO aber nicht auf die gesamte Raderhebungskurve aus.

Die Möglichkeit, Volumenspacer zu verbauen, besteht natürlich auch. Bis zu sechs Tokens können im neuen Vivid verbaut werden. Diese sind Vivid-spezifisch und rasten auf der Innenseite der DebonAir-Luftkammer ein. Außerdem verwendet RockShox nun Maxima Plush Dynamic Suspension Lube, das noch langlebiger sein soll, die Reibung verringert und einen ziemlich majestätischen Namen trägt. Dank erhöhter Öl-Menge und überarbeitetem Design der Staubabstreifer-Dichtungen ist das Wartungsintervall außerdem von 50 auf 100 Stunden verdoppelt worden.

# Die Möglichkeit, Volumenspacer zu verbauen, besteht selbstverständlich auch. Der Vergleich zum Coil-Dämpfer zeigt, dass die Kennlinie des Vivids zwar nicht ganz linear ist, aber gerade mit 0 Volumenspacern recht stark in diese Richtung geht.
# Als einzige Verstell-Möglichkeit befindet sich der Rebound-Knopf am Ende der Luftkammer - hier steht eine Range von 20 Klicks zur Verfügung. Der Knopf ist abnehmbar und kann auch für den HBO und die HSC verwendet werden.

RockShox Vivid 2024: Ausführungen & Kompabilität

Den RockShox Vivid 2024 gibt es wie gewohnt in zahlreichen verschiedenen Ausführungen. Wer sein Mountainbike nachträglich mit dem Vivid ausstatten will, hat dafür zwei Optionen: Den Vivid Ultimate oder den Vivid Ultimate DH. Beide Dämpfer verfügen über dieselben Technologien und Einstell-Möglichkeiten. Der einzige Unterschied ist, dass der Vivid Ultimate DH ohne Threshhold, also ohne Plattform-Hebel, auskommt. Beide Aftermarket-Varianten kosten Preise zwischen 834 und 879 € (UVP). Alle weiteren Varianten sind lediglich in Kompletträdern erhältlich und unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Verstellmöglichkeiten.

Ausgehend vom RockShox Vivid Ultimate mit all seinen Verstellmöglichkeiten gibt es folgende Optionen in absteigender Reihenfolge:

Interessant: RockShox bietet ein Vivid Ultimate RC2T Reservoir-Upgrade an. Der Umbau erfordert zwar ein gewisses handwerkliches Geschick und ist nicht ganz unaufwändig, lässt sich aber prinzipiell vornehmen. Das RC2T Reservoir-Upgrade verwandelt jeden Vivid in die Ultimate-Variante mit allen externen Verstellmöglichkeiten und Climb Switch. Die unverbindliche Preisempfehlung liegt bei 245 €.

# Zwei Varianten des Vivids sind einzeln erhältlich: Der Vivid Ultimate mit allen Verstell-Möglichkeiten und die Ultimate DH-Version, die ohne Climb Switch auskommt - alle anderen Vivid-Varianten sind lediglich in Kompletträdern verfügbar.
# Wir konnten den neuen RockShox Vivid unter anderem in der DH-Ausführung im neuen Rose-Freerider Scrub testen - insgesamt hat sich der RockShox-Dämpfer als sehr sensibel erwiesen und gleichzeitig mehr als genug Reserven für harte Manöver geboten.

Wer noch mehr über den neuen RockShox Vivid wissen möchte, findet bei unseren Kollegen von MTB-News.de einen ausführlichen Test: RockShox Vivid MY2024 im Test

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