Pierer New Mobility GmbH verschenkt E-Bikes 11.000 Fahrräder an Mitarbeiter

Die Pierer New Mobility GmbH, eine Tochter der Pierer Mobility AG, hat auf Überkapazitäten im E-Bike-Sektor mit einer ungewöhnlichen Maßnahme reagiert: Rund 11.000 E-Bikes wurden an Mitarbeiter verschenkt.
Titelbild

Um die Folgen einer Überproduktion zu bewältigen, verschenkte die Pierer New Mobility GmbH, eine Tochtergesellschaft der Pierer Mobility AG, tausende E-Bikes unter anderem an die Belegschaft der KTM AG, einer weiteren Tochtergesellschaft. Laut den Salzburger Nachrichten startete die Aktion bereits im Sommer 2023 unter dem Namen „Summerbike-Aktion“, bei der etwa 5.600 Fahrräder der Marke Husqvarna an Mitarbeiter übergeben wurden. 2024 wurde die Maßnahme fortgesetzt, um die Lagerbestände weiter zu reduzieren. Insgesamt soll die Pierer New Mobility GmbH so 11.000 E-Bikes verschenkt haben.

Hintergrund: Überproduktion und Restrukturierung

Die Pierer Mobility AG sieht sich mit massiven Herausforderungen konfrontiert. Im ersten Halbjahr 2024 verzeichnete das Unternehmen mit 53.820 verkauften Fahrrädern einen Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Überproduktion führte zu erheblichen Lagerbeständen und hohen Kosten. Um dem entgegenzuwirken, setzt das Unternehmen auf drastische Maßnahmen:

  • Kostenreduktion: 300 Stellen sollen abgebaut und alle 4.700 Mitarbeiter in Teilzeit versetzt werden.
  • Produktionsanpassung: Die Fertigung wird ab Januar 2025 auf einen Ein-Schicht-Betrieb umgestellt, mit einer vorübergehenden Unterbrechung der Produktion im ersten Quartal 2025.
  • Mitarbeiteraktion: Mit der Verteilung der E-Bikes soll nicht nur die Lagerkapazität entlastet, sondern auch ein Zeichen der Wertschätzung gegenüber der Belegschaft gesetzt werden.

Marktauswirkungen und Herausforderungen

Die Entscheidung, tausende E-Bikes an Mitarbeiter zu verschenken, könnte nicht nur für die Pierer Mobility AG, sondern auch für die Fahrradbranche insgesamt weitreichende Folgen haben. Das plötzliche Auftauchen einer großen Anzahl zusätzlicher Räder verändert das Marktgefüge spürbar. Laut Wirtschaftswissenschaftlern verstärkt dies den Preisdruck und erschwert die Situation für Händler, die sich bereits in einem herausfordernden Marktumfeld befinden.

Die Fahrradbranche erlebte nach einem Boom während der COVID-19-Pandemie einen starken Rückgang der Nachfrage. Viele Unternehmen kämpfen mit Überkapazitäten und müssen ihre Geschäftsstrategien anpassen. Die Maßnahmen der Pierer Mobility AG sind Teil eines umfassenderen Restrukturierungsplans, der darauf abzielt, die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu sichern.

Die Zukunft der Pierer Mobility AG

Während die Restrukturierung voranschreitet, bleibt die Zukunft der Pierer Mobility AG ungewiss. Das Unternehmen setzt darauf, die Herausforderungen der Branche durch eine effizientere Organisation und Anpassung der Produktionskapazitäten zu meistern. Laut eigenen Aussagen will man aus der aktuellen Lage gestärkt hervorgehen und langfristig wieder profitabel sein.
Hinweis: Die KTM Fahrrad GmbH, die unter der Marke KTM Fahrräder operiert, ist nicht Teil der Pierer Mobility AG und agiert unabhängig.

Wie beurteilt ihr die Entscheidung der Pierer Mobility AG, E-Bikes an Mitarbeiter zu verschenken?

12 Kommentare

» Alle Kommentare im Forum
  1. Aber haben den Fahrräder und e-bikes überhaupt etwas mit der Pierer AG zu tun? Und.....überhaupt hört sich die Geschichte schon was dubios an????

  2. Aber haben den Fahrräder und e-bikes überhaupt etwas mit der Pierer AG zu tun? Und.....überhaupt hört sich die Geschichte schon was dubios an????
    KTM Räder nicht, aber Husqvarna zB....
  3. Wir evtl. auch als Geldwerter Vorteil gerechnet ? statt 13. Monatsgehalt. Weihnachtsgeld ?? würde das bei uns gemacht. smilie
    Bei Pierer gibt's/ gab's 15 Monatsgehälter..m
  4. Du hast einen Rechenfehler. Der EK ist sicherlich höher. smilie
    Naja bei nem Rad das 3.000,- € uvp hat kommt das schon hin, da bleibt eher noch mehr hängen. Wenn man Betriebsausgaben gegenrechnet dann gehts wohl in die Richtung +/- 0. Aber besser als sie im Lager stehen zu lassen. Die Bikes von Husqvarna und GasGas sind jetzt keine Verkaufsschlager und Raymon ist mittlerweile eigenständig. Wobei die Räder auch nicht sonderlich beliebt sind und die Preise der neuen Modelle mMn zu teuer sind. Naja, schaun wa ma was wird..
Was meinst du?

Wir laden dich ein, jeden Artikel bei uns im Forum zu kommentieren und diskutieren. Schau dir die bisherige Diskussion an oder kommentiere einfach im folgenden Formular: