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MTB-Schuh-Trockner – selbst gebaut
Nasse Bike-Schuhe schnell trocknen

Mal wieder nasse Schuhe nach dem Biken? Es gibt tatsächlich Probleme, die Wassersportler und Radfahrer teilen: Beide haben regelmäßig nasse Schuhe und Handschuhe, die man besser schnell trocknet – da sie sonst bald anfangen, sehr interessant zu riechen. Unseren Redakteur hat diese Baustelle schon vor Jahren ausreichend genervt, um eine effektive Lösung dagegen zu erfinden. Hier kommt ein lustiges Bauprojekt für Euer nächstes verregnetes Wochenende: der Schuhtrockner!

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Dinge trocknen – die Physik

Nasse MTB-Schuhe und Handschuhe können stinken! Jedenfalls dann, wenn man sie nicht sofort gründlich trocknet und damit den Mikroorganismen darin den Nährboden entzieht. Wir ersparen Euch blumige Schilderungen und vertrauen hier einfach darauf, dass dieses Problem Euch grundlegend bekannt sein müsste.

Generell nimmt trockene Luft mehr Feuchtigkeit auf als feuchte Luft. Beim Trocknen nasser Gegenstände ist Luftbewegung, also das Zuführen frischer, trockener Luft, wesentlich wichtiger als Wärme. Wer es nicht glaubt: Haare waschen und Föhnen – 1x mit und 1x ohne Wärmefunktion. Benötigte Zeit stoppen! Deswegen benötigt der Schuhtrockner lediglich einen Ventilator, keine Heizung. In der Praxis trocknet das Teil nasse Neoprenstiefel zuverlässig über Nacht, Fahrradschuhe aus der Spülmaschine oder gar Handschuhe mitunter deutlich schneller.

# Der Bootytrockner in Aktion.
# Nasse Sachen einfach aufstecken.
# Ein Loch, ein Lüfter.

Schuhtrockner, die Konstruktion

Der Schuhtrockner ist denkbar einfach konstruiert: Ein preiswerter Feuchtraumlüfter aus dem Baumarkt sitzt in einem simplen Kasten (45 x 25 x 15 cm) aus dünnen Siebdruckplatten. Die sind bereits fertig beschichtet, nahezu unzerstörbar und recht wasserfest, sparen Euch also eine Lackierung.

Oben sind Löcher, in welche 32 mm PPR-Rohre gesteckt sind. Eine halbe Zwischenetage (Baulänge des Lüfters beachten!) mit deckungsgleichen Löchern ist auf etwa halber Höhe eingeklebt und erhöht die Stabilität der eingesteckten Rohre. Der Lüfter zieht Raumluft in den Kasten, die durch die Rohre oben – und damit durch Eure nassen Sachen, wieder entweicht.

Wer mal nur ein einzelnes Paar Schuhe oder Handschuhe trocknen möchte, sollte noch zwei passende konische Korken bereithalten. Ich habe meine mit Takelgarn am Gerät befestigt, damit sie nicht verloren gehen. Natürlich sind auch größere Versionen vom Schuhtrockner mit mehr Rohren denkbar. Tobt Euch aus!

# Die Zwischenetage erhöht die Stabilität.
# Hier wurden einfache Möbelgleiter verbaut. Vorn noch eine kleine Leiste anzubringen, lässt Wasser von der Oberseite nach hinten ablaufen.
# Life-Hack Bootytrockner 005
# Simple Korken verschließen ungenutzte Ports.
# Wer die Korken nicht ständig verlieren will, befestigt sie mit reißfester Schnur am Gerät.

Ab in den Baumarkt!

Alle benötigten Materialien und eventuell fehlende Werkzeuge (Kreisbohrer im Rohrdurchmesser!) für den Schuhtrockner gibt es für kleines Geld im Baumarkt Eures Vertrauens. Wenn Ihr Euren Einkaufszettel sorgfältig vorbereitet, fertigt Euch der Holzzuschnitt sämtliche Platten maßgenau und sauber zugeschnitten. Es empfiehlt sich, an der vorderen Unterseite des Kastens noch zusätzlich eine winzige Leiste anzubauen, die für leichtes Gefälle nach hinten sorgt: Dann kann eventuelles Tropfwasser vom Lüfter weg ablaufen.

Wenn Ihr zum guten Schluss noch dicke Möbelfüße aus Filz oder Gummi drunter klebt ober schraubt, wird die Kiste deutlich leiser, weil sich dann Vibrationen vom Lüfter nicht so sehr auf den Fußboden ausbreiten.

Noch ein Hinweis: Beim Umgang mit Elektrik ist unbedingt ein Fachmann hinzuzuziehen. Nasse Oberflächen und 240V Netzspannung sind eine potenziell ziemlich folgenreiche Kombination. Hier raten wir von Leichtsinn ausdrücklich ab.

Was haltet Ihr vom Schuhtrockner? Habt Ihr Verbesserungsvorschläge?

 Idee, Text und Fotos: Peter Hundert  
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