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Hausbesuch bei Evoc
10 Jahre Rucksackentwicklung mitten in München

Im Südosten Münchens liegt der aufstrebende Stadtteil Giesing – und ziemlich genau zwischen Sechszger-Stadion, Biergarten und Brauerei findet sich in einem unscheinbaren Hinterhof am Rückgebäude ein Klingelschild, neben dem klar und präzise das Evoc-Firmenlogo prangt. Wir haben uns angeschaut, wo die beliebten Bikebags, Protektorrucksäcke und vieles mehr entstehen. Viel Spaß mit unserem Hausbesuch!

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Für ein mittlerweile internationales Unternehmen beginnt die Geschichte der Firma Evoc fast schon zufällig. Nach einem schweren Lawinen-Unfall 1999, bei dem sich der ehemalige Snowboard-Profi Holger Feist durch seine im Rucksack verstaute Schneeschaufel gefährlich verletzte, kam ihm die Idee eines Protektoren-Rucksacks in den Sinn. Da sich damalige Rucksäcke außerdem nicht gut mit der nach vorne gestreckten Haltung auf dem Rad vereinen ließen, erschien dem passionierten Mountainbiker und Reisenden das Konzept auch für diesen Sport als nützlich. Als 2003 endlich der erste Prototyp bereit war, kam schon das nächste Problem auf: Wie nimmt man sein Bike eigentlich an all die tollen Orte, die sich dank wachsender Globalisierung bald entdecken ließen, mit? Eine Bike-Reisetasche musste her.

Beide Produkte waren zunächst für den persönlichen Gebrauch eines kleinen Freundeskreises gedacht. Bis Reise-Kompagnon Bernd Stucke im Jahr 2008 mit seinem verpackten Bike einen Radladen in Hongkong betrat. Der Besitzer des Ladens war von der Biketasche so begeistert, dass er auf der Stelle 50 Stück orderte – die Firma Evoc war geboren. Mittlerweile operiert das Unternehmen aus München heraus mit einer deutlich gewachsenen Palette von 350 Produkten für den Bike- und Schnee-Sport auf einer weltweiten Skala. Doch auch elf Jahre nach der Gründung ist der Evoc Bike Travel Bag einer der wichtigsten Artikel der Firma.

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Viele Evoc-Produkte sind im Bike-Sport allgegenwärtig. Reist man zu Rennen oder anderen Branchen-Events ins Ausland, dann stolpert man am Flughafen, Bahnsteig oder auf dem Parkplatz regelmäßig über Bike Travel Bag, Freeride-Rucksack oder World Traveller. Umso überraschender dürfte sein, dass das Unternehmen mit einem Team von lediglich zirka 20 Mitarbeitern aus einem Hinterhof im Münchener Stadtteil Giesing agiert. Aus der ehemaligen Brauerei und Druckerei heraus wird nicht nur der weltweite Vertrieb geregelt – auch die gesamte Entwicklung und Prototypen-Fertigung findet in den Räumlichkeiten statt.

# Herzlich willkommen in Giesing, München - mitten in der Stadt tüftelt man hier bei Evoc an Taschen rund ums Biken, Skifahren, Boarden und Reisen.
# Die Räume beherbergten früher eine Druckerei und einen Getränke-Kühlraum - heute versprühen sie jede Menge Flair.
# Unser Guide durch die Firma war Marketing-Mitarbeiter Wolfgang Eysholdt - der ehemalige Downhill-Fahrer sitzt neben seinen Job bei Evoc immer noch leidenschaftlich gerne auf so ziemlich jeder Art von Fahrrad.
# Hier sind wir richtig - obwohl Evoc-Produkte auf der ganzen Welt vertrieben werden, ist der Firmensitz in München relativ unscheinbar und versteckt gelegen.
# Auch wenn Evoc vor allem im Mountainbike-Sport einen hohen Bekanntheitsgrad hat und beide Firmenchefs passionierte Biker sind, liegen die Wurzeln im Wintersport - denn am Anfang stand ein Lawinen-Unfall beim Snowboarden.
# Die komplette Entwicklung der mittlerweile zirka 350 Evoc-Produkte findet in den rustikalen Räumlichkeiten in Giesing statt - da kann es mal etwas beengter zugehen.
# Simon Scherer war der erste Mitarbeiter der Firma und ist immer noch an Bord - er ist Produktentwickler mit Leib und Seele.
# Verantwortlich für die neue Kollektion an Bikepacking- und Reiseprodukten ist Marisa Scheurlen.
# Auch sie ist schon über 10 Jahre bei Evoc beschäftigt - da gibt's auch mal ein personalisiertes Kaltgetränk zur Feier des Tages!
# Wie viele Teile ergeben eigentlich einen Rucksack? - in diesem Fall sind es 167 einzelne Stoffzuschnitte, Gurtbänder, Kunststoffteile und Reißverschlüsse.
# Ein Jahrzehnt Rucksackentwicklung bei Evoc - links der Stand der Technik, rechts der erste Bikerucksack des jungen Unternehmens.
# Damit hat alles angefangen - nachdem sich seine Schneeschaufel bei einem Sturz in den Rücken gedrückt hat, machte sich Holger Feist an die Entwicklung eines Rucksacks mit integriertem Rückenprotektor.
# Der erste Evoc Freeride Trail-Rucksack aus dem Jahr 2009 verfügte über eine kleine Ladeluke auf der Oberseite.
# Der Evoc Neo punktet ein Jahrzehnt später mit besserer Zugänglichkeit und ganz anderem Protektor-Konzept.
# Das Entwicklungszentrum … oder eher Bastelraum?
# Natürlich ist auch ein kleines Arsenal an Nähmaschinen vorhanden - damit werden häufig aller erste Prototypen und Funktions-Muster erstellt. Das Pfaff-Modell hat sich als besonders zuverlässig erwiesen.
# Ob Reißverschlüsse …
# … oder Gummizüge - in der Näherei steht alles in beliebiger Farbe zur Verfügung.
# Für verschiedene Modelle und Nahttypen gibt es natürlich auch unterschiedliche Nähmaschinen.
# Zur Taschen- und Rucksackfertigung ist jedoch mehr Werkzeug als ein paar Nähmaschinen gefragt. - die Werkbank bietet von der Standbohrmaschine bis zum Messschieber alles, was das Bastlerherz begehrt.
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# Inspiration holten sich die Evoc-Entwickler unter anderem beim vermutlich ersten Rucksack der Menschheit - dieser Jäger nutzt die Läufe eines erlegten Wildschweins als Schulter- und Hüftgurte.
# Da grüßt das Wildschwein - die Hüftflossen des Evoc Explorer Pro umfassen den Träger und platzieren das Gewicht tief und nah am Körper.
# Je größer und schwerer der Rucksack - desto entscheidender ist die Kraftübertragung. Dank Body Hugging-System soll der 30 l große Rucksack trotzdem sicher am Körper anliegen.
# Verschiedene Rückensysteme und verschiedene Polster - jeweils dem Bedarf entsprechend.
# Kork, Gurtband, Einzelteile aus dem 3D-Drucker - fertig ist das erste Funktionsmuster der Lenkertasche aus der neuen Bikepacking-Kollektion.
# Beim ersten Prototyp kommt es auf die Funktion und Proportion an - die Detaillösungen folgen dann später.
# Produktentwicklung profitiert stark davon, wenn schnell Hardware hergestellt werden kann - hier merkt man doch als erstes, was funktioniert und was nicht. Das nächste Funktionsmodell wirkt bereits deutlich fertiger.
# So sieht dann das finale Produkt aus - das Handlebar Pack Boa soll sich besonders schnell und fest montieren lassen.
# Durch Rollverschlüsse auf beiden Seiten hat man flexiblen Zugriff - und wasserdicht ist das Teil natürlich auch.
# Auch die Satteltasche kommt per Boa-Ratsche ans Bike - sie ist in drei verschiedenen Größen erhältlich.
# Bevor die Produkte in Serie gehen, müssen sie allerdings passend verpackt werden - auch das erledigt Evoc selbst in München. Hier wird gerade an einem passenden Karton für ein Mundstück getüftelt.
# Hipbag meets Fotografie - ein spannendes neues Produkt ist der Hip Pack Capture, der eine Kamera samt Objektiven auf wenig Rückenfläche verstaut.
# Statt Schonern kann hier ein Stativ über Gurte unter dem Hip Pack angeschnallt werden.
# Belüftung und Kontakt sollten stimmen - die weiteren Features sehen fast wie beim normalen Bike-Rucksack aus.
# Wenn hier schon die neue Kollektion hängt, gilt: - kein Eintritt!
# Viel Licht, viel Luft - so lässt es sich arbeiten! Die alten Räumlichkeiten versprühen durchaus etwas Flair.
# Eine edle Kaffeemaschine darf in keiner Küche einer modernen Bike-Firma fehlen - Koffein soll teilweise ja wahre Wunder wirken.
# Der gesunde Snack für zwischendurch wird natürlich nicht auf irgendeinem Brett zugeschnippelt - dafür gibts den gelaserten Award von unseren Kollegen bei eMTB-News.
# Grüße aus aller Welt - durch die Reiseleidenschaft der Firmengründer ist das Evoc-Team auf der ganzen Welt unterwegs und bringt Andenken mit ins beschauliche Giesing.
# Optimal fürs Brainstorming - Tischkicker im Lagerraum.
# Noch mehr Ablenkung - oder eher Kreativitäts-Werkzeuge?
# Einige der Räume, die Evoc mittlerweile beansprucht, gehörten früher zu einer Druckerei - der Setzkasten im Empfangszimmer ist ein stylisches Überbleibsel aus dieser Zeit.
# Früher waren in diesen Fächern …
# … Buchstaben untergebracht.
# Jetzt nutzt Evoc das Möbelstück, um Kleinteile von Rucksäcken übersichtlich zu verstauen.
# Neben Bike-Produkten bietet Evoc auch eine umfassende Palette an Ski- und Snowboard-Taschen und Rucksäcken an - die aktuelle Winter-Kollektion ist im Büro ausgestellt.
# Ein weiteres beliebtes Produkt ist der Evoc World Traveller - er wurde unter anderem erfunden, weil Firmen-Mitgründer Holger Feist oft nach Hongkong reisen musste. Die dortigen Hotelzimmer sind derartig beengt, dass er sich eine Tasche wünschte, die man stehend be- und entladen kann.
# Das Ergebnis ist quasi ein Wandschrank auf Rädern - die Reisetasche kann dank ihrer internen Fächer sowohl stehend als auch liegend bepackt werden.
# Ordnung - kann man offenbar nicht groß genug schreiben!
# Liegt hier das Wildschwein, das das Tragesystem inspiriert hat?
# Im Keller verfügt Evoc über ein kleines Arsenal an Dirtbikes, an denen sich die Mitarbeiter bedienen dürfen. - So lässt sich die Mittagspause ideal für eine kleine Runde am nahe gelegenen Pumptrack nutzen.
# Habt ihr Bock auf eine spontane Runde Pumptrack?
# Ja klar!
# Wolfi zieht Stefanus über den Pumptrack Giesing - der ist praktischerweise nur wenige Minuten vom Evoc-Firmensitz entfernt.
# Nach getaner Arbeit gibt's erstmal ein Eis - neben den Liegestühlen steht auch ein Tisch für die sommerliche Mittagspause im Hof bereit.
# Tschüss Evoc - wir bedanken uns für die spannende Führung!

Was sagt ihr zum Firmensitz von Evoc – habt ihr gedacht, dass all die Produkte aus so einem kleinen Büro kommen?

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