Herausfordernde Monate für Canyon
Der Direktvertreiber Canyon hat nach neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang verzeichnet. Laut dem aktuellen Quartalsbericht des Investors Groupe Bruxelles Lambert (GBL) erzielte das Koblenzer Unternehmen bis Ende September einen Umsatz von 611 Millionen Euro und damit rund sieben Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Das operative Ergebnis (EBITDA) ging dabei um 29 Prozent zurück.
GBL führt die Entwicklung vor allem auf ein anhaltend schwieriges Marktumfeld zurück, das durch Überkapazitäten und aggressive Preisnachlässe geprägt sei. Besonders stark betroffen seien Mountainbikes, E-Bikes sowie Citybikes. Stabil blieb dagegen die Nachfrage im Bereich Rennräder und Gravelbikes. Europa, Canyons mit Abstand größter Markt, habe sich weiterhin widerstandsfähig gezeigt, während die Nachfrage in Asien und den USA infolge von Zollunsicherheiten nachgelassen habe.
Neuausrichtung unter Roman Arnold
Seit dem 1. September steht Gründer Roman Arnold wieder an der Spitze des Unternehmens. In seiner neuen Rolle als Executive Chairman soll er den Fokus auf Agilität, Effizienz und Vereinfachung legen. Der Schritt markiert laut GBL eine Rückbesinnung auf die Kernwerte der Marke und soll die Weichen für eine langfristige Stabilisierung stellen.
Canyon habe in den vergangenen Monaten mehrere Initiativen gestartet, um die Performance zu verbessern. Dazu zählen eine umfassende Überprüfung des Produktportfolios und die Umsetzung von Effizienzmaßnahmen. Gleichzeitig soll das Unternehmen daran arbeiten, seine Omnichannel-Strategie auszubauen, um die Marke näher an den Kunden zu bringen. Ein Beispiel dafür ist der im Frühjahr eröffnete Flagship-Store in München.
Ausblick
Trotz der aktuellen Herausforderungen bleibt Canyon zumindest in den Segmenten Rennrad und Gravel robust aufgestellt. Die Qualitätsthemen, die im vergangenen Jahr bei einzelnen E-Bike-Modellen aufgetreten waren, seien größtenteils behoben (wir berichteten bei eMTB-News.de: Akku-Probleme bei Canyon Spectral:ON und Torque:ON). Das Unternehmen wolle nun gezielt auf profitable Segmente setzen und die operative Effizienz weiter steigern.
Mit der Rückkehr von Roman Arnold verfolgt Canyon das Ziel, den Gründungsgeist mit einer effizienteren Unternehmensstruktur zu verbinden und damit langfristig wieder profitabel zu wachsen.
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10 Kommentare
» Alle Kommentare im Forumdie Amflow Bikes sind hierzulande - auch nach dem US-Start - innerhalb weniger Tage / Wochen lieferbar und ich hab nicht den Eindruck, dass die nur geringe Stückzahlen absetzen
Die Big-player sind sicher noch an ihre Verträge gebunden. Bis jetzt haben ja nur die Nebenschauplätze DIJ Motoren im Angebot, und treten Preislich gesehen zu Recht sehr selbstbewusst auf.
Ein Händler in München, der bisher Crussis in homöopathischen Stückzahlen geführt hat, meinte dass er für das
2026 DIJ-Modell noch nie so viele Anfragen nach einem Rad hatte.
Da Canyon ja tq, Bosch und Shimano im Angebot hat, glaube ich nicht an vertragliche Bindung.
Meine Vermutung der Big-player war jetzt nicht explizit auf Canyon bezogen.
Was man so hört, kommt doch 2026 von Canyon ein DIJ Produkt.
Ich bin mir ziemlich sicher, dass '26 und vor allem '27 viele Big Player mit Avinox kommen werden. Dauert da halt einfach alles bisschen länger. Mal schauen, ob das bis dahin dann auch wieder veraltet ist und man sich im Netz das Maul zerreißt
Aber wird ne spannende Zeit.
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