Ist dieser Motor das Aus fürs Schaltwerk am E-Bike?: Pinion MGU E1 im Test – Getriebe und Motor in einem

Ist dieser Motor das Aus fürs Schaltwerk am E-Bike?: Pinion MGU E1 im Test – Getriebe und Motor in einem

Neue Pinion E1 – ein Mittelmotor mit integriertem Getriebe – vorgestellt. Pinion vereint ein Schaltgetriebe mit einem Mittelmotor und hat erstmals ein eigenes Motorsystem für E-Bikes und E-Mountainbikes im Programm. Wir konnten den neuen Pinion E1-Motor bereits testen.

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Ist dieser Motor das Aus fürs Schaltwerk am E-Bike?: Pinion MGU E1 im Test – Getriebe und Motor in einem

Wie findet ihr den Pinion E1-Motor mit integriertem Getriebe? Verschleiß und Riemen am E-MTB – ist das für euch ein Thema?
 

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Re: Ist dieser Motor das Aus fürs Schaltwerk am E-Bike?: Pinion MGU E1 im Test – Getriebe und Motor in einem
Beim Flyer okay aber beim Simplon scheint doch die Mechanik mit dem Gehäuse des Motors abzuschließen. Sieht zumindest aus der Perspektive so aus.
 
Beim Flyer okay aber beim Simplon scheint doch die Mechanik mit dem Gehäuse des Motors abzuschließen. Sieht zumindest aus der Perspektive so aus.
Sieht für mich auch so aus. Jetzt noch eine Abdeckung über die Feder, und gut ist's... wenn Aufsetzen zum Problem werden kann, ist aber auch der Riemen sehr gefährdet; da bilden sich nicht sichtbare Schäden in der Faserstruktur aus, und beim nächsten Wiegetritt knallt das Ding durch. Für's Gelände bleibt eine Kette die sichere Wahl.
 
Sieht für mich auch so aus. Jetzt noch eine Abdeckung über die Feder, und gut ist's... wenn Aufsetzen zum Problem werden kann, ist aber auch der Riemen sehr gefährdet; da bilden sich nicht sichtbare Schäden in der Faserstruktur aus, und beim nächsten Wiegetritt knallt das Ding durch. Für's Gelände bleibt eine Kette die sichere Wahl.
Das sehe ich auch so. Rotwild ist momentan der einzige Hersteller, der auf Kette setzt. Habe mir das Bike auf der Eurobike ausführlich angesehen. Allerdings finde ich die Kettenspannung hier suboptimal. Das wirkt auf mich ein wenig so nach dem Motto, "das hatten wir halt noch im Regal".

Wie man es besser machen kann, zeigen die Hersteller von Trial Motorrädern. Da könnten die Bike Hersteller mal bei Beta, Sherco, Gas Gas, Montesa etc. spicken.
 
Ich hatte bei meiner Probefahrt gar nicht darauf geachtet, wie die Riemenspanner verbaut sind.
Wenn ich mir die Bilder da oben ansehe, dann sind beide keine echte Lösung fürs grobe Gelände.
Zwei ordentliche Aufsetzer und der Spanner ist hinüber.
Beim Flyer ist das ja fast schon vorsätzlich schlecht montiert.

Ich stand lange vor dem Rotwild Bike an der Messe und habe mich gefragt, warum die Kettenführung samt Spanner so altbacken aussieht.
Der Spanner hinten ist zwar kürzer als ein Schaltwerk, aber dennoch exponiert genug, dass ein solider Ast großen Schaden anrichten kann.
Das sehe ich auch so. Rotwild ist momentan der einzige Hersteller, der auf Kette setzt. Habe mir das Bike auf der Eurobike ausführlich angesehen. Allerdings finde ich die Kettenspannung hier suboptimal. Das wirkt auf mich ein wenig so nach dem Motto, "das hatten wir halt noch im Regal".

Wie man es besser machen kann, zeigen die Hersteller von Trial Motorrädern. Da könnten die Bike Hersteller mal bei Beta, Sherco, Gas Gas, Montesa etc. spicken.
Da gebe ich Dir völlig recht.
Ich sehe auch die Kette im rauen Gelände als die bessere Lösung an, allerdings müsste dann die Kettenspannung besser gelöst werden.
 
Ich hatte bei meiner Probefahrt gar nicht darauf geachtet, wie die Riemenspanner verbaut sind.
Wenn ich mir die Bilder da oben ansehe, dann sind beide keine echte Lösung fürs grobe Gelände.
Zwei ordentliche Aufsetzer und der Spanner ist hinüber.
Beim Flyer ist das ja fast schon vorsätzlich schlecht montiert.

Ich stand lange vor dem Rotwild Bike an der Messe und habe mich gefragt, warum die Kettenführung samt Spanner so altbacken aussieht.
Der Spanner hinten ist zwar kürzer als ein Schaltwerk, aber dennoch exponiert genug, dass ein solider Ast großen Schaden anrichten kann.

Da gebe ich Dir völlig recht.
Ich sehe auch die Kette im rauen Gelände als die bessere Lösung an, allerdings müsste dann die Kettenspannung besser gelöst werden.
Da muss sich einfach mal jemand bei nem Bikehersteller, der ein Bike mit der MGU anbieten möchte, hinsetzen und nachdenken. Sollte eigentlich nicht sooo eine Herausforderung sein. Mir schwebt eine Lösung vor, die a) nahe an der MGU ist (Stichwort Zentralisierung der ungefederten Massen) und b) oberhalb des Kettenrads sitzt. Ne elegante, schlanke und kleine Lösung mit einem Exzenter. Etwa wie bei Motorrädern mit einem Exzenter Kettenspanner oder noch eleganter mit einem exzentrischen Tretlager.

Ist natürlich alles ein MTB spezifisches Thema. Bei nem Lastenrad bspw. wo ich die MGU in naher Zukunft am häufigsten erwarte, ist das schietegal.
 
Ich hatte in irgendeinen Video gehört das der Riemenspanner auch eine Entwicklung von Pinion ist. Ob dann Bikehersteller eine andere Lösung anbieten ?
 
Ich hatte in irgendeinen Video gehört das der Riemenspanner auch eine Entwicklung von Pinion ist. Ob dann Bikehersteller eine andere Lösung anbieten ?

Kaum, denn diese schon absurd Lesitungs-Verschwendend anmutende Riemenführung beim Simplon (und nur leicht entschärft beim Flyer) ist aus der Angst, der Riemen könnte bei ruppigem Antritt überspringen, geboren.

Im Gegensatz zur Kette, die in der Verzahnung liegt, liegt der Riemen ja nur obendrauf!

Vermutet Pinion ein "zahmeres" Pedalierverhalten, wird die Riemenline ebenfalls moderater - und der Snubber fällt ganz (wie bei Flyer ist auch beim alinghi RedBull ST3 die Montageaufnahme noch da, man weiss ja nie) oder, wie am Genussvelo, im Bild ein Desikno, wird gleich auf beides verzichtet.

1688585496577.png

desiknio.JPG
 
Kaum, denn diese schon absurd Lesitungs-Verschwendend anmutende Riemenführung beim Simplon (und nur leicht entschärft beim Flyer) ist aus der Angst, der Riemen könnte bei ruppigem Antritt überspringen, geboren.

Im Gegensatz zur Kette, die in der Verzahnung liegt, liegt der Riemen ja nur obendrauf!

Vermutet Pinion ein "zahmeres" Pedalierverhalten, wird die Riemenline ebenfalls moderater - und der Snubber fällt ganz (wie bei Flyer ist auch beim alinghi RedBull ST3 die Montageaufnahme noch da, man weiss ja nie) oder, wie am Genussvelo, im Bild ein Desikno, wird gleich auf beides verzichtet.

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So ein Blödsinn. Ich fahre seit Jahren Bikes mit Riemen. Selbiger liegt ebenso in der Verzahnung wie eine Kette. Kann auch jeder Blinde sehen.
 
So ein Blödsinn. Ich fahre seit Jahren Bikes mit Riemen. Selbiger liegt ebenso in der Verzahnung wie eine Kette. Kann auch jeder Blinde sehen.

Genau das tut er eben nicht. Aber das ist auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Doch beim näheren Hinschen schon: Der Teil des Riemens, welcher die Zugkraft überträgt, ist nicht im Eingriff mit den Zähnen der Riemenscheibe. Nur die Noppen des Riemens sind tatsächlich im Eingriff.

Der Riemen zieht gewissermassen ums Eck. Und dies wiederum ist der Grund, weshalb am Velo der Riemenspanner und teils auch der Snubber verwendet werden. Beim oben erwähnten Desikno wird der Riemen durch eine verschiebare Hinterachse unter Spannung gesetz.

1688588518162.png


Und noch der Nachtrag (hatte kein gutes Bild zur Hand), wie's bei der Kette aussieht:

Die Kette leigt vollumfänglich im Eingriff der Zähne des Kettenblatts. Die Achse der Zugkraft (= Reihe der Kettennieten) liegt etwa mittig zur Zahnhöhe.

SRAM-GX-Eagle-AXS-2021-Test-Review-29-1140x760.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe zwar jetzt nicht alle Kommentare durchlesen können. Aber was ich in RiCo's Beitrag vermisst habe, wären Anmerkungen darüber ob mit einem E-Bike mit Pinion Antrieb überhaupt Fahrten jenseits der 25 km/h in der Flachebene noch möglich sind?
Entkoppelt hier der Motor wie ein herkömmlicher E-bike Motor bei 25 km/h?
Oder ist der Tretwiderstand wegen dem Getriebe so enorm hoch, dass ein pedalieren ohne Unterstützung kaum möglich ist?
 
Ich habe zwar jetzt nicht alle Kommentare durchlesen können. Aber was ich in RiCo's Beitrag vermisst habe, wären Anmerkungen darüber ob mit einem E-Bike mit Pinion Antrieb überhaupt Fahrten jenseits der 25 km/h in der Flachebene noch möglich sind?
Entkoppelt hier der Motor wie ein herkömmlicher E-bike Motor bei 25 km/h?
Oder ist der Tretwiderstand wegen dem Getriebe so enorm hoch, dass ein pedalieren ohne Unterstützung kaum möglich ist?
Ich antworte mal für @riCo, der Motor entkoppelt ebenfalls und für mich war der Übergang ähnlich wie bei meinem Bosch oder EP8. Bergauf in leicht steigendem Trail habe ich es gespürt auf gerader Strecke auf dem Fahrradweg habe ich es nicht so wahrgenommen, dass ich schon 27 oder 30 gefahren bin
 
der Motor entkoppelt ebenfalls und für mich war der Übergang ähnlich wie bei meinem Bosch oder EP8. Bergauf in leicht steigendem Trail habe ich es gespürt auf gerader Strecke auf dem Fahrradweg habe ich es nicht so wahrgenommen, dass ich schon 27 oder 30 gefahren bin

Gute Info!

Noch imme bin ich der Ansicht, dass der Pinion-Motor eher im SUV-Velo-Bereich Karriere machen wird denn an einem eMTB. Ich bin mir einfach nicht sicher, ob sich die formalen Vorteile in der Praxis bewähren. Noch weniger Chancen gebe ich der MGU im 45er Commuter Bereich.

Angefügt das Techsheet. Pinion nennt darin die maximale Mechanische Leistung, welche der Motor erbringen kann. Das ist erfreulich, denn Motorenhersteller pflegen die maximale Elektrische Leistungsaufnahme zu nenen, die natürlich um den Wirkungsgrad grösser ist.
 

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Ich habe zwar jetzt nicht alle Kommentare durchlesen können. Aber was ich in RiCo's Beitrag vermisst habe, wären Anmerkungen darüber ob mit einem E-Bike mit Pinion Antrieb überhaupt Fahrten jenseits der 25 km/h in der Flachebene noch möglich sind?
Entkoppelt hier der Motor wie ein herkömmlicher E-bike Motor bei 25 km/h?
Oder ist der Tretwiderstand wegen dem Getriebe so enorm hoch, dass ein pedalieren ohne Unterstützung kaum möglich ist?
Der Motor entkoppelt voll. Auch oberhalb von 25 km/h lässt er sich gut pedalieren und hat keinen spürbaren Widerstand – das haben aber mittlerweile alle aktuellen Motoren drauf.
 
Du sprichst in Rätseln :D Was genau meinst du mit '...kaum zu fahren sein...' etc ?

Schalten im Getriebe heisst meist, das Zahnräder verschoben werden. Nicht beim Pinion. Da sind alle Zahnräder fix am Ort und auch immer im Eingriff. Bis auf jene, die gerade den Aktuellen Gang bilden, drehen sie lose.

Von innen werden die aktiven Zahnräder mittels Sperrklinken fixiert. Die Schaltung fährt die Sperrklinken ein und an anderer Stelle aus. Klappt wunderbar bei normaler Fahrt. Beim Antritt und am Berg wird aber bereits ein hangeschaltenes C9 manchmal bockig.

Die Pedalkraft presst das Zahnrad auf die Klinke, die sich nur mühsam einfahren lässt. Kommt nun noch die Leitungs des Motors hinzu, dürfte die Klinke fest wie mit der Zange gehalten unter dem Zahnrad festsitzen. Irgenwann klappts dann doch, begleitet von Krachen und Rucken; nicht wirklich fahrbar eben.

Die "Hausmittel", nur am Totpunkt schalten oder kurz nicht Pedalieren würden kaum helfen, denn der Motor glättet ja die Totpunkte weg. Aber die SmartShift erkennt den Totpunkt und kann wohl auch die Leistung des Motors steuern. Der Bericht von @riCo zeigt, dass dies gut, aber noch nicht optimal klappt.

Das eine Bild zeigt eine eingefahrene Sperrklinge ohne Zahnräder, damit sie sichbar wird, das andere den Mechanismus mit den Sperrklinken, der in der Welle mit den Zahnrädern sitzt.

Klinke.jpg

Klinke 2.jpg
 
Danke für deine Erklärung. Fraglich ob das Schaltverhalten dann für jeden optimal per Software Update gelöst werden kann. Vermutlich wird es Mittelding zwischen 'Leistungsreduzierung' und 'Schaltgeräusch' ? Beim City Cruiser könnte man es auch anders auslegen als beim MTB.
 
Gute Erklärung. Aber wie immer im Leben gibt es Licht und Schatten. Man wird in Zukunft eben auch abwägen müssen was das kleinere Übel ist. Ne Getriebeschaltung die vielleicht mal kurze "Pausen" hat oder ein oft verbogenes Schaltwerk. Auf der anderen Seite hat man sich auch an das manchmal üble Geknacke bei der Kettenschaltung gewöhnt, wenn mal schnell bei einem Anstieg geschaltet werden muss. Oder ein Springen der Kette wenn es Gras oder was Anderes hinten reingewurstelt hat. Also ein Umwerfer hinten ist alles andere als perfekt!
 
Schalten im Getriebe heisst meist, das Zahnräder verschoben werden. Nicht beim Pinion. Da sind alle Zahnräder fix am Ort und auch immer im Eingriff. Bis auf jene, die gerade den Aktuellen Gang bilden, drehen sie lose.
Ne, ist eher die Ausnahme. Wird nur mehr bei Getrieben, die hohe Drehmomente auf kleinem Raum übertragen müssen (LKW, Traktoren, wenns nicht moderne Automaten haben).
Es ist schon eher üblich, dass die Zahnräder ihren fixen Platz haben, ineinander greifen und per Muffe, Sperrklinken, Ziehkeile, etc. mit den Wellen kraftbündig verbunden oder freilaufend sind.

Diese Sperrklinken sehen so aus, dass auch unter Last geschaltet werden kann, so dass keine Kupplung notwendig ist.
 
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