Für alle die es noch nicht gemerkt haben -> In einem Forum haben immer ALLE RECHT und keiner gibt zu dass des Anderen Weg der bessere sein könnte. Jeder geht nur von seiner Erfahrung aus und schaut nicht nach links oder rechts.
...da empfehle ich Dir, etliche Beiträge nochmals zu lesen; komplett und neutral zu lesen. Da wirst Du feststellen, dass etliche Beiträge durchaus relativieren, abwägen, Alternativen vorschlagen, akzeptieren, zulassen, empfehlen. Es werden Argumente und Gegenargumente genannt. Solange diese Argumentation nachvollziehbar auf den jeweiligen - oft logischerweise auch persönlichen - Anwendungszweck bezogen ist, geht es ja nicht ( Jedem =Alle) ums Recht haben, sondern um das Vermitteln der gelebten eigenen (oder auch manchmal multiplen) Erfahrung. Der Leser (Fragesteller) kann dann daraus für sich selbst interpretieren, ob die jeweilige Situation nebst Lösung für ihn in Frage kommt, oder eben nicht. Der Vorteil der ein oder anderen Sache kann sich sehr schnell relativieren oder zum Nachteil umkehren, wenn sich bestimmte Parameter/Gewichtungen ändern. So ist es auch hier beim Thema tubeless versus
Schlauch. Es gibt Anwendungs- und Anwenderkonstellationen, da ist das eine oder Andere ideal, dann gibt es etliche Zwischenstufen, in deren Mitte es egal ist was man verwendet, bis hin zu Konstellationen in Denen es ungeeignet ist. Das habe bsp. ich, wohl so in jedem meiner Beiträge zum Ausdruck gebracht.
Es werden hier Argumente pro oder contra tubeless vorgebracht, die sicherlich in bestimmten Situationen korrekt sind, die sich jedoch nicht verallgemeinern lassen, oder Deren Vorteil sich anwendungsbezogen aufhebt oder zum Nachteil wird.
Dazu mal ein paar Beispiele: Da wäre der Rollwiederstand. Ja! Tubeless - am besten noch ohne Milch - rollt leichter. Das merkt man insbesondere auf einem Rennrad oder CC-Hardtail bei relativ schmalen
Reifen mit Druck jenseits der 2 Bar auf der Teerstraße deutlich. Auf einem naturfesten Waldweg, sowie auf Trails ab S0 aufwärts, breiten Stollenreifen (Das Reifenfabrikat, der Reifenanwendungszweck, der Abfahrzustand machen da deutlich mehr aus) relativiert sich das ganz schnell mit dem Rollwiederstand. Ja, theoretisch ist der geringere Rollwiederstand noch da. In der Praxis fällt er jedoch so wenig ins Gewicht, dass andere Parameter ihn überlagern. Insofern ist er Als Argument für ein MTB, das als Solches gefahren wird, nicht mehr ausschlaggebend.
Das Schlauchgewicht. Auch hier kann man beim obigem Beispiel bleiben. Im Straßen- u. Forststraßensport, bei leichten Carbonrädern und Zeitfahrten, spielt jedes Gramm eine Rolle. Da fährt man am besten tubeless ohne Milch. Auch mit der vorgeschriebenen Milchmenge ist tubeless noch leichter. Zu beachten ist hierbei der regelmäßige Wechsel; insbesondere wenn man bei Pannen nachgefüllt hat... ...zur Erinnerung... ...um das Mindergewicht zu halten! Die Gewichtsdifferenz zu normalen Schläuchen (also weder leichte Latexschläuche, noch schwere DH-
Schläuche mit Pannengel) beträgt dann am Rad etwa 250-400 Gramm. Das ist im Zeitradsport sehr viel. Im Hobbybereich, Freizeitbereich, bei artgerecht gefahrenen Mountainbike-Pedelecs jenseits der 20 Kg, nicht mehr spürbar, relevant.
...ok! Meine zwei Beispiele sind eine Mutmaßung, eine Behauptung... ...die auf der eigenen Erfahrung, und der Erfahrung aus dem Umfeld herrührt. Andere Forenten mutmaßen und behaupten womöglich deutlich spürbare Unterschiede. Ob dies nun so oder so ist, ließe sich nur durch eine neutrale, verifizierbare Testreihe herausfinden. Das wäre immerhin mal was für E-MTB News.
Unstreitig sind - wenn ich das hier richtig herauslese, und auch so aus eigener Erfahrung berichten kann - die Themen Pannensicherheit und Wartungsaufwand. Die Pannensicherheit ist durch die Milch (nicht das tubeless!! ) bei den Standardschäden und den üblichen Mänteln, zu nahezu
100% gegeben. Sie relativiert sich bei bestimmten Anwendungszwecken,(mit entsprechenden Schläuchen, Mänteln) die wohl jedoch für einen Großteil der Nutzer eh die Ausnahme - wenn überhaupt - bilden. Der Installations-"Reparatur"- u. Wartungsaufwand ist bei tubeless unstreitig höher, was ich als neutraler Betrachter ähnlich sehe, wie die starken Befürworter von tubeless.
Wer technisch versiert ist, und es von Berufswegen gewohnt ist, auch privat, "automatisch" Instandhaltungsvorgänge durchzuführen, bzw. dessen Hobby das ist, der wird mit Tubeless gut zurecht kommen. Leute, die - abseits von Wettbewerben - lieber fahren als schrauben, sind mit Schlauchreifen besser bedient.
Wenn jemand haarsträubende Szenarien beschwört oder verbogene
Felgen zeigt und davon ableitet, dass schlauchlos da gescheitert wäre
...Szenen, die für Dich haarsträubend sind, sind für andere Anwender "normal". Daher das Wissen aus Erfahrung, dass schlauchlos da scheitert.
Schlauch mit Milch oder Gel ist da das Sicherste.
Man muss schon ein Händchen für Technik haben aber wer Tubeless nicht in den Griff bekommt, der bekommt auch andere Dinge am Bike nicht geregelt.
...kann man so behaupten, wenn man die Erfahrung im persönlichem Umfeld öfters gemacht hat, und deckt sich im Grundgedanke mit meinem obigem Zitat. Wobei ich tubeless schon als "erweitertes Fachwissen" einstufe. Einen Schlauchwechsel bekommen doch deutlich mehr Leute hin... ...wobei "deutlich mehr" immer noch ein kleiner Teil aller Radfahrenden ist. Ein Großteli der Leute hier in den Foren, haben technisches Interesse, sind (zumindest hier auf e-mtb-news) fast ausnahmslos männlich, und bringen, teils beruflich, teils von anderen Hobbys, auch technische Grundkenntnisse mit. Das trifft auf wohl 80% (oder mehr) der Bevölkerung nicht zu.