Tubeless Vorteile?

Den Vorteil von Tubeless habe ich heute erst wieder einmal festgestellt.
Ich habe am Abend mit meiner Frau zusammen einen kleine Corona-Feierabendrunde gedreht, als sie über irgend etwas gefahren ist und es laut aus ihrem Hinterreifen gezischt hat. Gleichzeitig spritzte die Dichtmilch aus ihrem Reifen. Nach meinem zurufen "weiterfahren" ist sie noch so lange weitergefahren, bis die Luft nahezu aus dem Reifen raus war. Ich habe den Reifen dann wieder aufgepumpt und gut war :) .
Zu Hause habe ich dann vorsichtshalber noch einmal 50ml neue Milch über das Ventil in den Reifen gegeben, weil ich nicht abschätzen kann, wieviel Milch rausgesifft ist. Die Beschädigung im Reifen war ein "Kreuzschnitt" von bestimmt je 4mm, der aber von der Milch abgedichtet wurde.

Und genau das liebe ich seit Jahren an Tubeless...
 
Ich habe gerade mal Schläuche von 4 Rädern, die ich rausgenommen hatte, gewogen.
Von alten Enduro- Maxxis SV/26x2.5-2.7", 446 Gr.
Vom All Mountain - Schwalbe AX ??? (kann man nicht lesen) - 278 Gr.
Von 2 Hardtails - Conti SV29 264 Gr. & Schwalbe SV19 210 Gr.

Man kann jetzt natürlich unterschiedlicher Ansicht sein was man als Basis für die Gewichtsersparnis zu Grunde legt.
Aber hier im EMTB Forum sollte man annehmen das sich die Standard Schlauchgewichte an EMTB's, die ja zu allermeist der All Mountain oder Enduro Kategorie zuzuordnen sind, zumindest jenseits von 200 Gr. bewegen.
Ich kann es nicht sagen da mein SL AMR X schon Schlauchlos kam?

...nun ja... ...man kann sich natürlich die wenigen Exoten, extreme Ausreißer in punkto Gewicht, heraus suchen, um das Ganze zu seinen Gunsten schön zu rechnen. In der Regel liegen Schläuche unter 200 Gramm. Kann man hier ganz gut nachprüfen:
https://gewichte.mtb-news.de/category-41/schlauch?page=1
Die Schläuche in meinen Rädern wiegen zwischen 150 und 200 Gramm. Wenn man nun obig verlinkte Liste betrachtet, sieht man auch, dass die Schläuche mit den neueren Herstellungsjahren, anwendungsbezogen, immer leichter wurden. Ein spezieller DH Schlauch von über 600 Gramm runter auf 300 Gramm.

Und ja, wie hier eben schon erwähnt wurde, auch die Mantelkarkasse muss "tubeless ready" sein. Unterm Strich bleibt es bei einer - wenn überhaupt vorhandenen - marginalen Gewichtsersparnis durch tubeless, bei einem pannenfreien Tubelessreifen.

Bis jetzt kann ich immer noch keinen Vorteil für tubeless bei Normalanwendern abseits des Wettbewerbs erkennen.

...noch ein Praxisbeispiel für den angeblich niedrigeren Druck, den man mit tubeless fahren könne. Ich fahre bsp. mit 1 Bar Druck verblockt einen Trail bergab, mit Schlauch. Es kommt zu einer hohen seitlichen Belastung am Rand des Mantels zum Felgenrand. kurzzeitig, vielleicht nur für einen Sekundenbruchteil, löst sich die Karkasse auf wenige Millimeter etwas von der Felge... ...was passiert? Nichts. Und was würde wohl bei tubeless passieren?


5.jpg


...das....

6.jpg



...oder das...
...hätte mit tubeles fatale Folgen, durch schlagartigen Druckverlust, gehabt. Mit Schlauch ging es einfach weiter. Es sah deutlich schlimmer aus, und ist hier so halbwegs gerichtet. Für tubeless wäre diese Felge Schrott. Mit Schlauch fahre ich da munter weiter. Für meinen Nutzungsbereich ist tubeless weiterhin nicht erste Wahl.
 
Bei Tubless geht es ja nicht nur um Pannensicherheit es fährt sich auch einfach besser. Viel geschmeidiger und mehr Grip. Zu mindestens da wo ich emtb fahre ?
Auserdem kann man leichter mit den Druck spielen und spürt sofort unterschiede
 
Den Vorteil von Tubeless habe ich heute erst wieder einmal festgestellt.
Ich habe am Abend mit meiner Frau zusammen einen kleine Corona-Feierabendrunde gedreht, als sie über irgend etwas gefahren ist und es laut aus ihrem Hinterreifen gezischt hat. Gleichzeitig spritzte die Dichtmilch aus ihrem Reifen. Nach meinem zurufen "weiterfahren" ist sie noch so lange weitergefahren, bis die Luft nahezu aus dem Reifen raus war. Ich habe den Reifen dann wieder aufgepumpt und gut war :) .
Zu Hause habe ich dann vorsichtshalber noch einmal 50ml neue Milch über das Ventil in den Reifen gegeben, weil ich nicht abschätzen kann, wieviel Milch rausgesifft ist. Die Beschädigung im Reifen war ein "Kreuzschnitt" von bestimmt je 4mm, der aber von der Milch abgedichtet wurde.

Und genau das liebe ich seit Jahren an Tubeless...
Und wer sagt dir, dass sie mit Schlauch nicht einfach weiter gefahren wäre, ohne etwas zu merken? Wenn die Karkasse beschädigt ist, heißt es das nicht zwangsläufig, dass es der Schlauch auch sein muss. Hast du das überprüft?
Bei meinen Schadensbildern kann ich den Nachweis führen dass, außer bei den Durchstichen, der Schlauch die bessere Wahl gewesen wäre.
Unterzieht man sich dieser Mühe nicht, kann man leicht behaupten, dass TL der Heilsbringer sei und es entsteht schnell ein völlig falsches Bild.
Ich betone aber ausdrücklich, dass ich dir da nichts unterstellen möchte.

Bei TL mit Dichtmilch sieht man zu Druckverlust führende Verletzungen des Reifens eben sofort, bei Schlauch noch lange nicht. Von Durchstichen mal abgesehen. Deshalb ist die grundsätzliche Behauptung TL sei von vornherein pannensicherer eher zweifelhaft und erfordert schon eine differenzierte Betrachtung.
 
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es fährt sich auch einfach besser.
Nein, zwischen TL und Latexschläuchen wirst du keinen Unterschied feststellen. Höchstens im Labor, alles andere auf dem Trail ist Einbildung.
Auch bei Verwendung von Butyl sollte es dir u. U. schwer fallen in einer Blindstudie einen Unterschied herauszufahren. Ist aber ganz klar abhängig von den verwandten Schläuchen. Sackschwere 3-400g Boliden mit millimeterdicker Wandung hinterlassen selbstverständlich Spuren.
Ich habe seit meinem letzten TL Desaster Conti Leichtschläuche in meine 2.8 WTB verbaut. Ordnungsgemäß mit Talkum eingesetzt wiegen die etwa 180g pro Reifen.
Zum Testen geht es auf eine gut 2km lange Gefällstrecke aus Forstweg mit ebenen Teilstücken und einem ansteigendem, asphaltierten Stück Straße als Auslauf. Das kann man ohne einmal zu treten runterrollern und sieht am Ende wo man zu Stehen kommt. Vielleicht eine Radlänge Unterschied zwischen TL und Schlauch sind da bei mehreren Fahrten zusammen gekommen. Auf dem Trail? Ganz sicher nichts zu merken.
Viel geschmeidiger und mehr Grip. Zu mindestens da wo ich emtb fahre ?
Auserdem kann man leichter mit den Druck spielen und spürt sofort unterschiede
Auch die beiden letzten Punkte sind abhängig vom Material und gelten nicht grundsätzlich. Mit dem richtigen Schlauch habe ich den gleichen Grip und kann auch im Druck runter gehen. Ob mit oder ohne fahre ich mit den 2.8 WTB und Maxxis vorne 1,2 und hinten 1.6 - 1,7 bar nach meinem Manometer. 0,2 bar weniger und das Fahrverhalten wird in beiden Fällen indifferent und schwammig. Wer mir erzählen will, dass er die Reifen noch mit 0.8/1.2 im Griff hat, kann mir viel erzählen.

Und was die Pannensicherheit betrifft, weißt du wieviele Verletzungen dein Reifen hat, die bei TL zu Dichtmilchaustritt geführt hätten, die ein Schlauch aber locker weggesteckt hätte? Nein, ganz sicher nicht und ich auch nicht.

Auch aus diesem weiterem Grunde ist die grundsätzliche Behauptung TL wäre der Weisheit letzter Schluss, so einfach nicht haltbar.
 
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Also die für meine Laufräder passenden Schläuche wiegen immer etwas über 200g.
Ich nehme (bzw nahm) da was schnell verfügbar ist und wo ich keine Probleme mit erwarte bzw früher keine hatte.
Also Conti Standard oder Maxxis Welterweight. Von ultraleichten halte ich eben nix, das wäre ja genauso rumprobieren wie TL.

Ich habe seit meinem letzten TL Desaster Conti Leichtschläuche in meine 2.8 WTB verbaut. Ordnungsgemäß mit Talkum eingesetzt wiegen die etwa 180g pro Reifen.
Talkum und Latex ist dann auch null Vorteil, Gewicht gleich, Aufwand mit Talkum und oft nachpumpen.

Zum Aufwand:
Nochmal das Beispiel neues Laufrad für vorne, Tubeless fertig verklebt und mit Ventil montiert geliefert. Pelle drauf, Standpumpe dran, fertig.
Idealfall, das geb ich zu, aber gibt's.
Dichtmilch erst später übers Ventil eingefüllt.

Also patt Situation, beides funktioniert, beides kann schiefgehen.
Man suche sich aus was einem mehr Freude bereitet, fertig.
 
Talkum und Latex ist dann auch null Vorteil, Gewicht gleich,
Da können wir von ausgehen.
Aufwand mit Talkum und oft nachpumpen
Talkum reinpudern ist aber jetzt kein Thema, alle paar Tage pumpen und vor jedem Ritt kontrollieren schon, ohne Zweifel.
Also die für meine Laufräder passenden Schläuche wiegen immer etwas über 200g.
Ich nehme (bzw nahm) da was schnell verfügbar ist und wo ich keine Probleme mit erwarte bzw früher keine hatte.
Ich habe mir eben die etwas leichteren Contis vorgenommen.
Von ultraleichten halte ich eben nix, das wäre ja genauso rumprobieren wie TL.
Korrekt, bringt keine Punkte.
Zum Aufwand:
Nochmal das Beispiel neues Laufrad für vorne, Tubeless fertig verklebt und mit Ventil montiert geliefert. Pelle drauf, Standpumpe dran, fertig.
Idealfall, das geb ich zu, aber gibt's.
Dichtmilch erst später übers Ventil eingefüllt.
So fährt mein Zweitrad.
Der Initialaufwand zum Aufziehen der Reifen ist aber auch nicht außer Acht zu lassen. Je nach Konfiguration mit Standpumpe kaum zu meistern. Ich versuche das gar nicht erst und fahre direkt zur Tanke. Einen Kompressor kaufen? Einen Booster kaufen? Mit Spanngurten herumprobieren? Für was? Einmal Tanke ist für mich und meine Kosten-Nutzen Rechnung tragbar, mehr nicht. Ich bin doch nicht Sklave meiner Reifen.
Also patt Situation, beides funktioniert, beides kann schiefgehen.
Objektiv betrachtet und hinterfragt, ist dies genau das Ergebnis.
 
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Ich musste letzte Saison genau zwei Schläuche wechseln. Zuegegben, ich bin nicht besonders viel gefahren, weil ich Nachwuchs bekommen habe. Aber ich weiß gar nicht, warum das Wechseln so verteufelt wird. Ich brauche dafür vielleicht 5 Minuten, wenn überhaupt. Und ich bin schon nicht der versierteste Handwerker. N Kumpel von mir wechselt den Schlauch, ohne den Reifen abzumontieren in Sekunden. Ok, der ist auch Zweiradmechaniker, aber so schlimm ist der Wechsel eines Schlauches auch nicht, dass ich mich dieser Umrüsttortur hingeben würde.
 
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