Liebe Kollegen der MTB-Fraktion,
mit Interesse habe ich als Rennradfahrer diese Diskussion verfolgt und kann vielleicht ein paar Fakten beitragen.
Kurz zum Hintergrund: Ich fahre seit vielen vielen Jahren Rennrad, wurde aber von meinem Arzt aufgrund meines Alters (Ü60) gebeten, meine Herzfrequenz beim Radeln zu senken. Daher fahre ich neben meinem Bio-Rennrad mit Garmin-Rally-Pedalen als Leistungsmesser (für die ebenen Touren) seit Beginn des Jahres auch ein Trek Domane+ mit TQ HPR50 für die bergigen Touren. Das Ammersee-Firmware-Update ist noch nicht installiert.
Bei meinen ersten Fahrten mit dem Trek fiel auch mir auf, dass die angezeigten Leistungswerte deutlich geringer sind, als ich sie gewohnt war. Dann stieß ich auf Eure (und andere) Foren, wo dies diskutiert wurde. Und Eure Diskussion führte jetzt zu folgendem Test-Setup meinerseits:
Für meine Standard-Rennrad-Runde, die ich normalerweise mit dem Bio-Rennrad fahre, da sie fast völlig eben ist, habe ich das Trek mit den Garmin Rally-Pedalen als Leistungsmesser ausgestattet. Die Tour wurde auf meinem Garmin Edge für die Rally-Pedale aufgezeichnet und parallel koppelte ich meine alte Garmin Fenix Wanderuhr mit dem Trek / TQ HPR50-Sensoren. Zusätzlich aktivierte ich bei beiden Geräten die "5-km-Runden-Automatik", um Zwischenwerte zu bekommen, und eichte den Entfernungsmesser der Fenix bestmöglich auf den exakten Radumfang, um identische 5-km-Abschnitte auf beiden Geräten zu erzeugen.
Das Ergebnis ist recht eindeutig:
Messung des TQ HPR 50:
Distanz: 57,34 km
Ø Leistung: 105 W
Max. Leistung: 370 W
Maximale Ø Leistung (20 min): 122 W
Messung der Gramin Rally:
Distanz: 57,23 km
Ø Leistung: 123 W
Max. Leistung: 586 W
Maximale Ø Leistung (20 min): 147 W
Die Details der einzelnen 5-km-Abschnitt könnt ihr beiliegender Tabelle entnehmen. Die letzten beiden Spalten zeigen die prozentuale Abweichung der Leistungsmessungen zwischen TQ und Rally bzw. andersherum (also den Kehrwert).
Vielleicht liegen diese eklatanten Abweichungen auch in der wohl völlig anderen Methode der Leistungsmessung bei TQ - siehe hierzu
https://velomotion.de/2023/05/tq-hpr50-test-pruefstand/ : "Aufgrund seiner kompakten Bauform fand in der Motoreinheit kein herkömmlicher Drehmomentsensor Platz, stattdessen setzt TQ auf eine Kombination anderer Sensoren und einen ausgeklügelten Algorithmus, der die Fahrerleistung „über Umwege“ ermittelt."
Ich hoffe, ich konnte der Diskussion ein paar Fakten hinzufügen. Sollte ich mal wieder Zeit finden, so werde das gleiche nochmal bei einer "Bergtour" machen.