Im Verlauf der letzten zwei Jahre habe ich für mich beschlossen, dem Umstieg zum "E" beim nächsten Dienstrad zu vollziehen.
Einerseits hat mich das bergauf Fahren immer mehr angekotzt, andererseits kenne ich den Großteil meiner Touren und Trails von der Haustüre weg allmählich in und auswendig. Das wird teilweise langweilig. Mit dem Auto irgendwohin fahren möchte ich nicht.
1x die Woche fahre ich mit Leuten, die motorlos gut den Berg hochkommen, ohne Racer zu sein.
Mein Sohn hat ein Levo SL1 mit dem ich immer wieder mal gefahren bin. Das Rad fand ich schon ziemlich okay. Unter dem Aspekt meinen Radius auszudehnen und ein paar zusätzliche Trails/Aufstiege bewältigen zu können hätte ich einen größeren Akku gewollt.
Die Unterstützung war einigermaßen okay und optimal, um motorlose Biker zu begleiten, aber etwas mehr Power hätte ich mir für "Notfälle" gewünscht.
Das neue Levo SL hätte zwar mehr Nm gehabt, aber leider weiterhin den zu kleinen Akku.
Das Hauptausschlusskriterium war für mich aber der schreckliche Sound des Motors.
Also kein Levo SL.
Danach habe ich mir die anderen LAs angeschaut.
Die Fazua-Modelle hätten meinen Kriterien schon gut entsprochen, aber die mangelnde Zuverlässigkeit hat mich abgeschreckt.
Der Bosch SX wurde als hörbar und klappernd beschrieben und Bedarf an hoher Trittfrequenz. Also auch nix für mich.
Dann habe ich den TQ HPR50 getestet. Mit dem bin ich gar nicht warm geworden, weil ich mich nicht wirklich "unterstützt" gefühlt habe. Zum Mitfahren bei den motorlosen wäre das sicherlich gegangen. Für den Plan längere An-/Rückfahrten für neue Touren, sah ich ein Problem.
Also ging der Blick zum Orbea Rise. Gut einstellbarer Motor von sanft bis stark, gute Kritiken, nicht so schwer, aber Klappern. Wollte ich nicht.
Nun bin ich beim Bosch CX Gen5 gelandet. Doch kein LA, doch kein +/- 20Kg Bike.
(Amflow wollte ich nicht).
Mein Moustache Game 150 habe ich jetzt seit 2 Wochen. Es wiegt mit Schläuchen und Pedalen 23,4 kg. Geht gerade noch. Bei der Kellertreppe merkt man es, beim Fahren nicht (oder noch nicht?).
Die ersten 500 km habe ich jetzt hinter mir und habe dabei fleißig an den Einstellmöglichkeiten für den Motor rumgespielt.
Eco ist auf 60 Nm reduziert, ebenso die Unterstützung und Dynamik.
Damit kann ich prima neben den motorlosen Kumpels mitradeln, hänge sie nicht ab, schnaufe trotzdem kräftig, aber mit genug Luft, um Mitschwatzen zu können.
Die anderen Fahrmodi habe ich, bis auf den Turbo, auch reduziert.
In Eco fühlt sich das Ganze an, wie Biken mit einem etwas leichteren Gang. Also sehr natürlich und nahezu geräuschlos. In eMTB spürt man bergauf etwas Schub, auf flachen Trails ist die Unterstützung da, aber nicht wahrnehmbar.
Der Turbo ist kein "richtiges" Radfahren mehr bei mir. Für kurze Stiche und "Notsituationen" aber optimal.
Für mich war die Entscheidung für den FP aus aktueller Sicht das Richtige.
Ich kann mit den Kumpels zusammen fahren, ohne sie zu stressen.
Ich kann schnelle Runden mit mehreren Aufstiegen fahren und lange Touren in neue Regionen.
Von den 500Km bisher habe ich zu 230 km Eco genutzt, 120 Km eMTB, 120 Km ohne Motor, und 20 Km Turbo, Rest Tour+.
Dabei habe ich, bei einem Systemgewicht von 120 Kg, bei ca. 1100/1200 Hm und 40 - 85 Km, je nach Tour mit/ohne RE (= 600/850 Wh) noch nie mehr als 50% Akku verbraten. Da steckt also noch Potenzial drin.
Wenn es nun ein solches E-Bike mit 17/18 Kg gibt, wäre das für mich das Optimum.
Durch die gute Einstellbarkeit/Reduzierbarkeit der Fahrmodi brauche ich kein LA. Für "unerwarteten Bedarf" steht dann immer FP zur Verfügung.