Specialized Turbo Levo 2019 kann man nicht mehr anschalten

Habe jetzt wohl das gleiche Problem. Wollte heute dritte Ausfahrt machen, Bike geht nicht mehr an. An der TCU ging der blaue Balken hoch, dann wieder runter, danach leuchten ein blauer und ein roter Querbalken gleichzeitig. Danach noch mal die zwei runden Segmente der Modus Anzeige, dann wieder eine rote, dann geht alles aus.
TCU ausgebaut. Gummiport geöffnet. Geschüttelt, feinste Wasserspritzer kamen raus. Kleine Knopfzellenbatterie entfernt und mit handwarmer Luft trocken gefönt. Gleiches Problem wie zuvor. Jetzt das ganze Bike ins warme Wohnzimmer gestellt, in der Hoffnung, dass es, wenn alles getrocknet ist, dann doch wieder funktioniert weil vielleicht nicht nur die Bedieneinheit vom Oberrohr Feuchtigkeit gesammelt hat.
Ersten beiden Ausfahrten waren auch schlammig. Beim Reinigen ebenfalls nur mit sanfter Regenbrause einmal oben kurz rüber getröpfelt, also kein starker Wasserstrahl, kein Hochdruckreiniger. Rest mit Tuch und weicher Bürste gereinigt. Die Hauptkontakte am Akku waren danach definitiv noch trocken. Akku zeigt auch normale Ladefunktion an.
Wenn die Elektronik so wenig geschützt ist, dass das Rad nicht mal einen Regenschauer aushält, dann ist das wirklich enttäuschend.
Hatte jemand auch schon mal dieses blinkende Verhalten an der TCU beim Anschalten oder ging es bei den anderen mit Feuchtigkeitsproblemen einfach insgesamt gar nicht mehr an?
Ging es bei den anderen danach wieder an?
Wenn es diesen ersten Feuchtigkeitsschaden überlebt, werde ich auf jeden Fall zumindest die Oberrohrbedieneinheit besser abdichten. Allzu viel weiches Gummi, welches sich formschlüssig aufs Oberrohr pressen könnte ist da leider wirklich nicht.
@Peedoo Mich würde auch interessieren, welches Dichtband Du verwendet hast und wo Du den Akku im Unterrohr genau abdichtest.
P.S. falls noch mal jemand die kleine Batterie in der Hand hatte: da diese etwas frickelig raus zu holen ist, habe ich die eher vorsichtig rausgeschüttelt. Die Plus Seite, aufgedruckt auf der planen Seite der Batterie kommt doch nach "unten", oder? (Richtung Fußboden, wenn die TCU Einheit im Rahmen wäre?)
 
lässt sich nach der ersten (!) - zugegebenermaßen besonders schlammigen und nassen - Ausfahrt
Leute, die Dinger werden für teueres Geld als e-MTB = Mountain Bike verkauft,
da ist Schlamm, Nässe, Regenfahrt, Feuchtigkeit in der Luft, Schnee ganz normal.
Kommt bloß nicht auf die Idee, so ein Defekt als normal anzusehen!

Es ist erschreckend immer wieder zu lesen, wie mangelhaft die Teile (herstellerübergreifend) geschützt sind.
Ich habe mit Bosch auch mehrfach diesen Theater durchgemacht, sowohl Motor wie auch Fernbedienung und Tacho gingen mehrfach kaputt - Tacho sogar rein durch Druckausgleich beim Berg hoch und wieder abfahren.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wie sich herausstellte, hatte sich meine TCU wirklich durch den Feuchtigkeitseintritt verabschiedet und regenerierte sich auch nicht mehr nach langem Austrocknen im Wohnzimmer. Durch den tollen Service meines Händlers habe ich schnell einen Ersatz bekommen und jetzt läuft das Bike wieder. Die neue TCU habe ich jetzt mit Panzerklebeband zusätzlich abgedichtet, an der Unterseite im Unterrohr, so dass dort eigentlich nun kein Wasser mehr eindringen können sollte.
Etwas unschön mit dieser im Werkszustand unzureichenden Abdichtung...
Aber nebenbei bemerkt:
....das Specialized Kenevo ist absolut genial und macht richtig Spaß. Es klappert nichts, es ist extrem ruhig. Der Motor ist auf Asphalt kaum lauter als das Summen der Reifen. Selbst der Kettenschutz reduziert im Downhill das Schlagen der Kette hoch effektiv. Zum Vergleich bin ich mal ein Cube Hybrid 140 gefahren mit Bosch Gen4. Der war definitiv mehr zu hören (aber auch noch gut).
Die Geometrie fühlt sich richtig super an. Ich habe trotz meiner 1,90m die Größe S4 genommen und war lange am Zweifeln, ob ich nicht doch der Standardempfehlung von Specialized zum S5 hätte folgen sollen. Da ich das Bike aber auch für normale Waldtrails nutze und es mir eher auf Wendigkeit ankam, als auf absolute Laufruhe, scheint dies auch ganz gut zu passen.
Interessant ist, dass eigentlich fast alle 180mm Ebikes, die gerade auf dem Markt sind im Grunde selbst bei den XL Rahmen noch deckungsgleich sind mit dem Reach des S4.
Verglichen bei:
Reach Kenevo S4 495mm
Santa Cruz Bullit XL 495mm, Scott eRide 920 507mm, Kellys Theos f70 max. in L verfügbar 482mm, Ducati TK01 - RR XL 491mm, Whyte E-180 RS XL 505mm (Vorbau aber nur 35mm statt 45mm beim Kenevo), Corratec E-Power iLink 180 475mm, Husquarna Hard Cross XL 495mm, Nox Enduro 7.1 487mm, StevensE-Inception ED 8.7 Gr. 22 490mm
Lediglich beim Santa Cruz Bullit gab es mit XXL und 515mm etwas vergleichbares zum S5 (allerdings gibt Santa Cruz dies für Fahrer von 192-201cm an).
Ob ich mit dem S5 besser oder schlechter oder genauso gut zurecht gekommen wäre, kann ich nicht beurteilen, da ich es mangels Verfügbarkeit nicht testen konnte und rein von den Geometriedaten ausgegangen war (immer im Vergleich zu meinem Downhill Bike Alutech Sennes 3.0 Track Ready, welches ich auch nur in Größe L ausgewählt habe).
 
Hi Kenovo Time, da ich ein ähnliches Problem mit Wassereintritt in die TCU habe, beschreibe doch noch einmal Deinen Dichtmassnahme mit dem Panzerklebeband näher. Wo genau im Unterrohr platzierst Du das Band? Vielen Dank im Voraus.
 
Sorry, das war etwas falsch formuliert und gemeint war das Oberrohr.
Ich habe den Korpus der TCU Einheit an der Unterseite mit Panzerklebeband umklebt. Bin dann von unten bis ganz unter die Kante der TCU gegangen, die auf dem Oberrohr aufliegt. Und in einem Stück über die Gummiabdichtung von USB/Batterie. Durch die Breite des Panzerklebebands geht es dann auch über die Fuge, an der der untere Kunststoffteil der TCU mit den kleinen Plastikwiederhaken eingeklippst ist. Also in gewisser Hinsicht einmal in U-Form um die Front der Unterseite der TCU. Und an den Ecken habe ich dann gefaltet, damit es wieder eng anliegt. Später könnte ich noch mal ein Foto machen.
Erst hatte ich noch versucht, das Panzerklebeband bis nach hinten zu den Kabeln zu kriegen, aber das ließ sich nicht gut machen, u.a. wegen der Metall Klemmspange, die die TCU auf der anderer Seite der Schraube im Oberrohr fixiert.
Außerdem habe ich gedacht, wenn die quasi nach schräg oben stehende Seite dicht ist, dann sollte das Wasser was ins Oberrohr eindringt eigentlich über die Oberfläche des Panzerklebebands nach hinten ablaufen. Und falls es überhaupt nach hinten auch dicht zu kriegen wäre, hatte ich trotzdem bedenken wegen Kondenswasser durch Luftfeuchte und Temperaturunterschieden. So wäre für feuchtere Luft zumindest nach hinten noch eine Dampf offene Minifuge, dort wo die Kabel nach hinten austreten.
(Ich hatte auch versucht mit einem Verhüterlie die ganze Einheit zu umhüllen und dann quasi nur ein Loch für die Schraube durchzupieken und die Öffnung dann mit einem Gummiband um die Kabel zu fixieren, dass ließ sich aber irgendwie doch nicht gut umsetzen).
Sollte ich das Rad dann mal mit der Regenbrause abspülen müssen, würde ich diesen Bereich aussparen oder noch mal ein Panzerklebeband kurzfristig für die Reinigung oben drüber zu kleben (über die komplette TCU).
Die Auflagefläche der TCU (bzw. die untere Kante an der TCU) habe ich dann noch mit Vaseline vollgeschmiert, damit zwischen TCU und Oberrohr nicht so leicht was durch kann. Da würde bestimmt auch ein dünnes Dichtgummi in Frage kommen, hatte aber gerade nichts passendes da und Baumärkte haben ja noch zu. Ideal wäre wahrscheinlich ein Rechteck, welches genau die Aussparung des Oberrohrs hätte, so dass die aufliegende Kante der TCU dieses leicht komprimiert.
Problem ist, wirklich dicht wird man es im Oberrohr schon deswegen nicht kriegen, weil ja kurz davor auch die Züge ins Rohr eintreten. Deswegen habe ich es jetzt auch nicht versucht 100 prozentig dicht zu bekommen, weil dort immer ein potentieller Eintrittsweg bleibt, sondern statt dessen nur eine Art wasserabführende Ebene zu schaffen.

Falls jemand noch andere Ideen hat, wie dies gelöst werden kann, gerne noch mal Infos.
Diese konstruktive Schwachstelle ist m. Meinung nach etwas schwierig zu umgehen.

Zusätzlich habe ich über die untere Motorabdeckung über das Wasser Ablauf Loch (am tiefsten Punkt) eine kleine Hutze mit Panzerklebeband geklebt mit Öffnung zur Seite, weil ich fürchte das auch hier die Spritzrichtung des Vorderreifens dieses Loch sonst direkt befeuert.
(man sieht ja auf dem Video, dass doch viel Dreck in die Motorabdeckung kommen kann).

An der Kettenstrebe (nicht an den Sitzstreben) habe ich jetzt ein klassiches Mudguard angebracht, um auch da die Stelle im Bereich der hinteren Motorabdeckung (wo diese auch nicht ganz dicht ist) noch etwas zu schützen.
Man muss das dann nur im Bereich der Kette etwa einschneiden, weil die Mudguards sonst dort zu breit sind und für die Symmetrie dann auch die andere Seite.
Dafür gäbe es auch was Professionelles:
https://www.sicomtbproducts.com/product/levo-mudguard-v2/Ist aber ausverkauft.

Fotos kann ich später noch mal nachreichen, geht gleich auf Tour...
 
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung - das mit dem Foto wäre schon cool weil anscheinend gibt es für das Problem viele hier im Forum - Gestern obwohl das TCU mit Klebeband abgedeckt ging nach dem sauber machen erst mal nichts mehr - heute Vormittag alles wieder schick aber das ist ja auch nicht im Sinne des Erfinders
 
So hier mal meine Maßnahmen.
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Im Prinzip ist die ganze Unterseite der TCU abgeklebt. Zusätzlich die untere Kante ordentlich mit Vaseline vollgeschmiert und dann eingesetzt. Heute war es allerdings auch trocken (von oben), von unten flog der Matsch.
Vor dem Saubermachen, habe ich über die komplette TCU einen Streifen Panzerklebeband gemacht, also einfach oben drüber aufs Oberrohr. Wenn ich höre, dass trotz Klebeband Prrave dennoch Probleme bekommen hat, dann würde ich bei der nächsten Regenfahrt zusatzlich noch einen breiten Tesafilm Streifen komplett oben drüber kleben, der über die Oberfläche der TCU hinaus steht und dann auf dem Oberrohr abdichtet. Dann wäre nur noch das, was durch die Kabelführung eintreten kann.
@Prrave Hast Du beim Reinigen Wasser drüber gespült? Oder gar einen harten Wasserstrahl/Hochdruckreiniger? Oder nur feucht drüber gewischt?
Beim Reinigen habe ich auch die Fernbedienung am Lenker sicherheitshalber auch noch abgeklebt, falls die auch noch undicht sein sollte.
Den Motor kann man leider nicht schützen.
Ich habe lediglich den Bereich des Connectors zusätzlich abgeklebt (siehe Foto oben), weil sich auf der tiefen Griffmulde bei den ersten beiden Fahrten so viel Schlamm angesammelt hatte, dass ich befürchtet hatte, dass irgendwann das Wasser von diesem Schlamm in den Rosenberger Stecker eindringen könnte.
Die Hutze sitzt wie beschrieben 'unter' dem Abflussloch der Motorverkleidung. Das würde ich auf keinen Fall ganz zu machen, sonst säuft der vielleicht richtig ab.
Auf dem Video sieht man die Steckverbindungen der zuführenden Kabel. Die haben zwar Dichtringe, aber hier könnte etwas Vaseline zusätzlich vielleicht auch helfen. Weil diese Stecker definitiv auch in einem Bereich sind, wo das Wasser beim Fahren unweigerlich rein kommen wird....
 
Das Klebeband über dem unteren Motor-Akku Verbinder Stecker hat auf jeden Fall was gebracht, dass werde ich jetzt immer machen, da drunter ist es schön trocken geblieben. Und man muss den Stecker nicht von Dreck befreien.
 
An den Sitzstreben werde ich demnächst noch einen zweiten Mudguard machen, dann greift der obere quasi in den anderen (so wie bei dem System von SicoMTBProducts - siehe Link weiter oben), nur etwas günstiger :) und man muss nicht die Kettenstrebe demontieren, um den dazwischen zu bekommen.
 
@subdiver
Ja, da hast Du absolut recht. Aber das Rad macht einfach so viel Spaß, dass ich keine Lust habe, wegen solcher Elektro Probleme wieder einen Ausfall zu provozieren. Ich weiß auch nicht, wie es bei anderen Ebikes ist. Sind die wirklich dicht? Matschbeschuss, Wasser und Elektrik ist halt keine gute Kombination.
 
Ich habe speziell seit der letzten 3 Komplettwäschen , wobei ich das Wasser mit dem Gartenschlauch eher drüberregnen lasse Probleme - das Levo sprang immer erst am nächsten Tag wieder an - zwischenzeitlich habe ich 1 neue TCU bekommen - Problem besteht weiterhin - jetzt bleibt eigentlich nur neues Motorkabel - die 1 1/2 Jahre davor gab es keine solchen Aussetzer
 
Darf ich fragen welche Teile Du alle abklebst bzw. Klebeband Du nutzt evtl. mit Bestell Link Vielen Dank im Voraus
Sorry für die lange Abstinenz. Der Abstieg über den Lenker hat mich doch längere Zeit außer Gefecht gesetzt. Ich habe die LCU mit einem Dichtband, welches die Flaschner zur Schalldämmung verwenden, abgedichtet. Siehe Bild. Ich habe die Form der LCU auf den Dichtgummi übertragen und dann die umlaufende Dichtung mit einem Skalpell ausgeschnitten. Die LCU von unten abgeklebt und mit Vaseline dick eingeschmiert. Anschließend die LCU so auf das Oberrohr angezogen das die Dichtung leicht aus gequetscht wird. Dann ist die die Dichtung noch ca. 1,5 mm hoch. Das sollte ausreichen zum dichten. Am Motor habe ich das Loch an der Powerkabelöffnung ebenfalls mit Vasline zu gepresst. Den Dichtring am Akkustecker halte ich seither auch immer gut gefettet.
 

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