Bremsscheiben Design vs. Funktion

Noch ein kurzer Nachtrag, ich habe heute noch einmal die Trickstuff Standard vorne eingebaut und nach 900hm am Stück waren die akustisch 3x am Limit....das war mit den roten Hope (Galfer) nicht so....haben aber noch gut gebremst, aber sehr laut und rau, haben sich dann aber wieder beruhigt. Und die Scheiben haben immer noch keine Verfährbung...also die Scheibe scheint wirklich top zu sein 👍
Gruß Holger
 
Brauche Euren Rat - ich 99kg plus Ausrüstung bin bisher Shimano Bremsen gefahren zuletzt XTR 4-Kolben mit XTR ICE Techscheiben und den Sinter Belägen (war meine bisher stärkste/beste Bremse) - seit dem Jahr fahre ich an meinem Gen3 Levo die Sram Code RSC nach anfänglichem Fremdeln und Umrüstung auf die Sram HS2 (220/200) und Galfer bzw. Trickstuff Power Belägen war ich eigentlich zufrieden. Akuell: vorne Galfer grün, hinten rot
Bis heute: bin heute den ultimativen für mich Bremsenbelastungstest gefahren - Steinplatte (Waidring) die Höhenstrasse hat 15-21% - beim 1100tm Runterfahren hat die Vorderbremse versagt - erst Quietschen, dann Rubbeln dann Rattern - musste ein paar mal halten - ich hatte den Eindruck der Bremsbelag schmilzt regelrecht.
In 3 Wochen fahre ich Alpencross, was tun? Bei den Bremsscheiben möchte ich nicht mehr experimentieren. Welche Bremsbeläge empfiehlt Ihr für vorne? Galfer violett, rot oder schwarz oder doch Trickstuff Power - mir geht es um Standfestigkeit nicht nur Bremspower - Danke schon mal
 
Noch einmal zur Beschreibung des Strecke. Das ist keine Trailabfahrt. War kürzlich in Leogang und Kirchberg und bin ein paar Klassiker Trails runter. Da gab es keine Probleme. Die Höhenstrasse geht am Schluss asphaltiert steil ab und ich bin in Sekunden bei meiner Wohlfühl Max Geschwindigkeit von 50-60 Sachen. D.h. permanentes Intervallbremsen und vor den Spitzkehren starkes Herunterbremsen. Sind ca. 4km und 600 Tiefenmeter, vorher 500 normale Tiefenmeter vom Gipfel.
hatte komischerweise bei den Grünen Galfer Pro nicht den überragenden Eindruck. Sollen ja Biss ohne Ende haben, da fand ich die Trickstuff Power bissiger. Die hinteren roten Advanced Galfer hatten zwar ein bisschen gequietscht, haben aber bis zum Schluss solide gebremst. An die violette ebike Galfer hatte ich auch schon gedacht.
 
hatte komischerweise bei den Grünen Galfer Pro nicht den überragenden Eindruck. Sollen ja Biss ohne Ende haben
...jepp, haben sie. Auch wenn sie hier und da mal nicht so schön klingen. Bei mir jedenfalls.

beim 1100tm Runterfahren hat die Vorderbremse versagt - erst Quietschen, dann Rubbeln dann Rattern - musste ein paar mal halten - ich hatte den Eindruck der Bremsbelag schmilzt regelrecht.
Na ja, der Physik sind eben irgendwann einmal auch Grenzen gesetzt. Da hilft nur eines: zwischendurch mal Pause machen, Bremse abkühlen lassen, und dann weiter fahren.
 
Bin die Strecke schon mehrfach mit meiner Kombi Shimano 4-Kolben/ICE Tech und Sinter Belägen gefahren - das ging - war nur über das Limit meiner RSC Code/Sram Scheiben/Galfer Beläge Kombi überrascht
 
Bin die Strecke schon mehrfach mit meiner Kombi Shimano 4-Kolben/ICE Tech und Sinter Belägen gefahren - das ging - war nur über das Limit meiner RSC Code/Sram Scheiben/Galfer Beläge Kombi überrascht
die IceTech kühlt sehr gut durch den Alukern (hatte ich lange beim Bike meiner Frau drinnen) , die HS2 hat jetzt nicht wirklich viel Kühloberfläche (nur einige Schlitze) und von der Kühlmasse ist auch viel Luft nach oben
sie dürfte aber besser als die Centerline sein (diese hab ich relativ schnell raus geschmissen)

den grünen Galfer Belag kenne ich jetzt nicht, Galfer rot, violett und schwarz und auch der TS Power sind eigentlich schon sehr temperaturbeständig (der TS Power schmilzt aber auch eher schnell weg)

entscheidend ist hier aber die Bremsscheibenleistung, es nützt der beste Belag nichts wenn die Scheibe zu wenig Masse oder zu wenig Kühloberfläche hat, ist beides reichlich vorhanden, kann die Scheibe das Temperaturniveau auch bei langen steilen Abfahrten im unkritischen Bereich halten, die Abgabeleistung haltet sich dann mit der Wärmezunahme in einem Bereich unterhalb von 200°C die Waage (und das hält auch ein normaler Resinbelag aus) fehlt es an Masse oder Kühloberfläche, dann kommt man halt bei extremeren Strecken ans Limit für viele Beläge

ich hab gerade gestern wieder eine Versuchstestfahrt von der Hinterhornstrecke mit permanenten Schleifbremsen gemacht (mit BS Punch und Galfer schwarz) , kein Quietschen, keine Überhitzung an der Scheibe (keine Färbung) die Bremssättel waren danach eher wärmer als üblich (aber auch noch ok) ich hatte nur das Gefühl dass ich bei permanenter Schleifbremsung etwas mehr Kraft einsetzen muß (vermutlich wegen mehr Hitze an der Belagreibfläche und wegen geringerer Scherwirkung wenn der Belag nicht mehr abhebt und wieder auf setzt)

ich pers. bevorzuge die schwarzen Galfer, allerdings kombiniert mit einer extrem gut kühlenden Scheibe (BrakeStuff Punch 2,3mm) Kühlpausen gibt es bei mir nicht mehr, und ich fahre extrem viel Bergtouren im Bereich 1000-1800Hm

Lg Tirolbiker63
 
Mal eine Frage in die Runde. Fährt hier jemand die Kombination MT7, Brakestuff e-Stop 2,3 mm und Galfer schwarz und hat die schleiffrei eingestellt bekommen?
 
Also komme ich in meiner Gewichtsklasse nicht um die Brakestuff Punch herum - für Sram Code nehme ich die 220er Scheiben in 2,15mm Dicke
Warum nicht dicker? 2,3mm ist überhaupt kein Problem mit der Code.

Vielleicht brauchst du gar nicht das Punch Profil als mit die teuerste Scheibe. Ein offeneres Profil wäre besser selbstreinigend. Kommt drauf an was du fährst.
 
Also komme ich in meiner Gewichtsklasse nicht um die Brakestuff Punch herum - für Sram Code nehme ich die 220er Scheiben in 2,15mm Dicke
es gibt einige gute Scheiben welche mit viel Masse (um 2,3mm) aber mit etwas weniger Kühloberfläche bei den meisten Strecken sehr gut funktionieren, bekommt man viel Masse wegen zu kleinem Bremssattel nicht hinein dann wäre eine 2,15mm Punch optimal weil sie für ihre vorhandene Masse maximale Oberflächenkühlleistung hat

kann man sich auch dickere Scheiben erlauben (z.B. mein Shimano Bremssattel verträgt problemlos 2,4mm) dann ist eine etwas geringere Oberflächenkühlleistung egal (z.B. eine BS XT oder BS E-Bike funktioniert dann auch sehr gut)

wenn es wirklich um maximale Standfestigkeit bei langen steilen Abfahrten mit ev. erhöhten Gesamtgewicht geht, dann gibt es meiner Meinung nach nichts besseres als eine möglichst dicke Punch (außer ev. eine Hope Anlage mit innen belüfteten Scheiben) die Punch hat einfach die optimalste Verteilung der Kühllöcher mit optimalen Lochdurchmesser (optimales Verhältnis Oberflächenerhöhung gegenüber Masseverlust)

nach Infos im Forum und einigen Versuchen muß ich auch sagen dass es auch mit den dicken 2,3mm Scheiben bei Sram Bremssattel klappt (getestet bei meiner alten Guide re) , die Kolben müßen aber komplett auf Anschlag zurück (Flüssigkeit anpassen) und die Kolben sollte man vorher gut mobilisieren dann rutschen sie leichter ganz zurück

daher würde ich es auch mit einer 2,3mm dicken Scheibe versuchen, man hat einfach mehr Kühlmasse mehr Seitenstabilität und eine längere Laufzeit, notfalls gibt es immer Optionen (Farbe an Belagträgerplatte abziehen, oder notfalls die Belagseite etwas abziehen) und nach 1-2 grösseren Touren ist ohnehin der normale Abstand zu Scheibe hergestellt da sich der Belag ja abnutzt, weiteres ist beim nächsten Belagtausch die Scheibe auch wieder etwas dünner

Lg Tirolbiker63

Guide re mit Punch 2,3mm , neuen Belägen (um 4mm) und zusätzlich bei gelegten 0,3mm Blechen, die Kolben sind auf Anschlag zurück gestellt!
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Mal eine Frage in die Runde. Fährt hier jemand die Kombination MT7, Brakestuff e-Stop 2,3 mm und Galfer schwarz und hat die schleiffrei eingestellt bekommen?
vom Platz her gesehen geht es schleiffrei mit einer 2,3mm Scheibe bei einer MT5 (der Sattel ist baugleich)

es ist eher eine Grundsatzfrage ob man eine MT7 schleiffrei eingestellt bekommt da der Kolbenrückzug angeblich noch geringer ist als bei der MT5 (ich hatte aber noch keine MT7)

Lg Tirolbiker63
 
Hab grad erst wieder MT7 mit neuer MDR-P (1,95mm) und Galfer Schwarz (4,05mm) montiert.
Wenn man sich an die Reihenfolge wie oben beschrieben hält und nach dem Ausrichten des Bremssattels ein Blech nimmt dann ist die ruckzuck schleiffrei eingestellt.

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eine kurze Zwischenbilanz
meine hintere BS Punch 2,3mm hat jetzt fast eine Bikesaison überstanden (eingebaut am 27.7.22) und die 5000Km Marke erreicht, der Reibring hat an der dünnsten Stelle um 1,97mm, damit ist die Hälfte der möglichen Abnutzung erreicht, optisch kennt man ihr die extreme Belastung der Bergtouren immer noch nicht an (fahre um 170.000Hm im Jahr) die Bremsperformance ist immer noch sehr gut (fahre mit Galfer Standard)

kein Seitenschlag, kein Quietschen und auch sonst noch sehr leise

es ist noch nicht abzusehen wie lange die BS Punch diese Bremsperformance noch halten kann bis es zu Überhitzungsproblemen kommt

die nächste Scheibe werde ich in 2,4mm nehmen und auch ev. mit zus. verstärkten Stegen gegen die Schwingungen meiner Reifen (falls mir BrakeStuff eine solche Punch in 2,4mm fertigen kann)


Lg Tirolbiker63

meine hintere BrakeStuff Punch 2,3mm nach 5000Km und ca. 170.000Hm (fast 1 Jahr Bergtoureneinsatz)
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Nachtrag : Nachdem zu schnellen Verkauf der Punch, weil ich sie einfach nicht eingestellt bekam und sie sich nicht mit den TS Power verträgt, habe ich die BS XT Design in 2.15 bestellt und eingebaut. Ganz schleiffrei geht es nicht da ich nicht genug Platz zum einstellen des Bremssattels habe, aber es gibt kein hochfrequentes Quietschen mehr beim strampeln.
Die BS XT habe ich gewählt da diese sich hoffentlich mit den TS Power verträgt im Gegensatz zur Punch. Habe aber die Galfa grün drin gelassen.

Das hochfrequente Quitschen beim treten mit Belastung kommt mit unter von den Galfa her. Da hier Metall auf Metall im Belag aufeinander schleift. Schwierig zu erklären. Die TS Power sind ja rein organisch wodurch dies nicht auftritt.

Bremspower ist teuflisch stark.

👍 für die vielen Tips
 
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