Das Rad ansich war eigentlicher immer ein Gebrauchsgegenstand. Wenn sich Jemand vor noch 30-40 Jahren ein Rad gekauft hat, war das ein Gebrauchsgegenstand. Das war 20 Jahre im Alltag in Gebrauch, erste Kette die wahrscheinlich nie Öl sah, erstes Ritzelpacket. Der Rest hielt sowieso. Aber mit diesem sehr Nachhaltigen (das Wort gab es damals nicht, war aber so) Kaufverhalten krebsten die Bikhersteller aber nur so rum. So konnte es nicht weitergehen.
War das so, ...ich meine nein.
MTB, Rennräder, BMX usw. waren in deinem Sinne nie Gebrauchsgegenstand.
Hier im Bergischen gab es so gut wie keine Radfahrer die mit einem Fahrrad ins Büro, zum Einkaufen oder zur Post fuhren.
Wer Rad fuhr war entweder Kind oder hielt sich für einen Sportler. Im Norden sah es etwas anders aus, weil ländlich und flach.
Hier ein Foto -34 Jahre alt- vom ersten MTB meines Vaters.
In Holland, wo das Fahrrad tatsächlich ein Alltagsgegenstand/Verkehrsmittel war und ist, gibt es eine kontinuierliche Entwicklung der Alltagsfahrräder.
Und da sehen diese Alltagsräder mit Motor heute so oder ähnlich aus und kosten um die 2000€ rum.
Diese Art Räder könnten heute auch im Bergischen eingesetzt werden, weil der Motor das befahren der Steigungen für jeden möglich macht. Man sieht hier Radfahrer aber höchst selten, weil die Mentalität nicht vorhanden ist und weil die Infrastruktur schlicht fehlt.
Was man sieht, sind Freizeitfahrer im Wald, an den Seen und Talsperren. Und, ...diese fahren bei schönem Wetter mit vollgefederten eMTBs spazieren.
Es sind also die Nachfrager die das Rad und die Produkte drumherum zum Kult/Luxusgegenstand erheben ...damit Industrie und Handel beflügeln, die Kühe zu melken solange sie Milch geben.
Und hier im Forum las ich öfter "haben ist besser als brauchen", also eine Mentalität die von Industrie und Handel sehr, sehr gerne unterstützt wird.