MTB-Einsteiger Kaufberatung

Schnecke

Bekanntes Mitglied
Hi. Ich bin am Überlegen, mir mein erstes E-MTB zuzulegen und wollte mich mal genauer informieren, was da überhaupt in Frage käme.

Ich wohne im Frankenwald und habe hier massenhaft Natur und Wald, war aber bisher fast ausschließlich auf Asphalt unterwegs. Mir wird es nur langsam langweilig, immer wieder die gleichen, ausgelutschten Strecken zu fahren. Dazu bräuchte ich aber einerseits ein Rad, das es mir ermöglicht, nicht nur die Täler entlang, sondern auch mal quer über einen Berg zu fahren, und andererseits sollten sich auch Wald- und Feldwege fahren lassen. Das würde mir fast endlos neue Möglichkeiten offenlegen. Ich tendiere daher zu einem E-MTB. Evtl gleich ein Fully.

Ich habe mich schon etwas in das Thema eingelesen, was die Motoren und deren Eigenheiten angeht. Wichtig wäre mir, das man über 25 nicht auch noch gegen den Eigenwiderstand des Motors antreten muss, wenn man sich schon so ein schweres Rad anschafft. Ich habe hier als geeignete Motoren bisher den Brose S Mag und den kommenden Bosch CX 2020 gefunden.
Was die ganzen Federgabeltypen, Federwege usw angeht, habe ich keinerlei Ahnung. Ich hatte sowas nie, da ich wie gesagt immer auf Straßen und Radwegen unterwegs war. Keine Ahnung, worauf man hier achten muss. Ich werd heut und morgen nicht über irgendwelche Gräben schanzen oder sonstige extreme Fahrmanöver machen, ich suche nur etwas für schlechte Wege, wo ich aktuell schieben müsste.

Preislich würde ich mal so ca 4000€ einplanen, etwas Luft ist aber noch, wenn es ein wirklich absolut überzeugendes Angebot gäbe.

Was Modelle mit dem Brose S Mag angeht, habe ich neben Specialized überwiegend Angebote von Bulls gefunden. Jetzt bin ich mir da etwas unsicher, denn mit Bulls verbinde ich spontan eher Baumarkträder. Habe nun aber im einen oder anderen Bericht gelesen, dass die E-Bikes scheinbar doch recht vernünftig wären. Hätte jedenfalls den Vorteil, dass da vieles davon beim Händler vor Ort verfügbar wäre. Möchte in dem Preisbereich nicht unbedingt ungesehen im Netz bestellen.

Was würdet ihr vom Bulls E-Stream Evo TR 3 halten? Oder als Hardtail das E-Stream EVO 3 29? Die Optik ist mir nicht ganz unwichtig, die beiden würden mir jedenfalls schonmal zusagen, da hier der Akku nicht wie ein Geschwür am Rahmen hängt.
 

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Re: MTB-Einsteiger Kaufberatung
Bulls sind alles andere als Baumarkt Räder.
Was Bulls als einer der wenigen hat ist: Im Unterrohr haben 2 Akkus Platz !!!
Fährt man nur mit einen, ist der leere Platz als kleiner Kofferraum für
Div. Teile nutzbar.
Welches Modell das ist müsste ich googeln.

Ein Rad kauft man nicht ungesehen und ungefahren im Netz.
Ich kaufe stets beim Händler an der Ecke.
In der Regel bekommt man dort auch zwischen 5 und 10%
Und wenn man wegen einem Problem mal vorbei kommt werden
kleinere Problem gleich vor Ort behoben.
 
Meinst du wirklich im Unterrohr oder auf dem Unterrohr? Habe schon gesehen, dass einige Modelle dort eine Schiene für einen Zusatzakku haben, auf der aber auch z.B. eine Trinkflasche montiert werden kann.

Was würdest du von dem verlinkten E-Stream Evo TR3 halten, passt da das Preis/Leistungsverhältnis?
 
Ist das Bulls ecore evo 2. Das hat die Möglichkeit 2 x 375 Watt in das Unterrohr einzubauen.

Sind halt sehr schwer die Bulls Räder mit den 2 Akkus.

Das hat dann den Shimano Motor. Der hat auch keinen Tretwiederstand.
 
Also wenn du vor Ort einen vertrauenswürdigen Händler für Bulls hast, dann ist das TR3 auf alle Fälle für deine Bedürfnisse Ideal. Mit dem Motor und Akku sind richtig weite Touren drin und es geht auch hoch hinauf. Da du eher auf Wegen bleiben willst reichen die 120mm Federweg locker, zumal auch die Plus Bereifung mit wenig Luftdruck gefahren ordentlich die Schotterpisten glättet. Auch an der 10Gang Schaltung gibts nichts auszusetzen, denn Wege haben selten mehr als 15% Steigung und da geht der Motor kraftvoll auch mit nur einem 42er Ritzel hinauf.
Kauf aber wirklich nur beim Händler deines Vertrauens, denn Bulls, BMZ und Brose hassen Endkunden und werden dir bei evtl. auftretenden Problemen keinerlei Hilfe gewähren.
Und noch eine kleine Warnung zum Akku. Da steht zwar 750Wh drauf, aktuell liefert er aber nur max. 650Wh. Ob dies überhaupt mal behoben wird steht in den Sternen.
Nichts desto trotz, in Verbindung mit dem sMag macht der Akku eine gute Figur und du wirst für den Preis kaum ein Rad finden mit welchem weitere Touren möglich sind.
 
Für 4000 Euro kaufst Du meiner Meinung nach keine Gurke.
Ich fahre jetzt mein 3. E MTB, und habe mittlerweile 2 Punkte entdeckt,
auf die ich , sollte ich mir das 4. E MTB kaufen, achten werde.

1. Bei Bike 1, waren die Bremsen zu schwach, Zwar für 200 - 300 Höhenmeter
ausreichend, aber bei langen steilen Abfahrten hoffnungslos überfordert. (Magura MT 2)
Also rüstete ich für viel Geld auf die Shimano XT IceTech um.
Der Unterschied war wie Tag und Nacht.

2. Die Schaltung
Ich bin Jahrzehnte Shimano gefahren.
Als ich mein jetziges Bike kaufte, hatte es eine SRAM Schaltung, (Mein erstes Bike mit SRAM)
Aber nach nicht mal 500 km bekam ich Schaltprobleme, und ging zum Händler mit der Bitte
auf Garantie die Schaltung auf Shimano umzurüsten.
Ging nicht, weil es kein Garantiefall wäre.
Also alle neu eingestellt, und 2-3 Wochen gefahren.
Erneut Schaltprobleme mit den Schaltzug, der aus der Führung gesprungen war und nun
einen Knick hatte.
Darauf hin hatte ich die Faxen dick und lies auf eigene kosten eine komplette Shimano XT
ran bauen.
Seither 7000 km gefahren, und die Schaltung flutscht wie am ersten Tag.

Deshalb achte ich bei Bremsen und Schaltung auf Komponenten von denen ich weis, dass
sie zuverlässig und Standhaft sind.
Ich wiege 90 Kilo, und fahre doch paar mal im Jahr Abfahrten von bis zu 800 Höhenmeter.
Rechne ich Bike und Gepäck plus Körpergewicht kommen fast 120 Kilo auf die Waage.

Was Gabel und Dämpfer betrifft, ist mir egal, ob Suntour, RockShox oder Fox.
Ich denke einen Unterschied würden bei einer Blind Fahrt eh keiner merken.

Anders bei der Bereifung.
30 mm Felgen und 2.6 oder 2.8 haben gegenüber einer Maulweite von 24 mm und 2.35
Reifen deutliche Vorteile.

Merke ich immer, wenn ich mit dem Bike meiner Frau schwierige Abfahrten mache, die sie
sich nicht zutraut.
Ich fahre normale Bereifung, ihr Bike hat Plus. (2.8)

Ich habe mich für Bosch CX entschieden, weil ich zur Navigation früher das Smartphone
nutzte. (Komoot) .
Der Vorteil : USB Schnittstelle und dadurch Stromversorgung vom Akku.
Jetzt habe ich das Nyon.
Zudem fährt meine Frau auch Bosch, folglich bietet sich deshalb an, das gleiche System zu
fahren. (Ladegeräte, 3 Akkus, )
 
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten, ihr habt mich dazu bewogen, spontan beim Händler vorbeizuschauen und einfach ein paar Probefahrten zu machen. Das Evo TR3 hat mir dabei am besten gefallen, sowohl vom Motor als auch von der Optik. Und bevor ich noch ewig hin- und herüberlege, bis der Sommer vorbei ist, habe ich auf mein Bauchgefühl gehört, mein altes MTB in Zahlung gegeben und das TR3 gleich mitgenommen ?
 
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