"Unterstützung" und "Erreichen" sind nun mal ganz unterschiedliche Dinge.
Es hindert Dich niemand daran mit einem Pedelec 30kmh oder schneller zu fahren.
Das geht sogar relativ einfach, ohne Motorunterstützung versteht sich.
Genau DAS ist ja das Problem an der Sache! Mal ehrlich: Tempo 30 in der Stadt ist durchaus sinnvoll, ausgenommen noch ein paar Ein- und Ausfall- bzw. Durchgangsstraßen. Verkehrspolitisch ist es ja auch gewollt und absehbar, dass ein Großteil der Städte in Zukunft weniger und langsameren Autoverkehr haben.
Wenn ich das aber umsetzen will, brauche ich eine gewisse "Gleichberechtigung" der motorisierten Verkehrsteilnehmer im Rahmen des Erlaubten. Wenn schon überall Tempo 30 gilt, sollte dort auch der Radfahrer mit Unterstützung bis 30 unterwegs sein dürfen. Ein gewisser Teil der Denke ist es doch, dass ich mit dem Auto ja schneller bin (auch wenn ich eigentlich länger brauche wegen Stau, Umwegen etc.) als der Radfahrer. Das hindert sicherlich Einige, auf das (e)Rad umzusteigen, da sie es als "minderwertig" betrachten. Es fährt ja nicht mal so schnell wie man darf... (Und überanstrengen will man sich ja auch nicht...)
Bezüglich der StVO ist es übrigens ein riesiger Vorteil, dass es "nur" eine Verordnung ist. Diese kann sehr leicht angepasst werden, wenn der politische Wille dazu da ist.
Sollte also eine künftige Regierung der Meinung sein, es ist sinnvoll, die 30 als die "Standardgeschwindigkeit" innerorts einzuführen und die Rahmenbedingungen für "Stadtgefährte" anzugleichen, würde dies in meinen Augen sowohl die Pedelecs und Radfahrer als gleichberechtigte VT stärken und auch einen wesentlichen "Grund" für Tuning wegfallen lassen. Wenn ich, wie auch das Auto, meine 30 fahren kann, ohne über Gebühr ins Schwitzen zu kommen, wird es auch als Pendlerfahrzeug für die interessant, die die maximal zulässige Geschwindigkeit ohne Anstrengung fahren wollen.
Einzig für den Wetterschutz braucht es noch Innovationen, aber da gibt es ja auch schon interessante Ansätze...