Warum sieht man auf Trails so wenig Rotwild und Bulls?

Mantranaut

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Wir sind meistens auf anspruchsvollen alpinen Trails und in den typischen Trailregionen wie Finale, Sölden, Reschen, Lenzerheide, Serfaus, Flims, Wallis, Davos usw. unterwegs, sowie in diversen Bikeparks. Wir fahren blaue bis schwarze Trails, hauptsächlich S2-S3 und gleichermaßen geshapete und Naturtrails.

Meine Freundin hat ein Bulls Sonic Evo EN SL 2. Das ist ein ziemlich leistungsstarkes und extrem leichtes Full Power Enduro (22kg mit MM/BB mit schweren Karkassen, EP801 und herausnehmbarer 750er Akku). Es macht seit 2 Jahren alles problemlos mit und ist ein verspieltes und wendiges Bike. Es ist eher "sportlich" und etwas anspruchsvoller zu fahren, als beispielsweise mein Santa Heckler. Insgesamt ein tolles Gerät:

Bildschirmfoto 2025-09-17 um 21.22.37.png




https://www.bulls.de/ch-de/produkt/...57e5268&FARB=FARB_00000372&RHOE=RHOE_00000600

Sie ist nun immer etwas verwundert und traurig, das echt NIEMAND irgendwo Bulls fährt. Die (teilweise aus der selben Konstrukteursfeder stammenden) Rotwild sieht man fast ebensowenig.

Wenn man hier im Forum oder auf Facebook liest, dann werden die Marken auch entweder ignoriert, oder eher abfällig ("Billigmarke Bulls" / "Zahnarztmarke Rotwild") kommentiert. Mir kommt dieses Bashing aber irgendwie eher vorurteilhaft vor. Haben es diese Marken einfach irgendwie nicht geschafft, bei "ernsthaften" Trail/Enduro Bikern einen Namen zu machen? Warum? Oder gibt es wirklich belegbare Gründe? In Sachen Gewicht, Geometrie, Motorisierung, Ausstattung, Verarbeitungsqualität und Preis stehen sie aus meiner Sicht objektiv nicht schlecht da; sowohl Bulls wie auch Rotwild.

Ein Verwandter, bisher eingefleischter Biobiker und keine Ahnung von eBikes hat sich gerade ein Rotwild R.X735 angeschaut, findet es cool und fragt, ob das was taugt. Da kam die grundsätzliche Frage bei mir mal wieder hoch, ob es objektive Gründe gegen diese Marken gibt.
 
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Rothwild kommt bekanntlich aus Hessen. Ich lebe in Hessen und kenne nen Haufen Leute, die Rothwild fuhren, als man noch gar nicht an eMTBs dachte. Mittlerweile fährt die Dinger kaum noch jemand. Egal ob e oder Bio.

Gründe sind schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Dinger sind einfach viel zu teuer. Miserabler Service und hochnäsige Attitüde. Dabei können die Bikes auch nicht mehr oder weniger als der Wettbewerb.
 
Ich bin kein Zahnarzt aber trotzdem super happy mit meinem G,
Bin immer mal wieder in Fiss/Serfaus-Trails u Bikepark, dort sieht man durchaus das eine oder andere Rotwild.
Alle möglichen Varianten.
Ja, es hat anfangs mal hier mal da ein Defekt gehabt, wurde alles per Garantie gefixt.
Das Bike macht richtig Laune im Downhill, werde es so schnell nicht hergeben.
Auch das RE 735 fährt sich toll.
1000018854.jpg
 
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hmm würde sagen, beide marken sind eher uncool
Das ist ja wohl eher persönliche Geschmacksache, also Deine Meinung.
Meine persönliche Meinung sieht anders aus.
Ich habe schon andere hochpreisige E-Mtb´s gefahren, aber das Rotwild fuhr sich besser (RE 735 Ultra) , daher besitze ich 2.

An das G 375 bin ich günstig rangekommen, als "Neuware"
- sicherlich ist hier die Zielgruppe relativ klein.
Mein absolutes Lieblingsbike
 
Rotwild hat sich über die Jahre ein bisschen den Ruf mit mangelnder Qualität versaut. Das fing schon bei den Alu-Bio-Bikes an. Dazu waren sie viele Jahre im Preis sehr hoch angesiedelt. Mittlerweile sind die Preise eher normal.

Bulls ist halt eine Großhandelsmarke ohne "Coolness Faktor" und bedient, wie Cube den Massenmarkt. Dazu sind viele einfachere Räder auch echt häßlich und nur mäßig verarbeitet. Was übersehen wird, ist, daß Bulls immer wieder auch richtig performante Räder, neben ihrem low Budget Sortiment, bauen läßt.

Mir fallen da z.B. die aktuellen EN-R Modelle oder auch das alte SL mit kompletter Intend Ausstattung ein.
Diese gehen aber in der gesamten Marken Wahrnehmung unter.
 
Das ist ja wohl eher persönliche Geschmacksache, also Deine Meinung.
Meine persönliche Meinung sieht anders aus.
naja.. unsere persönliche Meinung mag für uns wichtig sein (und ich find dein Rad von oben sieht ziemlich gut aus z.b.) aber was cool ist, das bestimmen coole Menschen u die sind meist jung und schön und talentierte Sportler und haben viele Follower auf Insta.
 
das bestimmen coole Menschen u die sind meist jund und schön und talentierte Sportler und haben viele Follower auf Insta.
Wenn ich den Namen AMFLOW höre denke ich nicht automatisch an coole Leute/Influencer. Es muss noch einen anderen Grund geben 🤔

Rotwild wird mit seinem neuen DJI Bike sicherlich einige Käufer finden, auch wenn das Hinterteil nicht jedem gefallen dürfte. Bäääh! 😸

Bulls mit seinen integrierten Gadgets ist nicht jedermanns Sache und wirkt tatsächlich uncool.
Ich will es RAW, ohne Schnickschnack!

p.s.: die Rotwild Gründer gehe schwer auf 60 zu und sind so gar nicht cool im Gegensatz zu den sympatischen Jungs von Forbidden.
 
naja, dann dürfte man ja auch kaum SC, Pivot, Yeti... sehen, ist aber nicht so ;)
Ich persönlich habe überhaupt noch nie ein Pivot oder gar Yeti E-MTB irgendwo abseits einer Fahrradmesse gesehen. Ok, ich kenne jemanden, der ein Pivot besitzt. Rotwilds begegne ich dagegen nicht gar so selten.
Ich denke auch, dass die Qualitätsprobleme aus früheren Jahren da immer noch sehr präsent sind.
Bei mir persönlich sind und bleiben die derart präsent, dass ich nie wieder etwas dieses Herstellers ins Haus holen werde.
 
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Bei mir persönlich sind und bleiben die derart präsent, dass ich nie wieder etwas dieses Herstellers ins Haus holen werde.
Also an meinem G375 war anfangs die E Thirteen Sattelstütze, die nicht mehr ausfahren wollte, das waren 3 Versuche von meinem Händler, bis ich dann eine überarbeitete Version bekommen habe und seither bestens funktioniert.
Und es hat sich mal auf dem Trail immer wieder mal abgeschalten, Laut Fehlercode Sensorfehler- wurde schnell von meinem Händler behoben.
Mein 735 Ultra hat seit 2 Jahren KEINE Defekte.
Ich finde das jetzt in meinem Fall nicht so tragisch und hoffe natürlich, daß das so bleibt.
Muss aber auch sagen, ich hatte vorher ein hochwertiges KTM, das hat gar keine Probleme gehabt- hatte es aber auch nach 2 Jahren gegen Rotwild eingetauscht.
 
Ich vermute mal, der Markt besteht käuferseitig ja zum größten Teil aus Hobbybikern, die zwar verschiedene Bikemarken kennen und auch nach dem Premiumsegment schielen, wahrscheinlich aber mit ihren teuren Schätzchen (sofern sie sich die überhaupt leisten können) nur zur Eisdiele rollen und nie einen Bikepark besuchen oder einen Trail mit Gestrüpp glattkämmen.
Die wenigsten davon kennen relative Exoten wie Kellys oder Flyer, dafür aber umso besser Marken mit Premium- bzw. Billig-Image, letztere will irgendwie ohnehin niemand.

Und aus den 2000ern, wo man überwiegend auf Bikemagazine angewiesen war, kennt man eben noch die Hochglanzwerbung von Rotwild und bei Bulls hat man ein Trekkingbike bei ZEG für die Kids im Kopf.

Die paar engagierten Biker, welche hier zb auch im Forum aktiv sind, Bikeurlaube und Parkbesuche organisieren etc. kennen das Angebot an Bikemarken besser und entscheiden sich dann wohl eher für Marken wie SC, Speci etc, also welche mit besserer Performance, Stabilität, besserem P/L Verhältnis, besserem Service, besserer Teileversorgung usw. als für Marken im oberen oder unteren Spektrum, wie Rotwild und Bulls es nun mal sind.

Aus denselben Gründen wird man wahrscheinlich ebenso selten Marken wie Conway oder M1 begegnen und ein paar eigene Marken sind über den Zuständen auch kaputtgegangen, wie Steppenwolf, Univega oder Felt, die tlw. nur als Zombiemarke mit den Namensrechten wiederbelebt und verwurstet werden.
 
Bulls mit seinen integrierten Gadgets ist nicht jedermanns Sache und wirkt tatsächlich uncool.
Ich will es RAW, ohne Schnickschnack!
Bulls:
Genau deswegen finde ich die herrausstechendsten Modelle von Bulls, wie das
Sonic AM/EN EVO SL oder
Vuca EVO so gelungen.
Die Bikes sind super durchdacht und man braucht sich damit vor der Konkurrenz nicht verstecken.

Das man die Marke dennoch weniger auf den Trails sieht liegt am Image und der wenig differenzzierten Betrachtung der Unterschiedlichen Modelle.

Es wurde schon vieles richtig beschrieben. Bulls ganz allgemein ist ähnlich wie Cube im günstigen Mainstream zu Haus, was die aktiven Trailfahrer und jene "die vermeintlich was auf sich halten" eher weniger anspricht.
Und werden dann die wenigen, aber dafür um so besseren Goldstücke der Marke gern übersehen.

Rotwild:
früher viel zu teuer, heute wahrscheinlich eine Marke die nicht mehr Hip genug ist. Die meisten Rotwild fahrer die ich kenne sind weit über 50 und fahren es halt, weil sie mit der Marke zusammen alt geworden sind. Ist auch nicht schlimm. Sie haben immer wieder mal gute Ideen und Detaillösungen oder gute Gesamtpakete.

Wenn ich mir neben meinem ultraleichten TQ Scott Lumen ein Full Power mit mehr Federweg zulegen würde, wäre es das Bulls Vuca Evo. Das Ding mit Riemen, Pinion + 1055wh Akku und Anhängerzulassung ist so unique und vielseitig und damit Konkurrenzlos und ich mag Räder mit Wiedererkennungswert bzw. Alleinstellungsmerkmalen.

Was ich damit sagen will, wenn man sich auskennt und weiß was "gscheit ist" braucht sich mit dem Markenschriftzug auf keinen Fall grämen!
 
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