Über 10.000 km mit einem Antrieb - Das Ergebnis

Jorel

Bekanntes Mitglied
Heute mitten in der Tour mit meinem geschãtzten Bikebuddy @orangeknuckles beschloß ich das Experiment mit meinem Antrieb nach knapp über 10.000 km zu beenden.

Kurz vor der Tour reinigte ich noch einmal die Kassette, das Schaltwerk und die Kette.
Beim Öffnen der Kette fielen mir bereits zwei Rollen zu Boden, die eigentlich fest mit der Kette verbunden sein sollten.
Als ich die beiden Teile des Kettenschlosses reinigen wollte, hatte ich plötzlich einen der Bolzen in der Hand.
Also dann, neues Kettenschloss montiert, die Rollen wieder in Position gequetscht und der Antrieb strahlte mit mir um die Wette.

Während unserer heutigen Tour fiel der Antrieb durch schlechte Gangwechsel und das ein oder andere knackende Geräusch auf.
Ich teilte dem Herrn Orange meine Absicht mit, den Antrieb nun endlich wechseln zu wollen.

Fünf Kilometer vor dem geplanten Ende unserer Tour riss die Kette direkt am Ketten Schloss. Die Kettenglieder konnten mit dem neuen Schloss nichts anfangen und gaben auf.
Nachdem wir die Kette wieder repariert hatten, ging es über die letzten ordentlichen Trails zu unseren Autos.

Fazit:
Der Antrieb hat 4,5 Jahre und über 10.000 km gehalten.
Dabei war ich unzählige Male in Bikeparks, bin im Regen, Schnee, Matsch und trockenem Sand gefahren, habe einen Alpencross damit gemacht und mir das halbe Schaltwerk dabei abgerissen.
Ich hatte hunderte von Aufsetzern auf dem Kettenblatt, musste reichlich kleine Äste und sonstiges Gemüse aus Kette und Schaltwerk rausfischen, der Antrieb musste meine üblen Landungen nach diversen Sprüngen abfangen und einige Stürze aushalten.
Ich bin echt überrascht, das der Antrieb es soweit geschafft hat.
Nun geht er in die ewigen Jagdgründe der Sägezahn-Mohikaner ein und wird durch Neuteile ersetzt.
Mal sehen, wie lange die neuen Teile halten.

Hier zum Vergleich neu und alt.
Die Kette ist tot, die Rollen fallen einfach so heraus, viele Glieder haben massive Schlagspuren und einige sind leicht verbogen.
Das Kettenblatt vorne sieht sehr übel zugerichtet aus, die Kette hatte da drauf kaum noch Halt.
Die Kassette sieht dagegen noch erstaunlich gut aus.

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Zuletzt bearbeitet:
Das geht tatsächlich.
Pflegt und schmiert man das ganze zumindest immer gut, kann man Antriebe extrem lang fahren.
Klar sind Ketten nach spätestens 2500-3000 Kilometer durch, zumindest laut Messung.
Trotzdem kann man das noch gut weiter fahren.
Wahrscheinlichkeit eines Kettenrisses steigt natürlich mit der Zeit.

Meinen letzten Antrieb bin ich 4.500KM gefahren, auch mit einer Kette.
Der wäre auch noch länger gegangen, wollte dann aber doch wechseln.

Aktuelle Kette & Kassette hat 1.200KM, Kettenblatt 3.000KM.
Ist alles noch tippi toppi.
 
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Bist du eigentlich alles mit dem selben Schmiermittel gefahren oder hast du da lustig durchprobiert?

Wie sieht der Freilauf aus?
 
Zuletzt bearbeitet:
Bist du eigentlich alles mit dem selben Schmiermittel gefahren oder hast du da lustig durchprobiert?
Immer das gleiche Zeug draufgejaucht.
Liqui Moly Bike Kettenspray.
Kette und Antrieb öfter ordentlich gereinigt.

Wie sieht der Freilauf aus?
Dem geht's gut.

Wenn du die Kette früher gewechselt hättest, wären noch ein paar Kilometer drin gewesen 😂.
Das war ja nicht das Ziel 😉
 
Ich hab allerdings aufm Biobike (Scott Genius) 2 Ketten im Wechsel, gleiche Kettenblätter und Kassette (Shimano XT Kettenblätter, SLX Kassette, 2x11 Schaltung) inzwischen knapp 17000km drauf. Schaltet noch prima, ich fahr das jetzt solange bis irgendwas kaputt geht oder die Schaltvorgänge nicht mehr richtig gehen.

Tauscht Ihr die Schaltröllchen mit? Gibts die einzeln?
 
Experiment mit erwartbarem Ausgang. Wie schon weiter oben erwähnt ist das Durchtauschen von Ketten die beste und kostengünstigste Variante für über 15tkm Lebensdauer.
Nach mehreren 100 tkm auf dem Sattel im Ganzjahresbetrieb hat sich das als zuverlässig und erfolgreich herausgestellt.
Ein neues Kettenschloss in einen ausgenudelten Antrieb ist immer das Todesurteil für das Kettenschloss.
 
Experiment mit erwartbarem Ausgang. Wie schon weiter oben erwähnt ist das Durchtauschen von Ketten die beste und kostengünstigste Variante für über 15tkm Lebensdauer.
Nach mehreren 100 tkm auf dem Sattel im Ganzjahresbetrieb hat sich das als zuverlässig und erfolgreich herausgestellt.
Ein neues Kettenschloss in einen ausgenudelten Antrieb ist immer das Todesurteil für das Kettenschloss.

Kommt drauf an welchen Antrieb man fährt bzw. was der kostet.
Ich bin mittlerweile dazu übergegangen Ketten nicht mehr zu wechseln, sondern den Antrieb komplett tot zu fahren und dann alles zu wechseln. Ist für mich, Kassette 35€, Kette 20-25€, Kettenblatt 35€ die günstigste und "faulste" Variante.
 
Experiment mit erwartbarem Ausgang.
Ich hatte nicht erwartet, dass mein Antrieb 10.000 km durchhält.
Weder wurde er geschont, noch bin ich damit zur Eisdiele gefahren (ok, ein Mal, na gut).
Der Antrieb hatte richtig was zu tun.
Daher fand ich die Laufleistung sehr annehmbar.
Für mich war die lange Lebensdauer eine freudige Überraschung.
 
Ich finde die Laufleistung auch bemerkenswert, sehe darin für mich persönlich aber keine Option. Ich fahre mehrere Laufräder durcheinander auf mehreren Bikes. Ich ersetze die Ketten nach Rohloff Kettenlehre (ja, ich weiß, es wird immer wieder behauptet, das ginge mit 12x Ketten nicht, bei mir klappt es aber trotzdem) und kümmere mich danach weder um Kettenblatt noch Ritzelpaket. Läuft!
 
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