News: Das Exess HP-E180 geht mit amtlichen Zahlen an den Start

Hallo Denso,
Pedelec- konforme Antriebe dürfen unterhalb der progressiven 25Km/h Abregelung theoretisch so viel Leistung Abgeben wie sie wollen.
Aktuelle Antriebe entwickeln sinnvollerweise ca. 600-700 Watt.(anders wären 30-40 % Steigung mit 8 km/h und 100kg Systemgewicht auch nicht machbar...kann sich jeder selber ausrechnen) Die 250 Watt beziehen sich auf die sogenannte "Nennleistung" . Die Nennleistung ist der Betriebspunkt des E Motors bei dem er seinen höchsten Wirkungsgrad und seine niedrigste Wärmeentwicklung hat. Im Pedelec befindet sich der E Motor bei Nennleistung im thermische Gleichgewicht. (er überhitzt nicht egal wie lange man damit fährt)
Leistet der Motor mehr wie 250 Watt muss er sich laut Gesetzgebung zunehmend erwärmen und nach 30min abschalten. Die Bedingungen muss der Pedelec- Motor im Labor ohne Fahrtwindkühlung erfüllen.
Österreich bildet eine Ausnahme innerhalb der europäischen Union, hier ist die Maximalleistung des Pedelec tatsächlich auf maximale 600Watt begrenzt.
 

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Re: News: Das Exess HP-E180 geht mit amtlichen Zahlen an den Start
Hallo Lutz, danke für die super Erklärung! Eine ungefähre Ahnung was sich hinter dem Begriff Nennleistung oder Nenndauerleistung verbirgt hatte ich schon, aber so genau wusste ich nicht über die Details bescheid.
 
Hallo Lutz,

also 600 bis 700 W. Das heißt, dass man aber in AUT ab 600 W eben illegal unterwegs ist. Gibt es für AUT deswegen eine spezielle Software?
Was passiert, wenn ich ein eBike mal auf einen Rollenprüfstand stelle? ;)
 
Vermutlich....Aber die Form des Nachweises ist extrem schwierig , da die Leistung des Motors sich mit der Leistung am Pedal addiert. Eine korrekte die Pedalleistungsmessung die mit hoher Auflösung misst, ist schwierig. Übliche Wattmesssysteme sind viel zu ungenau. Außerdem reagiert die Motorsteuerungen auf Drehzahl und Drehmoment höchst unterschiedlich. Leistung ist ja ein Produkt aus Drehzahl und Winkelgeschwindigkeit. Ich selber habe Messungen mit dem Powertab Powermeter P1 gemacht. Es ist enorm schwierig eine Gesamtleistung von 1KW an einem Steilhang konstant über 30 Sekunden aufrecht zu halten. Die Auswertung ist ebenfalls eine Wissenschaft für sich: Will man die Leistung über 5 Sekunden 10 Sekund 30 Sekunden als Maßstab nehmen oder über mehrere Minuten?
Schlussendlich spielen die Leistungen oberhalb von 600Watt in der Praxis fast keine Rolle, da die Ströme gar nicht geliefert werden können. Bei 600 Watt zieht der Motor bereits 16,6 Ampere (bei 36 Volt). Mehr wie 18 Ampere liefert eine Akku mit der üblichen Zelltechnologie aber nicht. Ein Shimanoakku wird z. B auf meiner Teststrecke bereits so heiß das die Steuerung den Strom begrenzt und anschließend den Motor abschaltet.
Insofern machen größere/stärker Motoren bei Pedelecs in der Zukunft kaum Sinn, da schon jetzt bei volle Power Fahrweise der Saft in 45-50 Min zuende ist.
 
Ich sag' ja - ein weiter Graubereich.

Es sind ja generell spannende Zeiten. Alles mögliche elektrisch Angetriebene ist derzeit auf unseren Straßen anzutreffen. Scooter, Skateboards, Rollerblades... Das muss alles noch reguliert werden. ;)
 
Hallo Tyrolens,
Für gewerbliche Hersteller von Pedelecs gibt es keinen Graubereich, da ist alles sehr genau und gut geregelt.
https://www.pedelecforum.de/wiki/doku.php?id=rechtliches:start
Wir können sehr froh sein das es eine klar geregelte Nennleistungsanforderung und eine Abschaltgrenze gibt.
Die Hersteller können sich in Sachen Leistung und Wirkungsgrad austoben- im Sinne eines Wettbewerbes der dem Konsumenten zugute kommt.
Bisher kümmert es aber die EMTB Gemeinde nicht wie gut der Wirkungsgrad bei unterschiedlichen Leistungsanforderungen ist. Ob ein Motor 70% Wirkungsgrad oder 50% Wirkungsgrad hat, ist den meisten EMTB-Fahrern egal. Für sie zählt die gefühlte Spitzenleistung. Ob man mit der begrenzen Batteriekapazität 200 oder 300 Höhenmeter mit dem ein oder anderen Motor (unter Berücksichtigung der Batteriekapazität) weiterkommt wurde noch von keinem Medium hinreichend, praxisgerecht ermittelt. Hier ist ein unendlicher Graubereich der bewusst Grau gehalten wird, damit man schlechten Konstruktionen nicht auf die Schliche kommt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke ähnlich wie Du. Wer in den Bergen wohnt merkt sofort das die "Reichhöhe" das entscheidende Kriterium ist. In den Zeitschriften oder in den Pattformen wie hier liest man von den eklatanten Unterschieden diverser E- Antriebe nichts.
Das höchste der Gefühle sind irgendwelchen Kühlschrank- A+++ Benennungen die auf einem Rollenprüfstand bei niedriger Leistungsanforderung ermittelt worden sind .
Ein Rollenprüfstandtest oder eine Schleichfahrt mit gleichbleibend niedriger Pedalpower ist genauso unrealistisch wie ein Abgastest bei Autos nach Prüfnorm.
Bleibt der einfach durchzuführende Selbsttest!
Dieser Höhenmetertest/Wirkungsgrad- Test ist ganz einfach: Voll Power einen Steigung solange hochfahren bis die Batterie leer ist. Stecke messen, Höhenmeter messen, Zeit messen, Systemgewicht messen.
Das Voll Power- Fahren simuliert sozusagen den persönlichen maximalen Pedalier- Input (Arbeit /Leistung mal Zeit) der hinreichend genau gleich bleibt. (Man kann auch Leistungsmesspedale nehmen /diese sind aber ungenau bei wechselhafter Voll- Powerfahrt). Ohne Leistungsmesspedale errechnet man die eignen Pedalierarbeit in dem man sie aus dem Unterstützungsstufen - Faktor des Motors berechnet. 300% Unterstützungsfaktor z.B bedeutet: Bei verbrauchten 500 Wh (leere Batterie) hat man 500:3= 166,6 Wh selber geleistet. Gesamtleistung= 500Wh+166,6 Wh= 666,6Wh
Den Wirkungsgrad kann man dann ganz leicht anschließend ausrechen:
Wattstunden die man theoretisch im Idealfall (ohne Verluste) auf der Strecke verbrauchen müsste, geteilt durch den realen Verbrauch mal Hundert ist der Wirkungsgrad in Prozent- fertig!

Hier kann man ganz einfach die Theoretisch gebrauchte Arbeitsleistung /Wh) berechnen:
http://www.radhaus-freiburg.de/tech/leistung.htm
Um die Daten von Höhenmeter und Strecke zu bekommen ist dieses Adresse sehr praktikabel:
https://alpenkarte.eu
Für die Zeit muss am auf die Uhr schauen :)
 
Hallo, Lutz-Scheffer, danke für die Bemühungen mal ein bisschen Verständnis für diese Zusammenhänge beim Normal-User zu erzeugen. Wir haben ja nicht alle was technisches studiert - leider oder Gott sei dank- das sei mal dahin gestellt;).
Ich versteh allerdings nicht was bei der obenstehenden Rechnung mit "Wattstunden die man theoretisch...verbrauchen müsste" gemeint ist, woher will ich das für die jeweilige Strecke kennen?

Gruß!
 
Ich gebe aber offen zu, dass ich mich direkt nach dem lesen dabei ertappt habe, mir laut die Frage zu stellen:
"Wo soll man dieses Teil fahren?" Leute, ganz ehrlich, ich fand keine sinnvolle Antwort.

Fakt ist aber, hier wird gezeigt was möglich ist.

Wenn das Fahrgerät dereinst tatsächlich zur Verfügung steht, würde ich es gerne mit dem kommenden ST5 (850W / 48NM / 983Wh) vergleichen. Klar,der ST5 ist nur für die Strasse und die Zahlen sind auf dem Papier auch massiv schlechter. Aber einige km eine - natürlich abgesperrte und gesicherte - Passstrasse hoch, das würde mir schon passen. Grosszügig wie ich bin, würde ich dem Bafang-Piloten sogar das Mittreten erlauben (er könnete ja auch nur den Gasgriff nutzen)...
 
Die Frage ist ja erstmal, welcher Wirkungsgrad mich interessiert. Will ich den vom Motor unter dauernder Nennleistung (also theoretisch den Idealpunkt), den vom System Motor, Akku, oder vielleicht doch das komplette Rad?
Theoretisch müsste man den Akku vollständig entladen, die verbrauchte Energie für die vollständige Ladung messen, das Rad auf einen Prüfstand stellen, der die Pedalierbewegung praxisah und reproduzierbar simuliert und die erbrachte Leistung am Wellenausgang vom Motor messen bis der Akku wieder leer ist. Aus den Werten von Energieaufnahme beim Aufladen und Energieabgabe am Motor habe ich dann meinen Wirkungsgrad.

Im freien Feld spielen meiner Meinung nach zu viele Parameter mit in das Gesamtbild, als dass man hier fair vergleichen könnte.
Rad A hat einen Reifen mit extra geringem Rollwiderstand, Rad B wirb bei 10° weniger getestet, Rad C hat den Dämpfer falsch eingestellt und bei den anderen Tests ist es mal matschig mal trocken.
Dann Passt die Pedalierbewegung von Tester 1 besser zu Hinterbau A, bei Tester 2 ist es wieder anders, etc...
Das Tolle am MTB fahren ist ja gerade die Vielseitigkeit. Das macht es aber leider extrem schwer einen objektiven Test zu erstellen.
Fahrer 1 nutzt den Motor vor allem um einfache Wege rauf zu fahren und so mehr technische Abfahrten machen zu können, braucht also ein System, das bei konstanter Leistung im Sitzen effizient ist, Fahrer 2 hat Spaß möglichst technischen
Uphills und braucht ein System was immer wieder kurze Impulse bereitstellt und hier effizient ist.

Davon ab, denke ich dass es notwendig wäre, eine klare Leistungsgrenze für die maximale Leistung zu setzen, um den Bezug zum motorlosen Fahren zu bewahren und sich klar vom "fahren lassen" zu distanzieren. Ich denke eine Beschränkung im Bereich von 500-750Watt, wäre hier möglich.

@Lutz-Scheffer besteht denn in der Branche ein Interesse an einer Messung des Wirkungsgrades oder glaubst du, dass die meisten Firmen froh sind, keine Angaben machen zu müssen?

Und was das beworbene "Rad" betrifft, dann doch lieber die neue Freerider von KTM. Hat mit MTP ähnlich viel zu tun, auch wenn mir der Rahmen optisch gefällt.
 
Hallo fub,
Zu Deiner Frage: Ich gehe mal von der Unschuldsvermutung aus, sprich den meisten Bike-Herstellern ist es nicht bewusst das die Motorsysteme deutliche Wirkungsgrad-Unterschiede überhaupt haben. Zu Deinen restlichen Anmerkungen: Natürlich wäre es schön, wenn man diverse Arbeitspunkte abfahren könnte: Betriebspunkt des besten Wirkungsgrades, Betriebspunkt der maximalen Leistung und ein Mix aus beidem. Um einen Realitätsbezug zu bekommen ist es unumgänglich auch reale Bergaufstrecken zu fahren. Ich wähle Strecken aus, bei denen der Motor so richtig hart gefordert wird und wo man dauernd mit mit der höchsten Unterstützungstufe unterwegs ist. Nicht aus Faulheit sondern weil entweder die Steigung extrem ist oder der Trail immer wieder volle Leistung benötigt damit man Ihn überhaupt fahren kann. Die Bereifung/Luftdruck sollte bei allen Testbikes möglichst identisch sein und die Wetterbedingungen und Temperaturbedingungen auch- sonst misst man Käse.
Zu den Wetterbedingungen: Prinzipiell machen Testfahrten nur bei trockenen griffigen Untergründen Sinn. Bei feuchtem weichem Boden kann man keine sinnvolle Testfahrt unternehmen. Dito mit der Temperatur. Insbesondere im Sommer schalten ansonsten zu viele Motoren wegen Überhitzung ab. Ideal ist 15 bis 20° um faire Bedingungen zu schaffen. Federung und Geometrie spielen erstaunlicherweise eine sehr untergeordnete Rolle. Was einen enormen Einfluss hat ist eine passende /möglichst gleiche Übersetzung /Ritzel/ Kettenblatt). Bikes die an steilen Passagen notorisch untertourig gefahren werden müssen , weil sie ein zu großes Kettenblatt und zu keines hinteres Ritzel haben sind mehr Wasserkocher wie Motor. Vollkommen klar ist das man eine frisch geladene Batterie vollkommen leer fährt und keine (Kühl-) Pausen zwischendurch macht. Daheim kann man sehr einfach mit einem Strommesser die geladenen Wattstunden nachprüfen. Hier unterscheiden sich die Batterien aber erstaunlich wenig von den offiziellen Angaben. Im Idealfall müsste man alle Realdaten (Beschleunigungsvorgänge, Schaltvorgänge, Leistungsabgabe am Getriebeausgang, Dehmoment am Ritzel/Hinterrad, Pedal- Leistung, Drehzahlen) messen und aufzechen und auf einem Prüfstand Nachfahren. Solche Prüfstände gibt es aber (noch) nicht! Deshalb ist die reale Testfahrt immer noch ein erstaunlich gutes Mittel. Wie gesagt ich kann Dir mittlerweile fast metergenau genau sagen an welcher Kurve welcher Motor fertig ist- insofern scheinen die Testfahrten eine hohe Reproduzier-Genauigkeit zu besitzen. Man kann natürlich durch mutwilliges untertourig fahren und ständige Zwischenbeschleunigungen das Ergebnis verzerren. Hier gilt : man sollte versuchen so gleich- elegant,flüssig und schnell wie möglich mit allen Bikes die Teststrecke hoch zu fahren. Generell kann man sagen je einfacher die Teststrecke ist (gleichmäßig moderat ansteigender Forstweg z,B) desto geringer fallen die Wirkungsgradunterschiede aus. Erst bei anspruchsvollen harten Strecken werden die Unterschiede deutlich, und es trennt sich die Spreu vom Weizen :)
 
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interessant wie man(n) menschen beurteilen kann geht ja schnell heut zu tage (y) kennen wir uns ?.
Damit habe ich DICH nicht gemeint, ich meinte Leute die einen Dreck drauf geben was alles passieren kann wenn man mit einem S-Pedelec unerlaubt durch die Wälder brettert und ein Unglück passiert inklusive Folgeschäden für den geschädigten und dem Unfallverursacher selbst.
ich hab das vergnügen sämtliche e bzw pedelecs fahren zu können (dürfen,müssen) egal ob ich sie umbaue oder nicht hauptsache sie funktionieren und gebe mein kommentar dazu ab
Habe ma dran gedacht ein Fatty Hardtail mit dem BBS Motor zum Pedelec umzubauen, doch der in Frage kommende Motor mit 100mm Achsbreite hat mel eben 1000Watt Leistung, sprich ein S-Pedlec Motor, da man ja die Bafang Motoren Pushen kann sollte es ja umgekehrt auch gehen, oder?
Fröhliche Weihnachten
Taylor
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ja, aber was hat deine frage damit zu tun welches S-Pedelec dazu geeignet wäre? mit Brettern meinte ich Rücksichtsloses Fahren, (Brettern = Heizen, rasen, fahren wie ein irrer) zum Beispiel wenn der Täter schon von weiten eine Reiterin sieht und keine Anstalten trifft eine Katastrophe zu verhindern.
 
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