Light-EMTBs

orange69

Bekanntes Mitglied
Ich möchte diesen thread aus folgenden Gründen lancieren:

1.: Ich finde das Konzept sehr spannend.
2.: Die schon existenten threads hier z.B. zum Levo SL, Orbea Rise, Rotwild 375 etc. fasern immer mehr auf und es fällt einem schwer, die Uebersicht zu behalten.
3.: Es ist ein vielversprechendes neues Konzept und ich erwarte in naher Zukunft, dass noch deutlich mehr Hersteller auf den Zug aufspringen und neue Bikes präsentieren.

Konkret soll es um Light-EMTBs wie das
Levo SL
Orbea Rise
Rotwild 375
Trek E-Caliber
BH iLynx
andere Fazua-Bikes oder um vorhandene und noch unbekannte neue Bikes
gehen.

Was ist der Sinn und Einsatzzweck dieser Bikes?
Welche Vor-und Nachteile seht ihr?
Welche Einschränkungen aber auch neue Möglichkeiten tun sich auf?
Für wen oder für was ist so ein Bike passend?
Wie könnte das perfekte Light-EMTB aussehen?
Welche Antriebs-und Akkukonzepte sind am vielversprechendsten?
etc.

Ich selbst fahre seit einigen Wochen das Levo SL und meine Partnerin bekommt das gleiche.
Unsere Bio-Bikes sind wir daran, zu verkaufen.

Die Light-EMTBs sind eine relativ neue Entwicklung.
Sie versuchen, die Lücke zwischen Bio-Bike und klassischem EMTB zu schliessen.
Sie werden wohl ein Nischendasein im Gesamtmarkt fristen.
Sie bieten ein neues Fahrerlebnis und eröffnen neue Möglichkeiten des Bikens.

Vielleicht habt ihr Lust mitzudiskutieren.

LG Dieter
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Ich schildere hier mal, wie ich persönlich zum Light-EMTB kam:

Ich bike seit mehr als 30 Jahren und fahre daneben schon sehr lange Rennrad.
Komme eher aus der XC-,Touren-ecke und mag weniger gerne rein abfahrtsorientiertes Biken.
Lebe im Berner Oberland in der Schweiz in einem wahren MTB-Paradies. Habe landschaftlich extrem schöne aber auch seltenst flache und ziemlich anspruchsvolle Trails hier quasi ganzjährig vor der Haustüre.
Meine Touren sind inzwischen selten unter 1000Hm und mein persönliches Spinnennetz an ausgetüftelten Tourenvarianten wächst stetig.

Vor einigen Jahren bin ich dann über mein 45er Speci-Vado zum E-Bike gekommen und war sofort fasziniert.
Plötzlich ergaben sich ganz neue Möglichkeiten.
Habe festgestellt, dass meine klassischen Touren mit dem Bio-Bike und auch Rennrad sich irgendwo ständig wiederholten und ich hatte selten Lust, mal was völlig Neues auszuprobieren.
Der Kauf eines EMTBs war dann der unvermeidliche nächste Schritt und hat die Türe zu einem neuen Hobby bis heute weit aufgestossen.
Bin immer noch extrem fasziniert von den Möglichkeiten, die ich mit einem EMTB habe.
Immer neue Touren, keine Skrupel vor noch so steilen unbekannten Passagen, keine Hemmschwelle, mich auch an Tagen aufs Bike zu setzen, an denen man sich nicht topfit oder hochmotiviert fühlt etc.

Nach 3 Jahren klassischem EMTB habe ich festgestellt, dass ich nur noch selten Lust aufs Bio-Bike habe, gleichzeitig aber das Gefühl des Bio-Bikens doch nicht gänzlich aufgeben wollte.
Irgendwo ein Widerspruch.
Bin dann eher zufällig während eines Service-Termins beim Händler zu einer Probefahrt mit dem damals brandneuen Levo SL eingeladen worden.
Bumm, da war es passiert. Das missing-link war gefunden.
Ein Bike, dass sich fast so anfühlt wie ein Bio-Bike, einen zum ordentlich mittreten animiert und gleichzeitig genug Power hat, Passagen zu fahren, die ich mir mit dem BioBike nicht mehr antun wollte.
Zunächst war der Preis die Hemmschwelle und ich wollte auch nicht auf mein damaliges Scott mit E8000 verzichten.
Monate später dann die nächste Testfahrt über ein Wochenende mit dem SL.
Da war klar, früher oder später muss das sein.
Habe mir dann aber zunächst das Creo-SL geholt.
Nun war ich noch überzeugter vom Speci/Mahle Motor, dem Konzept Fix-Akku und Range-Extender sowie der Individualisierbarkeit mittels Mission control App.

Als dann mein Händler das 2020er Levo SL Expert Carbon mit über 20% Abschlag zum ehemaligen Neupreis angeboten hatte, war es vor einigen Wochen soweit.

Werde jetzt mein Bio-Race-Fully verkaufen. Tue dies schweren Herzens, möchte aber Platz im Bike-Keller und weiss genau, dass das Levo SL dessen Platz vollumfänglich einnehmen kann und wird.
Plane jetzt auch noch eine Abspeckkur an Kurbeln, Lenker und Schläuchen und hoffe, damit unter 17kg zu kommen.

Meine Partnerin ist das Levo SL auch gefahren und war sofort geflasht.
Der Händler hatte das identische Levo SL noch im Angebot.
Sie gibt ihr E8000-Hardtail dafür in Zahlung und auch ihr Bio-Race-Hardtail wird verkauft.
Dazu noch einen zweiten Range Extender, der übrigens auch an mein Creo-SL passt und mir mit diesem, wie auch mit dem Levo SL, fast epische Reichweiten beschert wenn ich mal alleine unterwegs bin.

So haben und werden wir unseren Bike-Park straffen und neu ausrichten.
Das Light-EMTB spielt dabei eine zentrale Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet:
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Natürlich gehören diese Bikes dazu.
Deinen Thread vom Nox habe ich verfolgt. Sehr geiles Individuelles Bike. 👍
Quantor irgendwo auch und vielleicht noch einige andere Exoten.
Der Trend kommt mM nach gerade erst richtig ins Rollen.
Fehlt bloss noch, dass Bosch oder Shimano einen kleinen Motor aus dem Hut zaubert, dann geht es richtig ab.
 
...
Fehlt bloss noch, dass Bosch oder Shimano einen kleinen Motor aus dem Hut zaubert, dann geht es richtig ab.
Das der Stein noch nicht so richtig rollt, sehe ich auch so und bin auch der Meinung das noch Bewegung in das Thema kommt.
Hab mal die Gewichte im Netz gesucht.
HerstellerFazuaShimano EP8Shimano EP8Bosch Gen4Bosch Gen4
Kapazität250 Wh504 Wh630 Wh500 Wh625 Wh
Akku Intube1,43,23,72,83,5
Motor1,92,62,62,92,9
BB1,3
Gesamt4,65,86,35,76,4

Da sind Shimano und Bosch nicht um Welten von Fazua weg und das bei min. doppelter Kapazität. Hätte ich nicht gedacht. Bei mir im Kopf war "Fazua ist leicht". Schleppt man jetzt einen zweiten Akku mit (ja, der ist meist im Rucksack und nicht am Bike), ist man sogar etwas schwerer.
Ob Rahmen durch das jeweilige Befestigungskonzept schwerer oder leichter ausfallen können, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
 
Falls die Akkus nicht viel leichter und damit die Reichweite nicht steigen sollte,
werden Light-eMTB vorrangig nur eine Nische bedienen.

Mein eZesty mit Fazua werde ich wahrscheinlich nur noch für meine Feierabendrunden einsetzen
und für die Gebirgstouren steige ich dann auf mein Genius mit Bosch.

Die 3 kg Mehrgewicht bei doppelter Reichweite und starkem Motor nehme ich locker in Kauf.
 
Ob Rahmen durch das jeweilige Befestigungskonzept schwerer oder leichter ausfallen können, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
Das ist nicht unerheblich.
Ein integrierter Akku und ein schmales und dennoch stabiles Unterrohr ist hier die leichteste Lösung.
Einige Hersteller verbauen das und sehen das auch als wichtigen Baustein ihres Leichtbaukonzepts.
Gewichtsersparnis gegenüber einem entnehmbaren Akku oder Fazuasystem ca. 500g bis zu 1 kg.
Alles hat dabei Vor-und Nachteile. Ein Fixakku per se muss nicht schlechter sein.
Ob man den Fazua wirklich entnehmen will und in der Praxis das dann als BioBike nutzt, muss jeder je nach einsatzzweck selbst wissen, meins wäre es eher nicht (bin aber z.B. kein Endurofahrer/ DHiller).
 
Falls die Akkus nicht viel leichter und damit die Reichweite nicht steigen sollte,
werden Light-eMTB vorrangig nur eine Nische bedienen.

Die 3 kg Mehrgewicht bei doppelter Reichweite und starkem Motor nehme ich locker in Kauf.
Auf leichtere Akkus hofft die ganze Welt. Wird es im Zuge der Entwicklung bei z.B. E-Autos irgendwann geben.
Profitieren werden davon natürlich alle E-Bike, nicht nur die Light-Fraktion.
Aber auch dann werden die Light-Bikes eine Nische bleiben, nur das Durchschnittsgewicht aller EMTBs wird markant fallen.
Light-Bike heisst für mich auch irgendwo bewusster Verzicht, und das fällt der Masse bekanntermassen schwer, nicht nur beim Bike.

Meine Differenz Scott-Levo SL ist aktuell 5.4kg gewogen, dabei will ich das Levo noch abspecken.
Und das merke ich schon sehr deutlich.
Fühlt sich in der Praxis fast als noch mehr an, da das SL das deutlich agilere Bike ist.
Den einen Range-Extender am SL spüre ich praktisch nicht, einen zweiten mit 1kg dann im Rucksack sollte auch erträglich sein.
Habe dann gesamt 640Wh, das reicht für ausgedehnete Touren.
 
Fehlt bloss noch, dass Bosch oder Shimano einen kleinen Motor aus dem Hut zaubert,
Kann ich mir nicht vorstellen. Die Motoren sind ja schon relativ klein, und es ist nur eine sehr kleine Anzahl Mountainbiker oder vielleicht noch Gravelbiker die einen kleineren Motor wollen. Bei City oder Tourenbikes wird ein kleiner Motor eher keine Rolle spielen.
 
Kann ich mir nicht vorstellen. Die Motoren sind ja schon relativ klein, und es ist nur eine sehr kleine Anzahl Mountainbiker oder vielleicht noch Gravelbiker die einen kleineren Motor wollen. Bei City oder Tourenbikes wird ein kleiner Motor eher keine Rolle spielen.
Ich mir schon.
Einen CX- light oder EP5 mit max 50Nm, 250 Watt, 48V k könnte ich mir gut vorstellen.
Das Light-EMTB sowie das E-Rennrad und E-Gravel-Konzept sind erst am Entstehen und bieten zusammen genommen Potential und einen Markt.
Warten wir es ab.
 
Das der Stein noch nicht so richtig rollt, sehe ich auch so und bin auch der Meinung das noch Bewegung in das Thema kommt.
Hab mal die Gewichte im Netz gesucht.
HerstellerFazuaShimano EP8Shimano EP8Bosch Gen4Bosch Gen4
Kapazität250 Wh504 Wh630 Wh500 Wh625 Wh
Akku Intube1,43,23,72,83,5
Motor1,92,62,62,92,9
BB1,3
Gesamt4,65,86,35,76,4

Da sind Shimano und Bosch nicht um Welten von Fazua weg und das bei min. doppelter Kapazität. Hätte ich nicht gedacht. Bei mir im Kopf war "Fazua ist leicht". Schleppt man jetzt einen zweiten Akku mit (ja, der ist meist im Rucksack und nicht am Bike), ist man sogar etwas schwerer.
Ob Rahmen durch das jeweilige Befestigungskonzept schwerer oder leichter ausfallen können, entzieht sich natürlich meiner Kenntnis.
Der größte Vorteil vom Fazua ist, dass man ihn entnehmen kann und somit 2 Räder in einem hat. Was ich am L-MTB gut finde, ich könnte ab und zu mit nur rund 3 Kilo mehr, durch den Motor etwas mehr durch die Tails ballern. Wenn ich vom 12 Kilo MTb auf ein 22-25Kilo MTB umsteige macht es mir einfach keinen Spaß, die Dinger sind mir dann einfach zu schwer. Reichweite ist mir egal für die Trails langen 1000hm locker, für "normale MTB Touren, AlpenX oder ähnliches soweiso nur mit dem MTB.
 
Zuletzt bearbeitet:
Noch ein paar Worte zu Fixakku vs. Wechselakku.
Den Gewichtsvorteil habe ich schon erwähnt.
Weitere Vorteile eines Fixakkus sind:
-der Akku kann nicht herunterfallen
-nicht verschmutzen
-die Kontakte klappern nicht und sind weniger störanfällig
-der Akku kann nicht so leicht geklaut werden,am Bike oder z.B. in der Hütte beim Laden

Ist der Fixakku irgendwann erschöpft, kostet ein Wechsel beim SL rund 800 CHF excl. überschaubarem Einbauaufwand.
Ein neuer Wechselakku z.B. beim Rotwild ist m.W. nicht wesentlich günstiger.

Nachteilig kann die eingeschränkte Lademöglichkeit zuhause und unterwegs sein.
Dazu haben wir uns auch Gedanken gemacht, da wir ua. gerne Bike-Packing machen und die Bikes an unserem VW California laden wollen.
An der Hütte kann man z.B. nur die Range Extender gleichzeitig mit Y-Kabel laden, ein Verlängerungskabel sollte unterwegs aufzutreiben sein und die Bikes in den Abstellplätzen von Pensionen oä. über Nacht zu Laden sein.
 
Der größte Vorteil vom Fazua ist, dass man ihn entnehmen kann und somit 2 Räder in einem hat. Was ich am L-MTB gut finde, ich könnte ab und zu mit nur rund 3 Kilo mehr, durch den Motor etwas mehr durch die Tails ballern. Wenn ich vom 12 Kilo MTb auf ein 22-25Kilo MTB umsteige macht es mir einfach keinen Spaß, die Dinger sind mir dann einfach zu schwer. Reichweite ist mir egal für die Trails langen 1000hm locker, für "normale MTB Touren, AlpenX oder ähnliches soweiso nur mit dem MTB.
Sehe ich auch so.
Wer die 2 in 1 Lösung für sich gut findet, hat mit Fazua das passende System.

Dennoch ist ein Fazua-Bike immer schwerer als ein vergleichbares reines BioBike wegen fixem Getriebe und dem voluminöseren Rahmen plus E-Anbauteilen.
Bleibt ein Kompromiss, aber kein schlechter.

Am Renner oder Gravel finde ich das Fazua noch passender.
Hier ist das Mehrgewicht ohne Akku/Motor noch besser zu verschmerzen und die allermeiste Zeit ist die Aerodynamik und nicht das Gewicht entscheidend. ausser natürlich bei reinen Bergetappen.
 
Ich bin noch nie ohne dem Fazua Drivepack (also Bio) gefahren.
Dafür habe ich mein echtes Bio-Bike.

Das Fazua Konzept setzt Grenzen, so dass es zukünftig schwer
gegen die großen Mitbewerber werden könnte,
Einen anderen Motor oder größeren Akku lässt sich eben hier mal nicht so einfach verbauen.
 
Sehe ich auch so.
Wer die 2 in 1 Lösung für sich gut findet, hat mit Fazua das passende System.

Dennoch ist ein Fazua-Bike immer schwerer als ein vergleichbares reines BioBike wegen fixem Getriebe und dem voluminöseren Rahmen plus E-Anbauteilen.
Bleibt ein Kompromiss, aber kein schlechter.

Am Renner oder Gravel finde ich das Fazua noch passender.
Hier ist das Mehrgewicht ohne Akku/Motor noch besser zu verschmerzen und die allermeiste Zeit ist die Aerodynamik und nicht das Gewicht entscheidend. ausser natürlich bei reinen Bergetappen.

Klar es wird immer etwas mehr wiegen, die Frage ist schlussendlich dann nur, ab wann ist es für einen i.o. , da hat wahrscheinlich jeder seine eigenen Vorstellungen. Ich träume jetzt einfach mal, Basis mein Canyon Neuron LTD mit 12,2 Kilo, -> 15 Kilo mit Motor + Akku und etwas unter 13 Kilo dann ohne, ich gebe den Herstellern jetzt mal bis 2030 Zeit ;-)
 
Wir haben heute unsere beiden Bio-Bikes verkauft.
Ein Simplon Cirex Racefully und ein Scott Scale Race-Hardtail.

Dafür 2 Speci Levo SL Expert Carbon 2020er.
Setzen jetzt voll auf minimal-assist-EMTB und im Bikekeller gibt es Platz.

Mein Bosch-Genius darf bleiben, wird jetzt aber wahrscheinlich etwas seltener genutzt.
 
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