Immer wieder spannend wie sich Unterhaltungen in Foren vom eigentlichen Thema entfernen können....
Ging es nicht ursprünglich darum ein möglichst leichtes eMTB für einen etwas schwereren Fahrer zu finden???
Lieber
@big_scoop
Ich kann dein Problem nachvollziehen, denn als ich vor 2 Jahren auf der Suche nach einem BioMTB war um mich von meinen 140+ Kilo runter zu strampeln, haben mich auch nicht viele ernst genommen. Auch einige sog. Fachhändler, die eigentlich durch kompetente Beratung und Unterstützung glänzen sollten meinten ich solle mit ein XXL CitiyBike kaufen anstatt MTB. Als "Fettsack" wird mal leider auch oft dann nicht Ernst genommen wenn man was gegen sein Ü-Gewicht tun will.
Aber das ist ein anderes Thema.
Nun, ich habe Gott sei Dank ein paar gute Freunde die mich an die Hand genommen haben. Und so bin ich zu meinem Scott Genius 720 Plus gekommen. Das Bike hat laut Scott auch nur ein zul. Gesamtgewicht von 120 Kilo und ich fahre es immer noch, ohne das etwas kaputt gegangen ist.
OK, ich springe keine hohen Drops, und fahre auch keine Halsbrecherischen Downhills. Aber das liegt nicht am Bike, sondern daran das ich es mir nicht zutraue und an meinem Leben hänge. Aber schöne Trails mit kleineren Sprüngen usw. kann ich gut bewältigen und bin damit sehr zufrieden.
OK, einen Nachteil hat das Gewicht dann auf dem MTB schon. Ich muss einige Lagerbuchsen, speziell an der Hinterbau Kinematik aufgrund höheren Verschleißes etwas früher tauschen als das bei den 70 Kilo Bubis der Fall ist. Aber damit kann ich leben.
Entscheidend ist ein gutes Fahrwerk. Ich stehe da auf mein Fox Fahrwerk bei dem ich die Dämpferhärte auch auf meine Gewicht gut einstellen kann.
Die Entscheidung auf 27,5+ mit Boost Naben ist auch eine Bewusste Gewichtsentscheidung, denn durch die breiteren Naben und kürzeren Speichen habe ich mehr Stabilität in Laufrad. Hier könnte man mit 2,5mm Speichen noch etwas verbessern, aber bei mir passt es auch mit den Serien Speichen ganz gut.
Die Umrüstung auf Tubeless 3 Zoll breite
Reifen hat sich auch positiv ausgewirkt. Die Traktion auf losem oder weichem Untergrund ist der Hammer und durch den vergleichsweise niedrigen Luftdruck entlaste ich mein Fahrwerk auch noch etwas. Ich kann meine breiten tubeless Schlappen trotz meines Gewichts mit 1,4-1,5 Bar gut fahren ohne Durchschlag zur Felge und ohne das die Karkasse mir in schnellen Kurven von der Felge springt.
Ich denke das sich meine MTB Erfahrungen auch auf das eMTB übertragen lassen. Mit Ausnahme der Laufräder. Da würde ich bei nem eMTB und Deinem Gewicht tatsächlich zu den 2,5mm Speichen und evtl. auch einer etwas breiteren Felge greifen. Die teilweise sehr schmalen
Felgen der Serienräder können selbst bei 27,5 Zoll etwas wackelig werden.
Ich hoffe ich konnte helfen.
Ach so, was ich noch schreiben wollte. Aus gut unterrichteten Kreisen weiß ich mittlerweile das die meisten Hersteller Ihre Bikes auf deutlich höhere Belastungen als das ausgewiesene Höchstgewicht auslegen und prüfen. In den meisten Fällen werden die Bikes auf mindestens das 1,5-fache des angegebenen zul. Gesamtgewichtes geprüft. Zumindest was den Rahmen und die Gabel angeht. bei meinem Bike mit 120kg würde das 1,5-fache also 180 Kilo bedeuten. Ob so eine Belastung dann Langfristig gut fürs Bike ist, bleibt natürlich fraglich. Aber bei mir wirkt sich der erhöhte Verschleiß aktuell nur auf einige Lagerbuchsen aus.
