Dampfbedingtes Fading

Pulsar07

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Fahre seit ca. 3 Monaten ein Turbo Levo mit einer SRAM Guide RE. Gestern habe ich nach einer kurzen heftigen Abfahrt (200 Höhenmeter, Fahrer ca. 85kg), kurz angehalten um auf meinen Kumpel zu warten. Dabei war schon die Hinterradbremse zu riechen. Als wir wieder losfahren wollten, stellte ich fest, dass ich der Hinterradbremshebel ohne jeglichen Kraftaufwand komplett durchziehen lies und die Bremskraft war absolut null. Nach ca. 2 Minuten war der Spuk vorbei und Bremse war wieder voll funktionsfähig.

Wer nichts mit "dampfbedingtens Fading" anfangen kann, sollte mal https://www.bike-magazin.de/service...n-fading-bei-mountainbike-bremsen/a23185.html lesen.

War (und bin es immer noch) vollkommen geschockt, dass nach einer solch kurzen Abfahrt ein Totalausfall der Bremse durch Aufkochen der Bremsflüssigkeit passieren kann.
Will jetzt nicht übertreiben, aber so ein Ausfall im falschen Moment und es geht um Leben und Tot.
Habe das Rad jetzt zum Händler gebracht und der will sich die Bremse anschauen und mir eine bessere DOT 5.1 Bremsflüssigkeit einfüllen.

Hat jemand schon ähnliches erlebt und kann mir seine Erfahrungen mitteilen? Ist es wirklich so, dass man mit so einem Verhalten rechnen muss?
Kann es nicht glauben.

Gruß Rainer
 
Hey, Rainer. Erstmal gut das du die 200Hm ohne HR-Bremse überstanden hast. Ich wäre wohl auch erst einmal geschockt.
Ob du mit so einem Verhalten rechnen musst kommt ja auch auf dein Bremsverhalten an. Ich weiß auch gar nicht wie du fährst.
Solltest du möglichst kraftvoll bremsen und dann wieder rollen lassen sollte es eigentlich keine Probleme geben. Leichter gesagt als getan je nach Untergrund, ich weiß.

Ich denke aber das du von Fahrtechnik schon Ahnung hast und würde eher darauf schließen das dass DOT Wasser gezogen hat. Dadurch neigt das System schneller zum fading.
 
Hi Rainer,

deine Erfahrung kann ich Bestätigen. Ich wiege zwar deutlich mehr als du, hatte aber Haargenau das selbe Erlebnis als ich im Sommer in den Alpen war. Bike vom Händler geholt, erste Tour gefahren und schwupps, Bremse am kochen. Fand ich auch sehr unerheiternd.
 
Fahre seit ca. 3 Monaten ein Turbo Levo mit einer SRAM Guide RE. Gestern habe ich nach einer kurzen heftigen Abfahrt (200 Höhenmeter, Fahrer ca. 85kg), kurz angehalten um auf meinen Kumpel zu warten. Dabei war schon die Hinterradbremse zu riechen. Als wir wieder losfahren wollten, stellte ich fest, dass ich der Hinterradbremshebel ohne jeglichen Kraftaufwand komplett durchziehen lies und die Bremskraft war absolut null. Nach ca. 2 Minuten war der Spuk vorbei und Bremse war wieder voll funktionsfähig.

Wer nichts mit "dampfbedingtens Fading" anfangen kann, sollte mal https://www.bike-magazin.de/service...n-fading-bei-mountainbike-bremsen/a23185.html lesen.

War (und bin es immer noch) vollkommen geschockt, dass nach einer solch kurzen Abfahrt ein Totalausfall der Bremse durch Aufkochen der Bremsflüssigkeit passieren kann.
Will jetzt nicht übertreiben, aber so ein Ausfall im falschen Moment und es geht um Leben und Tot.
Habe das Rad jetzt zum Händler gebracht und der will sich die Bremse anschauen und mir eine bessere DOT 5.1 Bremsflüssigkeit einfüllen.

Hat jemand schon ähnliches erlebt und kann mir seine Erfahrungen mitteilen? Ist es wirklich so, dass man mit so einem Verhalten rechnen muss?
Kann es nicht glauben.

Gruß Rainer
Ich bin mit der RE schon 1000hm am Stück bergab gefahren, hatte keine Probleme. Wenn es die Hinterradbremse war/ist, bist du wahrscheinlich der typische Hinterradbremser, da man hier deutlich mehr bremsen muss, könnte die schon mal in die Knie gehen, wobei bei 200hm ?? Ich würde mal an der Bremstechnik arbeiten und deutlich mehr mit der Vorderradbremse bremsen, optional kannst du wenn nicht schon vorhanden auf eine 200mm Scheibe wechslen.
 
Wenn es die Hinterradbremse war/ist, bist du wahrscheinlich der typische Hinterradbremser, da man hier deutlich mehr bremsen muss, könnte die schon mal in die Knie gehen, wobei bei 200hm ??
Gerade am Hinterrad darf das überhaupt nicht passieren! Da kann man normalerweise Bremsen wie und so lange man will, da ist im Gelände gar nicht genug Traktion aufzubauen um eine vernünftige Bremse derart zu überfordern. Ich würde die Bremse definitiv tauschen.
 
Gerade am Hinterrad darf das überhaupt nicht passieren!
Das war bisher auch meine Meinung.
Mein Kumpel, der hinter mir gefahren ist, hat mich auf komische metallische Geräusche aufmerksam gemacht, die ich allerdings nicht wahrgenommen habe. Könnte es sein, dass ich mir einen kleinen Stein "eingefangen" habe, der zu dem massiven Temperaturanstieg geführt hat ?
Ich halte das zwar für sehr unwahrscheinlich, da die Abfahrt auf der Schwäbischen Alb am Montag komplett mit Laub zu war und der Untergrund eher erdig ist. Deshalb ist auch die "Hinterrad"-Bremse stark zum Einsatz gekommen, da das Laub ist sehr tückisch ist und kaum Traktion bietet. Wenn da das Vorderrad weggeht, kommt es nicht mehr.
Allerdings war nach Komplettversagen der Bremse (war übrigens erst nach der Abfahrt im Stand, Bremse hat die Abfahrt perfekt gearbeitet, ich konnte kein Fading feststellen und auch kein Geräusch hören. Ich blieb stehen, habe nach ca 30s wieder losfahren wollen und dabei festgestellt, dass die HR-Bremse sich mit einem Finger bis zum Griff durchziehen lässt) und weiteren 2-3 Minuten der Druckpunkt und die Bremswirkung wieder voll da und es waren nach einer groben Sichtprüfung der Bremse keinerlei Fremdkörper zu sehen. Bremse war definitiv heiß, das konnte man riechen und die Scheibe war leicht angelaufen.
 
Gerade am Hinterrad darf das überhaupt nicht passieren! Da kann man normalerweise Bremsen wie und so lange man will, da ist im Gelände gar nicht genug Traktion aufzubauen um eine vernünftige Bremse derart zu überfordern. Ich würde die Bremse definitiv tauschen.
So ein Blödsinn, solange das Hinterrad nicht blockiert bremst es... wenn es blockiert kann die Bremse auch nicht heiss werden, d. h. die Bremse konnte nur heiss werden weil sie bremste.
 
Gerade am Hinterrad darf das überhaupt nicht passieren! Da kann man normalerweise Bremsen wie und so lange man will, da ist im Gelände gar nicht genug Traktion aufzubauen um eine vernünftige Bremse derart zu überfordern. Ich würde die Bremse definitiv tauschen.
Völlig deiner Meinung. Als ich vor ein paar Wochen auf der Alb unterwegs war, habe ich mich noch gewundert warum da überall Biker rumlagen. Auch hier in Pfalz und Schwarzwald häufen sich die Fälle und die Wanderer beschweren sich schon, weil sie ständig drübersteigen müssen. Jetzt weiß ich warum :)

Im Ernst. Was kann die Bremse dafür, ich meine jetzt die Komponenten Griff, Zange, Leitung usw., wenn das verwandte Medium eventuell fehlerhaft ist, oder andere Einflüsse vorliegen.

Der Siedepunkt von DOT4 liegt bei 230Grad, der Nassiedepunkt bei 155Grad. So heiß muss die Bremse erstmal werden. Auf 200hm. Da muss die Scheibe schon fast glühen. Und wenn soviel Wasser im DOT gelöst ist, dass es kocht, dann hätte es schon längst getauscht werden müssen.
Da kann doch die Bremse nichts dafür.
 
kurz angehalten um auf meinen Kumpel zu warten. Dabei war schon die Hinterradbremse zu riechen.
Immer schlecht, wenn Bremse heiß ist erstmal zur Abkühlung weiterrollen, sonst bleibt die Hitze im Belag...
(Beim Auto schonmal nach Fading getan und schon kam Qualm aus dem Radkasten ;-) Wieder langsam weitergerollt, nach Abkühlung wars dann wieder normal, seitdem weiß ich das mal die Grenze seiner Bremse fühlen sollte.)

Ob das bei dir jetzt zu heißer Belag war der weich wurde (kenn ich nur von Auto, kündigt sich beim fahren aber im Pedal und bei Bremsleistung an)
Oder wirklich die Flüssigkeit, welche vielleicht beim stehenbleiben Zuviel Hitze abgekommen hat?

Bremstechnik ist das Stichwort, wenn man lang bergab rollt und nur mal mit Teilbremsungen Speed rausnimmt geht hinten sehr viel, grad mit den dicken und teils soften Reifen am EMTB.
Dazu scheint sie Bremse hinten weniger Kühlwind zu bekommen, hab v/h Shimano XT 4 Kolben und Resinbelag mit Kühlfinnen, trotzdem kann die hinten deutlich wärmer werden als vorne.
 
Deshalb ist auch die "Hinterrad"-Bremse stark zum Einsatz gekommen, da das Laub ist sehr tückisch ist und kaum Traktion bietet. Wenn da das Vorderrad weggeht, kommt es nicht mehr.
Da ist ja alles gesagt, aus Sicherheitsgefühl eher hinten gebremst, genau in so ner Situation hab ich meine warme Bremse hinten bemerkt, allerdings alles noch im Normalbereich. Trotzdem besser vorne ziehen, wenns sich unsicher anfühlt kann ja auch nen supersoft Reifen helfen?

Kommt auch bei diesen Belägen vor. Dann muss es aber schon richtig kacheln.

Oder zulange Dauerbremsen, das war denke sein Problem. Traktion und Blockieren hinten ist in seinem Fall überhaupt nicht das Thema.

Egal, jetzt würd ich erstmal neue DOT einfüllen, kostet fast nix und könnte wirklich hinüber sein.
Evtl. eine mit besserem Siedepunkt nehmen, 260° ist aber schon meist Standard, die mit über 300° müßte man erstmal nachfragen ob dort die Standzeit oder Verträglichkeit paßt, manche Racing Flüssigkeit siedet zwar später, darf aber nicht solang drinbleiben.
Ist im Rennbetreibe ja auch egal, kann man eben vorm Rennwochenende wechseln.

Dann anders Bremsen oder Kühlung verbesseren ;-)
Luftleitblech geht beim Rad schlecht, bzw. sieht dumm aus.
Größere Bremsscheibe, dickere Bremsscheibe führt beides mehr Wärme ab.
Evtl. Belagkühlrippen? Belagträger/material das die Hitze zum Kolben weniger weitergibt?
 
Habe das Rad jetzt zum Händler gebracht und der will sich die Bremse anschauen und mir eine bessere DOT 5.1 Bremsflüssigkeit einfüllen.
Guter Plan deines Händlers. Welche will er denn einfüllen? DOT 6, 7, 8 oder vielleicht 9?
DOT Bremsflüssigkeit ist genormt. Da gibt es kein besser oder schlechter, höchstens einen anderen Siedepunkt. Da ich aber nicht weiß, welche Flüssigkeit drin ist, kann ich dazu auch nichts sagen.
Wechseln, Flüssigkeit entgasen und korrekt entlüften, sollte dein Problem beheben.
Oder zulange Dauerbremsen, das war denke sein Problem.
Auf Asphalt vielleicht. Im Gelände? Keine Ahnung. 200hm am Stück im Gelände mache ich jede Woche mehrmals, da läuft die Scheibe nicht mal an.
Größere Bremsscheibe, dickere Bremsscheibe führt beides mehr Wärme ab.
Gute Maßnahme
Evtl. Belagkühlrippen?
Für SRAM? K. A. Shimano ja.
 
Auf Asphalt vielleicht. Im Gelände? Keine Ahnung. 200hm am Stück im Gelände mache ich jede Woche mehrmals, da läuft die Scheibe nicht mal an.
Kenn ich auch nicht, war aber auch nicht dabei. Aber ob mein DHR 3C jetzt im Gelände oder auf Asphalt besser haftet könnte ich auch nicht sagen.
Erstmal Flüssigkeit wechseln und Belag prüfen, dann weitersehen.

Von Sram glaub nicht, aber evtl. von Zubehöranbietern oder dieses Hinterlegeblech von Reverse?
https://www.bike-mailorder.de/rever...MI-J_B6LCg5QIVlM13Ch2W-Q0bEAQYCiABEgJ5e_D_BwEOb das passt oder taugt kann ich allerdings nicht sagen, ob mans braucht?

Der Kühlrippenbelag war bei mir bei beiden Shimano Bremsen die ich hab dabei ;-) Es mag technisch was bringen und kostet wenig Aufpreis, also bleib ich dabei.
 
Generell ist es keine gute Idee beim Anhalten nach einer längeren Abfahrt die Bremse gezogen zu halten, weil dann die Wärme von der Bremsscheibe über die Beläge in den Rest des Bremssystems übertragen wird. Ob das nun in diesem Fall gemacht wurde, kann ich natürlich nicht sagen. Wenn ja, wird auch das eine Ursache sein. Trotzdem bin ich der Meinung, dass es auch dann nicht passieren sollte.
 
Aber es ist ja egal was meistens nicht passiert oder nicht passieren sollte.
Es gibt nunmal Leute die ne Bremse mehr brauchen als andere und an die Stressgrenzen kommen.

Da gibt's nur zwei Wege, ich richte mich nach der Bremse und fahre/nutze die anders.
Wenn man eh auf Kumpels warten muss, versuch doch mal zwischendurch nen Stop einzulegen ;-)
Und brems mal ne Weile fast nur vorne um sich da ranzutasten was damit möglich ist.

Oder ich will so weiterfahren und brauche ne hitzefestere Bremse.
 
Oder auf die Code R wechseln. Die hat DOT 5.1, größere Kolben, 30 % mehr Ölvolumen und 15 % mehr Bremskraft und halt eine höhere Standfestigkeit wie die Guide.

https://www.bike-magazin.de/mtb_new...ten-2018-sram-code-scheibenbremse/a35772.html
Wer eine Guide RE bei 200hm zum Kochen bringt, sollte primär erstmal an seiner Bremstechnik arbeiten, selbst die beste Bremse geht bei falschen Bremsen in die Knie dauert dann halt ein paar Hm mehr, wobei die RE schon eine gute Bremse ist.
 
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