Bremsscheiben Design vs. Funktion

Mich wundert es nur das der Galfer Belag so Schwankungen hat, ab 145°C fällt er ab und dann legt er bei 170°C an Bremskraft wieder zu🤷‍♀️
Bremskraft wurde da nicht gemessen, hier ging es nur darum wie die Belagtemperaturen zwischen H03A und dem schwarzen Galfer sich bei 20 Intervallbremsungen entwickeln wenn beide Beläge gleich stark belastet werden

die Temperaturdaten sind nicht geglättet, es sind halt keine automatisierten Vorgänge, die Dauer der Bremsungen weichen dadurch leicht ab, die Ablesung von sich dauernd änderenden Temperaturen macht auch Abweichungen, ich kann die Daten auch loggen, aber das ist deutlich mehr Aufwand diese Daten sauber ins Excel zu bekommen

man sieht aber sehr gut dass der schwarze Galfer viel schneller hoch geht und sich die Temperaturen dann stark abflachen und sich beim Galfer bei ca. 200°C ~ stabilisieren

der H03A geht weniger schnell hoch und er bleibt auch deutlich niedriger (stabilisiert sich bei 155-159°C)

jedes System hat halt einen Punkt wo die zugeführte Wärme und die Kühlleistung sich die Waage halten, beim H03A liegt dieser Punkt deutlich niedriger als beim schwarzen Galfer Belag (bei gleichem Bremsdruck)

da beide Beläge gemischt montiert waren, hatten sie beide den gleichen Bremsdruck, was dann jeder auf seiner Seite exakt Bremspower hatte kann man schwer ermitteln (da hatte ich eigene Messversuche und da waren sie ähnlich stark)

indirekt gibt es bei gemischten Tests auch eine gegenseitige Beeinflussung da die Scheibentemperatur z.B. beim Versuch mit Kupferkühlblech auch niedriger wird, und das beeinflusst dann auch die andere Seite wo nichts geändert wurde (die T. beim H03A war beim V2 deshalb etwas niedriger)

im Feldtest sind solche Sachen noch schwieriger zum testen, bei der Teststation habe ich stabile Raumtemperatur und fixes Gewicht am Geber, und die Kühlluftzufuhr ist auch immer gleich

Lg Tirolbiker63
 
hab heute noch einen Testlauf mit BS Punch gemacht
da sieht man schon was eine Scheibe aus macht (obwohl die TS HD relativ gut kühlt und einen breiten Reibring hat)

Lg Tirolbiker63

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Wenn die Bremswirkung bei beiden Belägen gleich ist bedeutet das ja, dass Shimano‘s Kühlfinnen den kleinen Löchern der Punchdisk in etwa ebenbürtig sind!
Stark!
das ist schwer vergleichbar

die Scheibe hat viel Masse aber wenig Kontaktzeit und kühlt daher immer nur kurz in den Bremsphasen und nimmt da die Energie auf, die Kühlfinnen haben wenig Masse, können aber dafür permanent Wärme abgeben (auch in der Zeit wo nicht gebremst wird) damit wird auch der Bremssattel geschont weil in diese Richtung weniger Wärme abgegeben wird

für kurzzeitig hohe Bremskräfte ist die Scheibe der bessere Abnehmer, langfristig kühlen die Finnen zwischen den Bremsphasen den Belag aber auch sehr gut ab (haben mehr Zeit weil die Finnen permanent von hinten den Belag kühlen)

beides miteinander kühlt dann nochmal besser, aber der Effekt der einzelnen Massnahmen wird geringer weil das Temperaturniveau durch jede Massnahme deutlich niedriger wird, und bei niedrigeren Temperaturniveau bringt die zweite Massnahme dann auch etwas weniger

es ist schade dass nur wenige Belägehersteller gekühlte Trägerplatten verwenden, beim PC wid das ja sehr viel verwendet (Kühlrippen für CPU und Graphikkarten)

nachträglich dahinter geschobenes Kühlblech (wie bei meinem Versuch) funktioniert leider nie so Effizient wie beim H03A Belag, weil man wenig Masse hat (mehr hat dahinter nicht Platz) und die Kontaktflächen liegen nicht sauber an (müssten mit Wärmeleitpaste vollflächig anliegen und die Stahlträgerplatte müßte man blank anschleifen)

Lg Tirolbiker63
 
hab heute noch einen Testlauf mit BS Punch gemacht
da sieht man schon was eine Scheibe aus macht (obwohl die TS HD relativ gut kühlt und einen breiten Reibring hat)

Lg Tirolbiker63

Anhang anzeigen 69069
Mal wieder ein sehr interessanter Test von dir, danke. 👍🏼

Was mich bei diesem Test nocht interessieren würde, wäre die Temperatur vom Bremssattel am Ende vom Testlauf.

Das die H03A die Temperatur schnell abführen ist klar, aber wie viel davon geht in den Bremssattel?

Ich könnte mir vorstellen das der Bremssattel mit H03A Belägen heiser wird, da die Alu-Trägerplatte weniger isoliert als die Stahlplatte der Galfer Beläge.
 
Mal wieder ein sehr interessanter Test von dir, danke. 👍🏼

Was mich bei diesem Test nocht interessieren würde, wäre die Temperatur vom Bremssattel am Ende vom Testlauf.

Das die H03A die Temperatur schnell abführen ist klar, aber wie viel davon geht in den Bremssattel?

Ich könnte mir vorstellen das der Bremssattel mit H03A Belägen heiser wird, da die Alu-Trägerplatte weniger isoliert als die Stahlplatte der Galfer Beläge.
aus der Powermessung weiss ich dass bei vergleichbar hoher Power der H03A die niedrigsten Bremssatteltemperaturen hatte, ich vermute mal dass durch die deutlich geringere Belagtemperatur auch die Scheibentemperatur deutlich niedriger ist und dann auch die Abstrahlung im Bremssattel geringer ist

Alu leitet Wärme schnell und kühlt auch schnell ab, der Belag mit Stahlträger wird deutlich wärmer lt. Messungen und die Stahlplatte wird dementsprechend auch heisser und kühlt träger ab

deshalb vermute ich mal dass mit Stahlplatte trotzdem etwas mehr Wärme an den Bremssattel geht

um den Wärmefluß genauer zu analysieren müßte ich mal Messungen an der Trägerplatte in der Nähe der Kolben machen, ich denke die Wärme wird stark in Richtung Finnen gehen als über die Keramikkolben in den Bremssattel (die direkte Kontaktauflage ist da ja auch eher klein und ringförmig

Lg Tirolbiker63
 
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das ist schwer vergleichbar



es ist schade dass nur wenige Belägehersteller gekühlte Trägerplatten verwenden, beim PC wid das ja sehr viel verwendet (Kühlrippen für CPU und Graphikkarten)

Lg Tirolbiker63
Die Frage ist, für wieviele Nutzer Kühlrippen überhaupt notwendig oder sinnvoll sind. Das dürfte sich im tieferen einstelligen Prozentbereich bewegen, und dafür an einem Verschleissteil deutlich mehr Material einzusetzen (von Ausnahmem mit austauschbaren Finnen abgesehen) muss ja auch nicht sein.
Schön, dass es für diese Randgruppe Exemplare mit Kühlrippen oder andere sinnvolle Tuningmöglichkeiten gibt, flächendeckend sehe ich keinen Bedarf.
 
Die Frage ist, für wieviele Nutzer Kühlrippen überhaupt notwendig oder sinnvoll sind. Das dürfte sich im tieferen einstelligen Prozentbereich bewegen, und dafür an einem Verschleissteil deutlich mehr Material einzusetzen (von Ausnahmem mit austauschbaren Finnen abgesehen) muss ja auch nicht sein.
Schön, dass es für diese Randgruppe Exemplare mit Kühlrippen oder andere sinnvolle Tuningmöglichkeiten gibt, flächendeckend sehe ich keinen Bedarf.
Da hast du sicherlich recht. Allerdings reichen für die meisten auch die dünnen SLX Bremsscheiben, oder auch andere "nicht high End" Komponenten. Bsp. Federelemente.
Der Faden hier beschäftigt sich allerdings mit den besten Möglichkeiten bzgl. der Temperaturstabilität/-Fähigkeiten, etc. von Bremssystemen.
Und das ist doch total spannend, zumal man mit den Fakten sein System optimieren kann. Optimieren kann auch bedeuten kleinere Bremsscheibe mit mehr Masse/Kühlfläche oder Verzicht auf die teureren Kühlrippen, das darf dann ja jeder für sich entscheiden.
Von daher egal ob z.B. Reverse AirCon was für mich ist oder nicht, die Analysen, besonders von Tirolbiker sind einfach geil. Und anhand der Fakten bzw. Analysen kann ich es dann für mich einordnen.
 
Ich hab ein Set von den Reverse bei mir, aber noch nicht getestet.
Da hat die Belagrückplatte selbst ca 1mm und das Kühlblech ebenfalls ca 1mm.
Mein Gedanke war, als ich die bestellt hatte, die Kühlplatten mit anderen Belägen zu verwenden, ist aber dann gescheitert da das Paket dann zu dick wäre für die meisten Bremssättel.
Wie gut die Bremsbeläge sind, die es mit einer 1mm dünnen Rückplatte gibt, kann ich nicht sagen. Gab schon lange keinen fundierten Test mehr in den einschlägigen Magazinen und immer mehr verschiedene Belagsformen und Hersteller.
 
Könnt Ihr mir nen guten langlebigen Bremsbelag empfehlen!?
Bremse:Sram DB8, Scheibe: 220/200 SRAM HS2
Sorry falls ich im falschen Faden bin, (sagt es gerne ) Dank Euch
Sind sintermetall Beläge die besseren....!?
Grüßle
 
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Nutze die A4 neben der code rsc schon über 1 Jahr und bin mehr als zufrieden. Super Power, Super Temperatur Stabil, Sehr kurzer Leerweg, man kann die Hebel schön Nah zum Lenker stellen. Mit richtigen nicht zu Agressiven Scheiben (zB Lewis 2.3/TRP R1/ Punch) und Beläge ( zB Sinter/Galfer Lila) wunderbar dosierbar. Viele kleine Features die einfach einiges erleichtern. Beste zudem ist das leichteste Hebel feeling, das ich bisher hatte. Man benötigt so unfassbar wenig Fingerkraft, was auf steilen langen Abfahrten enorme Vorteile hat. Selbst die zuletzt getestete Maven benötigt nochmals mehr Kraft als die Vorgänger Version Code RSC. Gibt nen cooles YT Video, teile ich aber gerne auch wenns nur sporadische Testweise ist GRINS

 
Interessant an dem Test, dass die XTR samt XTR Scheiben die niedrigsten Temperaturen hat. Die XT Scheiben und die SLX Scheiben fallen etwas ab. Sind aber auch nicht schlechter als die anderen.
Interessant ist weiters, dass die XTR mit den Sinter Green Belägen (welche ja auch organische sind) stärker ist als der Testsieger und die Maven und mehr oder weniger genauso stark wie Hope und Maxima.
Ich seh da irgendwie die XTR als wirklichen Testsieger, wenn ich Bremskraft, Preis/Leistung, Temperaturen der Scheiben und die Einfachheit der Entlüftung vergleiche.

Edit:
Besser gesagt die SLX, wenn man damit die Scheiben der XTR oder entsprechend andere "noch bessere" verwendet.
 
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