Muss die Kette nach dem Reinigen wirklich mit Wasser gespült werden?

Hungertuch

Aktives Mitglied
Hallo Form,

Ich reinige meine Kette mit dieser jedem bekannten Bürstenbox gefüllt mit Kettenreiniger (Lösungsmittelhaltig), die es von vielen Hersteller gibt.
In einem zweiten Durchgang Spüle ich den letzten Rest Schmutz aber leider auch Öl heraus. Stört mich nicht, kommt ja was frisches drauf. drauf.

Kontroverses Thema...
Ich weigere mich den Reiniger mit !Wasser! aus der Kette zu spülen, sonder mach die Kette mit einem Lappen und ca. 30 Kurbelumdrehungen trocken.
Nach einiger Zeit zum Ablüften des Lösungsmittels von dem Kettenreiniger, öle ich drei mal großzügig nach.
Das bleibt über Nacht drin und danach wische ich überschüssiges Öl ab.

Jetzt zur Frage:
Muss diese Wasserspülung wirklich unbedingt sein?
Erst alles Öl (Rostschutz) raus waschen und dann Wasser drauf. Das klingt für mich fatal.
Das muss doch rosten und alles Wasser verdrängt das frische Öl garantiert auch nicht.

Mir geht das mit dem Wasser gegen den Strich. Kann das jemand verstehen?

Gibt es gute Argumente gegen meine Vorgehensweise, außer das es andere anders machen?

Gruß Hungertuch
 
Zuletzt bearbeitet:
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Alles "Trek"

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Hilfreichster Beitrag geschrieben von Alles "Trek"

Hilfreich
Zum Beitrag springen →
Ich wüsste nicht, was das Spülen mit Wasser bringen sollte.
Allerdings ist es auch nicht schlimm, vorausgesetzt es kommt gleich nach dem Trocknen wieder Öl drauf.

Ich reinige die Kette vornehmlich mit Bremsenreiniger, der verflüchtigt sich schnell und das Öl kann zügig drauf.
Vielleicht hilft Dir das weiter.
 
Meine Meinung: Finger weg von diesen ominösen Reinigungsboxen! Wie der TE ja selbst schreibt, wird damit völlig sinnbefreit das vorhandene Schmiermittel aus der Kette ausgewaschen.
Es mag ja Leute geben, die meinen, sie müssten mit einer blitzblanken Kette vor der Eisdiele aufkreuzen, aber Sinn macht das de facto nicht. Haltet Eure Ketten geschmeidig, grober Schmutz wird mit einem geeigneten Lappen abgewischt und fertig. Dazu kommt, dass man hin und wieder die Schaltröllchen von eingetrocknetem Schmodder befreit.
Über die Art der Schmierung wird gestritten, seit es Ketten gibt.
Ich habe seit Jahren extrem gute Erfahrungen mit Squirt Lube Kettenwachs, die Kette sieht immer "sauber" aus und ist trotzdem geschmeidig.
 
"Wer seine Kette reinigt hat die Kontrolle über sein Leben verloren" - Karl Lagerfeld

meine so oder ähnlich hatter das gesacht!
Mal im Ernst: Kette so wenig wie möglich (aber ausreichend) schmieren langt mir. Der Tipp mit Wachs ist gut, das sammelt nicht soviel Staub ein wie Öl/Fett.
 
Dieses Thema wird ja schon seit Jahrzehnten in diversen Bike-Zeitschriften thematisiert und von verschiedenen "Experten" diskutiert.
Eigentlich geht es um 2 Dinge:

-die Kette von öligem Dreck befreien und dadurch keinen zusätzlichen Abrieb durch diese Schmirgelpaste zu haben und die Schaltung präzise arbeiten zu lassen

-die innere Schmierung der Kette, also das ursprüngliche Oel und Fett zwischen den kleinsten Gelenken, nicht auszuwaschen mit Oel- oder Fettlöser, die da rein dringen und dadurch die Kette innerlich austrocknen und früher verschleissen oder gar reissen lassen.

Deswegen mache ich Folgendes.
Den Antrieb grob von Matsch und Dreck mit Schlauchwasser befreien. Dann einen Bike-Reiniger auf Tenside-Basis (ich nehme Motorex Bike Clean) auf Kette und Ritzel und mit einer alten Spülbürste einreiben und wirken lassen.
In der Zwischenzeit wird der Rest des Bikes oberflächlich gereinigt.
Dann putze ich den Antrieb mit Lappen (auch Schaltröllchen und Umwerfer) und Wasser sauber und lasse ihn trocknen. Dabei v.a. drauf achten, dass keine Oelspritzer auf die hintere Bremsscheibe kommen.
In der Zwischenzeit wird das Bike komplett geputzt.
Am Ende kommt neues Kettenfett oder Oel drauf (ich nehme Motorex Dry Power oder im Winter und Nässe Motorex Chainlube Universal, das wäscht nicht so schnell aus) und wenig Motorex Waffenoel in die Umwerfergelenke
Das Kettenoel wird sparsam auf die Kette geträufelt, Ueberstände abgewaschen und alle Gänge durchgeschaltet, dass jedes Ritzel in Kontakt kommt.
Danach fahre ich das gesamte Bike kurz trocken, schalte auch dabei alle Gänge und Bremse die Restfeuchtigkeit von Scheiben und Belägen.
Danach nochmals kurz Kettenfettreste abwischen.

Hört sich aufwendig an, ist aber in maximal 30 Minuten pro Bike erledigt.
Habe damit sehr lange Haltbarkeit von Antriebsverschleissteilen, meist ein cleanes Bike und eine geschmeidige Schaltung ohne Geräusche. einen Kettenriss hatte ich in 35 Jahren noch nie, wechsle die Ketten aber auch regelmässig im Bereich des letzten Drittels der Toleranz, also eher grosszügig.
 
-die innere Schmierung der Kette, also das ursprüngliche Oel und Fett zwischen den kleinsten Gelenken, nicht auszuwaschen mit Oel- oder Fettlöser, die da rein dringen und dadurch die Kette innerlich austrocknen und früher verschleissen oder gar reissen lassen.

Hier maln Bild:
220px-Roller_Chain.svg.png



Frage 1: Wo genau soll das "ursprüngliche Öl und Fett" gelagert sein?
Frage 2: Welche Dichtung verhindert ein Auslaufen des "ursprüngliche Öl und Fett" im Betrieb?
Frage 3: Wenn keine Dichtung da ist, wie kann das "ursprüngliche Öl und Fett" dennoch in der Kette verbleiben?
Frage 4: Falls das "ursprüngliche Öl und Fett" durch fehlende Dichtung verschmutzen sollte (Sand, Staub), warum soll es dann nicht ausgewaschen werden?

Danke für etwas Input.
 
So richtig reinigen tue ich meine Kette nie, max einen alten Lappen und die Kette 2-3 durchlaufen lassen, macht auch nicht wirklich Sinn, ein paar Meter in den Wald dann ist sie wieder dreckig... ab und an ein paar Tropfen vom Schmiermittel drauf und fertig.
 
Ich wundere mich, dass die Entfernung von verharzten fettigen Rückständen mit Petroleum so wenig bekannt ist.
Ölige Verkrustungen werden weich und können abgebürstet oder abgespült werden und zurück bleibt ein öliger Film, der sich gut mit Kettenöl veträgt.
Petroleum ist auch als Lampenöl in Bau- und Supermärkten erhältlich.
 
Das mit Fett in der Kette träfe zu, wenn es hier um O- oder X-Ring bauweise ging. Also gedichtete Rollen mit Reservoir. Solche Ketten will aber glaub ich keiner am Bike treten oder bezahlen.
 
Stimmt schon was die schreiben. Reinigen und entfetten ohne aggressiv alles aus den Rollen zu waschen.

Die Petroleum-basierten Reiniger mit einem Lappen sind glaube ich egal.

Aber ich hab mal gehört, das Leute neue Ketten erstmal einlegen um alles Fett zu entfernen. Da muss dann was nachkommen.
 
Hier maln Bild:
Anhang anzeigen 47353


Frage 1: Wo genau soll das "ursprüngliche Öl und Fett" gelagert sein?
Frage 2: Welche Dichtung verhindert ein Auslaufen des "ursprüngliche Öl und Fett" im Betrieb?
Frage 3: Wenn keine Dichtung da ist, wie kann das "ursprüngliche Öl und Fett" dennoch in der Kette verbleiben?
Frage 4: Falls das "ursprüngliche Öl und Fett" durch fehlende Dichtung verschmutzen sollte (Sand, Staub), warum soll es dann nicht ausgewaschen werden?

Danke für etwas Input.
1. Auf den Bolzen und auf den Rollen
2. Keine.
3. Richtige Kettenschmiermittel haben eine sehr hohe Haftkraft und verbleiben somit dort. Was zuviel davon an den unter Pkt.1 genannten Stellen ist, wird im Betrieb nach aussen gedrückt.
4. Richtige Kettenschmiermittel haben neben der hohen Haftkraft auch relativ hohe Viskosität (langsame Fleißgeschwindigkeit). Auch dadurch kommt ein Mischen mit Schmutz von ausßen nur an der Oberfläche aber kaum im Inneren, also zwischen Bolzen und Rollen vor.
Und genau deshalb ist das auswaschen von Ketten völlig blödsinnig, zumindest dann wenn man es alle paar hundert km macht. Eine Kette die häufig ausgewaschen wird, hält auch wenn man sie danach ölt nicht so lange wie eine Kette, die oberflächlich gereinigt wird und wo man das innere belässt.
Eine Kette nach dem auswaschen vollständig zu schmieren ist schwieriger als die meisten denken.
Die im Handel erhältlichen Sprays sind alle Mist, weil sie es nicht schaffen das schmiermittel ausreichend ins innere der Kette vordringen zu lassen. Um eine Kette ausreichend mit Schmiermittel zu versorgen, müsst sie demontiert und eingelegt werden. Das macht doch niemand. Deshalb gibts diese untauglichen Sprays. Besser ist die kette aus einem Fläschchen zu beträufeln. Danach sollte man das am besten über nacht einwirken lassen damit das mittel Zeit hat zwischen Bolzen und Rollen zu gelangen und am Tag danach äusserlich grob abwischen. Das reicht völlig.
Aber die ganze Auswascherei ist Bullshit reinster Sorte und dient nur dem Zubehörhandel.
 
Thema Wachs: Ich möchte zukünftig Wachs verwenden, packe eine neue Kette aus. Was mache ich jetzt?
Und warum schreibt es jetzt so?
Entfetten und mit Wasser auswaschen.
Danach trocknen und anschließend am besten in Wachs einlegen.
Großzügig mit z.b. squirtlube vollmachen reicht auch. Anschließend durchschalten damit sich das Wachs verteilt und über Nacht einziehen lassen.
Fertig.
Edit: also mein Name ist Nobody 😋
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben