Magura MT7 hochfrequentes Quietschen

Nee, dann wäre ich Physiker geworden
Gut. Mir fällt im Moment auch kein Grund ein. Vor allem, weil die Hydraulikflüssigkeit in diesem Fall komprimiert und dadurch genau das Gegenteil erreicht wird. Die Luftblasen, so sie denn vorhanden sind, werden verkleinert und ihr Aufstieg in den AGB damit erschwert.
Nicht böse gemeint. Ich persönlich halte es so, wenn ich etwas nicht erklären kann, bin ich still. Solange bis ich es kann.
Noch ein Punkt. Wird der Bremshebel gezogen, wird der AGB vom Bremssystem abgetrennt. Es sind dann nur noch der Bremszylinderinhalt, die Leitung und die Bremszange miteinander verbunden. Auch schlecht für die Luftblasen.
 
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Ich persönlich halte es so, wenn ich etwas nicht erklären kann, bin ich still.
Und ich halte es so, dass ich, wenn ich mit etwas gute oder schlechte Erfahrungen gemacht habe, dieses auch gerne weitergebe, auch wenn ich keine Doktorarbeit darüber schreiben kann. Kann sich ja jeder selbst rauspicken, was ihm/ihr interessant erscheint. Auch nicht bös' gemeint 🍻
 
Das mit dem Bremshebel fixieren funktioniert, auch beim Motorrad, weil angeblich die Blasen nach oben wandern, was sie dazu bewegen keine Ahnung aber es funktioniert 😉
also ganz logisch klingt die Variante ja nicht weil der Weg zum AGB in gedrückter Stellung ja verschlossen ist, allerdings werden sich Blasen wohl trotzdem oben beim gedrückten Kolben sammeln, und wenn man dann den Griff schnellen lässt (wie im Link geschrieben wurde) werden die Bläschen auch in den AGB Bereich gelangen, ich hab das über Nacht mal getestet, es sind auch tatsächlich noch einige Luftblasen beim Griff gekommen (aber nicht extrem viel da ich ja schon vorher 2x entgast habe)

die Frage ist halt ob es den gleichen Effekt nicht auch ohne gedrücktem Bremsgriff gegeben hätte

z.B. 1 Tag warten bis sich die Mikrobläschen nach oben abgesetzt haben, und dann nochmal unter Vakuum und langsam Griff drücken und lösen die restlichen Luftbläschen absaugen, ich werd das bei nächster Gelegenheit auch mal testen (möchte sowieso beim alten Trek auch neue Bremsgriffe einbauen)

Lg Tirolbiker63
 
Es gibt eine Lösung:
Bei mir funktionieren die Sinterbeläge KOOLSTOP D175s (s für Sinter!) sehr gut. Sehr gute und gut dosierbare Bremsleistung, total ruhig, sogar im winterlichen Schlamm im Odenwald. Wenn die Bremse nass ist quitscht sie allerdings stark. Trockenbremsen hilft sofort. Es gibt mit diesen Belägen kaum Verschleiss, die Bremsscheiben wirken glänzend silbrig und wie poliert. Die Beläge sind seltsamerweise schwer zu bekommen und auch nicht billig (um nicht zu sagen teuer). Ich kaufe sie bei zumoo.de.
bei den Belägen funktionieren neben TS Belägen bei unseren Bikes die violetten Galfer Beläge ausgezeichnet, nach meinen Messungen und Testfahrten sind sie auch extrem hitzestabil und haben auch eine sehr gute Bremswirkung (ich fahr extrem viel aufn Berg) sie haben einen eher hohen Metallanteil drinnen und die Scheiben sehen auch aus wie poliert ich weiss aber nicht ob man die auch für jede Magura Anlage bekommt, sie harmornieren auch sehr gut mit der MDR-C oder auch mit einer TS-HD und sie quitschen ganz wenig

zum Thema entlüften mit Vakuum hab ich jetzt durch Umbau auf eine neue Bremsanlage bei zwei Bikes einiges testen können, die Entgasung und die Entlüftung über Vakuum funktioniert auch bei Mineralöl sehr gut (kannte ich auch schon von meiner Sram Anlage welche ich inzwischen aber durch Shimano ersetzt hab)

vor allem bei der hinteren Anlage empfiehlt es sich nach einem Tag über den Geber nochmal zu entlüften (lange Leitung) , man sollte auch gute Spritzen mit einem breiten Griff haben, hab ich leider nur für Sram, hab mir aber jetzt ein besseres Set mit breite Hebelgriffe für Mineralöl bestellt (Jagwire Elite)

ich werde das Kolben rückholen über Vakuum auch beim nächsten Belagwechsel mal testen
das hätte einige Vorteile
1. keine Verkantung oder Beschädigung bei den Kolben möglich
2. klemmende Kolben werden sofort ersichtlich (wenn sie durch das Vakuum nicht zurück gehen)
3. Sattel muss nicht abgebaut und neu ausgerichtet werden (wenn er vorher gepasst hat)
4. System ist immer perfekt entlüftet
5. man hat auch immer ein perfekter Druckpunkt und Spalt nach Belagwechsel

Lg Tirolbiker63
 
Gut. Mir fällt im Moment auch kein Grund ein. Vor allem, weil die Hydraulikflüssigkeit in diesem Fall komprimiert und dadurch genau das Gegenteil erreicht wird. Die Luftblasen, so sie denn vorhanden sind, werden verkleinert und ihr Aufstieg in den AGB damit erschwert.
ich hab jetzt ein anderes Entlüftungsset (mit Schnellwechselkupplung und fixem Absperrhahn)
da sieht man den Effekt auch optisch sehr deutlich (bei Engstellen z.B. beim Kupplungsadapter)

normale Blasen gehen mit der Vakuummethode sehr gut zur Spritze hoch, sehr grosse Blasen bleiben tlw. an Engstellen hängen, durch das komprimieren wird eine grosse Blase stark verkleinert und flutscht dann auch durch eine Verengung und steigt dann weiter nach oben

durch abwechselnd Druck und Entspannung bzw. Vakuum wird der Effekt verstärkt da es die Blase direkt in eine Engstelle hinein saugt

hab jetzt 4 Bikes komplett vorne und hinten entlüftet, mit neuem Spritzenset mit breite Griffe und Absperhebel (Jagwire Elite für Mineralöl) macht das sogar Spass und man kleckert kaum, bei Entlüftungsnippel ohne fixe Verbindung muß man ein wenig aufpassen dass sich der Schlauch nicht löst wenn man gerade Vakuum zieht sonst erreicht man genau das Gegenteil (Luft wird in Bremssystem hinein gesaugt) ich hab dazu einen Kabelbinder am Schlauchende platziert damit der Schlauch fester sitzt (Schlauchbinder kann danach auch so dran bleiben)

ob das alles zum Thema quitschen beiträgt weiss ich nicht, ev. indirekt weil man einen guten Druckpunkt erhält und dies ohne schleifen der Beläge (bei korrekter Satteleinstellung)

Lg Tirolbiker63

entlüften mit Vakuum am Geber (Spritze hält durch mitgelieferten Bügel von selbst)
IMG_20220204_093755_edit_859036530034545.jpg
entlüften mit Vakuum vorne (Hilfshalterung aus Draht gebastelt)
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entlüften mit Vakuum hinten
IMG_20220204_101253_edit_858996588737676.jpg
Schlauch mit Kabelbinder straffer befestigt
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Klasse Sache Tirolbiker....vielen Dank für den Bericht...👍

Hast sich der Druck bei den Bremsen noch mal so verbessert, dass man zumindest ein bisschen was spürt...?

Meine Saint bremst wie sau, das Vorderrad ist aber nur mit extrem viel Zug zum blockieren zu bringen und der Druck auf dem Hebel vorne ist etwas schlechter als hinten.

Ich würde mich auch überlegen noch mal in das Jagwire Set zu investieren, wenn sich das lohnt.

Sollte ich mal auf Magura oder Shigura gehen wollen, dann brauche ich ja auch zweimal Spritzen.

Gibt es ein Tutorial in dem das mit dem Vakuum genau erklärt wird....?
 
Klasse Sache Tirolbiker....vielen Dank für den Bericht...👍

Hast sich der Druck bei den Bremsen noch mal so verbessert, dass man zumindest ein bisschen was spürt...?

Meine Saint bremst wie sau, das Vorderrad ist aber nur mit extrem viel Zug zum blockieren zu bringen und der Druck auf dem Hebel vorne ist etwas schlechter als hinten.

Ich würde mich auch überlegen noch mal in das Jagwire Set zu investieren, wenn sich das lohnt.

Sollte ich mal auf Magura oder Shigura gehen wollen, dann brauche ich ja auch zweimal Spritzen.

Gibt es ein Tutorial in dem das mit dem Vakuum genau erklärt wird....?
im Prinzip hab ich das so ähnlich gemacht wie es @BlackbeltAT hier beschrieben hat, allerdings hab ich das auch zusätzlich am Sattel gemacht (vorsichtig dosiert) es hat auch sehr gut funktioniert, da ist einiges Luft gekommen und der Druckpunkt war danach wesentlich besser, ich denke dass man hier aber sehr vorsichtig sein muß, die Magurageber sollen ja tlw. auch sehr empfindlich sein, ich würde nur dosiert Zug und Druck ausüben, die Kolben im Sattel folgen dann dieser Bewegung durch leichtes Vakuum und leichtem Druck vor und zurück, dieser Bewegungungsstrom vom Fluid lässt dann auch die Luftblasen weiter wandern, es gibt auch Diskussionen wo sie das mit Vakuum bei gedrücktem Bremshebel nur von der Sattelseite machen

ich denke es kommt halt darauf an wo sich Luft gesammelt hat, mit der Methode von BlackbeltAT bekommt man auf jeden Fall die Luft im Bereich Geber sehr gut raus (auch Bremshebel während der Vakuumphase mal langsam drücken und lösen) damit die Luftblasen im Bereich vom Geberkolben den Weg in den AGB finden, auf der Sattelseite hab ich auch Videos gesehen wo der Sattel in der Entlüftungsphase abmontiert wird und in mehreren Richtungen geschwenkt wird während am Geber der Inhalt vom vorher gefüllten Shimano Trichter über den Sattel durch rinnt, das geht ja im Prinzip auch mit 2 Spritzen mit vorher entgasten Fluid sonst hätte man ja wieder nicht entgastes Fluid im System

man könnte im Prinzip das System einfach mal mit vorher entgasten Fluid füllen und das entgaste Fluid zwischen den zwei Spritzen hin und her schieben und zugleich den Bremshebel auch mal drücken und lösen und auch den Sattel drehen und schwenken, damit müßte dann eigentlich alles an Luft in beide Richtungen raus kommen, die Methode wäre dann auch schonender da sich nur geringer Druck/Unterdruck aufbaut weil ja der Weg zu den zwei Spritzen offen ist

ich hab das heute auch mit hin und her schieben zwischen den 2 Spritzen probiert, es war aber nur mehr minimal Luft im System, man muß halt etwas aufpassen das man beim an/abschliessen kein Vakuum drauf hat sonst saugt es wieder Luft in die Anlage

entscheidender ist meiner Meinung nach dass gut engastes Mineralöl eingefüllt wird (hab mal einige Bilder angehängt) mit guten Spritzenset tut man sich auf jeden Fall eindeutig leichter, egal welche Entlüftungsmethode man anwendet, mir sind auch die Absperrhebel viel sympatischer wie die Schlauchquetschen

Lg Tirolbiker63

frisches Mineralöl nicht entgast (viele winzige kleine Luftperlen)
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Entgasungsvorgang in der Spritze durch Vakuum, Lufteinschlüsse sammeln sich und steigen auf
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Luftperlen lagern sich oben ab
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fertig entgast, keine Luftperlen mehr sichtbar
IMG_20220205_123533.jpg
 
Vielen Dank Tirolbiker.......den Beitrag hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, obwohl ich ihn gelesen habe.

Reichen 100ml Öl, wenn die Leitungen sowieso frisch befüllt sind...?

Mehr habe ich nicht da und müsste ich mir erst besorgen.

Ich denke ich werde mit das Jagwire-Set auch besorgen und mal schauen, was aus der Saint noch rauszuholen ist.
 
Vielen Dank Tirolbiker.......den Beitrag hatte ich gar nicht mehr auf dem Schirm, obwohl ich ihn gelesen habe.

Reichen 100ml Öl, wenn die Leitungen sowieso frisch befüllt sind...?

Mehr habe ich nicht da und müsste ich mir erst besorgen.

Ich denke ich werde mit das Jagwire-Set auch besorgen und mal schauen, was aus der Saint noch rauszuholen ist.
reicht locker, da brauchst ja nur 1/3 der 2 Spritzen füllen (z.B. 2x10ml)

Lg Tirolbiker63
 
hab noch ein wenig rum getestet, um sichtbar zu machen wie sich die Luftblasen bei verschiedenen Methoden verhalten, hab ich in einem Testaufbau einen steifen durchsichtigen Kraftstoffschlauch dazwischen gehängt

sehr kleine Mikroblasen wandern erst durch Vakuum nach oben (werden grösser und gruppieren sich)
sehr grosse Blasen wandern durch Druck in Engstellen (da die Blasen kleiner werden und dann hinein passen)

am Besten wandern grössere Luftblasen durch abwechselnd Druck und Entlastung über Bremshebel drücken weiter, durch Druck wird die Blase sehr klein und geht in Engstellen hinein, durch Entlastung wandert die Blase weiter nach oben, ein Problem ergibt sich aber wenn eine Schleife in der Leitungsverlegung drinnen ist (z.b. nach dem Sattel oder beim Ausgang aus dem Rahmen) dort bekommt man eine Blase nicht mit Vakuum oder Druck beim Bremshebel weiter (sie hängt da dauerhaft fest)

durch drehen des Versuchsaufbaues in eine Position welche bei allen Leitungsabschnitten ein Gefälle nach oben herstellt, lassen sich auch solche Problemstellen beseitigen (die Luft danach durch Vakuum am Geber abziehen)

man kann aber auch den Bremshebel gedrückt fixieren und das Bike in einer fast aufrechten Position über Nacht stehen lassen und danach den Bremshebel lösen und die Luft am Geber durch Vakuum abziehen, das könnte man aber auch verkehrt versuchen (Arsch nach oben) und über den Bremssattel mit Vakuum die Luft abziehen

wegen der Mikroblasen wäre es wohl am einfachsten wenn man neu mit entgasten Mineralöl befüllt, man bekommt im System schwer stärkeres Vakuum drauf (Kolben geben nach) und die Leitungen sind vor allem hinten sehr lang (dauert lange und Blasen würden bei einer Schleife hängen bleiben) es ist auch fraglich ob stärkeres Vakuum im Geber verträglich für das Bremssystem ist, in der Spritze geht das Entgasen gefahrlos und sehr einfach

einen stärkeren Überdruck auf den AGB sollte man über die Spritze vermeiden (nur über Bremshebel drücken, da wird der AGB nicht belastet) das verträgt sonst nicht jeder Bremsgeber (platzt oder wird undicht)

für hartnäckige Fälle würde ich so vorgehen

1. neu befüllen mit entgasten Mineralöl (vorher in der geschlossenen Spritze starkes Vakuum erzeugen)
2. Bremshebel gedrückt fixieren und das Bike so fixieren dass alle Leitungen ein Gefälle nach oben haben
(ev. vor Fixierung vom Bremshebel in der Schrägposition auch mehrmals den Bremshebel drücken und lösen)
3. die Leitung abklopfen oder ev. sogar einen Vibrator am Bremssattel und der Leitung dran halten (Sicherheitshinweis: unbedingt das Teil wieder sauber zurück geben ;) ) ev. sogar so über Nacht stehen lassen
4. die Fixierung beim Geber lösen und die Luft beim Geber durch Vakuum abziehen (Hebel dabei auch langsam drücken und lösen)
5. den Bremssattel abschrauben (Block einsetzen) und auch mit Vakuum entlüften und den Sattel dabei in mehrere Positionen herum drehen und kippen

Lg Tirolbiker63

Reaktion einer großen Blase in einer Schleife bei 2 x Bremse drücken

Versuchsaufbau (beim Klebeband sind Schleifen bei der Blasen hängen bleiben)
IMG_20220208_195833_edit_956692499774330.jpg
Blase in einer Schleife (wandert durch bremsen nicht weiter nach oben)
IMG_20220208_201814_edit_958931623675551.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Geile Aktion. 👍
Am interessantesten fand ich den Teil mit dem Vibrator.
Gleich mal die Nachbarin fragen, ob sie mir da aushelfen kann... 😁
leider sieht man im normalen Systen die Blasen nicht und bei Problemstellen mit wenig Gefälle nach oben geht damit auch nichts weiter (man kommt auch nicht überall ran im Rahmen) deutlich besser geht noch wenn man einen drehbaren Wartungsständer hat, damit kann man auch bei Problemstellen ein Gefälle nach oben herstellen und durch pumpen dann Blasen in den AGB hoch treiben


eine sehr grosse Blase haftet sehr stark an der Leitungswand, durch Druck wird sie verkleinert und löst sich von der Wand, und es kommt durch pumpen oder Druck und Saugen zusätzlich auch Bewegung hinein



hier sieht man auch gut was bei der Entgasung passiert, wenn man das nicht macht sind die vielen Mikroblasen halt dann im Bremssystem



am Besten ging zuerst entlüften am Sattel bei fixierter Bremse (damit kein schädlicher Druck an den AGB ausgeübt wird) , diesen Vorgang am Besten mehrfach wiederholen und dabei die Neigung vom Sattel ändern
(MTB im Montageständer drehen) durch Zug und Druck bei verschiedenen Neigungen spült man sozusagen den Sattel durch, dabei geht ein Teil der Luft über die Entlüftungsseite raus und ein Teil der Luft gelangt tlw. auch in die Bremsleitung, diesen Vorgang so oft wiederholen bis keine Luft mehr ersichtlich ist, dann das Bike so drehen dass alle Leitungsabschnitte starkes Gefälle nach oben haben und durch pumpen am Geber die Luft in der Leitung in den AGB hoch treiben, dann kann man die Luft oben am Geber absaugen (am Geber unbedingt ohne Druck durch die Spritze) dabei auch den Bremshebel mal drücken und langsam lösen, alternativ kann man das Bike auch in dieser hoch stehenden Neigung den Bremshebel gedrückt fixieren und das MTB so länger stehen lassen und dann oben absaugen

Entlüftung am Sattel durch Druck und Zug (dabei unbedingt den Bremshebel gedrückt fixieren)


Entlüftung am Geber durch Zug und Entlastung (keinen grösseren Druck mit der Spritze ausüben!)


drehbarer Testaufbau
IMG_20220210_170109.jpg

beim Abschliessen sollte kein Vakuum drauf sein (vorher leichter Druck und Spritze schliessen) sonst saugt es wieder Luft rein, wenn man beim Abschliessen und verschliessen länger braucht entweicht inzwischen noch etwas Flüssigkeit der Bleedblock sitzt dann locker, das kann man hinten noch gut ausgleichen wenn man die Spritze angedockt lässt (zumindest mit Entlüftungsnippel geht das sehr gut) bei offenen Bremshebel darf man aber nur sehr dosiert Druck ausüben (nur noch etwas nachfüllen damit der Bleedblock fest sitzt)

sonstige Tipps
Entlüftungsnippel nicht zu stark öffnen (Dichtung muß auch ok sein) sonst saugt es Luft über die Schraube
3mm Benzinschlauch (Innendurchmeesser) hält besser am Nippel, bei 4mm mit Kabelbinder oder Schelle fixieren, die kleinen Verschlussschrauben am Geber mit guten Imbus ohne Kugelkopf öffnen/verschliessen (schonender)

ein gutes Entlüftungsset (z.B. Jagwire Elite) und ein drehbarer Montageständer hat hier einige Vorteile
(besseres Gefälle, bessere Hebel, Schlauch um Achse drehbar, Kolben stecken nicht, bequemeres öffnen und schliessen über Absperrhebel, Reservedichtung dabei, viele Adapter und Stützbügel usw.)

Lg Tirolbiker63
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
nach nochmals einem Tag Arbeit an der Magura MT7, weil sie plötzlich wieder den Druckpunkt verlor, noch ein paar Hinweise für alle Mitleidenden :) an Magura Bremsen.
Ich kann nachvollziehen, was cube-one schreibt. Nach längerer Standzeit sofort mittels Spritze und Aufbringen von Vakuum schnellentlüften, BEVOR man den Bremshebel zieht.
Ein weiterer Tip ist, wenn die Schnellentlüfterei nicht mehr hilft, mit 2 Spritzen jeweils am hebel und am Sattel zu arbeiten. aber nicht so, wie Magura sagt, das Öl hin- und herdrücken, sondern mittels Unterdruck ziehen. Dazu vor der Aktion die Spritzenkolben möglichst gängig machen, damit sie bei Unterdruck nachrutschen. In die Spritze für den Bremssattel gibt man 30 cm3 Öl. Dann montiert man die beiden Spritzen. nun sagut man mit der Spritze am Lenker das Öl aus der Spritze am Sattel durch das System. Durch den Unterdruck gast das Königsblut aus. Es kommen viele kleine Gasblasen, sieht aus wie Mineralwasser. Danach das Öl mit der Spritze am Sattelzurücksaugen. Am besten davor den Sattel abbauen, damit man seine Position beim Entlüften wechseln kann. ich habe gestaunt, wieviel Gas sich da angesammelt hatte. Die Prozedur mehrfach durchführen, bis am Lenker keine oder kaum noch Gasblasen kommen.
Letzten Endes ist das Royal Blood das Problem, so wie ich das sehe. Es gast einfach zuviel und deswegen ist man ewig am Entlüften. Ich fahre noch dazu Sinterbeläge von KoolStop, die laut Magura auch noch mehr Wärme in die Bremskolben eintragen.
Noch ein Tip: wenn der Bremssattel abgebaut und die Beläge zum Entlüften entfernt sind kann man statt der gelben Magura Plastik-Distanzhalter Metallteile mit 6 mm Stärke zwischen die Kolben stecken. Damit kann man den Druckpunkt schon prüfen, bevor man den Kram zusammengebaut hat (und die Entlüftung weiterführen, wenn sie noch nicht ausreichend war). Für die ganze Aktion muss man schon mit 2 Stunden rechnen, wenn man nicht sehr fix ist. Das ist wohl auch ein Grund, warum sich Händler weigern, Magura Bremsen anzubieten oder nachzurüsten. kann kein Mensch bezahlen, wenn man dauernd in der Werkstatt ist.
Ich habe mit der beschriebenen Vorgehensweise einen sehr harten Druckpunkt bekommen.
 
@Tirolbiker63
@BlackbeltAT
Respekt, da haben sich zwei Biker aber mal richtig Mühe gegeben und sind der Sache auf den Grund gegangen.
Ich hatte vor längerer Zeit mal im gelben Forum einen ähnlichen Versuch gestartet, allerdings bei weitem nicht so gut dokumentiert wie hier.

Tatsache ist, richtig entlüftet wird nur
- mit zwei Spritzen
- mit Vakuum
- mit entgastem Medium
- mit viel Geduld und Liebe
- ohne Magura's Voodoo Schnellentlüftung, und, gilt auch für Shimano, ebenfalls ohne Shimano's Durchlauf Voodoo Entlüftung.
Letztlich ein im Grunde einfacher Vorgang, wenn man die hier in den Posts aufgeführten Hinweise beachtet und mit Logik an die Physik rangeht. Gilt so markenunabhängig für alle Bikebremsen, egal ob Öl oder DOT. Die BFO lassen wir mal lieber außen vor.

Zusätzlich
- Medium erhitzen (Wasserbad), die Luft dehnt sich aus, das Medium wird dünner, entgasen durch Vakuum einfacher.
- Einfüllstutzen besorgen und die dauerhaft am Spritzenschlauch befestigen. Statt den Schlauch jedes Mal auf den Entlüfternippel aufzuschieben, einfach umbauen.



Spritze.jpg



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Vor ein paar Tagen angekommen. Die Schläuche müssen noch mit Zwirn gegen Abrutschen gesichert werden.

Den schwarzen Stutzen gibt es beim Händler in Deutschland, die Messingstutzen und die Spritze, günstig für alle Zwecke beim Chinesen.
 
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