Garantieärger Canyon TorqueOn:8

TorqueOFF:8

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Hallo Forumsgemeinde,

ich schreibe mir hier mal den Frust vom Kauf und Garantie meines Canyon TorqueOn:8 nieder…. (ist etwas länger)

Im August 2021 bestellte ich mit per Jobrad ein TorqueOn:8. Das wurde dann tatsächlich schneller geliefert als ich damit rechnete. Es kam so um den 18.8.2021 bei mir an. Zunächst war ich sehr zu frieden mit dem Rad. Ich bin nur normaler Waldfahrer mit ein paar Trails, das Rad macht richtig Spaß. Ich fuhr meistens im „Eco“-Modus, natürlich auch mal „Trail“ und „Boost“, man will ja mal sehn wie der Motor so schiebt. Dabei fiel mir bei den ersten Fahrten auf, dass die letzten beiden der 5 Ladezustandsbalken doch recht schnell „weg“ sind. Habe ich mir nichts bei gedacht, den Akku muss man sicher erst ein paarmal auf/entladen. Dachte ich. Auf den nächsten Touren wurde der Akku gar nicht bis zu Ende gefahren, es fiel mir also nicht weiter auf. Im Januar wollte ich den Akku mittels des 3mm Inbus ausbauen, damit er nicht bei zu niedrigen Temperaturen in der Garage gelagert wird. Der Mechanismus ließ sich nur extrem schwer drehen. Plötzlich gab der Mechanismus nach, der Akku ließ sich aber nicht entnehmen. Ich entfernte die Abdeckung und sah, dass anscheinend 2 Nasen des Entriegelungsbolzens abgeschert waren. Somit musste der Akku vorerst im Rad verbleiben. Ich besprach mit dem Canyon-Support-Team telefonisch und per Mail, das der Entriegelungsmechanismus bei der ersten Jahreswartung ausgetauscht werden würde.

Am 24.01.2022, am Ende einer Tour waren besagte 2 Restbalken übrig. Ich schaltete, ca. 2 KM vor dem Ende der Tour auf „Boost“ und fuhr eine leichte Steigung (asphaltiert) rauf. Nach kurzen Zeit (ca. 300m), erlosch der 2. Balken und weitere ca. 30m danach der erste Balken, woraufhin der Motor abschaltete. Er ließ sich auch nach einer Pause nicht wieder einschalten.

Ich lud daraufhin den Akku und überwachte die primärseitig aufgenommene Leistung. Sie beträgt 420 Wh. Der Akku ist aber mit 500 WH spezifiziert, das Ladegerät wird wohl auch nur einen Wirkungsgrad von 90% haben. Somit kommt man auf nur 4/5 der spezifizierten Ladungsmenge. Das entspricht wohl nicht dem Standard nach nur kurzen Gebrauch (4 Monate, 433KM).

Der Akku wurde von mir nicht leer gelagert oder bei Frost geladen oder sonst in irgend einer Weise „schlecht“ behandelt. Der Akku wurde nur mit dem mitgelieferten original Ladegerät geladen. Am Fahrrad bzw. Motor wurden keine Einstellungen vorgenommen, alles blieb auf Werkseinstellungen.

Die gesamt gefahrene Strecke des Rades beträgt 433KM.

Am 26.1.2022 brachte ich das Rad samt einer Fehlerbeschreibung und meinen Messprotokollen zu Canyon nach Koblenz. Die Leute da sind alle super freundlich und versicherten mir zügige Bearbeitung. Dort erfuhr ich dann auch, dass Canyon gar keinen Akkutester hat und die Akkus zu Shimano schicken muss. Sehr seltsam für einen Elektroradhersteller, finde ich. Man sagte mir, die defekte Akkuhalterung werde in den nächsten Tagen ausgebaut und der Akku dann zu Shimano geschickt. Shimano brauche 14 Tage für den Test. Na gut, kein Problem.

Am 15.2.2022 (2 Wochen später) bekomme ich eine email in der ich Frage zum Problem beantworten soll. Die habe ich alle schon bei Abgabe des Rades bei Canyon beantwortet. Na gut, also nochmal alles beantwortet, wieder meine Fehlerbeschreibung und Mesprotokoll beigefügt.

Da ich weiter nichts hörte, dachte ich mir es sei wohl sinnvoll Canyon eine Frist zu setzen. Habe ich dann am 23.2.2022 per Einschreiben gemacht. 5Tage später bekomme ich eine Mail, in der mit mitgeteilt wird, dass der Akku am 23.2.2022 zu Shimano geschickt wurde und ich noch 14 Tage warten muss. Er wurde also genau dann verschickt als ich Canyon an den Garantieantrag erinnerte. Was ist denn in den letzten 4 Wochen passiert? Anscheinend: Nix!!

Soooo, und nun warte ich wieder auf Shimano. Hoffentlich läuft es da besser.



Frage: Wie geh ich denn jetzt am Besten vor? Nach Ablauf der Frist Anwalt? (Hab ich wenig Lust drauf, aber wenn‘s weiter so läuft??)



Kommentare willkommen!
 
Hilft dir zwar nicht aber es ist ja bekannt das die Shimano Akkus nicht die Leistung haben die drauf steht. Da soll Bosch wohl ergiebiger sein. Auch das der letzte Balken Ruck zuck weg ist gegenüber den anderen Balken ist so bei mir auch.
 
Das Problem ist, das der Akku 20% weniger Ladungskapazität hat als drauf steht, das der letzte Balken sofort weg ist, man damit also schlecht planen kan bis wo der Akku ungefähr hält, das das Rad schon 5 Wochen zur Garantie weg ist und ich es nicht benutzen kann, es ja weg, und das das Rad so, also mit dem defekten Akku und der Akkuanzeige nicht dem Kaufvertrag entspricht. Sonst hab ich kein Problem, die Leute bei Canyon sind freundlich, den Preis habe ich akzeptiert. Aber ich hätte dann schon auch gerne das was ich bezahlen soll/habe.
 
Mimimi...steht auf deinem Akku "wir garantieren 500 Wh"? Vermutlich nicht, weil man das nicht kann.
Steht auf deinem Kaufvertrag eine Grantie, wie lange der letzte Balken halten soll? Das bezweifle ich.
Steht auf deinem Kaufvertrag, wie lange der Akku hält und wie weit zu kommst? Sicher nicht.

5 Woche weg ist ärgerlich, aber das weiß man, wenn man ein Versenderbike kauft.
Und grundsätzlich, defekt ist da bestimmt nichts, ist alles in der Toleranz.

Allein diese Drohung mit dem Anwalt finde ich lächerlich. Aber das ist ja heute leider normal geworden.
Statt vernünftig zu sprechen, gleich mal Fristen setzten und Drohen :mad:
 
Mimimi...steht auf deinem Akku "wir garantieren 500 Wh"? Vermutlich nicht, weil man das nicht kann.
Steht auf deinem Kaufvertrag eine Grantie, wie lange der letzte Balken halten soll? Das bezweifle ich.
Steht auf deinem Kaufvertrag, wie lange der Akku hält und wie weit zu kommst? Sicher nicht.

5 Woche weg ist ärgerlich, aber das weiß man, wenn man ein Versenderbike kauft.
Und grundsätzlich, defekt ist da bestimmt nichts, ist alles in der Toleranz.

Allein diese Drohung mit dem Anwalt finde ich lächerlich. Aber das ist ja heute leider normal geworden.
Statt vernünftig zu sprechen, gleich mal Fristen setzten und Drohen :mad:
Na ja, "Mimimi" steht da nicht aber ja, auf der Rechnung steht das der Akku 504Wh hat:
30 20012957 ACC SHIM BAT BT-E8035 Integrated 504Wh
Und ja, man kann das angeben und auch dafür sorgen das es so ist. Das sollte man sogar, wenn man ihn so verkauft. Wenn man einen Liter Milch im Laden kauft möchte man auch das ein Liter drin ist und nicht irgendwas um die 1 Liter. Aus diesem Grund schließt man einen Kaufvertrag ab. Da steht drin was man bekommt und was man dafür bezahlt.
Wie lange er hält kann man wohl weniger vorhersehen. Hängt ja schließlich von diversen Faktoren ab. Das habe ich aber auch nicht bemängelt, sondern das laut Messung nur ca. 400Wh aufgenommen werden.
Fristen muss man wohl setzten, sonst hat man rechtlich nichts in der Hand seinen Artikel in angemessener Zeit zurück zu bekommen. Das habe ich mir jetzt nicht ausgedacht, das ist deutsche Recht.
Mit dem Anwalt gedroht habe ich nicht, es war eine Frage. Was andere Leser machen würden, wie dort die Erfahrungen mit solchen Situationen sind. Gesprochen habe ich mit Canyon, mehrmals, auch geschrieben. Die Leute da sind sehr freundlich, aber mein Rad ist trotzdem seit 5 Wochen weg und kein Ende in Sicht.
Kann es sein das du bei einem Fahrradversender arbeitest oder sonst wie Vorteile dort genießt? Ich kann mir ansonsten deine Argumentation schlecht erklären.
 
In diversen Tests wurde auf die geringe Reichweite hingewiesen.
OK, hatte ich vorher nicht gelesen. Ich bemängel aber auch nicht die Reichweite, sondern das die Kapazitätsanzeige nicht vernünftig arbeitet. Die ersten drei der 5 Balken erlöschen im Laufe der Fahrt, der letzte ist aber gleichzeitig mit dem 4. weg. Das entspricht wohl nicht der gewünschten Funktion.
 
Moin
Ich habe zum Thema Reparatur Frist nichts gegoogelt aber Frist setzen ist auf jedenfall gut und wenn man den Vertrag nach abgelaufener Frist schon wandeln kann würde ich das auch machen. Da finden die schon noch einen neuen Akku den sie dir geben können…
Mit Shimano würde ich mich gar nicht auseinandersetzen.

Canyon hat mehr Geld wie du, mit denen braucht man kein Mitleid haben. Die bauen die Akkus munter weiter in neue bikes ein damit sie weiter verkaufen können aber lassen sich warten…
 
Ich arbeite nicht bei einem Versender.
Milch und Akku kann man nicht vergleichen, weil Milch nicht den gleichen chemischen und physikalischen Änderungen unterliegt.
Die Angabe ist vermutlich im Kleingedruckten geregelt und sagt bis zu 504Wh oder um die 504Wh +-
Nochmal, hat dir Canyon oder Shimano eine Leistung garantiert? Nein, weil es niemand kann.

Und die Anzeige hängt von der Programmierung ab. Zeige mir ein System, wo das exakt funktioniert. Auch das ist kaum möglich. Selbst bei meinem Auto wird das Ding liebevoll Schätzeisen genannt.

Aber klar, zieh vor Gericht, die haben sowieso nichts anderes zu tun.
Ingesamt, haben wir keinen anderen Probleme auf der Welt, wie deinen Akku.
 
Es geht nicht um "Änderungen". Das Rad und der Akku sind neu. Wenn etwas mit der Angabe 504Wh verkauft wird, sollten es auch so um die 500Wh sein und eben nicht 400Wh. Auch wenn du das wiederholst wird es nicht richtiger.
Und im Kaufvertrag steht eben:
30 20012957 ACC SHIM BAT BT-E8035 Integrated 504Wh
Da ist ja wohl die Kapazität des Akkus mit gemeint. Was "vermutlich im Kleingedruckten" steht weiss ich jetzt nicht genau. Ich gehe im ersten Schritt davon aus was im Großgedruckten steht.

Wenn andere System in anderen Fahrzeugen nicht ordnungsgemäß funktionieren muss ich das ja so nicht bei meinem Rad gut finden. Wenn du bei deinem Auto Fehlfunktionen akzeptierst ist das für mich OK. Für den Autohersteller wahrscheinlich auch. Also sind wir drei ja diesbezüglich zu frieden.

Das ich "vor Gericht ziehe" hatte ich noch nicht erwähnt. Ist das jetzt dein Ratschlag für mich?

Die Probleme der Welt mit meinem Fahrrad zu verknüpfen macht für mich auch wenig Sinn. Kann man aber machen.
 
mit vor Gericht ziehen hat das doch gar nichts zu tun, man schreibt einfach 1 - 2 Briefe und dann läuft das in der Regel…

Man muss sich ja nicht hinhalten lassen von Geschäftspartnern nur weil corona ist und putin am Rad dreht

Sind doch zwei völlig verschiedene Dinge
 
Ich verknüpfe nicht die Probleme der Welt mit einem Fahrrad, sondern es soll die Verhältnismässigkeit aufzeigen.
Es geht nur um eine Fahrrad! Mit einem Akku, der mal 400, mal 500, mal vielleicht sogar 550Wh hat. So what.

Vernünftig sprechen, mit Canyon die Möglichkeiten ausloten und gut.
Und nochmal, jeder weiß, vorauf er sich bei Canyon einlässt. Es ist ein Versenderbike und der Service ist eher schlecht.

Du hats mit Fristen angefangen und gefragt, ob du zum Anwalt gehe sollst, also hast du das für dich schon in Betracht gezogen. Und aus Erfahrung weis ich, dass die Gerichte mit solchen (sorry) Kleinscheiss total überlasten sind und es unnötige Steuergelder kostet.

Aber egal, habe meine Meinung gesagt und bin jetzt hier raus. Gehe lieber mit meinem Canyon auf die Hometrails bis mein Akku leer ist.
 
Nicht wirklich...was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß...sprich, ich würde im Traum nicht darauf kommen, den Akku zu messen.
1. habe ich nicht die Mittel (und ich meine nicht eine Steckdose mit Messgerät, sondern Profigerät)
2. kommt es auf die Umgebung an (Temperatur, wann zuletzt geladen, wann benutzte etc. habe hier kein Labor)
3. habe ich keine Lust dazu, ich gehe lieber fahren.
 
Das Problem ist das der Akku 504Wh brutto hat. Netto kannst du deutlich weniger nutzen, da man (LiIon-)Akkus nicht ganz leer machen darf. Dazu kommen noch Sicherheitsreserven für Licht usw.
Shimano gibt leider nur die Bruttokapazität an.
Bosch ist da ein wenig ehrlicher.
Das die letzten zwei Balken schnell weg sind, ist bei Shimano leider auch normal. Ein wenig kann man es verbessern indem man mittels App die Lichtreserve deaktiviert. Das geht nicht mit der Shimano-App!
 
Bosch ist da ein wenig ehrlicher.
Nein, alle Hersteller multiplizieren die Nennkapazität der Zellen. Die angegebene Kapazität des Akkupacks ist also immer der theoretische Wert den man unter gewissen Bedingungen den Zellen entnehmen kann.

So wird die Zelle z.B. für den Wert im Datenblatt bis auf 2,5 Volt entladen, das würde als bei einem E-Bike Akku bedeuten dass die Spannung von 36 V auf 25 V runtergehen könnte.

In der Praxis schaltet der Motor aber irgendwo bei 30 Volt ab, verbleiben also sicher noch ein paar Prozent Restkapazität im Akku.

Nächster Punkt ist ob der Akku tatsächlich immer bis 100 % geladen wird, oder der Hersteller schon vorher begrenzt um die Lebensdauer zu erhöhen.

Dann spielt natürlich die Temperatur eine Rolle und mit welcher Unterstützungsstufe du fährst.

Alles in Allem kann schon mal 20 % weniger als die theoretische Nennkapazität bedeuten.
 
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