Fox 36 E-Bike Optimized: Was ist das genau?

Die Lefty hat auch den Lenkeinschlag einer Doppelbrücke und ihr Knie schlagen sich die Cannondaler auch nicht ständig beim Bergauffahren an oder?

Scheint also besser zu funktionieren als man vermuten würde.
 
Ich bin kein genereller Gegner von Doppelbrückengabeln. Anno dazumal war ich an der Entwicklung diverse Votec- Doppelbrückengabeln maßgeblich beteiligt. Wenn möglichst viel der notwendigen Gabelvorbiegung (Offset) in die Brücken gelegt wird und nicht in das Ausfallende, generiert man eine passable Kniefreiheit und einen verbesserten Lenkeinschlag. Leider haben viele der üblichen DB Gabeln so gut wie keinen Offset in der Gabelbrücke und scheiden dadurch für den Traileinsatz aus. Die Lefty (bin ich auch einen weile gefahren) hat, positiv Anzumerken, einen Großteil der Vorbiegung in der Gabelbrücke. Leider wächst dadurch das Trägheitsmoment um die Lenkachse spürbar an. In der Summe sind DB Gabeln zu speziell und sehr problematisch was den Einbau bei verschiedenen Steuerrohrlängen anbelangt.
 
Die Lefty hat auch den Lenkeinschlag einer Doppelbrücke und ihr Knie schlagen sich die Cannondaler auch nicht ständig beim Bergauffahren an oder?

Scheint also besser zu funktionieren als man vermuten würde.

Boah ... jetzt kommst du mit der Lefty. Diese Gabel ist doch keine Doppelbrückengabel wie eine Fox 40 oder RS Boxxer. Die Klemmung ist viel weiter vorne und geht kerzengerade nach unten! Das ist ganz anders als bei den genannten Gabeln. Eine alte Votec GS 4 - die geht in die richtige Richtung. Aber leider gehört diese Gabel der Vergangenheit an. Leider!
 
Hallo Lutz,
ich fahre jetzt seit einigen Jahren ein Nicolai EBOXX1 mit Lyrik und Reset Steuersatz.
Seit Anfang des Jahres ein EBOXX3 mit FOX36 und Reset Steuersatz.
Bei beiden Kombimationen kommt es nicht zu dem von dir erwähnten Verhalten.
Lediglich bei meinem alten Haibike mit 1 1/8 Steuersatz und alter RS Revelation kann man das beobachten.

Hat vielleicht auch was mit der Bauart der Rahmen etc. zu tun.
 
@riCo ... Haha :)
Man kann einen ganz einfachen simplen Test auf einem Platz mit Betonboden machen der das kritische Schwingungsverhalten einer Federgabel im EMTB simuliert:
Man stelle das Bike senkrecht auf das Hinterrad vor sich und fasse den Lenker mit beiden Händen.
Nun lässt man das Bike vor sich auf dem Hinterrad wie ein Hüpfball auf und ab springen und verstärkt sukzessiv das Hüpfen solange bis das Hinterrad ca. 40-50cm vom Boden abhebt.
Jetzt beobachtet man was die frei schwingende Vorderradgabel macht.
Man wird eine erstaunlich starke Auslenkung/Schwingung an der Gabel/ Vorderrad/Achse beobachten.

Man kann diesen Schwingungstest auch mit einem normalen Bike machen und wird eine ähnlichen Beobachtung anstellen.
Mit dem Unterschied das der Test nur auf das EMTB übertragbar ist.
Warum ist das so? Antwort: der feste Boden auf dem das EMTB Bike auf und ab hüpft simuliert die große Masse des EMTBs.
Bei einem normalen Bike mit weniger Rahmen-Masse muss man diesen Schwingungstest nicht auf einem harten Betonboden sondern auf einer Weichbodenmatte durchführen.
Die Weichbodenmatte stellt Dämpfungsverhalten der geringen Masse eines Normal-MTBs dar.
Da die Weichbodenmatte stark dämpft wird man das Bike bei diesem Test nicht zum freien hüpfen bringen!
Ergo: die Federgabel kommt damit auch selber nicht ins Schwingen!

Fazit: bei einem EMTB ist das Schwingungsverhalten einer Federgabel erheblich kritischer wie mit einem normalen Bike mit niedrigem Rahmengewicht
 
@bastifunbiker
auch wenn Du es eigentlich nicht so meinst ... hast Du damit recht ;)
Unbenannt.JPG
 
Aus meiner Sicht ist diese ganze "ebike optimized" Welle Geldschneiderei!
Und es sind die Wartungsintervalle aller Gabeln zu kurz, da besteht Verbesserungsnotstand. Ich hätte gerne eine 27,5" Stahlfeder Gabel mit 160-180 mm Federweg die ich zwei Jahre(6000km) fahren kann und dann nur Ölwechsel machen muss.
 
Mit dem Unterschied das der Test nur auf das EMTB übertragbar ist.
Warum ist das so? Antwort: der feste Boden auf dem das EMTB Bike auf und ab hüpft simuliert die große Masse des EMTBs.
Bei einem normalen Bike mit weniger Rahmen-Masse muss man diesen Schwingungstest nicht auf einem harten Betonboden sondern auf einer Weichbodenmatte durchführen.
Die Weichbodenmatte stellt Dämpfungsverhalten der geringen Masse eines Normal-MTBs dar.
Da die Weichbodenmatte stark dämpft wird man das Bike bei diesem Test nicht zum freien hüpfen bringen!
Ergo: die Federgabel kommt damit auch selber nicht ins Schwingen!

Fazit: bei einem EMTB ist das Schwingungsverhalten einer Federgabel erheblich kritischer wie mit einem normalen Bike mit niedrigem Rahmengewicht

Physikalisch ist die obige Aussage mehr als fragwürdig oder besser: falsch. Da werden Dinge vermischt die absolut nichts miteinander zu tun haben.
Wie ein harter Boden schwingungstechnisch ein EMTB und eine Weichbodenmatte schwingungstechnisch ein MTB simulieren könnten erschließt sich mit nicht. Wir reden hier ja von der Erregerfrequenz bzw. einem Impuls. Und wenn der identisch mit der Eigenfrequenz eines leeren Bikes auf Luftreifens sein soll ist schon Voodoo.
Wenn man des Gesamtsystem betrachtet, dann:
EMTB 20 kg + Fahrer 85 kg + Sonstiges 15 kg = 120 kg
MTB 15 kg + Fahrer 85 kg + Sonstiges 15 kg = 115 kg
Also soll nach deiner Meinung ein Systemunterschied von 5% einen signifikanten Unterschied (Zitat "erheblich kritischer") machen??? Das solltest du bitte erklären!!!
 
Es ist doch das übliche Ritual....
Rico bekommt ein neues Spielzeug in die Hand gedrückt und das Ding ist ab sofort das Maß aller Dinge und verteidigt wird das hier auch noch mit fragwürdigen Erklärungen.
Ich will die Erläuterungen von Lutz-Scheffer nicht grundsätzlich infrage stellen aber seine Vergleich sind absolut nicht ok.
Die Schwingungen an der Gabel werden sich am ausgeprägtesten einstellen wenn auf unebenem Boden hart gebremst werden muss und entsprechende Kräfte in Längsrichtung auf die Gabel wirken. Dann ist die Gabel eingefedert, das Rad dreht sich und erhöht das Massenträgheitsmoment usw. Die Vergleiche erklären gar nichts. Wahrscheinlich wird Fox entsprechende Messungen im Fahrbetrieb an den defintif steiferen Rahmenkonstruktionen mit einer anderen Massenverteilung im Rahmen angestellt haben und wohl auch das beste Konstrukt ausgewählt haben um es auf den Markt zu bringen. Aber was heißt das denn- was ist das beste Produkt? Zuerst mal muss dieses Produkt eine entsprechende Rendite erwirtschaften. Wie oft hat in der Vergangenheit eine kaum relevante Verbesserung Produkte marktreif gemacht weil sich genug Tester vor den Karren spannen ließen. Was taugt denn dann noch eine 34er Factory, wenn die 36er schon zu weich sein soll? Auf jeden Fall ließe sich eine Doppelbrückengabel bauen, die vom Lenkeinschlag und der Freiheit für das Knie akzeptabel wäre und alle statischen und dynamischen Probleme löst. Lassen wir uns mal überraschen wer sich damit auf den Markt traut und was dann unsere Tester dazu sagen.
 
Wenn man des Gesamtsystem betrachtet, dann:
EMTB 20 kg + Fahrer 85 kg + Sonstiges 15 kg = 120 kg
MTB 15 kg + Fahrer 85 kg + Sonstiges 15 kg = 115 kg
Also soll nach deiner Meinung ein Systemunterschied von 5% einen signifikanten Unterschied (Zitat "erheblich kritischer") machen??? Das solltest du bitte erklären!!!

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass die isolierte Betrachtung des unbelasteten Velos nicht zielführend ist.

Es mag sein, dass solches zu bemerkenswerten Ergebnissen führt. Diese sind jedoch immer unter dem Licht ihrer Entstehung zu betrachten. Dass eine gute Marketingabteilung dies exakt andersrum sieht, ist selbstredend.

Als ich einemal eine starre Alu- mit flexibler Carbongabel verglichen habe, hatte ich beim harten Anbremsen ebenfalls auf das Ausfallende der Gabel geschaut. In der Tat sah ich etwa 10 bis 20mm Bewegung. Das war - nebst dem allgemeinen Fahrgefühl - die Bestätigung, dass die Carbongabel dank ihrer Flexibilität gewisse Federungseigenschaften hat. Einen negativen Einfluss auf die Lenkpräzision konnte ich nicht feststellen.
 
Also @riCo , ich habe mir sogar die Mühe gemacht, deinen Artikel zu lesen. Mir ist schon klar, dass du die Gabel getestet hast, trotzdem liest sich dein Artikel wie eine Pressemitteilung direkt von Fox.
Warum? ganz einfach, hier wurde ein ziemlich plumper Ansatz gewählt um ein vorhandenes Produkt an eine neue Nutzungsart anzupassen. Das Ausfräsen als Fertigungsschritt wird eingespart, und drei Rohre werden weniger stark abgedreht/gehont , dann noch eine vorhandene Kartusche aus dem Regal gezogen und zack, ist die "alte" Referenzgabel praktisch untauglich und man hat mit geringst möglichen Kosten eine neue Referenzgabel entwickelt.
Zu meinem Einwurf mit den nochmal 400Gramm mehr für Boxxer/40. Mir ist durchaus klar, dass das nicht die passenden Gabeln für die aller meisten Räder und Einsatzgebiete sind, ich wollte aber 1. aufzeigen, dass es andere Konstruktive Lösungen geben könnte (größere Überlappung der Buchsen, eine Fox 38, eine speziell konstruierte Doppelbrückengabel, neue Materialien "mitwandernde" Buchsen...) und 2. klar machen, dass 250 Gramm oder eben an der Gabel ca ein Achtel Mehrgewicht durchaus kritisch gesehen und hinterfragt werden sollten.
Darüber hinaus ist es so, dass hier nun über die Lösung eines Problemes gejubelt wird, das vorher in keinem Test auf dieser Seite aufgetreten ist. Im Gegenteil, gefühlt wird mindestens jedes zweite Rad für sein tolles Fahrwerk gelobt.
 
Die aktuellen Federgabeln schwingen beim E MTB mit Ihrer Eigenfrequenz in Bremslastrichtung.

Durch ein paar kg mehr Systemgewicht sollen _alle_ Gabeln anfangen mit ihrer Eigenfrequenz zu schwingen? Bin jetzt nicht der Physikprofi und ich kann mir durchaus vorstellen, dass es bei bestimmten Rahmen/Federgabel Kombinationen zu einem solchen Effekt kommt. Aber jede Gabel und jeder Rahmen ist unterschiedlich. Wenn bei Gabel x an eMTB y dieser Effekt auftritt, dann wäre er bei einem Tausch gegen Gabel z nicht mehr vorhanden. Denn die hat ja eine andere Eigenfrequenz. Oder sehe ich das falsch? Wie groß soll denn der Gewichtsbereich sein, in dem die Problematik akut sein soll?
 
Hallo Michi
Hallo Zusammen,
Anscheinend hast Du und die anderen Beitragenden, das Problem des unterdimensionierten Schaftrohres bei E- MTB- Federgabeln noch nicht von allen Seiten betrachtet und verstanden.
Ich will nochmal deutlicher werden: E-MTB Gabeln unterliegen vollkommen neuen Resonanz- Schwingungs-Belastungen aufgrund des schweren E-MTB - Hauptrahmens.
Die aktuellen Federgabeln schwingen beim E MTB mit Ihrer Eigenfrequenz in Bremslastrichtung.
Das war vorher bei klassischen MTBs nicht der Fall, weil der deutlich weniger schwerer Hauptrahmen diese Eigenfrequenz gedämpft hat.
Die Masse des Fahrers zählt praktisch nicht , da sie nicht fest mit dem Bike verbunden ist.
Die Eigenfrequenz kann sich zu einer enorm hohen Amplitude (Auslenkung der Gabelausfallenden in Längsrichtung) aufbauen , wenn kontinuierlich eine Anregungskraft einwirkt ( Bremskraft z.B.).

Einzige und beste Maßnahme um die Schwingungsproblematik bei EMTBs zu bekämpfen ist die Erhöhung der Bauteilsteifigkeit der Federgabel in Bremslastrichtung.
Die Steifigkeitserhöhung dient der Bekämpfung der Schwingungsproblematik und nicht einem generell erhöhtem Steifigkeitsbedarf in allen anderen Fahrsituationen.


Hauptursache der Steifigkeits-Schwäche bei allen üblichen Mono-Brücken Federgabeln ist das unterdimensionierte Schaftrohr. Selbst bei einer Federgabel mit 34er Standrohren ist der sprichwörtliche Flaschenhals ein zu kleines Schaftrohr, und nicht die restliche Dimensionierung der Gabel.
Die aktuell aufgedickte Wandstärke des E-Bike optimized Schaftrohres ist ein richtiger Schritt aber bekämpft das Problem nur notdürftig.
Eine Doppelbrückengabel würde in der Tat die Problematik erheblich entschärfen, kommt aber bei E MTBs aus meiner Sicht kaum in Frage , da man beim Bergauffahren durch die vorverlagerte Sitzposition speziell in engen Kehren mit dem Knie an die obere Gabelbrücke stößt. Außerdem ist für den alpinen Traileinsatz der Lenkauschlag eine Doppelbrückengabel zu stark limitiert.

Warum ist die Schwingungsproblematik bei E MTBs so gravierend?
Antwort: weil sie zu enormen Bauteilverschleiß der Federgabel- Führungsbuchsen und des Steuerkopflagers führt. Die Dauerschwingfestigkeit aller beteiligten Bauteile leiden vermutlich ebenfalls. Hier müssen in Zukunft vermutlich erweiterte Testmethoden zu Einsatz kommen.
Darüber hinaus führt die Schwingung im Eigenfrequenz- Resonanzbereich der Federgabel auch bei leichten Bremsen zu einem deutlich schlechteren Ansprechverhalten der Gabel.
= eine typische Situation beim Bergabfahren auf einem Trail.
Warum spricht die Federgabel beim Schwingen schlechter an?
Antwort:
Weil die Federgabel beim hinteren und vorderen Totpunkt der Schwingbewegung stark verkantet. Der Effekt einer sogenannten "Stotterfederung" tritt dabei auf.
Biker die ein gutes Gehör haben, werden sich schon immer gewundert haben warum bei E MTBs die Federgabeln generell bei der Abfahrt laut klappern.

Ich spreche aus Erfahrung: hinter meinem Schreibtisch stapeln sich 34er und 36 er Federgabeln mit ausgeschlagenen Führungsbuchsen die kein halbes Jahr durchgehalten haben.
An meinem, wie der Michi sagt, vergleichsweise niedrigem Körpergewicht kann das offensichtlich nicht liegen.
Fazit:
Aus meiner Sicht wird sich für E MTBs langfristig ein neuer Steuerrohrstandard durchsetzten, der die Bremssteifigkeit und Resonanzfrequenz der Federgabel auf ein unkritisches Niveau hebt.
Ein Mehrgewicht ist nicht zu erwarten, da eine Durchmessererhöhung gegenüber einer reine Wandstärkenerhöhung im Vorteil ist.
Die Lebensdauer und das Ansprechverhalten der Federgabel, der Führungsbuchsen und des Steuerkopflagers werden durch den neuen Standart erheblich profitieren.


Lieber Lutz,
ich sehe das komplett anders als Du. Ich denke aber nicht dass es hier der richtige Ort ist das auszudiskutieren ….
Dass deine vorgeschlagenen Änderungen kein Mehrgewicht mit sich bringen glaube ich übrigens auch nicht.
Allein die größeren Lager und die größere Vorbauklemmung sind mindestens 40g Mehrgewicht.
Dazu kommt der größere Materialeinsatz am Steuerrohr und an der Gabelbrücke.
Am Steuerrohr kannst Du niemals so viel Wandstärke einsparen um das zu kompensieren. Außerdem bekommst Du dann eventuell noch ganz andere Problemchen mit dem Steuerrohr.
Und was noch dazu kommt: je steifer die Gabel, desto mehr bekommt das Unterrohr auf die „Mütze“. Das wiederum heißt, dass auch dieses verstärkt und somit schwerer werden müsste.
Möchte hier aber nicht besserwisserisch sein …
… vielleicht belassen wir es einfach dabei dass wir hier unterschiedlicher Meinung sind ;-)
Viele Grüße,
Michi

P.S. wenn Du auf der Eurobike bist, schau doch mal bei uns am Stand vorbei. Habe da was sehr interessantes für Dich.
 
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