Bremsscheibe wellig geglüht

manumunich

Bekanntes Mitglied
Hallo zusammen,

zum Thema Einbremsen habe ich letztens gelesen, dass "Profis" nach den Intervalleinbremsmanövern die Bremse so lange ziehen bis sie zuerst die Bremswirkung verlieren und dann so lange auf der Bremse bleiben bis diese wieder kommt...

Das wollte ich gestern mit meinen neuen Belägen ausprobieren und habe es scheinbar verpasst, die Bremse rechtzeitig zu lösen, da ich den Effekt des wiederkehrenden Bremsdrucks nicht wahrnehmen konnte. Das Ergebnis war eine plötzlich wellig werdende heißgeglühte Galfer Bremsscheibe. Nach dem sofortigen Freigeben der Bremse und Abkühlen ist die Scheibe wieder plan.

Nun zu meiner Frage: Kann ich meine Galfer Wafe 2mm Scheibe trotz dieser offenbar übertriebenen Beanspruchung weiter verwenden, oder geht da ein Risiko von aus?

Danke - und ich bin wieder etwas schlauer und mache das sicher so nicht nochmal :extremelyhappy:
 
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Bevor man mich jetzt für total irre hält, hier der Artikel: https://www.bike-magazin.de/werkstatt/bremsen/scheibenbremsen-belaege-richtig-einbremsen-tipps/

Unter Punkt 3 heißt es da: "Ganz Hartgesottene bleiben jetzt sogar so lange auf der MTB-Bremse, bis die Verzögerungswirkung wieder zurück kommt. Erst dann ist der Belag optimal eingebremst"
Ich schätze da ist sowas gemeint, wie dass die Beläge ausgasen sollen.
In meinen Augen kritisch, da niemand weiß, wann a) der Kleber, Binder in den Belägen aufgibt und b) auch niemand weiß, wann es zu Gefügeveränderungen in der Bremsscheibe kommt.
Und sobald Metall sich verfärbt, sind Temperaturen erreicht wo es zu Gefügeveränderungen kommt, kommen kann.
 
Fazit: Meint ihr die Scheibe sollte ich durch mögliche Gefügeveränderungen besser nicht mehr fahren?

Ich würde WENN, eher von einem übermäßigem Verschleiß ausgehen.

Glühend und abschrecken = Spröde und kann einfach brechen, platzen.
Heiß, verfärbt und langsam abkühlen, wird es (gehärtetes, vergütetes Material/Stahl) weich und somit mehr Verschleiß.

Die Betonung liegt aber auf wenn. Da keiner den Materialschlüssel dafür kennt und auch sonst keine Behandlung der Bremsscheibe.
Kann eben sein, muß aber nicht.
 
Nein, die kannst du einfach weiter fahren. Ist allerdings nicht für die Berge geeignet, wie du
ja hinlänglich feststellen konntest. Fürs Mittelgebirge ist sie aber OK.
 
Fazit: Meint ihr die Scheibe sollte ich durch mögliche Gefügeveränderungen besser nicht mehr fahren?
Halte ich für übertrieben. Genauso wie das hartgekochte Einbremsen. Die normale Methode reicht völlig. Wichtig ist das man dabei nicht immer bis zum Stillstand bremst.

Wenn du an deiner Scheibe Verfärbungen siehst, ist das ein Zeichen dafür das du zuviel verlangst von dem Material.
 
Zuletzt bearbeitet:
Irgendwie kapier ich die beschrieben Technik nicht wirklich, bremsen bis man fading kriegt und dann Bremse gezogen halten bis sie wieder beisst? Das muss man ja an einem Mörderberg machen sonst hält man doch irgendwann einfach an weil keine Energie mehr da ist. Vielleicht verstehe ich das auch einfach falsch
 
Der Absatz bezieht sich auf das Ausgasen wenn ich das richtig lese. Also was der Autor sagen will ist, das ein organischer Belag erstmal richtig heiss werden sollte zu anfangs.

Manche legen neue Organische ja auch in den Backofen. Gleicher Effekt.
 
Warum bremst man nicht einfach so ein wie das normalerweise überall (vom Hersteller) beschrieben wird? Werd ich nie verstehen… Das mit dem Ausbacken genauso wenig. Wozu?

Ich habe vor kurzem 2 Orbea Rise eingebremst. 1x mit Shimano organisch/ Galfer Wave und 1x Shimano org. m. einfachen gestanzten Shimano-Scheiben. 10-15x bergab, nie blockieren lassen. Beide Räder bremsen einwandfrei und kräftig.
So mache ich das immer, und das funzt.

Die ausgeglühte Galfer würde ich mal weiter probieren. Wenn sie wieder blank wird und ordentlich beißt, weiter fahren.
Spröde wird da nix, da hätte man sie schon direkt mit Wasser abschrecken müssen. Und selbst dann ist das noch von der Legierung abhängig.
 
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