Bikepreise-Preispolitik-persönliche Schmerzschwelle

Hier noch ein Nachtrag bezüglich Kaufverhalten und "Mittelklasse".

Im neuen EMTB-Magazin ist eine Leserumfrage mit 6423 Teilnehmern.
Davon sind 92% Männer, 23% haben Abitur, 36% einen Hochschulabschluss.

Diese Leser planen im Schnitt 6286Euro beim nächsten Bikekauf ein.
Vor 2 Jahren lag dieser Schnitt bei 4834Euro.
Aber mehr als ein Drittel plant, das nächste Bike zu leasen.
43% der Leser schauen sich in der Preiskategorie über 6000Euro um.

Spannend auch: 2.3% besitzen ein Light-EMTB aber 9,1% wollen sich eines kaufen
23.5% sagen, sie bräuchten die maximale Power kaum und würden für ein geringeres Bikegewicht auf Motorleistung verzichten.
 
Ich habe mal bei Specialized die ja bekanntlich nicht gerade zu den günstigsten gehören die komplette S-Works Palette überflogen und da gehören die S-Works Levos noch nicht zu den teuersten. Wenn ich da Rennräder und Bio Mtb's ohne Motor und ohne drum und dran für 16k und 17k sehe :eek: finde ich das schon recht abgehoben. Zugegeben mit allen Upgrades die ich bei meinem Bike nach und nach dran geschraubt habe bin ich auch auf einem 5 Stelligen Betrag angelangt. Aber ja, DAS ist mein Hobby oder besser gesagt meine Leidenschaft die ich ausgiebig auslebe. Anstatt Freitag und Samstag irgendwo in den Ausgang zu gehen und Party zu machen oder teure Markenklamotten zu kaufen schraube ich mir ein teures (vielleicht sogar ein überteuertes) Teil ans Rad. Das heisst aber noch lange nicht, dass ich in Geld schwimme oder so was. Ich arbeite hart für mein Geld aber man hat vielleicht andere Prioritäten, verzichtet auf vieles um sich dann halt auf diese Weise etwas mehr zu leisten. Ich freu mich für jeden der sich ein teures Bike leisten kann und damit Spass hat, sogar auch dann wenn es nur für die Eisdiele benutzt wird. Wenn dieser jemand Spass daran hat wieso nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also mein Händler-Freund sagte mir erst kürzlich das er eine deutliche Abkühlung der E-MTB im mittleren Preis Segment wahrnimmt, die Räder der obersten Klassen laufen aber dank Leasing bestens und es wird richtig gut verdient. Zugleich sehe ich in den Verkaufsbörsen eine noch nie dagewesene Auswahl an Gebraucht Rädern.
 
Es wäre schön, wenn diese Ansicht mehr Leute teilen würden.
Sich für andere zu freuen kann man lernen ;)

Ich war letzthin in einem Bikepark bei mir in der Nähe und an der Seilbahn bin ich auf eine Lady mit geschätzt 35-40 Jahren und einem Levo S-Works für bekanntlich 16k hier in der Schweiz getroffen. Hab mir gedacht, okay schicke Lady und schickes Bike, mehr nicht. Auf den Trails bin ich ihr nochmals ein paar mal begegnet, aber auch nur weil ich für sie Platz machen musste. Die gute Dame hätte mich gut zwei mal überrundet und so was von in die Tasche gesteckt :hushedface: von wegen nur BlingBling und Eisdielenposer. War ziemlich eindrücklich...
 
Sich für andere zu freuen kann man lernen ;)

Ich war letzthin in einem Bikepark bei mir in der Nähe und an der Seilbahn bin ich auf eine Lady mit geschätzt 35-40 Jahren und einem Levo S-Works für bekanntlich 16k hier in der Schweiz getroffen. Hab mir gedacht, okay schicke Lady und schickes Bike, mehr nicht. Auf den Trails bin ich ihr nochmals ein paar mal begegnet, aber auch nur weil ich für sie Platz machen musste. Die gute Dame hätte mich gut zwei mal überrundet und so was von in die Tasche gesteckt :hushedface: von wegen nur BlingBling und Eisdielenposer. War ziemlich eindrücklich...

So gings mir vor Kurzem mit einem Typen, der auf einem sehr sportlich gestreckten Hardtail und dem unvermeidlich dazu gehörenden Lycra-Outfit im Bikepark von hinten angerauscht kam. Der hat mich in einem Anlieger dann sowas von versägt.
Freude für ihn habe ich aber bis dato nicht empfunden.
 
Freude muss man auch nicht für andere empfinden.
Anerkennung tut's auch.

Ich freue mich selten, wenn ich versägt werde, erkenne aber an, dass da einer besser ist.
Bestenfalls kann ich noch was von dem schnelleren lernen.
 
sehe ich ein bisschen anders aber das soll jetzt hier ja nicht das Thema sein.

Ich freue mich auf jeden Fall wenn ich in ein oder zwei Jahren mal wieder ein neues Radl unter den Hintern bekomme.

Bis dahin spare ich noch ein bisschen und leiste mir dann wieder etwas spezielles
 
Hallo zusammen,


Hier mal ein paar Gedanken von mir zu dem Thema. Der Bikebranche generell möchte ich keine Vorwürfe machen. Vielmehr sehe ich es so, hier ist eine Schneekugel ins Rollen gekommen wo noch keiner absehen kann wie groß die Kugel wird, bis der Abhang kommt (wenn er überhaupt kommt). Läge die Verantwortung alleine bei der Bikebranche, hätten sich die Preise längst reguliert. Allerdings rollt sie mit dem Schneeball und da vermute ich mal gewollt.

Zur Zeit sieht es jedoch so aus, viele andere Geschäftszweige erfreuen sich an dem Boom und blähen ihn zusätzlich auf. Leasing ist das Eine, allerdings kommen hier für mich die Versicherungen noch dazu, Versicherungspaket beim Leasing, die ersten Plattformen bieten bereits gebraucht ebikes an mit einem Jahr Garantie auf Technik, auch die wird mit einer Versicherung abgedeckt.

Die ersten Automobilhersteller haben den Fahrradbereich für sich entdeckt und investieren, Flagshipstores werden gebaut und die erwähne ich extra hier in einem Zug mit den Automobilherstellern, denn ich denke die Kugel wird noch weiter rollen. Vielleicht etwas abgeschwächt durch die aktuelle Lage. Danach wird es aber lustig (nicht für uns) weiter gehen.

Wobei, für Erstbesitzer eines EBikes wird es noch relativ überschaubar bleiben, bis auf die Preise. Dunkler sieht es da für diejenigen aus die ein Ebike gebraucht kaufen, weil es der Geldbeutel nicht her gibt. Garantie und Gewährleistung seh ich da kritisch wenn es privat gekauft wird, da werden sich die Firmen die tollsten Dinge einfallen lassen und tun es jetzt schon, ich meine keine Erstkundenbehandlung. Da treten wieder die Versicherungen ins Spiel und verdienen erneut. Ein neues Geschäftsmodell womit gut verdient wird, wie oben schon erwähnt.

Und nun zum Thema Nachhaltigkeit, die ist (entweder) gewollt so mies weil man damit gutes Geld verdienen kann, damit meine ich Motor und Akkus. Einen Trend in die gegenteilige Richtung kann ich leider nicht erkennen. Wird auch von keinem Medium hinterfragt! Der Hype um das e ist wohl noch zu groß.
Wo landen z.B die ganzen Austauschmotoren?

Der erste Originalakku hat sich bei mir nach ca. 230 Ladezyklen mit einer Fehlermeldung beim Laden verabschiedet. Bei mir ist leider ein Dongle drauf und Zellen ersetzen ging nicht. Letztendlich hab ich ihn einem Bekannten gegeben der selbst bastelt. Fehlerdiagnose von ihm mit meiner Nichtkenntnis der Materie beschrieben, eine Zellenbank hat sich verabschiedet, die restlichen waren noch in Ordnung. Deswegen also sofort wegwerfen?

Hier hat die eBikebranche noch ordentlich Nachholbrdarf. Leider hat sie das Wort Nachhaltigkeit noch nicht verinnerlicht und es ehrlich geschafft diese als Marketingmittel einzusetzen.

Dazu passt der gerade veröffentlichte Artikel zu den neuen Porsche Bikes. Co2 frei 0 Emmissionen..... auf den ersten Blick mag es stimmen ... Aber siehe oben
 
@Dörti Härri

Dazu mal ein konkretes reales Beispiel. Im März dieses Jahres ist das Leasing zu meinem Mtb ausgelaufen. Ein Arbeitskollege hätte es nachdem ich es aus dem Leasing gekauft habe gerne übernommen. Ich für meinen Teil, bin froh dass ich mich dagegen entschieden habe.
Du kannst weder eine konkrete Aussage zu Akku oder Motor machen was den zeitnahen Zustand angeht. Er hätte jetzt ca, 1400 Euro zusätzlich anpacken müssen.... über das berechtigte Gemecker von ihm was ich mir erspart habe bin ich mehr als froh!
 
Wahre Worte.
Ich scheue mich auch vor privatem EBike-Verkauf an Bekannte. Bei Bio-Bikes hingegen schon mehrfach und problemlos gemacht.

Im neuen EMTB-Magazin ist übrigens ein Artikel zu Garantie und Gewährleistung drin.
 
@Dörti Härri

Dazu mal ein konkretes reales Beispiel. Im März dieses Jahres ist das Leasing zu meinem Mtb ausgelaufen. Ein Arbeitskollege hätte es nachdem ich es aus dem Leasing gekauft habe gerne übernommen. Ich für meinen Teil, bin froh dass ich mich dagegen entschieden habe.
Du kannst weder eine konkrete Aussage zu Akku oder Motor machen was den zeitnahen Zustand angeht. Er hätte jetzt ca, 1400 Euro zusätzlich anpacken müssen.... über das berechtigte Gemecker von ihm was ich mir erspart habe bin ich mehr als froh!
Glaube und verstehe ich.

Aber mit "gekauft wie gesehen" in einem ordentlichen Kaufvertrag ist man eben raus. Logisch, Abgabe an nahestehende Personen ist eher zu vermeiden.
 
Es gibt ja den ein oder anderen Hersteller, der explizit in seinen AGB´s angibt, dass die Garantie auch für dritte bei einem Verkauf erhalten bleibt.
Leider sind das die aller wenigsten. Ist halt auch eine Frage, ob da der Gesetzgeber ran muss, dass eine Garantie immer eine zeitliche und nie eine Personengebundene Vertragssituation ist. So oder so kann man das natürlich umgehen, wenn man einen Kaufvertrag abschließt, indem sich der Verkäufer bereiterklärt, dass er mögliche Garantieanfragen durchführt, sollte ein Garantiefall auftreten. Aber das macht natürlich keinen Spaß, wenn man das Rad loswerden will und sich ein paar Monate später mit dem Hersteller rumärgern muss.

Das Thema Nachhaltigkeit beim E-Bike ist wirklich ätzend. Ich verstehe ja, dass die Hersteller nicht möchten, dass jeder an Akkus und Motoren rumschrauben kann. Aber das alles immer zum Hersteller geschickt werden muss und die nicht mal Fachwerkstätten vertrauen, ist schon sehr fragwürdig.
 
@Dörti Härri

Gekauft wie gesehen sichert mich vielleicht rechtlich ab. Allerdings nicht vor dem Unmut eines Käufers, dem solch ein Schadensbild widerfährt. Eine ehrliche Verkaufssituation wäre dem Käufer die möglichen Kosten aufzuzeigen und dann bin ich mal gespannt wie sich ein Großteil eben dieser verhält.
Vielleicht noch etwas anders geschrieben, ein Ebike nach einem Jahr bei vernünftiger Pflege privat zu verkaufen halte ich für mich noch vertretbar, 2 Jahre mit Bauchschmerzen, 3 Jahre für mich persönlich nicht mehr.
 
Läge die Verantwortung alleine bei der Bikebranche, hätten sich die Preise längst reguliert.

Das verstehe ich nicht ganz. Die Bikeindustrie, also Hersteller und Händler, setzen doch die Preise. Natürlich gibt es externe Faktoren, die das Ganze begünstigen, aber im Grunde könnte die Bikeindustrie die Preise bspw. einfach um 10% senken - will sie aber nicht. Ich kanns verstehen.

Das Thema Nachhaltigkeit beim E-Bike ist wirklich ätzend.
In meinen Augen ist das große Problem der Preis für einen Ersatzakku und v.a. einen Ersatzmotor. Meistens ist man da auf den Händler angewiesen. Für mein 2018er Levo würde ein neuer Motor (also der 2018er Motor, kein neues Modell) mit einem neuen Akku (500 Watt) beim Händler über 2000 Euro kosten. Hab dann gar nicht mehr gefragt, ob netto oder brutto, weil das Bike dann nach ein paar Jahren zum wirtschaftlichen Totalschaden wird. Für mich sind EMTBs in der Hinsicht überhaupt nicht nachhaltig.
 
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