Alles Trail oder was?

Wie seht ihr den Trend, passt euch das, sind das eure Bedürfnisse?
Was will die Masse?

Hier in der Schweiz ...
...womit Wir schon mal aneinander vorbei geredet haben, und aneinander vorbei reden. Die "Problematik" deutscher Mittelgebirge vom Harz bis zum Schwarzwald, vom Elbsandasteingebirge bis zum bayrischen Wald, unterscheidet sich deutlich von den Problemen im hochalpinem Raum. Insofern sind Deine Fragen auch nicht beantwortbar, nicht pauschal, nicht allgemeingültig.

In der Schweiz kenne ich bisher nur ein sehr gutes Miteinander, und sehe auch aufgrund der gut organisierten touristischen Steuerung keine Probleme, egal ob in Lenzerheide oder in Lugano. Der Auslandstourismus, den Ihr in der Schweiz erlebt unterscheidet sich deutlich von dem Bergtourismus in Österreich, Frankreich oder Italien. Bestimmte Klientel kommen schon gar nicht zu Euch, weil die Schweiz ein sehr teures Urlaubsland ist. Und trotz (oder wegen) Eurer Exklusivität lebt die Schweiz beträchtlich vom Tourismus. Unter dem Aspekt verstehe ich Deine Einlassungen noch weniger. Gäbe es bei Euch keinen Biketourismus mehr, bräche auch ein Teil des periphähren Tourismus weg. Du hättest keine "Konflikte" mehr... ...und keine Einnahmen. Vielleicht mag Dir persönlich das egal sein, weil Du beruflich vom Tourismus nicht tangiert wirst, doch gesamtwirtschaftlich käme das nicht gut.

Nun doch kurz zu Deinen Fragen:
Welchen Trend sehe ich? Das Mountainbike erlebt seinen dritten Schub.

Der erste Schub war in den Achtzigern, als es "erfunden" wurde. Plötzlich konnte man, Dank Stollenreifen, besserer Bremsen stabilerer Rahmen und einer "brutalen" Übersetzung, auch im Wald fahren, und Steigungen bewältigen, die mit Torpedo 3-Gang undenkbar waren.

Der zweite Schub kam mit den Fullys und der versenkbaren Sattelstütze. Plötzlich waren Passagen befahrbar, die vorher deutlich mehr Akrobatik erforderten. Auch die Bergab-geschwindigkeit nahm deutlich zu.

Der dritte Schub ist das Pedelec. Der Kreis der Teilhabenden geht dadurch weit über den Kreis gut trainierter Männer (und ganz, ganz weniger Frauen) hinaus, so das mit weniger Spitzenleistung und weniger Kondition durchaus passable Routen zu befahren sind.

Von ein paar Zehntausend in den Achtzigern, über ein paar Hunderttausenden in den Zweitausendern, haben wir nun in den Zwanziger Jahren ein paar Millionen aktive MountainbikerInnen.

"Unsere" Bedürfnisse:
Die Bedürfnisse sind sehr breit gestreut, und zahlenmäßig unterschiedlich, jedoch in jedem Segment mit einem Wachstum um viele hundert Prozent. Die GenussbikerInnen, die Transalp- und MarathonbikerInnen, die GelegenheitsbikerInnen, die Ausgleichssport/RekonvaleszensbikerInnen sind großteils mit dem vorhandenen Forststraßennetz zufrieden. Es ist die mit Abstand größte "Gruppe" unter den MountainbikerInnen.

Am anderen Ende ist die kleinste Gruppe der VertriderInnen, DownhillerInnen und FreeriderInnen. Hier ist das MTB bereits in der Kategorie "Risikosport" angesiedelt. Und hier ist deshalb Technik und Training unabdingbar. Es ist das, was ich in meinem ersten Beitrag dieses Threads als Response auf dich schrieb, für viele Menschen "unfahrbar" und "gefährlich". Mancher mag verblüfft sein, dass die Verletzungshäufigkeit und Verletzungsschwere sogar niedriger ist als in der vorhergehenden Gruppe. Der DH-Fahrer stürtzt bei 20 Km/h in den Abhang, steht auf, fährt weiter; ...weil er/sie relativ jung ist, gut trainiert ist, und vor Allem perfekt mit Protektoren ausgestattet ist. Der Genussbiker (echte Geschichte im Bekanntenkreis) steht an der Bordsteinkante, will aufsteigen, kommt ins Straucheln und stürzt im Stand. Platzwunden, Schürfwunden Prellungen, ein Sehnenriss und ein Schlüsselbeinbruch.

Da zwischendrin bewegt sich dann die zweitgrößte Gruppe der CC, AM, EndurobikerInnen. Man will bergauf ruhige Forstwege, und bergab Singletrails zwischen S0 bis S2 (Mancher auch S3 ) . Das sind die Leute, die auch gerne ins alpine Schweizer (Österreich, Frankreich, Italien, Slowenien) Bergland fahren, weil man dort auch mal Trails von mehreren Kilometern Länge hat, während im deutschen Mittelgebirge oft nach wenigen hundert Metern (es gibt wenige Ausnahmen) Schluss ist.

Was will die Masse? :
Du hast es also mit drei unterschiedlich großen jeweils stark zunehmenden Massen zu tun. Wobei touristisch betrachtet, die kleinste Masse, der DHler (etc.) quasi als sportliche "Elite", die anderen Massen nach sich zieht. So wie es in jeder Sportart/Freizeitbeschäftigung ist. Sperrt man die "Extremen" aus, wollen die Anderen da auch nicht mehr hin. Baden-Württemberg ist ein Beispiel dafür. Zum Mountainbiken kommt hier kaum Jemand her, abgesehen von den drei, vier bekannten Hotspots mit "Bikeareas", wie bsp. in Freiburg. Das hat das Tourismusmarketing nun langsam gemerkt, nachdem es eine gesamtgesellschaftliche Veränderung gab und gibt; weg vom Genussurlaub mit Schwarzwälder Schinken und einem Schnaps alle paar Kilometer, hin zum Aktivurlaub/Wellnessurlaub mit Erlebnischarakter, bei dem man seine Komfortzone verlassen will. Wer das heute nicht bietet, "stirbt" touristisch als Region.

Doch wie gesagt; in der Schweiz ist die Situation und Historie anders.
 

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Re: Alles Trail oder was?
Gute Analyse, Danke.
Sehe die genannten Gruppierungen ähnlich.
Und genau da setze ich dann mit dem Titel des threads an.

Sind die beiden grössten Gruppen, Freizeit-Tourenbiker und CC/AM/Enduro, die sog "Masse an aktiven (E)MTBlern wirklich dann von der Industrie, dem Tourismus und den Medien optimal bedient oder werden hier Bedürfnisse suggeriert, die eigentlich am realen Bedarf ein Stück weit vorbei gehen.

Beispiele:
-eigentlich "überpowerte" (Vorsicht Denglisch) Bikes. Zu potent, zu schwer und zu teuer, die das gros der Biker nicht braucht und dennoch irgendwie will und kauft, weil sie sexy sind, Potenz versprühen und das Marketing das DH/Freeride-Image auf die Normalsterblichen zu projezieren versucht ( wie die 1000m dichte Taucheruhr fürs Büro, überspitzt formuliert.)

-Bikeparks in Tourismusregionen der Alpen statt Ausbau der vorhandenen Möglichkeiten auf gegebenem Terrain.
Wenig zielgruppengerichtetes Angebot oder ein Angebot, das die Ueberforderung der touristen provoziert.

-Magazine mit Tests von Bikes unter extremsten Bedingungen, indirekt Forderung nach immer mehr Abfahrtspotenz, Tourberichte die fast nur noch aus Extremen bestehen etc.

Liesse sich für viele Aspekte rund ums MTB fortsetzen.
 
Naja, da muss man nicht in den Bereich MTB oder EMTB gehen. Schau mal an, wie viel Idioten abseits der Pisten jedes Jahr beim Skilaufen sterben oder schwer verletzt werden! Viele Bergwanderer überschätzen sich gnadenlos! Selbst im Schwarzwald verirren sich viele Städtler! Gerade jetzt zu Corona Zeiten, ist der Wald total überlaufen. Klar, dass es da zu Konflikten kommt.
Der Wald gehört aber weder den Wanderern, noch den Bikern. Deshalb muss man miteinander Respektvoll umgehen. Dann klappt das !
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke gerade Schwer und Robust ist weniger auf DH/Freeride-Image für Normalsterbliche zurückzuführen, sondern einfach nur den aktuell technischen Möglichkeiten geschuldet. Es gibt nun mal leider keine leichten Akkus mit 1000Wh um utraleichte Bikes für Marathontouren zu kreieren. Zudem, zumindest sieht es bei Suchanfragen so aus, wiegen viele Käufer deutlich über 100kg und suchen deshalb speziell nach extra robusten Rädern. Dank potenter Motoren ist diesen Käufern dann auch das Gewicht egal.
Mein Traum wäre auch so ein feiner Geländerenner, ala Fully mit 120mm Federweg, unter 15kg, Kraft um auch 20% Steigung noch mit 20km/h zu meistern und Strom für mindestens 200km. Das ganze noch für um die 2500.-Euro und ich wäre mehr als Glücklich.
 
Kürzlich fragte mich ein Arbeitskollege, dessen Fahrkönnen und Fitness ich als bestenfalls mittelmässig einschätzen würde, ob er sich und seiner Frau zum gelegentlichen Tourenbiken neue EMTBs mit noch 36er Gabeln kaufen solle.
Die 38er wären doch überall viel besser getestet worden.
Mittelfristig könne er sich gut einen Urlaub in der Bikearena Sölden vorstellen und er wolle dort auch sämtliche Trails (auch die "schwarzen Pisten") fahren, wenn er schon mal eine Woche dort ist und über das entsprechende Material verfügt.
Was sagt man da?
Kauf die Dinger, die Tests können nicht lügen, das Topbike wird dich schon sicher nach unten tragen und brich dir nicht alle Knochen dabei oder so ähnlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
oder werden hier Bedürfnisse suggeriert, die eigentlich am realen Bedarf ein Stück weit vorbei gehen.
...je unmündiger der Kunde... (wie Dein Bekannter, weiter unten)
Und ist MTB fahren "Bedarf"?
statt Ausbau der vorhandenen Möglichkeiten auf gegebenem Terrain.
...siehe mein Beispiel 2m Regel BaWü. Weiterhin gibt es abseits der Alpen nicht die vorhandenen Möglichkeiten und das Terrain, bzw. nur sehr eingeschränkt - wie in meinem vorangegangenem Beitrag erwähnt ... mehrere hundert Meter Singletrail...
das die Ueberforderung der touristen provoziert.
...der überforderte Tourist lässt das dann ganz schnell sein, weil es ihm zu gefährlich wird.
Tests von Bikes unter extremsten Bedingungen
...das erwarte ich bei einem Test.
(auch die "schwarzen Pisten")
...soll er probieren. OK, in Sölden könnte es vielleicht mit Absteigen und Schiebepassagen klappen. In Lenzerheide, oder Brandnertal beispielsweise, nicht mehr. Da kommt dann "der überforderte Tourist lässt das ganz schnell sein... "
"Mach mal einen Fahrtechnik Grundkurs."
Oder man lädt ihn zu einer Tour ein. Beginnt mit S0. Dann S1, und bei S2 versteht er den Tipp mit dem Fahrtechnik Grundkurs.
 
In der Realität sehe ich nur wenige Biker auf den Trails
hier in den Voralpen und bayerisch/österreichischen Alpen.

Egal ob beim Biken oder Wandern.

Die meisten Biker, egal ob elektrisch oder nicht, trifft man auf den Forststraßen.
Ich denke, dass das Thema „Trail“ zu sehr von den Foren, Bikebravos, YouTube etc. in den Vordergrund gestellt wird.
 
Kannst ja auch Waldweg oder Pfad sagen ;-)
Und klar fahr ich sowas lieber als ne Forststraße, das Problem mit Leuten hab ich da auch selten, wenn eher die auf der Forststraße oder Nähe Parkplatz die meinen weil sie da sind ist der ganze Weg ihrer.
Am Sonntag wars arg voll aber null Probleme, alle wollten nur gutes Wetter genießen, auch ich, langsam vorbei und gut. Das ich dann nicht rumballern kann ist aber klar.

Das Problem ist in den Medien eher Unverständnis von Normalradlern oder Leuten die den Wald nur für ihre Zwecke sehen und dann sagen der ausgefahrene Pfad zerstört die Natur. Im Schutzgebiet ja ok, aber in der Plantage?
 
@Orange: Ich find es gut, dass Du diese Diskussionsgrundlage gepostet hast.

Ich kann sowohl Orange' Standpunkt, wie auch die anderen Standpunkte nachvollziehen. Ich hatte in den letzten knapp 30 Jahren eigentlich nie Probleme bei uns im Sauerland mit den verschiedenen Waldbenutzern. Es kommt natürlich auch immer auf das eigene Verhalten an. Ich bin aber auch Wanderer und möchte auch nicht vor Schreck, oder als letzte Chance in die Rabatten springen, um nicht überfahren zu werden. Mal abgesehen von ein paar Kiddies, ist mir sowas aber auch noch nicht passiert.

Ich sehe das Problem eher ein wenig anders gelagert. Alle sprechen immer darüber, dass jetzt mehr Biker im Wald unterwegs sind. Stimmt, wobei sich das bei uns in Grenzen hält. Was mir hier auffällt, ist der extreme Anstieg an Spaziergängern und Wanderern. Das das Fußvolk (nicht despektierlich gemeint) nicht nur in der Überzahl, sondern auch eine weitaus große Lobby hat, wird wohl niemand bestreiten. Gerade unter den Spaziergängern und vor allem den "neuen" Spaziergängern ist eine große Anzahl an Leuten, die weder mit der Natur ansich, noch mit sportlicher Betätigung in der Natur irgendetwas am Hut haben, sondern nur Mangels Alternativen im Wald unterwegs sind. Genau mit dieser Gruppe, die sich lautstark unterhaltend, zu Dritt oder mehr den ganzen Weg (egal welcher Breite) blockieren, bin ich dann in letzter Zeit auch schon aneinandergeraten.
Aber auch diese Gruppe hat das gleiche Recht wie wir oder jeder Andere den Wald / die Natur zu nutzen. Im Gegensatz zu uns (e)Bikern haben sie aber eine ungleich größere Lobby, dass ist einfach so.
Die Minderheit ist immer in der Position sich rechtfertigen zu müssen und nur mit entsprechendem Verhalten von uns, am Besten in Kombination mit einer Mitgliedschaft in einer Interessengemeinschaft, wie einem lokalem Verein, der DIMB, des DAV oder ähnlichem, haben wir Gehör und damit eine Chance auf Gleichberechtigung. Ich bin eigentlich kein "Vereinsmeier", aber ich denke, dass dieser Weg als einziger zielführend für unsere Belange ist.
Ich finde Bikeparks und Trailcenter gut, auch wenn mir die Zeit fehlt diese in Anspruch zu nehmen. Ich fahre auch gerne auf Forstautobahnen und geniesse die Natur und ich liebe "naturbelassene"Trails.
Es wäre nicht nur unschön, es wär für mich sogar eine immense Einschränkung der Lebensqualität, wenn ich diese Wahl nicht mehr hätte! Einfach nur auf sein "Recht" zu pochen, was es ja auch nicht in allen Bundesländern gibt, wird nicht mehr reichen, um als Biker als gleichberechtigter Naturnutzer wahrgenommen zu werden, leider.
Ohne große Lobby mit entsprechenden finanziellen Mitteln wird es auf Dauer nicht funktionieren, siehe Skisport; obwohl der das denkbar schlechteste Beispiel ist, wenn es um den Naturschutz geht...

Just my 2 Cents

Andreas
 
Es gibt schon eine Art Trail-Etikette in einer MTB-Zeitschrift, wo auch Hersteller mit im Boot sitzen und weitere Lobbyarbeit ist sicher sinnvoll. ein Grossteil der Biker würde das auch unterschreiben und hält sich daran.
Es gibt aber immer in jeder Art Gruppe (Biker, Wanderer, Hundebesitzer, Motorradfahrer etc.) immer ein paar Prozent, die sich nicht daran halten und wenn dann diese auf die paar Prozent aus anderen Gruppen treffen, kracht es und man zieht sich den Unmut aller zu und alle anderen, auch die regelkonformen, werden gesamt diskreditiert und in eine Art "Sippenhaft" genommen.
Die coronabedingte Mehrbelastung der Wege und allgemeine Genervtheit aller, hat sicherlich mancherorts das System an die Grenzen gebracht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Fokussieren wir uns mal auf die Bikes.
Ein heutiges EMTB mit aktuellem Antrieb der oberen Leistungsklasse wird in nahezu jedem Test oder auch in Reaktionen aus Foren als zu schwer und/ oder als zu teuer empfunden.
Dies ist mE sehr wohl dieser "Trailfixierung" geschuldet.
Nimmt man die eher kleinere Gruppe der Enduro- und DH-Biker, welche solches Material wollen und auch nutzen mal weg, sind die Bikes für den Grossteil aus Touen- und Freizeitradlern, CC und AM-Fahrern, Einsteigern, Umsteigern, Frauen speziell, Jugendliche etc. wirklich zu massig und dadurch letztlich auch zu teuer. eine Ausnahme sind vielleicht die selbst 100kg plus-Biker.

Ein og Antrieb wiegt mit Motor, grossem Akku, E-Bike spezifischer Elektronik und Integration des Akkus in den Rahmen rund 6-7kg.
Geht man nun von Realgewichten der aktuellen EMTBs aus ( 22-26kg) würde ein entsprechendes Bio-Bike 15kg (22-7kg) bis 19kg (26-7kg) wiegen. MM nach zu viel. als BioBike wollte das keiner haben, aber man hat ja den Motor aufwärts.
Würde man sich auf eine eher AM-orientierte Ausstattung und Rahmen-Dimensionierung mit zB. 140mm Fahrwerk, 34er Gabel, entsprechenden Reifen bis zB 2.4, Rädern, Naben, Bremsen etc., die allesamt günstiger wären als die massiveren Parts, beschränken, würden die Bikes kaum teurer und deutlich leichter werden.
Ein EMTB-Fully der 4k Euro Klasse wäre bei eher 22kg statt 25kg und ein Oberklasse-High-End Bike bei deutlich unter 20kg.
Wohlgemerkt mit grossem Motor und grossem Akku.
So ein Bike würde mE vielen genügen und deutlich mehr Fahrspass bieten. Es würde sich leichter über Zäune und auf den Autoträger lupfen lassen, würde besser rollen, eine höhere Reichweite haben.
Die wären eleganter und und optisch nicht so massig.
Gleichwohl wäre es für die meisten Biker ausreichend stabil und defekt- und pannensicher.
Damit würde man bei zurückhaltender Fahrweise auch fast jeden Trail in Alpen sicher und entspannt hinauf- und wieder herunterkommen.
Gleichzeitig liessen sich auch etwas kleinere Motoren und Akkus, genau zwischen den Power- und minimal-assist-Bikes, realisieren, welche wiederum auch wieder leichter und günstiger wären.
ZB ein Bosch CX-light mit 50nM, 350 Watt max. und 500 WH mit 4-5kg Eigengewicht wäre denkbar.

Glaubt man Umfragen, nutzen viele EMTBler selten bis nie ihren Turbo-Modus.

Man müsste halt als Biker von der "ich könnte, wenn ich wollte-Mentalität" wieder hin zur "ich geniesse die Leichtigkeit und habe das passende Bike immer und ständig-Mentalität" kommen.

So ein Bike würde aber heute in jedem Test der "trailfixierten" Medien als unterdimensioniert abgetan und kritisiert werden.
Diese Meinungsmache spiegelt sich im Kaufverhalten wider, auf welches andererseits die Hersteller reagieren.
So entstand und entsteht die Aufwärtsspirale in Gewicht und Preis, über die dann wieder alle mosern.

So eine neue *Leichtigkeit" würde sich mE gut vermarkten lassen. Wäre ich Hersteller, das wäre meine Stossrichtung.
Vielleicht würden solche filigraneren EMTBs, die nicht mehr aussehen wie verkappte Motocrosser, auch die Akzeptanz von Nicht-Bikern und bestimmten Interessensgruppen auf den Trails wieder erhöhen.
Win-win.
 
Zuletzt bearbeitet:
@orange69
Guter Beitrag 👍
Sehe ich auch so, dass die heutigen eBikes zu potent und aggressiv in jeder Hinsicht
für viele der Interessenten und Käufer sind.
Aber auch hier ind den Test- und Fahrberichten werden Motoren mit 60 NM als zu schwach beschreinen,
also greift der Leser lieber zum 4kg schwereren 85 NM Bike.

Um jetzt die Kurve zu Trail zu bekommen, hier bei uns im bayerisch/österreichischein Grenzgebiet
sieht man so gut wie nie diese 160mm und 25kg auf den Trails.
Diese sieht man zu 90% nur auf den Forststraßen.
Hatte ich aber schon geschrieben.

In Magazinen und Internet sieht es immer ganz toll aus, wenn mit diesen Bikes
ein Trail in den Alpen gefahren wird.
Aber die meisten dieser eBiker sind mit diesen schweren, unhandlichen eBikes auf steilen
alpinen Trails schlichtweg überfordert.

Da helfen dann auch keine 160mm FW oder Downhillreifen.
 
Das mit dem Mehr können als man braucht kann aber für den Nutzer auch nach Hinten los gehen. Als Beispiel möchte ich da Federelemente an Zweirädern, egal ob Motorrad oder Fahrrad, nennen.
Man schaue nur mal 10-15 Jahre zurück, damals gab es noch Federung/Dämpfung, welche ihrer Bestimmung im harten Alltag seht gut nachgekommen sind, auch wenn sie natürlich nicht für den Renneinsatz konzipiert waren. Auf Druck der Medien wurden die Federelemente dann Jahr für Jahr unsensibler, da sich "gute" Federelemente für die Presse und ihre Tester nur noch über die letzte Zehntelsekunde auf der Rennstrecke definierten. Bikes mit alltagstauglichen Federelementen für schlechte Wege starben förmlich aus. Und so fahren wir Heute mit Fahrwerken herum die zwar im Downhill oder auf der Rennstrecke in geübter Hand eine extrem gute Figur machen, aber im Alltagseinsatz dem Fahrer mit unsensiblem Verhalten auf Hoppelpisten den Spass vermiesen.
Von daher, technisches Gerät sollte nicht mehr können als der Fahrer, sondern besser genau das für was es gebaut und genutzt wird richtig gut können.
 
Gewicht ist schon das Thema. Natürlich werde ich das Gewicht im Rahmen des technisch machbaren und sinnvollen optimieren. Unter 22 kg wird es nicht gehen. Was jedoch geht ist das Systemgewicht zu beeinflussen, da ist bei manchem noch Luft nach unten.
 
Man müsste halt als Biker von der "ich könnte, wenn ich wollte-Mentalität" wieder hin zur "ich geniesse die Leichtigkeit und habe das passende Bike immer und ständig-Mentalität" kommen.
Ist ein freies Land und jeder kann wie er möchte, sehe keinen Zwang zu höher, schneller, weiter.
Und, sogenannte Trails fahre ich auch mit einem herrenlosen Damenfahrrad.
Apfelbaumromantik. :)
Focus Park2.jpg

18,x Kg leicht, max. 50Nm, 500Wh Akku, 2.8er Bereifung ...ca. 2600,-€
So wollte ich es ...und keiner hat mich gehindert.
 
Fokussieren wir uns mal auf die Bikes.
Ein heutiges EMTB mit aktuellem Antrieb der oberen Leistungsklasse wird in nahezu jedem Test oder auch in Reaktionen aus Foren als zu schwer und/ oder als zu teuer empfunden.
Dies ist mE sehr wohl dieser "Trailfixierung" geschuldet.
Nimmt man die eher kleinere Gruppe der Enduro- und DH-Biker, welche solches Material wollen und auch nutzen mal weg, sind die Bikes für den Grossteil aus Touen- und Freizeitradlern, CC und AM-Fahrern, Einsteigern, Umsteigern, Frauen speziell, Jugendliche etc. wirklich zu massig und dadurch letztlich auch zu teuer. eine Ausnahme sind vielleicht die selbst 100kg plus-Biker.
...ich weiß nicht wie Du darauf kommst, doch die Enduro und DH-Biker wollen mit Sicherheit NICHT! diese sackschweren unhandlichen Teile mit 25 Kg+ . Gerade aus diesen fahrtechnisch sehr aktiven Gruppen ist die Tendenz zu den "light" MTPs enstanden. Deine Annahme ist grundfalsch, und somit auch die darauf folgende "Analyse".
Das hohe Gewicht der von Dir (aus meiner Sicht zu Recht) kritisierten "Monsterbikes" resultiert aus einem ganz anderem Anforderungsprofil. Nämlich aus der von Dir so bezeichneten "Ausnahme". Es sind genau diese Menschen, stark übergewichtig und körperlich sowie konditionell beeinträchtigt, für die MTPs mit Akkkuleistungen bis zu 1kWh produziert werden. Diese Menschen benötigen auch Drehmomente von deutlich über 60NM. Die Federelemente dienen nicht der Fahrtechnik in extremem Gelände, sondern dem Komfort. Das Alles bedingt eine grundsätzlich stabilere Konstruktion, und somit ein erhöhtes Gewicht. Ich habe solche Teile schon auf Trails bewegt, und da muss ich den Pedelecgegnern leider zustimmen; ...das ist schon irgendwie Motorrad fahren.
 
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