Warum sieht man auf Trails so wenig Rotwild und Bulls?

Hatte ein Rotwild X735 für 2 Jahre, bin aber aus privaten Gründen nicht viel zum Fahren gekommen. Hatte es übers Internet sehr günstig von einem Händler gekauft. Bei diesem Modell war die E13 Sattelstütze verbaut, welche der größte Mist war, habe auf die Eighpins umgerüstet dann war das Rad technisch top. Sehr gut finde ich die Idee mit dem seitlich entnehmbaren Akku auf Knopfdruck. Die Geo eher etwas "Tour" - All Mountain, hat mir aber hier in den engeren flachen hometrails gut getaugt. Vor kurzem hat Bike Discount ein paar Rotwild zum absoluten Spottpreis rausgehauen. Ich glaube das waren so Corona Überkapazitäten welche die aufgekauft haben. Einziger Kritikpunkt war der schwarz matte Grundlack, welcher doch recht schnell bei Steinschlag abchipt.

Klar, die aufgerufenen Listenpreise verhindern für so eine kleine Marke und deren sowieso geringen Verkaufszahlen natürlich eine größere Verbreitung.
 
Vor kurzem hat Bike Discount ein paar Rotwild zum absoluten Spottpreis rausgehauen. Einziger Kritikpunkt war der schwarz matte Grundlack, welcher doch recht schnell bei Steinschlag abchipt.

Das wäre für mich Ausschlusskriterium Nr. 1 gewesen.
Ich kann ja jede Komponente wechsen, wenn verschlissen oder nicht gefällt...
Aber beim Rahmen muss nahezu alles passen, sowohl Qualität des Lackes als auch das Erscheinungsbild, sprich die Farbe bzw. das Design.
Ich kaufe da auch schon gerne mal eine günstigere Serie, wenn diese dem HighEndmodell bei dem Rahmenmateriall in nix nachsteht, dafür aber eine für mich schönere Farbgebung aufweißt.
Umgebaut ist der Kram ziemlich schnell
 
Wir sind meistens auf anspruchsvollen alpinen Trails und in den typischen Trailregionen wie Finale, Sölden, Reschen, Lenzerheide, Serfaus, Flims, Wallis, Davos usw. unterwegs, sowie in diversen Bikeparks. Wir fahren blaue bis schwarze Trails, hauptsächlich S2-S3 und gleichermaßen geshapete und Naturtrails.

Meine Freundin hat ein Bulls Sonic Evo EN SL 2. Das ist ein ziemlich leistungsstarkes und extrem leichtes Full Power Enduro (22kg mit MM/BB mit schweren Karkassen, EP801 und herausnehmbarer 750er Akku). Es macht seit 2 Jahren alles problemlos mit und ist ein verspieltes und wendiges Bike. Es ist eher "sportlich" und etwas anspruchsvoller zu fahren, als beispielsweise mein Santa Heckler. Insgesamt ein tolles Gerät:

Anhang anzeigen 90596



https://www.bulls.de/ch-de/produkt/...57e5268&FARB=FARB_00000372&RHOE=RHOE_00000600

Sie ist nun immer etwas verwundert und traurig, das echt NIEMAND irgendwo Bulls fährt. Die (teilweise aus der selben Konstrukteursfeder stammenden) Rotwild sieht man fast ebensowenig.

Wenn man hier im Forum oder auf Facebook liest, dann werden die Marken auch entweder ignoriert, oder eher abfällig ("Billigmarke Bulls" / "Zahnarztmarke Rotwild") kommentiert. Mir kommt dieses Bashing aber irgendwie eher vorurteilhaft vor. Haben es diese Marken einfach irgendwie nicht geschafft, bei "ernsthaften" Trail/Enduro Bikern einen Namen zu machen? Warum? Oder gibt es wirklich belegbare Gründe? In Sachen Gewicht, Geometrie, Motorisierung, Ausstattung, Verarbeitungsqualität und Preis stehen sie aus meiner Sicht objektiv nicht schlecht da; sowohl Bulls wie auch Rotwild.

Ein Verwandter, bisher eingefleischter Biobiker und keine Ahnung von eBikes hat sich gerade ein Rotwild R.X735 angeschaut, findet es cool und fragt, ob das was taugt. Da kam die grundsätzliche Frage bei mir mal wieder hoch, ob es objektive Gründe gegen diese Marken gibt.

Ich fahre seit Juli 2024 ein Bulls Sonic EN SL (hatte vorher Orbea Rise und Focus Jam2 SL). Ich bin meistens auf den Isartrails in/um München unterwegs. Das Sonic ist mMn ein total unterschätztes Bike. Bin super zufrieden, macht, was es soll. Wäre da ein Santa Cruz oder Specializied Label dran würden alle laut jubeln und würden sich vor Lob überschlagen. So halt nicht. So ist das Bike nur etwas für diejenigen, denen Marke und Prestige völlig egal sind. Soll mir recht sein.
 
Zurück