erstes E-MTB - leider große Unsicherheiten

jessman0682

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Hallo zusammen,

nach einigen Jahren Hin und Her Überlegen steht nunr fest, dass ich mir ein E-MTB kaufen möchte.
Der letzte Fehlkauf ist 5 Jahre her, ein Trekkingrad, mit dem ich, je unsportlicher ich irgendwann wurde, hier im Bergischen Land überhaupt nicht mehr zurecht kam und das Teil seitdem ungenutzt im Keller an der Wand hängt. Zudem habe ich gemerkt, dass es mich lieber ins Gelände zieht, ich auf dem Trekkingrad aber total unsicher unterwegs war und mir viel zu groß erschien. Mein Jugendrad, mittlerweile 24 Jahre alt, ein altes Scott-Mountainbike, machte da neulich im Vergleich viel mehr Spaß. Ich fühlte mich sicher, das Rad klein und wendig, aber scheinbar mittlerweile doch zu klein (ich hatte immer das Bedürfnis, mich aufrichten zu wollen und bin in der Ebene mit Hörnchen gefahren :shutmouth:, nach kurzer Zeit brannte der Nacken.
Fazit: Etwas neues muss her, und es soll ein EMTB werden, so viel steht fest.
Nun habe ich mir den denkbar ungünstigsten Zeitpunkt zum Radkauf ausgesucht, die Läden haben kaum noch Auswahl, Räder in verschiedenen Größen verschiedenster Hersteller sind nur noch vereinzelt vorrätig.
Vor dem verschärften Lockdown waren wir in einem Radgeschäft um uns umzusehen. Das kleinste Rad: ein Bergamont E Revox Sport in Rahmenhöhe 46 auf 29er Reifen. Das Rad erschien mir reisig.
Meine Eckdaten: weiblich, 1,64m // SL 74cm // 90 kg (das habt ihr jetzt nicht gehört)
Das Rad in Bewegung hat Spaß gemacht, die Runden im Oval im Geschäft waren aber wenig aufschlussreich. Der Bosch Performance CX 4. Gen hat mich schon mal abgeholt. Im Stand hab ich aber null Überstandshöhe, ganz im Gegenteil... es knirscht gewaltig. Kurz umgesattelt auf ein Centurion Backfire, leider gleiches Ergebnis. Mehr gabs nicht.
Am Mittwoch dann einen Termin beim großen Radhändler in der Nähe gemacht, vor dem Termin 2,5 Stunden damit verbracht um einen negativen Coronatest zu besorgen, dann im Geschäft die Ernüchetrung: Wieder kaum Fahrräder zu haben. Lediglich ein Rocky Mountain, welches mich nicht überzeugt hat, ein KTM Mac Lycan Glorious in der Größe L (natürlich zu groß, lang sperrig, unten knirscht es wieder im Schritt). Enttäuschend... Der Kollege des Verkäufers holte dann noch ein Rad hervor, welche reserviert war, sich der Interessent aber scheinbar nicht mehr zurückgemeldet hatte, ein Bulls Aminga Eva TR 1, ein Fully mit 27,5 Zoll Reifen, Rahmengröße 41.
Beim probe fahren fiel mir nun deutlich auf, dass das Rad um einiges kürzer war, ich folglich eine aufrechtere Haltung hatte. Dummerweise haben wir keine Fotos gemacht, so dass ich nix zum zeigen habe. Gespürt habe ich allerdings etwas Druck auf den Handgelenken, das hat mich schon sehr irritiert. Der Verkäufer hilft mir auch nicht so richtig, betueert immer, ICH müsse mich drauf wohl fühlen. Ansonsten hatte ich das Gefühl, das Rad besser "bedienen" zu können, da übersichtlich und wendiger als alle zuvor probe gefahrenen Räder. Man sagte mir, die aufrechtere Haltung wäre mir dienlicher wenn ich dann doch mal längere Touren plane. Beschäftige ich mich aber mit Geometrien und fange an Stack und Reach miteinander zu vergleichen, dann hätte ich beim nächtsgrößeren Rahmen (44) eine sportlichere Haltung, also nicht auch eine ermüdendere?? Liest man im Internet wird für längere Touren immer der nächstgrößere Rahmen empfohlen. Warum? Bin total unsicher, denn leider kann ich das nächstgrößere Rad für einen direkten Vergleich nicht probefahren. Es steht also nur dieses eine Rad im Raum und das überfordert mich gerade. Gem. Hersteller wird mir Rahmengröße S aufgrund meiner Körpergröße empfohlen.
Hier einmal die Geometrie des Rads:
Bulls Aminga.PNG

Leider ist das Rad für mich als Einsteiger auch recht "teuer". Was sagen denn die Fachmänner unter euch zu den verbauten Teilen?
https://www.bulls.de/de-de/produkt/...KLW=AKLW_AK50&FARB=FARB_ZK1MBONI&RHOE=RHOE_41Dass das jetzt ein Fully ist, darauf hatte ich es nicht angelegt. Da ich aber mit meinen alten Rad gerne auf Trampelpfaden hier unterwegs war kann es ja vielleicht nicht schaden...
Liebe Grüße,
Jessica
 
Moin Jessman,
das ist in der tat sehr schwierig zur Zeit. Zum einen die Corona Bestimmungen und zum anderen die mangelnde Auswahl in den Geschäften. Ich kann dir nur einen Tipp geben, wenn E-MTB dann ein Fully.
Um dich noch ein bisschen mehr zu verwirren hier mal ein kleines Video.


Bei der Geometrie hilft nur ausprobieren. Raten würde ich bei kleineren Körpergrößen eher zu 27,5" als zu 29" Bereifung. Sry, ist nicht viel der Hilfestellung.

Zu den Bike oben:
120 mm Federweg sollten für Waldwege und "Trampelpfade" ausreichen. Meine Frau ist mit 100 mm schon zufrieden.
Zur Suntour Federgabel und Dämpfer kann ich nichts sagen, da ich sie nicht kenne.
Die Ausstattung scheint als solches in der Preisklasse ganz gut zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob die Sattelstütze auch verstellbar ist, das wäre im Gelände doch sehr wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also lass dich nicht verunsichern, bei deiner Größe, SW wird es vermutlich auf Rahmengröße "S" herauslaufen, "M" könnte aber auch noch funktionieren. Aber wichtiger als die Rahmengröße ist die Überstandshöhe, damit musst du zurecht kommen. Wenn du nicht die harten Sachen fährst reicht auch ein Hardtail.

Meine Frau mit 152 cm hat auch ein Hardtail in XS, würde ich ihr heute nicht mehr empfehlen lieber S, weil mehr Bewegungsfreiheit.

Allerdings bin ich letztens, (mit 176 cm) auch damit alle Trails gefahren weil ich mein Bike an einen Kumpel verliehen hatte. Ging auch....
Hardtail ist kein Problem, wenn es auf Trails zur Sache geht stehst du eh und federst viel mit den Beinen ab.
 
Generell sind eigentlich alle EMTBs etwas "höher", als man sonst gewohnt ist, besonders je höher der Federweg ist. Wie schon meine Vorredner würde ich auch zu einem S und 27,5" raten bei deiner Körpergröße. Wenn du tatsächlich auch mehr im Gröberen rumfährst dann schon eher Fully. Mal Testberichte an den versch. Magazinen durchforsten. Da kristallisiert sich vielleicht auch ein Favorit raus. Muss kein spezielles Frauenbike sein.
Außerdem schau nach möglichst "tiefem Oberrohr" daß im Stand im Schritt nicht "aufsitzt".
 
Moin,
Ein Freund von mir fährt das bulls eva. Er ist etwas kleiner und das war genau seine Größe. Er kommt gut damit zurecht. (Die Sprüche von uns sind auch weniger geworden). ;)
Seine Frau hat sich jetzt in Wuppertal das bulls eva tr 2 27.5 bestellt. Hat ungefähr deine Statur und ist Probe gefahren.
 
Die Ausstattung scheint als solches in der Preisklasse ganz gut zu sein. Ich bin mir nicht sicher, ob die Sattelstütze auch verstellbar ist, das wäre im Gelände doch sehr wichtig.
Ja, das Rad hat eine verstellbare Sattelstütze, die halte ich nämlich auch wirklich für sinnvoll :)

Zu Mr. Eit: Jo, denn kenn ich. :-D Das Video ist auf jeden Fall schon irgendwie hilfreich. Zumindest stell ich nach dem Video fest, dass 120mm Federweg für ein Fully ja dann doch irgendwie recht wenig sind.
 
Danke für eure netten Antworten. :) Ich denke ich werde mir mit dem Kauf doch noch etwas mehr Zeit nehmen und, sofern irgendwie in den nächsten Wochen möglich, nochmal ein paar andere Räder vergleichseise probe fahren. Ist echt eine blöde Zeit momentan, und alles nicht male ben so möglich wie ich es gerne hätte.
Zu Beginn hatte ich mit den Haibikes geliebäugelt. Bin aber generell für alles offen.
Vorgestern haben wir unsere Tourenräder nochmal vom Haken genommen (KTM Avenza 27 Disc). Da fahr ich einen 46 Rahmen (fürs Touren/Trekkingrad eigentlich passend). Aufgefallen ist mir aber, dass ich auf diesem Rad eine deutlich gestrecktere (sportlichere) Sitzposition hatte, die mir, verglichen mit dem probegefahrenen Aminga, doch eher zusagte. Auf dem Aminga kam ich mir total aufrecht vor.
 
Zu Mr. Eit: Jo, denn kenn ich. :-D Das Video ist auf jeden Fall schon irgendwie hilfreich. Zumindest stell ich nach dem Video fest, dass 120mm Federweg für
Viele missverstehen, was er eigentlich meint.
Natürlich ist mehr federweg besser, wenn man sich dann auf dem eMTB entwickeln will, heißt anspruchsvollere Touren, bike park usw.
Da spricht er aber auch aus seiner eigenen Erfahrung.
Ich kann das nachvollziehen, war bei mir auch so.

Jedoch würde das bei dir ausfallen und ein Touren Fully mit 120mm ist mehr als ausreichend.

Meine Freundin ist ähnlich groß wie du und ihr bike hat nen S Rahmen, focus thron2
Jedoch haben wir dieses auch auf 27.5 statt 29 umgebaut.

Der vergleich zwischen Fully und Touren Rad ist richtig, denn die Bikes unterscheiden sich in der Geometrie, zurecht.

Ich an deiner Stelle würde nicht zu lange warten 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Mr. Eit geht mir komplett auf die Nerven.

Mein Tipp, keine Kompromisse beim Kauf nur weil fast nichts lieferbar ist.. lieber Nachdenken was man fahren möchte, das richtige suchen, bestellen, warten und ein wenig mit den Rädern rumfahren die du noch hast. Gibt sicher Strecken die mit dem Trecking Rad gehen und je öfters du fährst um so sicherer und fitter wirst du auch damit.
 
Mr. Eit geht mir komplett auf die Nerven.
Der erzählt doch auch viel richtiges, zB. dass man unbedingt zum Radfahren ein Fully ab 140mm Federweg -je mehr desto besser- braucht, dass ein MTB ohne Dropper Post nicht fahrbar ist und dass Bremsscheiben unter 200mm nicht ausreichend verzögern.
Also anerkanntes Basiswissen in MTB/eMTB Kreisen, von dem man auf keinen Fall abweichen sollte.
Erstens muss das ganze Zeug ja verkauft werden, von der Minderheit die solches Material wirklich braucht, können Hersteller und Handel nun wirklich nicht reich werden. Und zweitens, steht ja noch die individuelle Verbesserung der Fahrtechnik des Kunden an. Wenn dieser irgendwann mit 50Km/h beim DH über Geröllfelder surfen oder nach 15 m Flug ...im Flat landen möchte, soll er doch nicht zum Fahrzeugwechsel gezwungen sein.
Also, immer vorausschauend kaufen, ...man weiß ja nie. 👍
 
@F- Si:
Hab erst gedacht was ist denn das für ein riesen Endrohr am Quad...
Dann hab ich gesehen dass nur das Nummernschild geschwärzt wurde...:biggrin:
Ach so:
Schönes Bild von deinem bike in Eckwarden vorm Leuchtfeuer.
 
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