E-MTB im alpinen Gebirge: Droht ein Fahrverbot in den Alpen?

E-MTB im alpinen Gebirge: Droht ein Fahrverbot in den Alpen?

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Der MTB-Boom, egal ob mit oder ohne Motor, ist ungebrochen und für einige Grundbesitzer, Landwirte, Anwohner oder Wanderer zu viel Muss man tatsächlich über Fahrverbote diskutieren?

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E-MTB im alpinen Gebirge: Droht ein Fahrverbot in den Alpen?
 
Mein drei Thesen zu dem Thema sind:
1) Wenn zu viele Ratten im Käfig sind werden sie agressiv. Also weg von den Hotspots.
2) Die Problemgruppe sind für micht nicht die EMTBler (versus Retrobiker) sondern...
3 ) ...die Trail-Bolzer mit oder ohne E. Die schaden dem Ansehen am meisten.
 
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Re: E-MTB im alpinen Gebirge: Droht ein Fahrverbot in den Alpen?
Man muss halt den Luxus haben in den Alpen unterwegs zu sein, wenn nicht mit großen Anstürmen zu rechnen ist. Letzten Sonntag am Tovel-See waren tausende Leute im Tal, die Straße total verstopft und der Shuttle-Service überlastet. Am Montag dann tote Hose...
 
Die Ausführungen von MOOHE fassen m.E. die Situation gut zusammen. Nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme kann das funktionieren. Leider gibt es immer wieder Leute, die sich wie Oberlehrer verhalten oder andere, die ohne Rücksicht auf Verluste zu Tal brettern. Dies sowohl mit dem Rad, egal ob mit oder ohne E, als auch mit dem Ski oder Board.
Auch hier im Mittelgebirge (Leinebergland, Harz) gibt es Typen, die Hindernisse auf die Trails legen, damit die MTBer sich mal ablegen oder man läuft auf Forststraßen so, dass man den Biker mit Sicherheit zum Bremsen zwingt. Man will ja die Natur vor den Bikern schützen. Dass aber Harvester den Waldboden direkt daneben völlig verdichtet haben, erkennt man nicht oder will es nicht wahrhaben.
Die Alpen sind ein touristischer Hotspot. Das wird sich auch nicht ändern. Die Tourismusindustrie wäre gut beraten, endlich zu einer Entzerrung des Ganzen beizutragen. 1. Maßnahme dazu: Die unsäglichen Samstag- bis Samstag-Vermietungen, die erheblich zu den Staus in Bayern und Österreich beitragen, ändern. 2. Weniger intensive Eingriffe in die Natur, usw., usw.
 
... Wo ich aber ziemlich schnell Temperatur kriege, wenn dann manche mit dem Spaten im Rucksack anrücken und übers Wochenende plötzlich Geländeveränderungen stattfinden, Bodenwellen künstlich erhöht werden, Schanzen und dgl errichtet werden. Das stelle ich ganz rigoros ab. ...

Wieso? Aus Prinzip, weil es dein Recht ist, und du selber keine Schanzen brauchst, oder weil dir ein materieller Schaden entsteht?
 
Wieso? Aus Prinzip, weil es dein Recht ist, und du selber keine Schanzen brauchst, oder weil dir ein materieller Schaden entsteht?
Höchstwahrscheinlich, weil er es nicht möchte.

Ich meine, ich weiß, was ich machen würde, wenn mir einer meinen Garten umgräbt ohne wenigstens vorher zu fragen...

Wobei er dann mit Umgraben schon ne gute Vorarbeit geleistet hätte :D
 
Weil es innert kurzer Zeit exzessive Auswüchse nach sich zieht. Da werden dann Brennholzstapel geplündert, um daraus Baumaterial für Treppen, Steilwände und Schanzen zu bauen, Jungbäume bis in zwei Meter Höhe entastet oder am besten gleich gefällt, es gibt neue Wege und Querverbindungen (Umwege um die Strecke länger zu machen), es werden Standplätze angelegt, um bestimmte Sektionen öfter zu befahren oder zu filmen, Alu-Dosen von Energydrinks und Plastikverpackungen von Müsliriegeln liegen links und rechts davon im Wald usw.
...ich kenne etliche illegale DH Strecken und Trails hier in meiner Umgebung. Derartiges wie Du beschreibt, habe ich noch nirgends erlebt. Es klingt allerdings fast wie der O-Ton diverser MTB Gegner.
 
Die Natur ist halt kein Freizeitpark. Das sehen ansch. einige nicht so. Wir waren in den Bergen direkt froh, dass sch... Wetter war, da waren wir fast allein unterwegs und die Hüttenwirte hatten auch Zeit zum "ratschen"..
 
Weil es innert kurzer Zeit exzessive Auswüchse nach sich zieht. Da werden dann Brennholzstapel geplündert, um daraus Baumaterial für Treppen, Steilwände und Schanzen zu bauen, Jungbäume bis in zwei Meter Höhe entastet oder am besten gleich gefällt, es gibt neue Wege und Querverbindungen (Umwege um die Strecke länger zu machen), es werden Standplätze angelegt, um bestimmte Sektionen öfter zu befahren oder zu filmen, Alu-Dosen von Energydrinks und Plastikverpackungen von Müsliriegeln liegen links und rechts davon im Wald usw.

Da frage ich mich dann schon, was manche dieser Proponenten davon halten würden, wenn ich jedes Wochenende bei ihnen auftauche, mich im Garten oder auf dem Balkon breitmache, Möbel und Pflanzen nach meinem Gutdünken "umdekoriere", mit meinen Kumpels grille, herumgröle und am Ende des Tages unter Zurücklassung einer Menge Müll und allenfalls noch Fäkalien in mein eigenes sauberes Zuhause zurückkehre ............

Ich habe in meinen Wäldern Pilze, Beeren, Sträucher wie Brombeeren, Hagebutten, Weißdorn usw., Heil- und Teekräuter wachsen dort (wild).

Ich habe auch nichts dagegen, wenn andere Menschen sich da bedienen. Die allermeisten fragen ohnehin jedes Jahr, ob sie was davon mitnehmen dürfen. Bereits meine verstorbene Mama war eine "Kräuterfrau", die Salben, Tinkturen und Tees herstellte (und dann das meiste davon verschenkte).

Und ich komme nicht umhin zu bemerken, daß alle diese Leute zusammen keinerlei Dreck hinterlassen, sich ordentlich benehmen, dankbar sind dafür, was die Natur ihnen kostenlos anbietet und daß sie in zehn Jahren nicht soviel Müll hinterlassen und Schaden anrichten, wie fünf wildgewordene "Endurobiker" an einem Wochenende.

Leider ...........

Edit sagt: Fairerweise muß man dazusagen, daß es sich hier um eine Minderheit von einigen Chaoten handelt. Der Großteil der (Touren)-Biker verhält sich sehr ordentlich. Daher habe ich auch nichts gegen das Befahren durch diese Gruppe, die Erholung und Sport in der Natur betreibt und sich auch dementsprechend verhält. Ich lege hier aber keine besonders strengen Maßstäbe an, natürlich kann es auch da manchmal Spuren oder Schäden an Wegen und Pfaden geben. Das bringe ich in dann halt wieder in Ordnung, genauso wie ich es bei der Bewirtschaftung auch machen muß, wenn bei der Holzbringung Erosionsspuren verursacht werden. Ansonsten führen Starkniederschläge oder Schlagwetter, wie sie im Gebirge eben vorkommen, sehr rasch zu Auswaschungen und Unterspülungen.

Alles andere hingegen stelle ich bereits im Ansatz ab. Gründe - siehe oben.

Danke - gut und verständlich erklärt. Klingt ja auch so, als ob das schaufeln an sich noch kein Problem wäre, sondern die "Nebenerscheinungen" und Auswüchse. Bei uns gibts in recht steilem Gelände eine illegale künstlich angelegte Strecke. Die ist ausgebaut wie ein Bikepark, wird gehegt und gepflegt. Da gibts keinerlei Müll, kein gestohlenes Brennholz, ... Äste die sich in den Weg reinhängen werden weg geschnitten, und klar - da wo gefahren wird, da wächst auch nichts. Aber das findet schon seit 10 Jahren niemand schlimm. Denn so lange geht das schon so..
 
Finde das es eine sehr spannende Diskussion hier. Zwei Dinge fallen mir auf: Auf neuartige Entwicklungen wie EMTB mit Verboten zu reagieren, scheint ein Reflex von bestimmten Leuten zu sein. Als ob man damit jemals solche Entwicklungen vernünftig begleitet hätte. Und zweitens scheint es immer noch so zu sein, dass man sich rechtfertigen muss, dass man mit dem EMTB fährt. Kann man denn nicht einfach EMTB fahren, weil es Spaß macht?

Durch die Entwicklung im Bereich EMTB profitieren nicht nur die Bikeläden (von denen viele wohl ohne EMTB schon pleite wären), sondern auch der Tourismus. Jetzt kann man sich beklagen, dass so viele Leute kommen, die meisten nur noch ein paar Tage bleiben (oder gar nur einen Tag), oder einfach Lösungen suchen. Das geht am besten in vernünftigen Diskussionen mit Argumenten, aber dafür scheint momentan kein Platz zu sein.

Ich denke auch nicht, dass die Wanderer ein Vorrecht auf bestimmte Wege haben. Dass man Rücksicht auf Wanderer nimmt, ist klar. Aber warum sollte ich bestimmte Wege nicht befahren dürfen? Macht halt keinen Spaß, wenn ich am WE jedesmal absteigen muss, um zu warten, bis die Wanderer auf die Seite gehen. Aber genauso wie ich langsam an Wanderern vorbei fahre, erwarte ich schon, dass Wanderer dann kurz auf die Seite gehen. Rücksicht ist ja keine Einbahnstraße, oder?
 
Geländeveränderungen sind schon auch ein Problem. Ich arbeite ja nicht mit schwerem Gerät im Wald, sondern mit meinem 50 Jahre alten Deutz Traktor, teilweise mit Seilwinde, teilweise mit Einachsanhänger. Das Gelände ist teilweise richtig steil. Schmale Rückegassen mit Gefälle und Kurven sind problematisch. Wenn Stufen, Absätze, Schanzen, Steilwandkurven künstlich eingebaut werden, sind sie unter Umständen nicht mehr befahrbar. Da können schon natürliche Erosionen und Auswaschungen bei feuchtem Untergrund gefährlich werden, wenn Du hinten 2,5 to hängen hast, die da schieben...…..

Meine beiden Wälder im Gesamtausmaß von ca 0,7 ha haben zum größten Teil eine Funktion als Schutzwald vor Naturgefahren wie Lawinen, Steinschlag, Hochwasser, Murenabgänge udgl.

Der Holzeinschlag dient nicht kommerziellen Zwecken, sondern einzig und allein der Erhaltung des Bestandes als Schutzwald. Soll heißen, es wird nur für den Eigenverbrauch Brennholz aus Windwurf, Schneedruck, Lawinenschäden, Schädlingsbefall (Stichwort Eschensterben) entnommen, oder um das Aufkommen von Jungwald in Gang zu halten. Der Aufwand für Pflege und Erhaltung ist enorm und steht eigentlich in keinerlei Verhältnis zum Nutzen. Förderungen - wie oft als Argumente angeführt - gibt es dafür keine.

Ich hab das schon mal ausgerechnet, selbst wenn ich Holz verkaufen würde, für den Festmeter 100,00 Euro bekäme, wäre der Zeitaufwand so hoch, daß letztlich ein Stundenlohn von nicht einmal 3 Euro rauskäme. Bei einer reinen Kosten-Nutzenrechnung wäre ich viel besser dran, ich würde mein Brennholz kaufen. Was natürlich ein Unsinn wäre - wenn dann im eigenen Wald das Schadholz verfault. Also betrachte ich es als Hobby und ich brauche kein Fitness - Studio aufzusuchen :cool:

....

stimmt, dass du deine Traktorwege weiterhin als Traktorwege nutzen willst ist wohl auch ganz klar und logisch. Das zeigt, dass unabgestimmtes Trailbauen selbst mit toleranten Waldbesitzern kaum funktioniert..
 
Ich fahre jetzt seit gut 30 Jahren mit dem MTB.

Mittlerweile bin ich deutlich im Pensionsalter angekommen. Altersbedingt lassen Kraft und Ausdauer etwas nach, auch wenn ich vermutlich körperlich noch besser im Saft stehe als manche die 25 Jahre jünger sind. Aber man spürt es, Motorik, Geschicklichkeit, Trittsicherheit am Berg, manches baut einfach ab. Also steige ich jetzt neben dem MTB eben auch auf das e-Fully. Warum sollte ich mich dafür rechtfertigen ?

Naja, das ist eine "Rechtfertigung", oder? Ich mein das gar nicht negativ und wollte einfach nur sagen, dass mit dem EMTB fahren sehr viel Spaß macht, und das alleine kann ja auch eine "Rechtfertigung" sein, das EMTB zu nehmen. Ohne das auf mangelnde Fitness, Alter etc. zu schieben.

Fahre auch seit knapp 30 Jahren, noch weit weg vom Pensionsalter :). Bei uns im Mittelgebirge fällt mir schon auf, dass es sehr viele Vorbehalte gibt gegen EMTBs. Das fängt mit kleinen Sprüchen an und geht z.T. bis an die Beleidigungsgrenze. Vor allem kommt es von denen, die (E)MTB Fahren mit Quälen verbinden und keine andere Ausübung des Sports dulden. Übrigens, ich denke auch von so jemanden kommt die Stellungnahme des BUND.

Ähnlich wie bei den Schitourengehern und Schneeschuhwanderern ........

Ich glaube, wir werden uns damit abfinden müssen, dass diese Sportarten von immer mehr Leuten ausgeübt werden. Ich ärgere mich im Winter auch manchmal, wenn ein Schneeschuhgänger meine Tourenskispur kaputt macht. Aber wenn man mit den Leuten spricht, sind die meisten sehr einsichtig. Miteinander reden, Aufklärung, vernünftige Argumente - das wäre eigentlich die Lösung. Und die paar Idioten, die sich trotzdem unmöglich verhalten, einfach ignorieren. Die wird es immer geben.
 
Höchstwahrscheinlich, weil er es nicht möchte.

Ich meine, ich weiß, was ich machen würde, wenn mir einer meinen Garten umgräbt ohne wenigstens vorher zu fragen...

Wobei er dann mit Umgraben schon ne gute Vorarbeit geleistet hätte :D
Ein Garten hat einen ganz anderen Rechtsstatus als ein Wald. Da stört auch unberechtigten Betreten den Besitz. In einem Wald muss man andere Menschen dulden. Man könnte sagen, der Wald gehört dem Waldbesitzer weniger, als der Garten dem Gartenbesitzer..
 
In einem Wald muss man andere Menschen dulden.
Das gilt nur für den Eigentümer. Das Bundeswaldgesetz sagt dazu: „Grundsätzlich ist das Betreten des Waldes jedermann gestattet. Der Waldbesitzer darf dies nicht verbieten, sehr wohl kann die zuständige Behörde den Zugang beschränken.“

Wer oder was auch immer die zuständige Behörde ist, so kann sie offensichtlich, im Gegensatz zum Eigentümer, den Zugang beschränken, also Biker aussperren. Sehr eigentümliche Gesetzgebung.
 
Ich glaube, Du hast da einen Denkfehler. Niemand muß sich dafür rechtfertigen, egal ob er nun Spinatmotor oder e-Bike fährt.

Ich glaube nicht, dass ich einen Denkfehler habe, eher, dass wir aneinander vorbeireden. Ist aber auch egal.

Ich bin auch der Meinung, dass man keine Rechtfertigung für ein Hobby braucht, bei EMTB scheinen aber v.a. die MTB Fahrer und Wanderer genau das so zu sehen. Vielmehr denke ich, dass durch EMTB eine ganz neue Art von MTB Fahren kommen wird, und da gehören die Wanderwege mit dazu. Deswegen wäre ja eine vernünftige, sachliche Diskussion so wichtig. Denn irgendwann werden die EMTB Fahrer auf den klassischen Wanderwegen (kleine Kletterrouten etc.) wahrscheinlich in der Mehrheit sein.

Wer oder was auch immer die zuständige Behörde ist, so kann sie offensichtlich, im Gegensatz zum Eigentümer, den Zugang beschränken, also Biker aussperren. Sehr eigentümliche Gesetzgebung.

Das geht m.W. in Bayern nicht ganz so einfach. Das freie Betretungsrecht ist ein hohes Gut, und eine Behörde kann das nicht einfach so einschränken. Wo das geht, ist bspw. in Nationalparks. Da macht aber dann Biken auch nicht so viel Spaß. :)
 
Das geht m.W. in Bayern nicht ganz so einfach. Das freie Betretungsrecht ist ein hohes Gut, und eine Behörde kann das nicht einfach so einschränken.
Nun ja, es heißt BUNDESwaldgesetz, sollte also auch für Bayern gelten. Und es geht um privaten Waldbesitz. Aber ich habe es auch nur gelesen, keine Ahnung, ob es da für Bayern Ausnahmen gibt. Ehrlich gesagt wundert mich in Bayern gar nicht mehr.
 
Nun ja, es heißt BUNDESwaldgesetz, sollte also auch für Bayern gelten. Und es geht um privaten Waldbesitz. Aber ich habe es auch nur gelesen, keine Ahnung, ob es da für Bayern Ausnahmen gibt. Ehrlich gesagt wundert mich in Bayern gar nicht mehr.
In dem Falle ists ein Vorteil für Bayern. Aber das hab ich ja mehrfach schon geschrieben.

Im übrigen gelten hohe Anforderungen für ein Betretungsverbot des Waldes. Aktuell gibts sogar so einen Fall: Im Landkreis Offenbach sind nach einem schweren Sturm nach wie vor weite Teile des Waldgebietes gesperrt, da dort einfach Lebensgefahr herrscht.
 
Und dann gibt's noch lokale Üblichkeiten. Ich erinnere mich, daß Skifahrer uns schon verhauen wollten, selbst als wir einen ausgeschilderten 'Winterwanderweg für Fußgänger' mit Schneeschuhen und Schlitten betreten haben, obwohl der geloipt war ... und das mitten im Schwarzwald!
 
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