Was mich persönlich halt wirklich ärgert, ist wenn man sich an neutralen Formulierungen wie "Studierende" oder "Mitarbeitende" stößt. Ja, das klingt ungewöhnlich, aber ist jetzt nix worüber man stolpert. Und es ist halt inklusiver. Tut doch keinem weh. Wer das kritisiert - das unterstelle ich jetzt einfach - dem geht es nicht um die Sprache.
Was ist an die Kunden, die Studenten, die Absolventen, die Autoren, die Beamten, Bestandskunden, Experten, die Freunde, die Helden, die Interessierten, die Investoren, die Journalisten, die Kombatanten, die Kollegen, die Mandatare, die Patienten, die Passanten, die Professoren, die Produzenten, die Zeugen usw falsch?
Es wird hier sogar die weibliche Artikel verwendet, also sollte einigermaßen, nein eindeutig klar sein, wer damit gemeint ist.
Nicht der Mann, nicht die Frau, nicht der die das Diverse sondern, alle; ALLE!
Statt dass man jetzt künstlich irgendwelche Wörter kreiert, oder Wörter aus dem englischen, die einfach keine weibliche Mehrzahl haben (kennen), umgestaltet, könnte man die bekannten Wörter, die alle kennen und gelernt haben, weiter verwenden. Wenn man will kann man im Unterricht, in Foren, in Zeitungen etc dazu sagen oder schreiben, "Achtung, die Mehrzahl gilt für Alle und damit sind auch Frauen und Diverse mitgemeint"!
Es ist ungewöhlich ja, und man kann und wird sich an bestimmte Wörter wohl gewöhnen.
Wie wäre es mit
Fan? Der Fan, die Faninn.
Der Star/Stern, die Sternin.
Groupie
Person, Personinnen
Waise, die Waisinnen
Geisel, die Geiselinnen
Koryphäe, die Koryphäinnen
Sir, die Sirin (nicht zu verwechseln mit Siri)
Fachleutinnen
Typ, Typinnen,
Angestellte, Angestellten, die Angestelltinnen
Ja, möglich.
So wie bei Pilotinnen, Cheffinnen, Haterin, Userin, Mountainbikerin, Managerinnen.
Oder wie häufig auf mtb-news&Co zu lesen ist: die Rider. Folgerichtig muss es dann Riderinnen heißen.
Warum man jedoch noch immer Herrin sagt, obwohl es Frauinn oder Daminnen heißen müßte?
Im privaten Bereich spricht grundsätzlich nichts dagegen, so zu sprechen wie man möchte.
Staatliche Institutionen sollten (eigentlich müssen) so schreiben, wie es das Gesetz, Verordnung etc vorschreibt.
Wenn es der Wunsch einiger oder vieler, der Mehrheit, etc ist, und in ein Gesetz gegossen wurde, dann ist das der richtige Weg.
Wenn "die Werbung", die sozialen Medien, die Schreiberlinerinnen, die Einflüsterer/Influencerinnen, die Userinnen, die Mitgliedinnen, die Menschinnen, so spricht und schreibt, so ist das halt so, völlig wertfrei.
Nur möchte ich nicht dafür kritisiert werden, dass ich mich (im Großen und Ganzen, Fehler passieren oder Unachtsamkeiten) an die derzeit gültige Rechtschreibung halte. Und mir missfällt es auch, wenn ich öfters nachfragen muss, was dies und jenes Wort bedeutet. Das kann natürlich bei einem Fachgespräch auch passieren oder wenn ich etwas technisch nicht verstehe, weil ich mich nicht auskenne und daher nachfragen muss. Bei der Sprache, auf die man sich, im Großen und Ganzen geeinigt hat, finde ich es nicht gut und für mich, nachteilig.