DJI Avinox als Light-Assist Motor?

el_amflow

Bekanntes Mitglied
DJI Avinox als Light-Assist Motor?

In Zeiten von Full Power eBikes, wie dem Amflow, mit einem Leistungsgewicht von 20 - 22 Kg und 1.000 Watt und 105 Nm kommt immer wieder die Frage nach dem Sinn von Light Assist eBikes mit einem Leistungsgewicht von 18 - 20 Kg und deutlich reduzierter Leistung auf. In diesem Beitrag möchte ich den DJI Avinox mit dem TQ HPR50 vergleichen. Der HPR50 leistet im Vergleich zum DJI lediglich max. 200% Unterstützung, welche sich mit bis zu 300 Watt und 50 Nm entfalten.

Aufgrund der unterschiedlichen Charakteristik und Anwendungsgebiete der eBikes erfolgt lediglich ein Vergleich der beiden Motorsysteme als Light-Assist Motor. Natürlich haben auch unterschiedliche Ausstattungen wie Fahrwerk, Laufräder und Reifen erheblichen Einfluss auf das "Ergebnis".

Ausgangspunkt des Vergleichs ist der Avinox im Auto-Modus in zwei Einstellungen, welche ich analog meinem HPR50 in Stufe 1 und Stufe 3 konfiguriert habe:

Assistenzstufe bis 4 (~100%) / 100 Watt / 50 Nm
Assistenzstufe bis 7 (~200%) / 300 Watt / 50 Nm

Der HPR50 ist quasi "lautlos" sowohl beim pedalieren als auch im Downhill und verfügt über nahezu keinen Tretwiderstand im Off oder über 26 km/h. Wohingegen der Avinox sowohl im Off als auch über 26 km/h einen spürbaren Widerstand aufweist. Auch ist der Avinox deutlich hörbarer als der TQ beim pedalieren aber nicht unangenehm. Im Downhill geht vom Motor in meinem Amflow kein klappern aus. Grundsätzlich bietet der TQ das deutlich natürlichere und homogenere Fahrgefühl. Selbst bei nahezu identisch konfigurierten Unterstützungsstufen schiebt der TQ nicht so spürbar wie der Avinox. Der TQ wird oft als analoges Biken mit Rückenwind bezeichnet und das passt mMn ganz gut. Die Kraft spürt man erst richtig wenn man die Unterstützung während der Fahrt rausnimmt. Wohingegen man beim Avinox die Unterstützung deutlicher spürt und wahrnimmt.

Auf der kleinen Homerunde (16 Km / 570 Hm) haben sich die Motoren (Ø aus je 3 Fahrten je Konfiguration) wie folgt geschlagen:
TQAvinox
Ø 1:10hØ 1:07h
Ø Gschwindigkeit: 13,3 km/hØ Gschwindigkeit: 13,9 km/h
Ø Leistung: 169 WØ Leistung: 157 W
Ø TF: 76 U/minØ TF: 73 U/min
Ø HFQ: 132 BPMØ HFQ: 127 BPM
Akkuverbrauch: 155 Wh.Akkuverbrauch: 172 Wh.

Fazit: Der Avinox ist minimal schneller bei weniger Anstrengung und minimal höherem Akkuverbrauch!
Vorallem im Vergleich Stufe 3 zwischen TQ und Avinox merkt man erheblich den Unterschied im Fahrgefühl / Unterstützung. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen - jedoch ist der TQ hier meiner Meinung nach Benchmark!

Kann ich den DJI Avinox als Light-Assist Motor konfigurieren und nutzen?
Ja! Auch wenn er sich aufgrund der Software und Charakteristik unterscheidet bietet er ein entsprechendes Fahrgefühl.

Wie ist die Reichweite des Avinox, wenn man Ihn analog des TQ HPR50 konfiguriert?
Ich weiß es nicht! Mangels Zeit und Motivation sowie menschlichem Akku habe ich den Versuch nach 67 Km mit 2.394 Hm mit 11% Restakku abgebrochen.

Off Topic: Ist das Amflow das Ende des Light-Assist Motor?
Nein, auch wenn man das Amflow als LA konfiguriert ist es eben immer noch "deutlich" schwerer und man pedaliert Gewicht durch die Gegend, welches man nicht benötigt wenn man LA fahren will.

Amflow: 22,2 Kg / 160mm Lyrik / 150mm Super Deluxe / HXC 1501 / Kryptotal Enduro S
Simplon: 19,8 Kg / 170 ZEB / 165mm Super Deluxe / HXC 1501 / SCHWALBE MM Gravity SS // BB Gravity S


20250811_102255-COLLAGE.jpg
 
Ich muss zugeben, ich verstehe denn Sinn eines solchen Vergleichs nicht.
Wenn man es bis ganz runterbricht, ist die Leistungsabgabe (die meisten sprechen fälschlicherweise von „Verbrauch“) beider Motore sehr sehr ähnlich, und somit auch die Leistungsaubgabe des Akku.
Kein Wunder, haben beide Motore die gleiche Leistungsabgabe.
Keiner der beiden ist messbar effizienter als der andere. Lass es 1..2..3% unterschied sein.
Genau das zeigen auch deine eigenen Messdaten.
Mehr Leistungsabgabe („Akkuverbrauch“) heißt schneller unterwegs

Im Gesamtkonzept solcher Betrachtungen muss man sich lediglich die Frage stellen.
Will ich ein agiles leichtes bike oder möchte ich möglichst „weit“ kommen und das Gesamtgewicht spielt keine Rolle.

Ich kann nur für mich sprechen, aber es gibt auch genug andere MTBler die es ähnlich sehen:
Motorleistung ist nicht entscheidend, diese dient mir als support.
Ich möchte ein möglichst leichtes bike um dessen Agilität für mich bestmöglich auszunutzen. Gleichzeitig ist das Handling im schweren Gelände um einiges einfacher.
Ein Akku der mich ca. 2000hm supportet reicht pro Tag, da reden wir ca von 500wh +/-
Sweetspot wären ca 18kg bike 350W peak Motor (Nm sind sowas von egal) und 500Wh akku

Alles andere ist für mich persönlich „Fahrradfahren“ und nicht MTB

Ich würd da den Vergleich zum Skifahren ziehen.
Es gibt die Skitourer und es gibt die Skifahrer 😬
 
Na nicht jedes System lässt sich so individuell einstellen. Man kann den DJI Avinox sehr genau einstellen, wieviel Leistung man haben möchte und das andere ist wie sich der Motor fährt.
Da der Motor bis zu 1000W Leistung bereitstellt, wird man wahrscheinlich keine Degradation bei 300W haben.
Der HPR50 hat das allerdings schon. Bei den aktuellen Temperaturen, kann man ziemlich sicher mit einer Degradation rechnen, wenn man in hoher Unterstützung einen langen, steilen Berg hochtretet. Das soll beim HPR60 erheblich besser sein. Mal angesehen davon, dass man mit 300W auch nicht mehr all zu weit kommt mit kleinem Akku.

Ein Akku der mich ca. 2000hm supportet reicht pro Tag, da reden wir ca von 500wh +/-
Sweetspot wären ca 18kg bike 350W peak Motor (Nm sind sowas von egal) und 500Wh akku

Entspricht das deinen Erfahrungen?
So Angaben mit Reichweite / hm sind sehr individuell sind.
Ist halt die Frage was man fährt. Welche Streckentopologie und wie lang hab ich vor unterwegs zu sein.
Wieviel Eigenleistung und Motorleistung rufe ich ab. Usw.
300W Motorleistung sind schon sehr viel (wie ich finde), ansonsten muss man selbst gar nichts mehr tun, aber mit 500Wh wird man die Tagestour auch nicht mit 300W fahren, sonst muss man den Motor ziemlich oft auch ausschalten bzw. eben mit deutlich weniger Unterstützung fahren.
Wenn ich mit Motor unterwegs bin hab ich recht wenig Lust ständig ohne Unterstützung zu fahren, sonst fahr ich gleich mit dem MTB, das hat <14kg und tritt sich noch mal deutlich leichter, auch im Vergleich zum Light eMTB. Dann dauert die Tour etwas länger und ich werde öfter Pause machen, evtl. muss ich dann die Tour kürzer planen.
 
Entspricht das deinen Erfahrungen?
So Angaben mit Reichweite / hm sind sehr individuell sind.
Ist halt die Frage was man fährt. Welche Streckentopologie und wie lang hab ich vor unterwegs zu sein.
Wieviel Eigenleistung und Motorleistung rufe ich ab. Usw.
300W Motorleistung sind schon sehr viel (wie ich finde), ansonsten muss man selbst gar nichts mehr tun, aber mit 500Wh wird man die Tagestour auch nicht mit 300W fahren, sonst muss man den Motor ziemlich oft auch ausschalten bzw. eben mit deutlich weniger Unterstützung fahren.
Wenn ich mit Motor unterwegs bin hab ich recht wenig Lust ständig ohne Unterstützung zu fahren, sonst fahr ich gleich mit dem MTB, das hat <14kg und tritt sich noch mal deutlich leichter, auch im Vergleich zum Light eMTB. Dann dauert die Tour etwas länger und ich werde öfter Pause machen, evtl. muss ich dann die Tour kürzer planen.

Richtig, meine persönliche Erfahrung und Meinung für mein Fahrprofil.
Du hast überlesen, ich rede von 300W peak Power, diese benötige ich nicht „die ganze Zeit“
Die Touren die ich in den Alpen fahre sind mit dem light support bike um so viel einfacher, weil immer diese kurzen Stiche mit grad mal 3..5m steilem Anstieg und das alle 50m machen dich einfach fertig
Das machst du nicht lange mit.

Durchgehende flache Anstiege sind vllt im Bereich von paar hunder hm ok, aber nicht wenn du irgendwo 50% des Tages auf knapp 2000hm fährst.

Wie geschrieben, das ist mein persönliches Profil und das was ich unter MTB verstehe.
„Rumgondeln“ im Flachland, ist für mich Fahrradfahren.
Als Referenz mal bei insta suchen: epic_ride_inc
Etwas übertrieben für Hobbybiker, aber bei sowas geht mir das Herz auf 😛

Kurzer Nachtrag:
80km, 2200hm, 2 mal nen Pass auf über 2250hm, 8h Tour
Kann man gerne Bio machen, dazu muss man mehr als nur fit sein, die Zeit muss man haben um auf das Level zu kommen
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich mit Motor fahre, möchte ich den einfach nicht ständig ausschalten müssen um die Tour fahren zu können. Mit ausgeschaltetem Motor kommt mir selbst mein Light eMTB ziemlich träge vor.
100W maximale Unterstützung ist am Berg schon grenzwertig, längere Stücke mit 300W und der Akku wird schnell leer.
Bin gestern ca. 1900 hm auf 70 km gefahren, hatte dafür ca. 750-800Wh verbraucht mit zwischenladen. Klar wäre es auch mit weniger gegangen, mit mehr wärs entspannter, besonders bei der Hitze.
 
Wenn ich mit Motor fahre, möchte ich den einfach nicht ständig ausschalten müssen um die Tour fahren zu können. Mit ausgeschaltetem Motor kommt mir selbst mein Light eMTB ziemlich träge vor.
100W maximale Unterstützung ist am Berg schon grenzwertig, längere Stücke mit 300W und der Akku wird schnell leer.
Bin gestern ca. 1900 hm auf 70 km gefahren, hatte dafür ca. 750-800Wh verbraucht mit zwischenladen. Klar wäre es auch mit weniger gegangen, mit mehr wärs entspannter, besonders bei der Hitze.

Ist ja auch ok.
Sind wir beide auf unterschiedlichen Leveln.
Mein Mitfahrer war eher so auf deinem Niveau, der hat auf der gleichen Tour anteilig das aus nem 900Wh Akku gezogen.
Ich hab 130% Akku von 430Wh gebraucht, also knapp 560Wh, er knapp 1200wh
Uns trennen ca 5kg Fahrrad Gewicht und ca 12..13kg Menschgewicht 🙃
Nur aufs Gewicht bezogen.
Das alleine machts aber auch nicht aus
 
Das sehe ich anders, das hat nichts mit dem Level zu tun. Ich bin solche Touren auch ohne Motor gefahren, damit bin ich langsamer und es ist anstrengender, die Regeneration ist länger. Mit Motor bin ich schneller, ich fahre dann ja nicht langsamer um genau so schnell zu sein wie ohne Motor.
 
genau, jeder wie er mag. 😄
Ich hab den ähnlichen Zugang wie beim Autofahren. Ich fahre in unseren Bergen lieber ein Auto mit mehr PS, auch wenn ich die volle PS nur eher selten benötige. Aber genau für die paar Situationen möchte ich sie und es ist mir das wert. So ähnlich geht es mir mit dem AF.😊
 
genau, jeder wie er mag. 😄
Ich hab den ähnlichen Zugang wie beim Autofahren. Ich fahre in unseren Bergen lieber ein Auto mit mehr PS, auch wenn ich die volle PS nur eher selten benötige. Aber genau für die paar Situationen möchte ich sie und es ist mir das wert. So ähnlich geht es mir mit dem AF.😊
Richtig.
Andere möchten dann aber auch gerne einen 300kg leichteren Wagen und „verzichten“ dabei lieber auf 50PS 🤷
 
Kommt ja auch drauf an, wie man die Tiefenmeter fährt. Mir macht eine lange Tour auch mal Spaß, mein Fokus liegt aber klar Downhill. Fahre dann eher im Bikepark oder gezielt zu Trails. Da möchte ich mich Uphill einfach möglichst schönen, wobei der Motor oft Lift oder Shuttle ersetzt.
 
Zurück